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Südumgehung
Naherholung statt Straßenbau

31.01.2009 Die Bürgerinitiative Südumgehung hält die Finanzierung für fraglich. Weiterhin wird auf dringend notwendige Straßensanierungen in anderen Stadtteilen hingewiesen. Zum dritten würde die Umgehungsstraße ein wichtiges Naherholungsgebiet der Stadt zerstören.

 
Emailnachricht: Bürgerinitiative Göttinger Süden (---,---)
 

Meldung von der Bürgerinitiative Göttinger Süden - Keine Umgehungsstraße auf Kosten der Naherholung

Die BI Göttinger Süden wendet sich entschieden gegen die Pläne zum Bau einer Südspange von der Reinhäuser Landstraße zur Rosdorfer Ostumgehung.
Nach Ansicht der Initiative würde die geplante Straße ein für die Menschen in unserer Stadt wertvolles Naherholungsgebiet endgültig zerstören. Viele Spaziergänger, Radfahrerinnen, Hundebesitzer und Joggerinnen finden hier einen wichtigen Ausgleich zum Alltag. Eine Sprecherin der BI betont: "Eine Straße würde uns allen ein großes Stück Lebensqualität nehmen."
Zerstört würde ebenfalls der Lebensraum vieler Tiere. Das betroffene Areal verfügt über eine Artenvielfalt, die – gemessen an seiner Nähe zur Stadt - fast einmalig ist.♠ 1
Das für die Südspange angeführte Argument der Entlastung von Sandweg und Stettiner Straße ist aus Sicht der BI nicht stichhaltig. Der Verkehr ist hier in den letzten Jahren in einem Maße zurückgegangen, das in den 90ern für die Zeit nach dem Bau der Entlastungsstraße prognostiziert wurde. Dieser Trend wird sich – unter anderem aufgrund des demografischen Wandels – fortsetzen.
Zudem würde der Verkehr an anderer Stelle deutlich zunehmen. Die BI-Sprecherin macht deutlich: "Der durch den Bau der Südspange verlagerte Verkehr würde einige Straßenzüge – z.B. die Kiesseestraße – enorm belasten." Nicht nur deshalb würde sehr bald nach ihrer Fertigstellung der Ruf nach ihrer Verlängerung bis zur Steinmetzkurve laut. Damit wäre per Salamitaktik die – aus Geldmangel und anderen Gründen längst begrabene – Idee einer Südumgehung wieder auf dem Tisch. Unmittelbar benachbarte Wohngebiete wie z.B. das dichtbesiedelte Kiesseekarree würden durch dieses Projekt stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die BI Göttinger Süden hält es weiterhin für unsinnig, dass die Südspange überörtliche Funktionen übernehmen kann. So soll sie angeblich große Teile des Verkehrs aufnehmen, der sich bei Sperrungen der A7 durch die Stadt und das Umland wälzt. Auch dies könnte sie nur, wenn sich weitere Straßenbauprojekte – wie der schon erwähnte östliche Teil der Südumgehung - anschließen. Die Sprecherin führt aus: "Beispielsweise müsste die gerade erst fertiggestellte Rosdorfer Umgehungsstraße in weiten Teilen komplett erneuert werden, weitere Maßnahmen würden folgen. Auch dies ist in absehbarer Zukunft nicht finanzierbar."
Eine weitere Mogelpackung ist laut Ansicht der BI die Argumentation, dass die Mittel, die der Stadt Göttingen momentan nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zur Verfügung stehen, es erforderlich machen, die Planung und den Bau der Südspange beschleunigt voranzutreiben.
Diese Mittel werden dringend für andere verkehrspolitische Projekte benötigt. Schon ohne die Südspange hat die Stadt wesentlich mehr Geld aus diesem Fördertopf beantragt, als sie erhalten kann. "Die Finanzierung der Südspange aus diesem Topf würde das Aus für viele dringliche Maßnahmen bedeuten", so die Sprecherin der BI. Bedroht wären z.B. die Sanierung des Friedländer Wegs, des Düstere-Eichen-Wegs und der Theodor-Heuss-Straße.
Darüber hinaus kann ein so umfangreiches Projekt wie die Südspange unter Einhaltung der kurzen Fristen, die an die Verwendung der GVFG-Mittel gebunden sind, nicht ordnungsgemäß geplant werden. Die Sprecherin weiter: "Eine demokratische Beteiligung der Bevölkerung wäre unter diesen Bedingungen gar nicht machbar."
Nach Ansicht der Initiative soll hier das wiederholt werden, was schon vielerorts gescheitert ist: den Belastungen, die der Individualverkehr mit sich bringt, durch den Bau immer neuer Straßen zu begegnen. Diese ziehen weiteren Verkehr an, bald wird erneut der Ruf nach zusätzlichen Straßen laut – ein Teufelskreis. ♠ 2Dazu das abschließende Statement der BI-Sprecherin: "Gerade angesichts des Klimawandels ist es absolut notwendig, nicht immer weiter an dieser ewiggestrigen Spirale zu drehen. Wir müssen endlich intelligentere Verkehrskonzepte zum Einsatz bringen."

