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⇐ Grüne wollen Meinungsbeschluss zur Arbeitsmarktpolitik des Bundes 04.12.2008 Die Ratsfraktion der Grünen möchte eine Resolution veröffentlichen lassen. In der Resolution wird der Zentralismus in der aktuellen Arbeitsmarktpolitik kritisiert. In der Resolution wird unter anderem der Wegfall von §1 Abs.2 Nr.5 SGB III kritisiert, der für Langzeitarbeitslose regionale Eingliederungskonzepte ermöglichte.
Emailnachricht: Kontaktlink zu Ratsfraktion der Grünen [ Homepage ] (- Jürgen Bartz)
Göttinger Ratsfraktion der Grünen: - Resolution zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente
Gemeinsam mit anderen Ratsfraktionen wird die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN morgen im Göttinger Stadtrat eine Resolution zu einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente einbringen (Entwurf s. Anhang), der morgen im Bundestag beschlossen werden soll. Die Göttinger Bundestags- und Landtagsabgeordneten werden aufgefordert, sich morgen im Bundestag und bis zur endgültigen Beschlussfassung im Bundesrat für Nachbesserungen am derzeitigen Entwurf einzusetzen.
"Das vorliegende Gesetz strotzt vor Zentralismus und nimmt der örtlichen Beschäftigungsförderung jede Möglichkeit, flexible und regional angepasste Instrumente einzusetzen", befürchtet die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Dagmar Sakowsky . "Die Zeit bis zur endgültigen Beschlussfassung im Bundesrat sollten wir nutzen, um im Sinne der Betroffenen dringend notwendige Änderungen herbeizuführen, wie sie auch vom DGB, von der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände und von anderen Optionskommunen massiv eingefordert werden."
Dringlichkeitsantrag - Dringlichkeitsantrag für die Sitzung des Göttinger Stadtrates am 5.12.2008 (Entwurf) - Resolution zum Gesetzesentwurf des Bundesministerium für Arbeit und Soziales zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente
Der Rat der Stadt Göttingen fordert die Göttinger Bundestags- und Landtagsabgeordneten sowie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf, sich dafür einzusetzen, dass der Gesetzentwurf zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente inhaltlich korrigiert und die u.a. von den kommunalen Verbänden vorgebrachten Bedenken berücksichtigt werden.
Begründung:
Heute wurde vom Bundestag trotz massiver Proteste der Kommunalverbände und der Gewerkschaften ein von der Bundesregierung vorgelegter Gesetzesentwurf zur Neuausrichtung seiner arbeitsmarktpolitischen Instrumente verabschiedet. Eine Intervention der Göttinger Mandatsträger im Bundestag und Landtag ist bis zur endgültigen Entscheidung im Bundesrat aus Sicht der Fraktionen des Stadtrates dringend geboten, weil die Vorschläge der Kommunen bislang weitgehend unberücksichtigt blieben. Es ist absehbar, dass mit dieser Gesetzesinitiative das Ziel, langzeitarbeitslose Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, nicht erreicht wird. Im Gegenteil: Die geplanten neuen Regelungen werden die Spielräume für die regionale bzw. kommunale Ausgestaltung von Arbeitsmarktpolitik und Integrationsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose weiter einschränken.
Die Region Göttingen mit ihrer von kleinen und mittelständigen Unternehmen geprägten Wirtschaft und ihrem vergleichsweise hohen Anteil Langzeitarbeitsloser wird von dieser Gesetzesänderung besonders nachteilig betroffen sein. Gerade in einer so kleinteilig strukturierten regionale Wirtschaft können die schwerfälligen Instrumente einer zentralisierten Arbeitsmarktpolitik dem Bedarf an Qualifizierungs- und Integrationsangeboten nicht gerecht werden. Es muss für die örtliche Beschäftigungsförderung weiterhin die Möglichkeit bestehen, mit flexiblen Angeboten individuell auf die Situation der Langzeitarbeitslosen eingehen zu können. Ebenso wäre es eine grundlegende Fehlentwicklung, wenn die Instrumente vornehmlich auf die Integration auf den ersten Arbeitsmarkt zielen und eine Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen bei Verbänden im Umwelt-, Kultur- und Sozialbereich nur noch im absoluten Ausnahmefall möglich ist. Dies beeinträchtigt nicht nur die gesellschaftlich notwendige Arbeit der Verbände sondern nimmt insbesondere denjenigen Langzeitarbeitslosen, die keine Chance auf eine kurzfristige Integration in den ersten Arbeitsmarkt haben, jegliche Perspektive.
