geändert am 07.03.2007 - Version Nr.: 1. 43

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Abgeordnete

~ Dr. Dieter Porth - Hannover,Göttingen

Die Landtagsfraktion der Grünen erinnert an das dreißigjährige Jubiläum der Atomabfall-Entlagersuche und fordert ein öffentliches Gorleben-Hearing.

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Stefan Wenzel [ Homepage ] (MdL für Göttingen - Grüne)

[Hannover,Göttingen - 23.02.07] [Quelle: Email]

Grüne fordern Ministerpräsident Wulff zu Endlager-Hearing auf
Protestaktion vor Staatskanzlei zum 30. Jahrestag der Endlagersuche in Gorleben
Die niedersächsischen Grünen haben heute anlässlich des 30. Jahrestages der Entscheidung, Gorleben zu einem nuklearen Entsorgungszentrum zu machen, für ein bundesweit vergleichendes systematisches Verfahren in der Endlagersuche demonstriert. Als Symbol für 30 Jahre "verbohrte Atompolitik" in Niedersachsen übergaben sie an der Staatskanzlei symbolisch ein Atomklo (Foto der Aktion unter www.gruene-niedersachsen.de).
In einem offenen Brief fordern die Landesvorsitzende Dorothea Steiner, die wendländische Europaabgeordnete, Rebecca Harms und der Fraktionsvorsitzende der Grünen im niedersächsischen Landtag, Stefan Wenzel, Ministerpräsident Christian Wulff auf, in Gorleben nicht gegen alle fachlichen Bedenken Fakten zu schaffen. "Internationale Sicherheitsanforderungen der IAEA oder der OECD erlauben kein Verfahren, in dem nicht von Anfang an Transparenz und Bürgerbeteiligung Priorität haben", heißt es in dem offenen Brief. In Gorleben werde nach 30 Jahren Endlagersuche hingegen schon wieder hinter verschlossenen Türen verhandelt.
Als einen ersten Schritt zu einem transparenten und systematischen Suchverfahren fordern die Grünen die Landesregierung auf, zu einem Endlager-Hearing einzuladen. 15 Jahre nach der letzten Anhörung zur Endlagersuche sei es an der Zeit, sich den neuen Erkenntnissen und Anforderungen öffentlich zu stellen. "Die Entscheidung für ein Endlager für radioaktiven Müll, der Millionen Jahre gefährlich bleibt, kann nur getroffen werden, wenn in einem nachvollziehbaren Verfahren der relativ beste Standort gesucht wird", heißt es in dem Brief an Ministerpräsident Wulff.
Den offenen Brief finden Sie hier >>
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Erläuterung und/oder Kommentar

In letzter Zeit mehren sich die Stimmen, die einen Wiedereinstieg in den Atomstrom befürworten. Wer solches plant, der sollte ersteinmal klären, wo und wie er später die radioaktiven Abfälle entsorgen will. Auf langfristige Sicht ist ein Salzstock eher problematisch. Wenn man mal von einem kulturellen Niedergang der Gesellschaft ausgeht, dann könnten in dreihundert Jahren die Menschen auf die Idee kommen, in den Salzstöcken wieder Salz als Salzlauge zu fördern. Das kann problematische Folgen haben, denn Salzwasser fördert das Rosten bei Eisen und Stahl.
Vielleicht sollte man sich für einen oberirdischen Betonklotz entscheiden. Die Pyramiden zeigen, dass solide Bauwerke Jahrtausende überstehen können. Solche Gebäude lassen sich im Falle eines Zerfalls der europäischen Zivilisation mit Mythen und Geschichten im kollektiven Gedächtnis der Menschen verankern.

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