Liste der redaktionellen Inline-Kommentare

♠ 1) An dieser Stelle würde mich doch einmal interessieren, welche besonderen Arten in dem Landwirtschaftlich genutzten Bereich besonders zu finden sein sollen?
Das Argument erinnert an die Standardargumentation "Der Straßenbau ist böse, weil er grundsätzlich Natur zubetoniert."
Dr. Dieter Porth
♠ 2) Die These vom vermehrten Verkehr durch mehr Straßen funktioniert nicht mehr. Angesichts der Energiekrise und der Stagnation der des PKW-Bestands in Deutschland ist nicht mit einer Zunahme des Verkehrs zu rechnen. Vielmehr ist angesichts steigender Ölpreise mittelfristig mit einer Abnahme des Verkehrsaufkommens zu rechnen.
Aus wirtschaftspolitischen Erwägungen sollte man überlegen, wie man die Göttinger Ausfallstraßen verstärkt für den handel nutzbar machen könnten, um so Arbeitsplätze zu schaffen.
Dr. Dieter Porth

Leserbriefe / Kommentare zur Meldung

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  1. 05.02.2009 - 01:08Paulus Paulerberg

    Zum Kommentar zum Thema Verkehrsentwicklung

    Dem redaktionellen Inline-Kommentar zum Thema Verkehrsentwicklung möchte ich widersprechen.

    Die Südspange und erst recht die ganze Südumgehung würde den Verkehr auf bestimmten Verbindungen erleichtern. Das ist immerhin eines der Argumente für ihren Bau - dabei geht es ja nicht nur um die betroffenen AnwohnerInnen, sondern auch um die Autos, die sich dort bisweilen stauen. Straßenneubauten dieser Art ziehen immer neuen Verkehr an, da das Fahren auf den entsprechenden Verbindungen attraktiver wird. Selbst wenn das Gesamtverkehrsaufkommen nicht im Vergleich zum heutigen steigt, so liegt es auf jeden Fall höher als das zukünftige ohne neue Straße.

    Sollte also der Gesamtverkehr nach dem Bau der Südspange abnehmen, so würde er dies ohne ihren Bau in viel stärkerem Maße tun, was das Projekt nochmals fragwürdiger macht.

    Auch die Nutzbarmachung der Ausfallstraßen für den Handel halte ich nicht für ein gelungenes Konzept, da bereits heute viele Standorte um Gewerbeansiedlung konkurrieren und Gewerbeflächen leerstehen. Die endgültige Zerstörung von Landschaft vermag vielleicht kurzfristig für Arbeitsplätze zu sorgen, nicht genutzte Gewerbeflächen nutzen auf Dauer niemand.

    Wer Arbeitsplätze schaffen will, sollte nicht auf Teufel komm raus Arbeit schaffen - ob sinnvoll oder zerstörerisch - sondern sollte die sinnvolle Arbeit gerecht verteilen. Und sinnvoll - und darüberhinaus notwendig - wären andere Dinge viel mehr aus immer neue Gewerbegebiete.
  2. Ende der Leserbriefe

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