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Immer mehr Studenten brauchen ärztliche „Glückspille“
01.07.2011 In einer Pressemeldung weist die Techniker Krankenkasse auf bedenkliche Entwicklungen bei den Studierenden hin. Im Vergleich zu einer Verordnungsstudie aus dem Jahre 2006 stieg im Bereich der Antidepressiva der Verbrauch um 40% an. Insgesamt stieg der Arzneimittelverbrauch um 54% in der Gruppe der Studenten. In der Meldung wird gefragt, ob hier eventuell ein Etikettierungsproblem vorliegt. Eine Beziehung zum Umbau des Studiensystems wird in der Meldung nicht hergestellt.
[[Ironie: Das Master- und Bachelorstudium sollte mehr an der Wirtschaft ausgerichtet sein, hieß es. Ich glaube, dies ist erfolgreich geschafft. Schließlich konsumieren die Studenten jetzt mehr Psychopharmaka (=Glückspillen). Dr. Dieter Porth].]
Kommentar,Gedanken, Anmerkungen, ...
Es wird in der Meldung suggeriert, dass die Zahl der Psychotherapien mit der Zahl der niedergelassenen Psychiater zunehmen würde. Wenn die Argumentation korrekt wäre, dann müsste die Zahl der Psychiater stark zugenommen haben und dann müsste der Zuwachs auch in den Vergleichgruppen (Nichtstudenten) festzustellen sein. Zu diesem Aspekt sagt die Meldung nichts.
Es ist also auch möglich, dass das Bachelor-Studium einfach die Studenten überfordert. Dies wäre nicht unbedingt verwunderlich, da in einigen Fächern höhere Abbrecherzahlen festgestellt werden. (http://www.buergerstimmen.de/wissenschaft/science_237.htm ). Dies ist ein Indiz für die zunehmende Psychobelastung im Studium.
Dr. Dieter Porth
Emailnachricht: Kontaktlink zu Techniker Krankenkasse [ Homepage ]
Meldung von der Techniker Krankenkasse - Geht Studieren auf die Nerven? Arzneimittelvolumen in vier Jahren plus 54 Prozent
(email vom 30.6.11) - Hamburg, 30. Juni 2011. Liegen an den Universitäten die Nerven blank? Das könnte man zumindest bei näherer Betrachtung der Arzneimittelverordnungen für Studierende in Deutschland vermuten. Nach Angaben des aktuellen Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse (TK) entfällt der größte Anteil der an Hochschüler verschriebenen Medikamente auf Präparate zur Behandlung des Nervensystems. Allein in den letzten vier Jahren verzeichnete die TK in dieser Arzneimittelgruppe einen Anstieg des Volumens von 54 Prozent.
Statistisch gesehen erhielt jeder Studierende 2010 insgesamt für 65 Tage Medikamente. Damit liegt das Verordnungsvolumen zwar unter dem ihrer erwerbstätigen Altersgenossen mit 72 Tagesdosen. Auffällig ist jedoch, dass Psychopharmaka und Co. bei den Hochschülern über ein Fünftel aller verschriebenen Medikamente ausmachen. Bei den gleichaltrigen Beschäftigten entfallen "nur" knapp 14 Prozent der Arzneien auf diese Gruppe, die aber auch hier inzwischen den größten Anteil ausmacht.
Professor Dr. Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes: "Die Krankenkassen werten für ihre Gesundheitsberichterstattung üblicherweise vor allem die Krankschreibungen aus, die jedoch nur für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und ALG-I-Empfänger erhoben werden. Daher wird über die gesundheitliche Situation der Hochschüler wenig gesprochen. Wir haben hier zum zweiten Mal nach 2008 ♠1die Rezepte der bei uns versicherten Studierenden ausgewertet und betrachten mit Sorge das auffällig hohe Volumen bei den Psychopharmaka."
