geändert am 23.08.2006 - Version Nr.: 1. 15

Internet-Zeitung www.buergerstimmen.de
kritisch --- innovativ --- neoliberal

politische Gedanken

<!-- TSchlagW -->Wirtschaft,Politik ~ <!-- THandeln -->berichten ~ Dr. Dieter Porth - Göttingen

-

Der Bundesverband Junger Unternehmer lud für den 10. August die Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt zu einer Podiumsdiskussion ein. Schwerpunkt war die Prüfung der wirtschaftlichen Kompetenz der Kandidaten.

------------------------------
Pressemitteilung Kontaktlink zu Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)

[Göttingen - 16.08.06] [Bericht]

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Fünf Kandidaten an einem Tisch. Von links nach rechts stellten sich dort dem wachen Publikum Stefan Wenzel (Grüne), Wolfgang Meyer (SPD), Daniel Helberg (CDU), Christian Bebek (FDP) und Jan Rindfleisch (Einzelbewerber).

Fünf Kandidaten an einem Tisch. Von links nach rechts stellten sich dort dem wachen Publikum Stefan Wenzel (Grüne), Wolfgang Meyer (SPD), Daniel Helberg (CDU), Christian Bebek (FDP) und Jan Rindfleisch (Einzelbewerber).


Podiumsdiskussion der fünf für das Oberbürgermeisteramt im Jungen Theater

Zu der Podiumsdiskussion hat der BJU/ASU (Bundesverband junger Unternehmer im ASU / Arbeitsgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer) in Kooperation mit dem faktor-Magazin eingeladen. Sie fand am Donnerstag in der Zeit von 19:00 bis 21:00 statt. Von den sechs Kandidaten waren fünf erschienen. Frau Lösing konnte aus Krankheitsgründen nicht kommen. Gut 130 hörten zu.. Die Veranstaltung wurde von Herr Böhme (faktor-Magazin) und von Herr Langer (BJU/ASU) moderiert. Sie stellten zu Beginn die Zielrichtung der Podiumsdiskussion heraus. Die wirtschaftliche Kompetenz der Kandidaten sollte geprüft werden.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde eine Abstimmung durchgeführt. Nach der Podiumsdiskussion wurde die Abstimmung zum Ende der Veranstaltung wiederholt. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Kandidat
1. Abstimmung 2. Abstimmung

