Meldung gesetzt von ~ Dr. Dieter Porth
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⇐ Göttinger Erklärung zum Ausstieg aus der Atomenergie 08.03.2009 Göttinger Wissenschaftler des Göttinger Instituts für Forschung und Bildung (IFB) sowie über dreißig Unterstützer fordern den beschleunigten Ausstieg aus der Atomkraft. Die Forderung wird begründet mit der fehlenden Sicherheit der Technologie für Krenkraftwerke, mit der ungelösten Endlagerung des radioaktiven Abfalls und mit der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen.
Emailnachricht: Kontaktlink zu Institut für Forschung und Bildung (IFB) [ Homepage ] (--)
Meldungen und Aktivitäten vom Institut für Forschung und Bildung - Erklärung des Göttinger "Institut für Forschung und Bildung (IFB) – Frieden, Umwelt, globale Gerechtigkeit", Hagenweg 2e, 37081 Göttingen: - AKWs beschleunigt abschalten! -Wissenschaftler fordern entschiedenere Nutzung alternativer Energien
Die Nachricht ist nur wenige Tage alt: Italien plant nach über zwanzig Jahren den Wiedereinstieg in die Atomenergie. Einer Ära politischer Vernunft, im Spätherbst des Jahres 1987 erzwungen durch ein Plebiszit der italienischen Bevölkerung (mit fast 81 Prozent), will Ministerpräsident Berlusconi ein abruptes Ende setzen. Gegen diese Rückkehr zum Vabanquespiel mit der Existenzsicherheit von Menschen legen wir WissenschaftlerInnen hiermit unseren schärfsten Protest ein.
Freilich: nicht aufgrund politischer Parteilichkeit, sondern aus wissenschaftlicher Sicht und humaner Verantwortung für das Leben und die Gesundheit der Menschen fordern wir Unterzeichner angesichts dieser Ereignisse um so entschiedener den beschleunigten Ausstieg aus der Atomenergie, und zwar weltweit.
Mit großer Besorgnis stellen wir fest: im wachsenden Maße befürworten Politiker auch hierzulande die Rückkehr zur alten Atompolitik – Verlängerung der Laufzeiten noch bestehender AKWs, Bau neuer AKWs, Bagatellisierung der menschengefährdenden Nutzung von Atomenergie mithilfe von Tarnwörtern wie "Energiemix", als ob es um den Genuß von Cocktails ginge.
In Schweden plant die konservative Regierung neue AKWs, gleiches gilt für Frankreich. Bei uns reagieren zunehmend auch BürgerInnen verängstigt auf die Preisexplosion bei Erdöl sowie Gas und werden damit zurückgedrängt in die Bejahung der Atompolitik der früheren Jahrzehnte. Dagegen zeigen die Fakten:
- Die Propaganda, absolut sichere AKWs und absolut sichere Endlagerstätten für Atommüll seien realisierbar, ist falsch und geht von der Allmachtsfantasie vollkommener Menschen und vollkommener Menschenwerke aus.
- Das Gerede vom "Restrisiko" beim Betrieb von AKWs, das zu vernachlässigen sei, da im höchsten Maße unwahrscheinlich, stellt ebenfalls fahrlässige Propaganda dar: "Restrisiko" suggeriert, daß schlimmstenfalls sehr viel später einmal der Supergau eintreten könnte. Richtig hingegen ist – Tschernobyl und Harrisburg haben es gezeigt -: das sogenannte "Restrisiko" kann jederzeit und schon morgen der Millionenbevölkerung ganzer Landstriche "den Rest geben". Und: je länger nichts passiert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, daß etwas passiert. Weil unabwendbarer Materialverschleiß zwingend das Gefahrenpotential erhöht und weil sich äußerste menschliche Wachsamkeit beim Umgang mit dieser hoch-gefährlichen Technologie nicht über Jahrzehnte, gar Jahrhunderte, bruchlos aufrechterhalten läßt. Wer anderes behauptet, argumentiert nicht wissenschaftlich, sondern dreht den Menschen unrealisierbare Wunschträume an. Kurz: das Gerede vom "Restrisiko" ist zynisch angesichts der Überlebensinteressen der Menschen. Die Existenzrechte der Menschen werden zum Objekt verantwortungsloser Spielermentalität.
- Es gibt keine radioaktive Niedrigstrahlung, weder bei AKWs noch bei Endlagerstätten, die ungefährlich wäre für Leben und Gesundheit der Menschen. Die sogenannten "Grenzwerte", unterhalb derer Atomstrahlung gefahrlos sei, sind aus wissenschaftlicher Sicht Unfug und Bluff. Sie stellen Fantasieprodukte der Atombefürworter dar, wieder und wieder verbreitet zur Beschwichtigung der Menschen und zur Durchsetzung von Gewinninteressen.