Nicht nur das Arzneimittelvolumen, sondern auch der Anteil der medikamentös behandelten Studierenden ist gestiegen. "Eine erhebliche Zunahme gibt es hier insbesondere bei Medikamenten zur Behandlung von Depressionen. Der mit Antidepressiva behandelte Anteil der Studierenden stieg seit 2006 um mehr als 40 Prozent", erklärt Dr. Thomas Grobe vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung in Hannover (ISEG), der die Daten für die TK ausgewertet hat.
Neben den Arzneimitteldaten hat die TK auch die Diagnosedaten von 135.000 bei der TK eigenständig versicherten Studierenden ausgewertet.
Sie zeigen, dass Studierende zwar deutlich mehr Psychopharmaka
verordnet bekommen als ihre erwerbstätigen Altersgenossen, in beiden Gruppen wurden aber insgesamt etwa gleich häufig psychische Störungen diagnostiziert. Bei knapp 30 Prozent der jungen Frauen zwischen 20 und 34 Jahren wurde mindestens einmal eine psychische Diagnose gestellt, junge Männer waren mit einem Anteil von 13,4 Prozent bei den Studenten und 12,5 Prozent bei den Beschäftigten deutlich weniger betroffen. Klusen dazu: "Wenn drei von zehn jungen Frauen im Jahr eine psychische Diagnose gestellt bekommen, muss man sich nicht nur über die Zunahme psychischer Störungen Gedanken machen, sondern auch darüber, wo die Grenze zwischen gesund und krank gezogen wird und ob es hier auch ein Etikettierungsproblem gibt."
Nach Angaben der TK erhalten mittlerweile gut fünf Prozent der Studentinnen und knapp drei Prozent der Studenten Antidepressiva. In einem Hörsaal mit 400 Plätzen, der von beiden Geschlechtern gleichermaßen besucht wird, bekommen also 16 Hochschüler regelmäßig Antidepressiva, 44 Prozent mehr als im Jahr 2006. "Steigen die Antidepressiva-Verordnungen in diesem Maße weiter, bekommen spätestens im Jahr 2046 alle Vorlesungsteilnehmer ein Antidepressiva-Rezept", so Klusen.
Dabei nehmen die Diagnosen psychischer Störungen bei Studierenden mit steigendem Alter erheblich stärker zu als bei Berufstätigen: Während die Diagnoseraten bei angehenden Akademikern zwischen 20 und 25 sogar leicht unter denen gleichaltriger Beschäftigter liegen, kehrt sich das Verhältnis ab dem 27. Lebensjahr um. Von den 30-jährigen Hochschülern wurde für 17 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen mindestens einmal eine psychische Diagnose gestellt. "Dies könnte damit zusammenhängen, dass mit steigendem Alter der Druck steigt, das Studium zu beenden. Zudem ist in dieser Altersgruppe der Anteil Studierender, die durch Jobs und Familie mehrfach belastet sind, größer", vermutet Heiko Schulz, Diplom-Psychologe bei der TK.
Die psychische Gesundheit der Studierenden und jungen Beschäftigten ist laut TK regional sehr unterschiedlich belastet. Im Hinblick auf Depressionen besteht sowohl ein West-Ost-Gefälle, das heißt junge Menschen in den neuen Ländern sind deutlich seltener von der Diagnose Depression betroffen, als auch ein Stadt-Land-Gefälle, da die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen überdurchschnittlich hohe Diagnoseraten aufweisen. Verhältnismäßig geringe Verordnungsraten an Antidepressiva in den Stadtstaaten dürften mit der guten Erreichbarkeit von Psychotherapeuten zusammenhängen. "Insgesamt lässt sich über fast alle Länder hinweg beobachten: Je größer das psychotherapeutische Angebot vor Ort, desto größer sind auch die Behandlungsraten", so Dr. Grobe. "Lediglich in Sachsen steigt die Inanspruchnahme der Therapie überdurchschnittlich im Vergleich zum Behandlungsangebot."
