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⇐ Hartz IV – Tagung unter Juristen 12.05.2009 Am 7. Mai trafen sich Juristen verschiedener Rechtsgebiete zur Tagung mit dem Thema " Hartz IV – Bleiben die Familien auf der Strecke?". Bei der Tagung wurden von den Juristen verschiedene Brüche zwischen dem Hartz-IV-Recht und dem Familienrecht herausgearbeitet.
Internet-Zitat: Website: Kontaktlink zu Georg August Universität [ Homepage ] (- Pressestelle)
Pressemeldung zum Thema Hartz IV Tagung in Göttingen vom Fachbereich - Hartz IV-Konferenz in Göttingen
Meldung per Email nachträglich erhalten am 12.5.2009 –
Am 07.05.2009 fand in der Universität Göttingen eine Tagung zum Thema "Hartz IV – Bleiben die Familien auf der Strecke?" statt. Es ging beispielsweise um das im Bürgerlichen Gesetzbuch vorgesehene Recht des Kindes getrennt lebender Eltern auf Umgang mit dem Elternteil, bei dem es nicht lebt. Wenn die Kosten, etwa erhebliche Fahrtkosten, von diesem Elternteil nicht getragen werden können, stellt sich die Frage, ob dieses Recht, das letztlich im Interesse des Kindes liegt, unterhaltsrechtlich oder unter Rückriff auf die öffentlichen Kassen ermöglicht werden muss. Zu dieser und anderen Fragen wurden manche Brüche zwischen Familienrecht und Grundsicherungsrecht herausgearbeitet, z.T. aber auch gelöst. Referenten waren Professor Dr. Peter Winkler von Mohrenfels (Universität Rostock und Richter am Familiensenat des Oberlandesgerichts Rostock a.D.) und Professor Dr. Rainer Schlegel (Vors. Richter eines für Hartz IV-Fragen zuständigen Senats des Bundessozialgerichts). An der intensiv geführten Diskussion beteiligten sich rund 60 Experten aus Theorie und Praxis, zu denen insbesondere etliche Richter und Mitarbeiter der zuständigen Senate des Bundessozialgerichts zählten.
Die Teilnehmer befassten sich auch mit der Frage, ob es mit der Verfassung vereinbar ist, wenn jemand, der seinen eigenen Unterhalt durch Arbeit erwirtschaften kann, über die gesetzliche Konstruktion einer "Bedarfsgemeinschaft" gewissermaßen zum Sozialhilfeempfänger wird, weil er nicht alle Angehörigen, mit denen er zusammenlebt, ernähren kann. ♠ 1Hier wie bei vielen anderen Fragen hat sich gezeigt, dass die Zusammenführung von Experten aus verschiedenen Rechtsgebieten Licht ins Dunkel bringen kann: Für Familienrechtler ist das gar kein überraschendes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass in einer intakten Familie alle gewissermaßen "aus einem Topf" essen und gegebenenfalls den Gürtel enger schnallen müssen.
Die Tagung hat gezeigt, dass viele Probleme dieser Art nur durch die gewählte intradisziplinäre ♠ 2Herangehensweise gelöst werden können. Die Veranstalter verstehen sie deshalb auch nur als Auftakt für eine Göttinger Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Blickpunkt Sozialrecht in der Privatrechtspraxis", die sich in jährlicher Wiederkehr mit vergleichbaren Problemlagen in den Grenzbereichen zwischen Privatrecht und Sozialrecht befassen. Bei künftigen Konferenzen könnte es beispielsweise um die Frage gehen, wie sehr Entscheidungen über die Beendigung eines Arbeitsvertrages durch Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld eingeschränkt werden, oder ob Streitigkeiten zwischen Pflegeleistenden oder Pflegekassen auf dem Rücken der Pflegebedürftigen ausgetragen werden können.
Die Georg August Universität meldet - Presseinformation: Tagung: Hartz IV – Bleiben die Familien auf der Strecke? - Veranstaltung an der Schnittstelle von Familien- und Sozialrecht
Nr. 81/2009 - 04.05.2009 - (pug) "Hartz IV – Bleiben die Familien auf der Strecke?" Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Tagung an der Schnittstelle von Familien- und Sozialrecht, die am Donnerstag, 7. Mai 2009, an der Georg-August-Universität stattfindet. Auf Einladung von Prof. Dr. Olaf Deinert, Rechtswissenschaftler an der Göttinger Juristischen Fakultät, und Prof. Dr. Rainer Schlegel, Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht, werden dazu Vertreter aus Wissenschaft und Rechtspraxis Stellung nehmen. Insbesondere wird es dabei um den neugefassten Begriff der "Bedarfsgemeinschaft", das Unterhaltsrecht und das anrechenbare Einkommen gehen. Zu der Veranstaltung werden knapp 60 Teilnehmer erwartet.
