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02.06.06 (set: 07.06.2006) / - <<< ~ Dr. Dieter Porth - Jühnde,Göttinger Land
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Pressemitteilung Kontaktlink zu Bioenergiedorf Jühnde [ Homepage ] (Pressearbeit E. Fangmeier)[Jühnde,Göttinger Land - 27.09.06] [Internet-Zitat: Website]
2006-09-27 Presseinformation - Ein Jahr zuverlässige Wärmeversorgung
Das südnieder-sächsische Bioenergiedorf Jühnde versorgt sich schon seit einem Jahr zuverlässig mit Wärme aus der eigenen Bioenergieanlage. Ca. 3,5 Mio KWh an umweltfreundlicher Wärme wurde ins Dorf mit 750 Einwohnern geliefert. 142 Haushalte sind mittlerweile an das Nahwärmenetz angeschlossen.
Am 27. Oktober.2005 wurde die Wärmeversorgung feierlich aufgenommen und der erste Haushalt mit Wärme versorgt. Die Biogasanlage war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Betrieb. Mittlerweile läuft das 716 KWh Blockheizkraftwerk der Biogasanlage im oberen Volllastbereich und hat schon mehr als 2.8 Mio KWhelektr. erzeugt.
Durch die erstmalige Kombination einer Biogasanlage mit einem Holzhackschnitzelheizwerk wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt und technische Abstimmungsarbeiten umgesetzt. Dank der beteiligten Ingenieure und kooperativen Lieferanten konnte das Projekt erfolgreich realisiert werden.
Der vergangene Winter war kälter und länger als erwartet, so dass mehr Holzhackschnitzel als geplant verbraucht wurden. Auch zusätzliche Biomasse für die Biogasanlage wurde beschafft, da Erfahrungswerte für den Verbrauch noch nicht vorlagen. "Alles lösbare Aufgaben", kommentieren Reinhard von Werder und Eckhard Fangmeier, Vorstände der Betreibergesellschaft.
Noch sind Arbeiten an der Außenanlage vorzunehmen. Dazu gehören Feuerlöschteich und Zaunanlage aber auch Begrünung und Bepflanzung. Stolz ist die Betreibergesellschaft auf die Einhaltung der Investitionskosten. Das geplante Budget von 5.3 Mio € wird voraussichtlich nicht überschritten.
"Auch die Wärmekunden in Jühnde sind zufrieden", erklärt Norbert Schröder, der für die technische Betreuung der Wärmekunden und als Elektrofachkraft für die Bioenergieanlage verantwortlich ist. Mehr als 300.000l Heizöl wurden durch umweltfreundliche, CO2 neutrale Wärme ersetzt. Anhand der gestiegenen Ölpreise errechnet sich eine Einsparung von ca 500€ jährlich für jeden Jühnder Wärmekunden - und die Wertschöpfung bleibt im Ort!
Derzeit wird in Jühnde das dritte Silo mit Biomasse bevorratet. Nach der Ernte im Juli dieses Jahres (im Wesentlichen Getreide als Ganzpflanze gehächselt und Gras), wird jetzt noch ca. 60ha Mais geerntet. Die Biogasanlage sowie die Strom- und Wärmeerzeugung wird mit der Biomasse und der bereitstehenden Gülle betrieben bzw. erzielt. Ca. 32to Feststoff und ca. 29m3 Gülle wird dem Fermenter täglich zugeführt. Bei ca. 39 Grad im Fermenter wird das Methan-Gas produziert.
Der angestellte Betriebsleiter Jörn Weitemeier hat ein aufregendes Jahr hinter sich gebracht. Oft musste er auch nachts raus und auch am Wochenende musste die Anlage versorgt werden. "Dank seines Einsatzes für die Bioenergieanlage und die Wärmeversorgung des Dorfes konnte das erste Betriebsjahr gut gemeistert werden" erklärt Eckhard Fangmeier.
Kaum ist die Anlage richtig am Laufen, wird zusätzlich eine Holzhackschnitzel-Trocknungsanlage mit einer neuen Halle errichtet. Hier soll insbesondere die im Sommer überschüssige Wärme des Blockheizkraftwerkes sinnvoll zur Holztrocknung genutzt werden.
Fazit: Es ist möglich, ein ganzes Dorf mit Wärme auf Basis von Biomasse zu versorgen und den Strombedarf des Dorfes umweltfreundlich bereitzustellen - es funktioniert, wenn die beteiligten Menschen mitmachen!
Das Vorhaben wir durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) (Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.), das Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, dem Landkreis Göttingen, der Samtgemeinde Dransfeld und der Gemeinde Jühnde gefördert.
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