Hinweis für die Redaktionen:
Für die Sonderauswertung zur Gesundheit von Studierenden hat die TK die Arzneimittelverordnungen der Studierenden zwischen 20 und 35 Jahren mit eigener TK-Mitgliedschaft analysiert. Da Studierende im Rahmen der Familienversicherung bis zum 25. Lebensjahr bei den Eltern und ohne Altersbegrenzung bei den Ehepartnern mitversichert sind, erfasst die TK-Studie nur die Studierenden mit eigener Mitgliedschaft. Die Daten der insgesamt 135.000 TK-versicherten Studierenden wurden jedoch geschlechts- und altersstandardisiert. Das Durchschnittsalter in den Vergleichsgruppen liegt bei 26,8 Jahren. Neben den Arzneimitteldaten analysierte die TK auch ambulante Diagnosedaten. Da diese erst zeitverzögert an die Krankenkasse übermittelt werden, beziehen sich diese Daten auf das Jahr 2009.
Weitere Informationen, Pressefotos und Infografiken rund um den Gesundheitsreport 2011 enthält die Juli-Ausgabe des TK-Medienservice "So krank ist Deutschland" unter www.presse.tk.de.Liste der redaktionellen Inline-Kommentare
♠1) Bei der Angabe handelt es sich wohl um einen Tippfehler. Weiter oben ist von einer Steigerung in vier Jahren die Rede und im Zitat von Dr. Grote findet sich der Hinweis 2006.
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Ratssitzung 01.07.2011 In einer Meldung weist die Stadt Göttingen hin auf eine letzte Ratssitzung vor den Sommerferien am 4. Juli um 18:00. In der Ratssitzung sollen unter anderem die Zielvereinbarungen mit dem Deutschen Theater und dem Göttinger Symphonie Orchester behandelt werden. Weiter stehen zwei Resolutionen zum Thema Schulpolitik auf der Tagesordnung. Rückblick 26/11 30.06.2011 Der Rückblick dokumentiert die Konzerte und damit die stilistische Entwicklung der Musik in der Region. Neben den Links zu den Websites und Myspace-Sites der Bands finden sich hier auch Silberlingskritiken (CDs) und Kurzinfos zu den Bänds. In dem Zeitraum waren unter anderem "Göttinger Symphonie Orchester", "Barbara Thompson", "Joe Ginnane", "Colosseum", "Chris Farlowe" und "Kammerorchester St. Petri" in Göttingen oder in der Region Südniedersachsen musikalisch aktiv. Datenschutz 29.06.2011 Mit einer Umfrage hat die Bitkom, der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., die Meinung der Bürger zum Datenschutz untersuchen lassen. Die Bitkom nimmt die Umfrage zum Anlass, um den Datenschutz im Web zur Kernaufgabe von Politik, Wirtschaft und Verbraucherschutz auszurufen. In dem Artikel wird neben der eigentlichen Pressemeldung auch ein Teil aus der Studie zitiert, bei dem es um die Frage geht, welches Misstrauen die Bürger staatlichen Überwachungsmaßnahmen entgegenbringen. Windkraftausbau 29.06.2011 Die Grünenfraktionsmitgliedern aus den Stadt- und Gemeideräten sowie aus dem Kreistag trafen sich vor kurzem, um die Fortschritte beim Windkraftausbau im Landkreis Göttingen zu besprechen. Dabei wurde festgestellt, dass zum Beispiel in Bovenden oder Hann. Münden der Ausbau eher behindert werde, während in den Gemeinden Adelebsen, Friedland, Dransfeld und Radolfshausen schon Gebiete für Windräder ausgeschrieben seien. Entdeckertouren 29.06.2011 In einer Pressemeldung weist die Tourist-Information auf ihr 4. Stadtführungsfestival in der Zeit vom 30. Juni bis 24. Juli 2011 hin. In verschiedenen Führungen kann man zum Beispiel einen Blick hinter die Kulissen in der Lokhalle oder in der Moschee im Königsstieg werfen. Im Artikel wird auch eine Polizeimeldung zitiert, wonach in Göttingen ein historischer Doppeldeckerbus in einem Unfall mit größerem Sachschaden verwickelt war. Jugendbetreuung 29.06.2011 Für die Zeit vom 22 Juli bis 13. August hat das Team des Jugendzentrums in Zusammenarbeit mit den Vereinen ein volles Ferienprogramm erarbeitet. Insgesamt warten auf die Kinder zwischen 7 und 13 Jahren achtzig Veranstaltungen. Für das Ferienprogramm muss man sich anmelden und es ist ein Ferienpass zu erwerben. |