"Auch nach den Hartz IV-Reformen für Familien haben viele Betroffene Schwierigkeiten, mit den im zweiten Sozialgesetzbuch verankerten Leistungen ein Auskommen zu finden", erläutert der Leiter der Tagung, Prof. Dr. Olaf Deinert, der am Institut für Arbeitsrecht lehrt und forscht. So werden die Teilnehmer der Veranstaltung erörtern, welche Auswirkungen die Regelungen im Alltag haben und wo Schwierigkeiten in der Anwendung liegen. Prof. Deinert: "Wir werden in diesem Zusammenhang auch danach fragen, welche Herausforderungen sich daraus für das Sozialrecht ergeben." Die Impulsreferate halten Prof. Schlegel sowie Prof. Dr. Peter Winkler von Mohrenfels, Rechtswissenschaftler an der Universität Rostock und ehemaliger Richter am Oberlandesgericht Rostock.
Informationen im Internet können unter der Adresse www.uni-goettingen.de/de/107705.html abgerufen werden.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Tagung "Hartz IV – Bleiben die Familien auf der Strecke?" findet am 7. Mai 2009 von 14.15 bis 17.45 Uhr in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Platz der Göttinger Sieben 1, Großer Seminarraum, statt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Olaf Deinert
Georg-August-Universität Göttingen
Juristische Fakultät – Institut für Arbeitsrecht
Die Informationen zum obigen Link
Blickpunkt Sozialrecht in der Privatrechtspraxis
Aktuelles Thema der Tagungsreihe:
Hartz IV - Bleiben die Familien auf der Strecke?
Leitfragen:
- Wie hat sich die Situation von Familien durch das "Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" verändert?
- Welches sind die ersten Befunde in der Praxis im Umgang mit den neuen Regelungen?
- Wo liegen die Schwierigkeiten in der Anwendung und welche Lösungsansätze gibt es?
- Welche Implikationen ergeben sich für das Familienrecht?
Referenten:
- Prof. Dr. Rainer Schlegel (Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht)
- Prof. Dr. Peter Winkler von Mohrenfels (Universität Rostock, Richter am
OLG a.D.)
Moderation:
Prof. Dr. Olaf Deinert
Weitere Informationen zur Tagung als pdf-Dokument hier
Downloads
Thesenpapier Prof. Dr. Schlegel
Thesenpapier Prof. Dr. Winkler von MohrenfelsListe der redaktionellen Inline-Kommentare♠ 1) Vielleicht hätten die Experten einmal auch Steuerrechtler dazunehmen sollen, um die Transaktion von Geld zu beschreiben. Wenn jemand Fremdes für die Kinder seiner Lebenspartnerin zahlen soll, so lässt sich dies nicht mit familiären banden begründen. Vielmehr wird das Transferseystem Hartz IV damit zu Sondersteuer, die nur einen Zweck verfolgt. Den Kontakt zwischen Armen und Reichen durch zusätzliche Belastungen zu verhindern.
Nun wäre das Hartz-IV Gesetz nicht so schlimm, wenn die Hilfsbedürftigkeit wirklich nur zeitweise andauern würde. Aber dies ist faktisch seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben, wie die Sockelarbeitslosigkeit zeigt. Wenn also die impliziten Voraussetzungen für die Bewertung eines Gesetzes falsch sind, dann sich auch die Folgerungen falsch..
Vielleicht hätte man dies herausgefunden, wenn die Tagung echt interdisziplinär ausgerichtet gewesen wäre
Dr. Dieter Porth
♠ 2) Wenn sich Juristen verschiedener Fachgebiete treffen so hat das nichts mit interdisziplinär zu tun. Interdisziplinär wird eine tagung erst, wenn ein Erzieher, Sozialarbeiter und ein Vertrerter von Lobbyverbänden dazustossen – also wenn wirklich Menschen mit unterschiedlichen Lebenswelten für ein Problem eine gemeinsame Lösung suchen.
