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Die Redaktion der Internet-Zeitung berichtet – Reges Interesse am 31. Spieleautorentreffen in der Göttinger Stadthalle

^{(Impressionsbericht vom 3.6.12 von Dr. Dieter Porth)}
Am 2. und 3. Juni besuchte ich jeweils für eine Stunde in der Göttinger Stadthalle das Spieleautorentreffen. Es fand zum 31. Mal statt und bot den Spieleautoren ein Forum, um sich über ihre Spielideen auszutauschen♠1. In der Stadfthalle präsentierte jeder Autor sein Spiel oder auch seine Spiele auf einem Tisch. Neben vielen alten Hasen waren auch neue Autoren auf dem Treffen vertreten. Die meisten Spieleautoren kamen aus Deutschland; aber auch einige ausländische Autoren waren unter den Teilnehmern..
Während des Treffens herrschte eine lockere Atmosphäre und viele Spieleautoren gingen auch herum, um mit anderen Autoren in Kontakt zu kommen, um Ideen auszutauschen und natürlich auch, um einfach einmal die Spiele der Anderen auszuprobieren.
Natürlich waren unter den Teilnehmern nicht nur Spiele-Autoren, sondern auch einige Manager von Verlagen, einige Journalisten (insbesondere auch von Spielezeitschriften) und natürlich auch Vertreter von Vereinen, die sich der Förderung des Spiels verschrieben haben. Zu nennen ist hier insbesondere auch die Spiele-Autoren-Zunft. Bei meinem Rundgang bin ich zum Beispiel auf den Verein Hippodice Spiele-Club e.V. (http://www.hippodice.de/) gestoßen. In diesem Verein haben sich viele Spiel-Begeisterte zusammengeschlossen, die gerne neue Spiele ausprobieren wollen. Der Verein richtet deshalb jedes Jahr einen Autorenwettbewerb aus. Zu diesem Wettbewerb schickt der Spieleautor seinen Prototyp ein. Der Verein testet das Spiel und erstellt einen Prüfbericht. die zehn besten Spiele von zirka zweihundert Bewerbern kommen in eine Endrunde. Die Jury der Endrunde besteht aus Verlagsvertretern und einem Vertretern von "Spiel des Jahres". Die Siegerehrung findet jeweils beim Göttinger Spiele-Autoren-Treffen statt♠2. Das eine oder andere Spiel aus dieser Runde hat schon seinen Weg in die Verlage gefunden. Aber auch diejenigen, die nicht gewinnen, haben einen Nutzen von der Teilnahme. Sie erhalten einen Spielbericht, der aufzeigt, wo die Stärken und die Schwächen des Prototyps liegen.
So vielfältig wie die unterschiedlichen Menschen sind, so vielfältig sind natürlich auch die Spielideen, die ich auf dem Treffen bewundern konnte. Es gibt Spiele, deren Regeln in fünf Minuten erklärt sind und bei denen ein Spieldurchlauf zehn Minuten dauert. Es gibt natürlich auch Rollenspiel aber auch Spiele, die hoch komplex sind. In solchen Spielen werden das Universum erobert, Planetensysteme entwickelt oder auch Imperien geschaffen. Für solche Spiele begeistern sich insbesondere Spielestrategen, die gern auch vier, fünf oder mehr Stunden für ein Spiel aufwenden. Es werden nicht nur Spiele für die Freizeit präsentiert. Es gab Spiele, die zum Beispiel die Mediation♠3 (=Schlichtung) mit Kindern erleichtern helfen, oder die die mentalen Fähigkeiten von an Demenz leidenden Senioren fördern wollen.
Ich schaffe es sicher nicht, hier einen vollständigen Überblick geben zu wollen. Zum einen fehlt mir dazu die Kompetenz zum anderen war es einfach extrem vielfältig, so dass ich mich einfach einwenig auf meine Intuition verließ. Die Fotoimpressionen können entsprechend auch nur Lust machen, als Autor selbst beim Spiele-Autoren-Treffen teilzunehmen oder als Göttinger im nächsten Jahr am selbst einmal entdecken konnte.