Studienabbrecher 16.01.2010 Das Studentenwerk Göttingen weist auf eine Befragungsstudie zu den Studienabbrechern hin. Danach sind Leistungsdruck, fehlendes Geld und Demotivation dir drei Hauptursachen für den Studienabbruch. Bei den finanziellen Problemen wird zunehmend von den Abbrechern angegeben, dass es Schwierigkeiten gab, Erwerbstätigkeit und Studium miteinander zu koordinieren. |
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Event - RockHarz 02.07.2011 Im Newsletter weist der Veranstalter des RockHarz-Festivals auf Verschiedenes hin. Zum Beispiel sind keine Miettoiletten mehr zu bekommen, und Glasbehältnisse und Glasflaschen sind sowohl auf dem Campingplatz wie auch auf dem Festivalgelände verboten. Der Zusammenfassung des Newsletters ist weiter ein kleiner Impressionsbericht vom letztjährigen RockHarz-Festival beigefügt. Schlammwerfer 01.07.2011 In einer Pressemeldung kritisiert die Niedersächsische Landtagsfraktion der Grünen eine Erklärung des niedersächsischen Kultusministers während der aktuellen Stunde zur IGS Geismar. Der Minister gab in seiner Erklärung private Daten von Abgeordneten preis, indem er sagte, welche Schulen deren Kinder besuchen würden. In seiner Erklärung soll er dann diese Erwähnungen mit politischen Wertungen verbunden haben. Die Geschäftsführerin der Landtagsfraktion der Grünen will von der Landesregierung wissen, ob sie solche Prangereien für rechtens hält. Sorgentelefon 01.07.2011 Anlässlich der kommenden Sommerferien mit dem Zensurenstress weist das Kinder- & Jugendtelefon Göttingen e.V. auf die Sprechzeiten von der Nummer gegen Kummer (0800 / 111 0 333) hin. Ansprechpartner erreichen Kinder immer Montags bis Samstags jeweils von 14 bis 20 Uhr, wobei samstags Jugendliche am Telefon zuhören. Mit der Meldung wird ein Aufruf an Interessierte verknüpft, sich selbst vielleicht als Berater und Sorgenzuhörer für die Kinder zu engagieren. Listiglich 01.07.2011 In einer Pressemeldung kritisiert die Ratsfraktion, dass die Zuschussverträge für das Göttinger Symphonie Orchester und für das Deutsche Theater in der Sondersitzung getroffen werden sollen. Sie kritisieren, dass damit das Deutsche Theater und das Göttinger Symphonie Orchester wohl nicht unter die Sparzwänge des kommenden Zukunftsvertrags fallen würden. Sie befürchten, dass beim Zukunftsvertrag 2014 dann viele kleine Initiativen quasi für diese beiden großen Institutionen geopfert werden würden. Weiter wird in der Meldung gefragt, warum die Verwaltung sich nicht traute, diese Anträge in der Sitzung am 15.6. einzubringen, bei welcher viele Vertreter von kleinen kulturellen Einrichtungen anwesend waren. Bettensteuer 01.07.2011 Die Stadt Göttingen weist darauf hin, dass ab dem 1. Juli 11 die Satzung zur Beherbergungssteuer (=Bettensteuer) gilt. Je nach Klassifizierung werden für jeden Erwachsenen ein bis drei Euro pro Nacht fällig. Die Rechtmäßigkeit der Satzung wird in einem Musterprozess überprüft werden. |