Dr. Dieter Porth.
Leserbriefe / Kommentare zur Meldung
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- 02.06.2009 - 10:08Manfred Walser
InterdisziplinaritätSehr geehrter Herr Porth,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen zur Tagung. Tatsächlich haben zahlreiche Vertreter der Zivilgesellschaft an der Tagung teilgenommen, die auch verschiedenste Fachrichtungen vertreten haben. Insofern hat durchaus ein Austausch stattgefunden.
Dies ist jedoch keineswegs erforderlich um eine juristische (!) Tagung interdisziplinär zu machen. Die Rechtswissenschaft besteht (wie übrigens die meisten anderen Wissenschaften auch) aus mehreren Teilgebieten (Disziplinen). Dazu gehören etwa auch das Sozialrecht, das im Wesentlichen der größeren Kategorie „öffentliches Recht“ zugeordnet wird, und das Familienrecht, dass dem Zivilrecht zugeordnet ist. Wenn sich Juristen verschiedener Fachgebiete treffen so hat das damit sehr wohl mit interdisziplinär zu tun, sobald mehr als eine Disziplin betroffen ist (vgl. dazu etwa Duden Fremdwörterbuch, 8. Aufl., Mannheim u.a. 2005, „interdisziplinär“). Der Begriff bezieht sich ja nicht auf Lebenswelten sondern auf wissenschaftliche Fachrichtungen. „Intradisziplinär“ wäre die Veranstaltung gewesen, hätten sich nur Sozialrechtler oder nur Familienrechtler miteinander unterhalten.
- Ende der Leserbriefe
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Europawahl Briefwahl kann ab sofort beantragt werden 11.05.2009 Der Antrag für die Briefwahl kann auf verschiedene Weisen gestellt werden. Entweder schickt man die Wahlbenachrichtigung zurück oder man sendet einen formlosen Antrag mit Angaben zur Person an das Wahlamt. Man kann auch zu den üblichen Öffnungszeiten mit Personalausweis zum Wahlbüro gehen und wählen. Auch die Online-Antragsstellung für die Zustellung von Briefwahlunterlagen ist möglich. [Jede Stimme stärkt die Idee der Demokratie - Deshalb sollten gerade auch EU-Skeptiker zur Wahl gehen. Sie können ihren Protest durch eine ungültige Stimme verdeutlichen. – Dr. Dieter Porth.]
Waffenbauer Polizei: Waffenwerkstatt in Northeim ausgehoben 11.05.2009 Ende letzten Jahres kam es zu einer Pumpgun-Benutzung in einem Göttinger Nachtlokal. Bei den Ermittlungen zur Herkunft der Waffe stieß die Sonderkommission auf einen bisher polizeilich nicht bekannten Waffenbauer und Sportschützen, der legal zugängliche Deko- & Salutwaffen zu gefährlichen Schusswaffen umbaute. Der Waffenbauer aus Northeim ist voll geständig und alle fünf bisher verkauften Waffen konnten aufgefunden werden. Kontakte zur rechtsextremen Szene hat der Waffenbauer nicht. Für den Abtransport der beschlagnahmten Waffenteile, Sprengstoffe und Werkstattutensilien war ein VW-Transporter nötig. Die Polizei freut sich über diesen Erfolg, die Verfügbarkeit von tödlichen Waffen in Privathaushalten zu reduzieren.
Friedland Polizei: Gegendemonstrationen waren friedlich 09.05.2009 Sowohl die Demonstration der Linksextremen Szene wie auch die vom Samtgemeindebürgermeister Friedland initiierte Demonstration verliefen am Samstag friedlich. Die Demonstration der linksextremen Szene stand unter dem Motto ""Kein Frieden mit Deutschland und seinen Nazis! Kein Nazi-Aufmarsch in Friedland oder sonst wo!", während die Bürgerdemonstration unter dem Motto "Friedländer Bündnisses gegen Rechts" stand. Der Anlass dieser beiden Demonstrationen war der "Deutsch-Russischen-Friedenmarsch", der zwischenzeitlich wegen der erwarteten Beteiligung von rechtsextremen Gewalttätern verboten wurde.