Fotoimpressionen vom

Ohne Bild sei hier noch das Spiel Müffelbüffel vom Autoren Andreas Preiss aus München. Das Spiel fand ich interessant, weil beim Anspielen zeigte, das ich ein wirklich kleines Kurzzeitgedächtnis habe. Trotz seiner anspruchvollen Auswertungsphase ein schönes und schnelles Spiel, bei dem wahrscheinlich Kinder besser als ihre Eltern ♠4sind. Da er nur am Samstag da war und das ich keine Ersatzbatterien für Digitale Kamera dabei hatte, fehlt hier sein Foto.

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Die Fahnen im Göttinger Regen zeigten am Sonntag den Weg zum 31. Spieleautorentreffen in der Stadthalle

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Eine Schachvariante auf einen 9x9 Brett von Rico Kratzenberg

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Heblo heißt das schöne Strategiespiel, dass Patrick Rasten in seinem Verlag herausbrachte

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Nicht alle wollen ihre Spiele öffentlich zeigen - am Samstag, als meine Kamera batterienlos war, war's im Sall voller als am Sonntag

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Walpurgis heißt das Spiel von Rüdiger Koltze, der selbst im Landkreis Göttingen wohnt

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Reges Interesse zeigten die Göttinger an den verschiedenen Spielen

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Für Hendrik Hupfelds Prototyp 'Kartenschreck' interessierte sich ein Verlag, so dass am Tisch nur noch die Spielbeschreibung auslag

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Tina Schuster stellte unter anderem Lexikaner vor. Das Spiel soll Senioren mit Demenz helfen.

Anmerkung♠5:

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Das Ziel ist, eine Treppe in den fünften Stock zu bauen. künstlerisch schön, das Treppenlabyrinth von Wolfgang Vogel

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Liste der redaktionellen Inline-Kommentare

♠1) Ein indirekter Effekt eines solches Treffens ist nach meiner Ansicht auch, dass die Position der Autoren als Urheber und Erfinder gegenüber den Verlagen gestärkt wird. Es wird deutlich, dass genauso wie ein Buch ein Spiel von einem Menschen geschrieben wird. Augenscheinlich scheint dies langsam bei den Verlangen anzukommen, dann bei dem einen oder anderen Spiel findet man auf der Verpackung den Namen des Autoren. Ob diese Anerkennung des Spieleautoren dem Spieleautorentreffen zuzuschreiben ist, weiß ich nicht. Aber hier zeigt sich ein Wertewandel, der sich nach meinem Eindruck gerne noch verstärken darf. Schließlich bestimmen snicht die "Verlage" die Qualität des Spiels sondern die Autoren.
Dr. Dieter Porth

♠2) Ich hatte die Siegerehrung dies Jahr verpasst. Dr. Dieter Porth

♠3) Mediation ist ein Modebegriff aus den Sozialwissenschaften und meint eigentlich nur Schlichtung. Da aber ab und zu die Begriffe inflationiert werden müssen, wird heutzutage nicht mehr von Schlichtung gesprochen sondern von einer Mediation.
Bei Wikipedia wird zwar eine Unterscheidung angegeben, (http://de.wikipedia.org/wiki/Mediation,) die mir aber ziemlich konstruiert erscheint.
Dr. Dieter Porth

♠4) Nach meinen Erfahrungen sind Kinder bessere Memory-Spieler als ihre Eltern.

♠5) Wolfgang Vogel hatte neben seinem Treppenlabyrinth noch ein zweites Spiel als Prototyp mit einem interessanten Spielprinzip vorgestellt. Ich bin gespannt, auf die Weiterentwicklung des Spielprinzip zu einer interessanten Spiele-Sammlung.
Dr. Dieter Porth