Zu kritisieren sind daher im vorliegenden Gesetzesentwurf insbesondere:
- Das Nachrangprinzip des SGB II gegenüber den Leistungen des SGB III: Das SGB III ist wenig geeignet für Menschen, die lange arbeitslos sind und weitere Vermittlungshemmnisse haben.
- Die Beschränkung der Eingliederungsmittel für Modellversuche auf einen Anteil von 2 Prozent. Eine Erhöhung auf mindestens 20 Prozent wäre notwendig.
- Das Verbot andere Förderleistungen sinnvoll aufzustocken muss außer Kraft gesetzt werden.
- Die Weiterentwicklung der regionalen Beschäftigungs- und Infrastruktur als im Arbeitsförderungsgesetz verankertes Ziel darf durch den Wegfall des §1 Abs.2 Nr.5 SGB III nicht aufgegeben werden.
Die Stadt Göttingen und andere Kommunen haben sich mit ihren Beschäftigungsförderungen auf dem Gebiet der Qualifizierung und Vermittlung von jungen und langzeitarbeitslosen Menschen viele Jahre bemüht, mit wenigen Paragraphen aus dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG) individuelle und an die örtlichen Gegebenheiten angepasste Hilfestellungen, Qualifizierungen- und Vermittlungsstrategien zu entwickeln und durchzuführen. Dieser Ansatz war weitgehend erfolgreich. ♠ 1Was die Beschäftigungsförderungen brauchen, ist keine Gesetzesinitiative zur Zentralisierung der Steuerung und Kontrolle, sondern die Bewahrung und Optimierung ihrer dezentralen Handlungsspielräume, die kreatives und flexibles an den Bedürfnissen der Langzeitarbeitslosen ausgerichtetes Handeln in vielen Fällen erst ermöglichen.
Notwendig ist eine konsequente Zusammenführung der Arbeitsmarktinstrumente und der kommunalen sozialintegrativen Maßnahmen!
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Dr. Dieter Porth
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Resolution CDU: Meinungsbeschluss ist überflüssig 04.12.2008 Bei der kommenden Ratssitzung soll von einigen Ratsfraktionen eine Resolution zur Arbeitsmarktpolitik des Bundes verabschiedet werden. Die Ratsfraktion der CDU hält den geplanten Meinungsbeschluss für Makulatur, weil schon vorher der Gesetzentwurf im Bundestag verabschiedet wird.
DabeiSein Ratsfraktion begrüßt Sozialfond 04.12.2008 Die Landesregierung hat einen Sozialfond "DabeiSein" aufgelegt. Auf Antrag können Eltern Beihilfen erhalten, damit arme Kinder an Klassenfahrten teilnehmen können oder damit arme Schüler, die das Abitur schaffen wollen, Busfahrtkarten kaufen können. Die Ratsfraktion der CDU begrüßt die Einrichtung des Fond "DabeiSein", den das niedersächsische Sozialministerium Niedersachsen mit 250 k€ ausgestattetet hat. [DabeiSein – Wohltat oder Bettelfond? Dr. Dieter Porth]
Weltklimatag Grüne: neuer Verkehrsentwicklungsplan 04.12.2008 Angesichts des Weltklimatages am 6.12. fordert die Fraktion der Grünen eine Neuausrichtung des Verkehrsentwicklungsplanes. Insbesondere sollten heute klimapolitische Aspekte stärker berücksichtigt werden. Gelobt wird in der gleichen Meldung von der Energiepolitischen Sprecherin, Sabine Morgenroth, dass nach dem "energiepolitischen Trümmerhaufen" des früheren OberbürgermeisterS endlich klimafreundlicher wird und zum Beispiel zum Ökostromanbieter geworden ist.
Weihnachtsaktion Geschenke für mittelose Kinder 01.12.2008 Die Pro City e.V. führt zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt und der Sparda Bank die Aktion Kinder-Wunsch-Baum durch. In den Geschäftsräumen ist ein Wunschbaum aufgestellt, wo Kinder ihre Wünsche aufgemalt haben. Wer helfen will, zieht eine Karte ab und gibt bis zum 17. das Geschenk bei der Sparda Bank wieder ab.
Transparenz "Goldener Prometheus" an "Fair Radio"? 30.11.2008 Die Initiative Fair Radio setzt sich für einen ehrlichen privaten Radiorundfunk ein. Im aktuellen Newsletter freuen sie sich, dass zwei bayrische Radiosender von der bayrischen Landesmedienanstalt ermahnt wurden, weil sie Werbemeldungen den Hörer als Nachricht untergejubelt haben.