- Selbst bei Erschließung angeblich besserer Endlagerstätten für hochradioaktiven Atommüll als Gorleben gäbe es keine endgültig sichere "Entsorgung" vom Plutonium. Noch heute fallen in der Bundesrepublik bei den in Betrieb befindlichen AKWs Tag für Tag große Mengen dieses hochradioaktiven Atommülls an. Noch in Hunderttausenden von Jahren benötigt dieser Atommüll eine "todsichere" Endlagerstätte wegen seiner enormen Schädlichkeit und enorm langen Halbwertszeit (= Plutonium hat nach rund 24.000 Jahren gerademal die Hälfte seiner hochgefährlichen Strahlung eingebüßt!). Kein Politiker, keine Technologie kann hier Sicherheit garantieren. Es gibt keine Geschichtsprophetie, die auszuschließen vermag, daß irgendwelche terroristischen Staaten oder terroristischen Organisationen Zugriff erhalten auf diesen menschheitsgefährdenden Atommüll. Das Gegenteil zu behaupten, käme angesichts der Grenzenlosigkeit dieser Probleme einer grenzenlosen Anmaßung gleich.
- Selbst die Konzepte für die Endlagerung von niedrig- und mittelaktivem Atommüll sind völlig gescheitert – siehe Asse, siehe Morsleben! – und böten auch bei optimaler Ausstattung keine absolute Sicherheit.
- Deshalb Ausstieg aus der Atomenergie so schnell wie möglich! Deshalb verstärkter und sachverständiger Ausbau alternativer Energienutzungsformen wie Sonne, Wasser und Wind jetzt!
- Auch volkswirtschaftlich käme dieser Wechsel in der Energiepolitik sofort und in starkem Maße den Menschen zugute:
Natürlich: diese Erklärung hier ist selber kein wissenschaftlicher Text (wie könnte er’s auch sein!). Es ist die Erklärung von WissenschaftlerInnen. Ein Appell, der auf jahrzehntelange wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet zurückgeht. Und deshalb so ernstzunehmen wie die Forschungsergebnisse, auf denen dieser Appell beruht. Wer diese Forschungsergebnisse nicht ernstnähme, nähme seine eigenen Lebensinteressen nicht ernst und das seiner Kinder und Kindeskinder schon gar nicht. Wer diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht ernstnähme, legte selber politische oder ökonomische Parteilichkeit an den Tag, keinesfalls aber Verantwortung für das Leben und die Gesundheit von Abermillionen von Menschen.
Wir Göttinger WissenschaftlerInnen appellieren aufs dringlichste an die Bevölkerung der Bundesrepublik und die verantwortlichen PolitikerInnen in diesem Land: keine Rückkehr zur alten Atompolitik! Im Gegenteil! Beschleunigter Ausstieg aus der Atompolitik! Und: konsequente Förderung alternativer Energien!
Efrosinin-Bachtsevani-Behmel, Sozialwissenschaftlerin * Sebastian Becker, Diplom-Biologe * Prof. Dr. Rolf Bertram, Atomwissenschaftler * Dr. Hans Dieter Buß, Chemiker * Axel Bust-Bartels, Diplom-Volkswirt * Dr. Eckhard Fascher, Sozialwissenschaftler * Ute Haferburg, Soziologin MA * Prof. Dr. Christian Jooß, Materialphysiker * Dr. Gerhard Krauth, M.A. (EUROSOLAR – DFG – VK), Pädagoge * Prof. i. R. Dr. rer. nat. Jürgen Schneider, Diplom-Geologe * Matthias Voigt, Sozialpädagoge * Dr. med. Wolfgang Matzow (IPPNW), Internist * Holdger Platta, Wissenschaftsjournalist (V.i.S.d.P.)
UnterstützerInnen:
Klaus Baumgardt, Kfz-Lackierer * Dr. Peter Behmel, Chemiker * Eva Bernardi, Dolmetscherin * Nina Besecke, Berufsschullehrerin * Nils Bethke, Kaufmann * Dr. Swantje Eigner-Thiel, Diplom-Psychologin * Kai Engelke, Schriftsteller, Kulturjournalist und Pädagoge * Anne Galle, Lehrerin und Autorin * Jost Galle, Pädagoge * Redaktion "Göttinger Betriebsexpress" * Helmut Gerlach, DV-Koordinator * Joachim Gottschalk, Regierungsdirektor i. R. * Gabi Hoppach, Landschaftsgärtnerin * Annette S. Jung, Fachjournalistin für Öffentlichkeitsarbeit * Hartwig Hohnsbein, Pastor i. R. * Helga Hohnsbein, Lehrerin * PD Dr. Marianne Karpenstein-Machan, Agrarwissenschaftlerin * Axel Kleinecke, Gymnasiallehrer * Marie Kollenroth, Studentin * Wolf-Dieter Krämer, Politologe * Barbara Kunis, Bergvermessungstechnikerin * Sybille Marggraf, Literaturpädagogin * Stephan Moldzio, Diplom-Biologe * Helmut Nebel, Koch * Regina Nebel, Leiterin Naturfreundehaus * Gerd Nier, Berufsschullehrer/Erziehungswissenschaftler (OStr.) * Dr. Meinhart K. Ramaswamy, Publizist * Henry Royeck, Sozialberater * Omar Sarsam, Maschinist * Barbara Schröter, Gesundheitsberaterin (GGB) * Edgar Schu, Chemiker * Dr. habil. Rainer Thiel, Sozialphilosoph * Frauke Tjaden, Sonderschullehrerin i. R. * Dr. sc. agr. Hanna Toben, Agrarwissenschaftlerin * Gottfried Wehr, Pastor i. R.
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