Friedland Wenzel: teure Fehleinschätzung der Polizei 11.05.2009 Stefan Wenzel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im niedersächsischen Landtag, kritisiert den Polizeieinsatz in Friedland als unangemessen. Die Kosten für den umfangreichen Polizeieinsatzes haben jetzt die Steuerzahler zu tragen. Wenzel erwartet zukünftig vom Polizeipräsidenten, dass er sich bei angemeldeten Demonstrationen von Rechtsextremen persönlich um eine Kontaktaufnahme mit den Gegendemonstranten bemüht, um ein realistisches Bild von der Gefahrensituation zu erhalten.
Dauerschmerzen 16.5. – Information, Vorträge und Gründung 08.05.2009 Am 16.5. kann man in der Osthalle des Klinikums drei kurze Vorträge rund um das Thema chronische Schmerzen hören. Dieses Patientenforum wird gemeinsam von der Schmerztagesklinik und der Deutsche Schmerzliga organisiert. Bei der Veranstaltung soll die Selbsthilfegruppe "CHRONISCHE SCHMERZEN" gegründet werden, wobei Interessierte sich gerne anschließen dürfen. Die Anmeldung zum ersten Treffen kann auch per Telefon erfolgen.
Event - Albaniplatz 13.6. – Mitmachen beim GMO (Göttinger Mitmach-Orchester) 10.05.2009 Am 13. Juni soll in Göttingen auf dem Albaniplatz vor der Stadthalle das 1. Große Göttinger Mitmach-Orchester seine Premiere feiern. Mitmachen kann jeder, der bis zum 13. Juni die einfachen Noten aus Pressemeldung spielen kann.
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DenkBar 20.5. - Wie funktionieren modernste Prothesen eigentlich? 13.05.2009 Unter dem Titel "Intelligente Prothesen - Zusammenspiel von Mensch und Technik" findet im Apex ein Vortragsabend statt Die Veranstaltung beginnt am 20. Mai um 20 Uhr. Den Vortrag bestreiten gemeinsam ein Vertreter von der Universität und ein Vertreter von Otto Bock aus Duderstadt.
Friedland Nier: NPD Verbotsverfahren einleiten 11.05.2009 Gerd Nier, der Bundestagskandidat für die Linkspartei im Wahlkreis Göttingen, lobte den friedlichen Verlauf der beiden Demonstrationen in Friedland. Er fordert anlässlich des Protestes gegen rechts bei den beiden Demonstrationen die Einleitung eines Verbotsverfahrens für die NPD. Mit Hinweis auf eine unbenannte Göttinger Kneipe verweist er gleichzeitig darauf, dass aber auch das naziarme Göttingen kein Ort der Seligen sei.
Stadthaushalt CDU: Einahmen und Ausgaben ins Gleichgewicht bringen 12.05.2009 Der Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der CDU fordert, dass endlich bei den Göttinger Finanzen die Einnahmen und Ausgaben ins Gleichgewicht gebracht werden. Dazu fordert die CDU eine Grundsatzdebatte zu den städtischen Leistungen. Ohne eine solche Debatte befürchtet die CDU in Zukunft herbe Kürzungen bei den freiwilligen Leistungen. Zum Ende der Ratssitzung am 8. Mai, die den Nachtragshaushalt zum Thema hatte, bot die CDU-Fraktion dem Oberbürgermeister eine Zusammenarbeit an.
Gentechnikkennzeichnung Kartell des Schweigens brechen 12.05.2009 Die Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. weist darauf hin, dass laut aktuellen Umfragen dreiviertel aller Verbraucher bevorzugt Lebensmittel mit der Kennzeichnung "ohne Gentechnik" kaufen würden. Die Ignoranz der Handelsketten und Markenhersteller wird beklagt. Beispielhaft wird auf einige Markenmilchprodukte hingewiesen, die von Kühen stammt, die mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert werden. Die Meldung enthält einen Hinweis auf eine Hersteller-Liste von Gentechnikfreien Lebensmitteln bei der Verbraucherzentrale Hamburg.
Abzockspiele Abwrackprämie auch ohne Auto? 12.05.2009 Die Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. warnt vor einem dubiosen Gewinnspiel einer Rotterdamer Firma. Bei Anruf einer gebührenpflichtigen Nummer werden 2500 Euro Abwrackprämie versprochen. Die Verbraucherzentrale vermutet, dass es der Firma hauptsächlich um die Adressdaten der naiven Mitspieler geht. Sie rät diese Werbebriefe unbeachtet zu entsorgen.
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