Innovationspreis Stolze Sieger mit lukrativen Innovationen 03.12.2008 Am 2. Dezember wurde im Deutschen Theater feierlich die Innovationspreise an die Gewinner übergeben. Trotz der gut zweieinhalb Stunden dauernden Verleihung blieb die Show kurzweilig und interessant. An dem Innovationspreis beteiligten sich insgesamt 84 Unternehmen und die Verleihung wurde von 480 exklusiven Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik besucht. Besonderer Ehrengast war der Wirtschaftsminister Hirche, der sich auch eine Kritik anhören musste. [Die Seite ist wegen vieler Bilder ungefähr ein Megabyte groß. Dr. Dieter Porth]
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Rückblick 47/08 Konzerte vom 20.November bis zum 26.November 26.11.2008 Der Konzertkalender bietet einen Überblick über die aktuellen Konzerte in Göttingen und Südniedersachsen. Dieser Rückblick archiviert nur die Ankündigungen, um vielleicht später die oder andere musikalische Entwicklung nachzeichnen zu können. Neben den Links zu den Websites und Myspace-Sites der Bands finden sich hier auch die Links zu Veranstaltern und Bühnen und zu einigen früheren Bühnenkritiken von den Bürgerstimmen.
Sozialdemokratie Nicht eine, nicht zwei – nein, drei Gesamtschulen! 03.12.2008 In einer aktuellen Pressemeldung fordert die SPD Kreistagsfraktion die Einrichtung von drei Gesamtschulen im Landkreis Göttingen. Weiterhin beklagt die Meldung die Kürzungsorgie im Kulturbereich und spricht sich gegen eine Erhöhung der Kreisumlage aus. Weiterhin spricht sich die SPD-Ratsfraktion für eine externe Beratungsstelle von Hartz IV-Empfängern aus sowie für eine Erhöhung der Förderungen für das Göttinger Symphonie Orchester und des Deutschen Theaters.
Weltklimatag Die Linke ruft zum Mitmachen auf 04.12.2008 Die Linke Göttingen unterstützt die Aktionen am 6. Dezember zum Weltklimatag. Gemäß des Motto "Drastische Sofortmaßnahmen für erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft! – Kein Vertrauen in die Klimaheuchelei der Bundesregierung!“ warnt die Partei davor, den dringend notwendige Umbau unseres Energiesystems nicht zu verschlafen.
Sicherheit CDU: Verkehrsübungsplatz 04.12.2008 Die Ratsfraktion der CDU schlägt vor, einen Verkehrsübungsplatz auf dem ehemaligen Gelände der Firma Glunz einzurichten.
Behördensamstag CDU: Dienstzeit auch am Samstag 04.12.2008 Die Ratsfraktion der CDU fordert, dass das Ratshaus auch mindestens an einem Samstag im Monat geöffnet ist. [Scheiß Arbeitsbedingungen für alle, oder was? Dr. Dieter Porth]
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Arbeitsmarktpolitik FDP: Ablehnung der Dringlichkeit wohlbegründet 09.12.2008 Die SPD und die Grünen wollten in einem Dringlichkeitsantrag eine Resolution gegen Änderungen im Bereich des Sozialgesetzbuches im Rat verabschieden lassen. Die FDP hat aus mehreren Gründen die Resolution als nicht dringlich gewertet. Einmal wäre angesichts der Länge des Gesetzgebungsverfahrens auch eine fristgerechte Einreichung möglich gewesen. Zweitens hält es die FDP für kontraproduktiv, wenn der Rat seine Zeit mit Problemen anderer Parlamente vergeudet. Zum Dritten zeigt aktuellen Aktivitäten vor Ort, dass die Göttinger Grünen wohl arbeitsmarktpolitisch eher in der Vergangenheit zurückgeblieben sind. Meinungsbeschluss Grüne: CDU & FDP verhindern Kritik 05.12.2008 Mit einer Resolution, also einer Meinungsäußerung des Rates, wollten Grüne und SPD auf die Verschlechterung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die optierende Gemeinde hinweisen. Die CDU und FDP verhinderten mit ihren Stimmen einen Dringlichkeitsantrag und damit eine Abstimmung über die Resolution. Dies Verhalten wird von den grünen als Arbeitslosen- und sozialfeindlich kritisiert. In der Pressemeldung wird auch darauf hingewiesen, dass der CDU-Dominierte Landkreis 2 Millionen Euro Fördergelder für den Arbeitsmarktpolitik ungenutzt verfallen ließ.
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