Sabine Lösing (erkrankt - LinkesBündnis)
00

Jan Rindfleisch (Einzelbewerber)
40

Stefan Wenzel (Grüne)
1411

Wolfgang Meyer (SPD)
1413

Daniel Helberg (CDU)
3930

Christian Bebek (FDP)
4150


Auffällig ist, dass im Laufe der Veranstaltung einige gegangen sind. Das Ergebnis erscheint eingedenk der Aussage von Herrn Bebek, dass er 80% der anwesenden Gäste seiner früheren Zeit in Göttingen kenne, nicht so sehr ungewöhnlich. Letztendlich ist der Bekanntheitsgrad für viele Wähler ein Wahlkriterium.
Nach der Abstimmung hatten die Kandidaten die Möglichkeit zu einem Eingangsstatement. Den Anfang machte Herr Meyer, der an erster Stelle auf den Wahlzetteln steht. Er stellte die GWG heraus, will zukünftig den Kontakt zu den Unternehmern suchen. Insbesondere sind Investoren, wie IKEA in Göttingen willkommen. Aber auch die Bestandswahrung, wie die Sicherung des ICE-Halts, war ihm wichtig. Beim Thema Bürokratieabbau beließ Herr Meyer es den allgemeinen Worten, dass es in der Verwaltung durchaus noch Potential gäbe.
Der zweite Redner war entsprechen der Reihenfolge auf dem Stimmzettel Daniel Helberg. Herr Helberg sieht eine wichtige Aufgabe in der Ansiedlung von Unternehmen. Entsprechend muss der Oberbürgermeister auf die Kandidaten zugehen und "Akquisition" betreiben. Er zitierte in diesem Zusammenhang eine Studie, wonach es in Göttingen ein Potential von 2500 Arbeitsplätzen  Kommentarpiktogramm   gibt.
Der dritte Kandidat war Stefan Wenzel. Im Gegensatz zu seinen Vorredner stellte er die Wirtschaftsförderung in einen größeren Rahmen, indem er das Älterwerden der Gesellschaft und die Arbeitslosigkeit als Rahmenbedingung benannte. Das Marketing, wie es schon mit dem Maesurement Valley begonnen wurde, muss fokussiert werden und er strebt eine Stabsstelle zur Wirtschaftsförderung im Rathaus an. Weiterhin ist eine konsequente Haushaltssanierung nötig, wobei er ein funktionierendes Kulturleben als wichtige Wirtschaftsförderung wahrnimmt
Der vierte Redner war Herr Bebek. In Bezug auf die Ansiedlung von externen Unternehmen spricht sich Herr Bebek für eine gezielte Akquisition aus, weil in der Bundesrepublik nur wenige Unternehmen wirklich expandieren. Im Bereich der Wirtschaftsförderung kritisierte er die Vielfalt der Gremien, wie GWG, Südniedersachsenstiftung, Metropolregion oder WRG. Als Oberbürgermeister würde er sich für die Straffung dieser Organisationsstrukturen aussprechen.
Jan Rindfleisch, der zwanzigjährige Einzelbewerber, legte den Fokus auf die Förderung der Innovationskraft. Weiterhin muss seiner Ansicht nach die Kultur stark gefördert werden und auch die Situation im Bereich der Kindergärten muss sich verbessern. Insgesamt fiel sein Eingangsstatement eher kurz aus.
Anschließend wurde die Diskussion eröffnet. Aus dem Publikum heraus wurden verschiedenen Fragen gestellt. Ein Schwerpunkt der Diskussion war dabei die Kooperation mit der Region. Herr Rindfleisch sah darin kein Problem, weil die wirtschaftliche Notwendigkeit zu Fusionen im Bereich der kommunalen Verwaltungen zwingen wird. Die Kooperation mit Kassel Calden wurde als Beispiel für das regionale Auftreten des zukünftigen Oberbürgermeisters angesprochen. Ein weiterer Diskussionspunkt war die "Verwaltungsmentalität". Viele fühlen sich bei der Verwaltung immer noch als Bittsteller. Hier waren sich alle Kandidaten einig, dass die Mentalität in der Verwaltung besser werden muss. Exemplarisch wurde der Anrufbeantworter der Stadt genannt, der in der heutigen Zeit nach Meinung aller Kandidaten ein Unding darstellt. Während Herr Helberg beispielsweise ein Call-in-Center favorisierte, sprach sich Herr Bebek für eine neue Philosophie bei der Annahme von Gesprächen aus.
------------------------------

Erläterung und/oder Kommentar

In der Podiumsdiskussion ging es um Wirtschaftskompetenz. Die allermeisten Kandidaten reduzierten Wirtschaftskompetenz auf das Werben um das große Geld. Die Investoren sollen angelockt werden, denn alles neue ist "geil.". Die Bestandspflege, also die praktischen Probleme der ansässigen Unternehmer und die Wirtschaftshemmnisse seitens der Stadt, war im Detail kein Thema. Praktische Hemmnisse für die lokale Wirtschaft kamen nicht zur Sprache. Der weichen Stadtortmängel in Göttingen - hohe Arbeitslosigkeit, zunehmende Depression durch zunehmende Verarmung, hohe Kreditkosten wegen überhöhter städtischer Verschuldung - wurden nur am Rande angesprochen.
Letztendlich war die Veranstaltung konservativ bis neoliberal geprägt. Wichtige Aspekte aus dem Bereich Wirtschaftsförderung kamen nicht zur Sprache. Beispielsweise wird die Wirkung des Sanierungsfalls Göttingens auf die lokale Wirtschaft nicht diskutiert wurde. Anmerkung: Die Stadtbediensteten stellen 2,5% der Beschäftigten in der Region und verbrauchen schätzungsweise 5% des Kreditumsatzes in der Region. Die städtische Verwaltung lebt wie die Made im Speck. Gleichzeitig verknappt die Verschuldung der Stadt die verfügbaren regionalen Kredite. Damit wird Innovation gehemmt und wirtschaftliche Wachstumspotentiale werden verschenkt.

Links zu ähnliche Meldungen

Links im Bereich Dateien mit thematischen Bezug
früheres

zu älteren Themen
Vorläufer - Meldung, auf die Bezug genommen wird
spätere Meldung

zu neueren Themen
Nachfolger - Meldung, die sich auf vorliegende Meldung beziehen

Übersichten der Teilbereiche


Hinweise zur Textgestaltung

Home - Produkte - Impressum - @ - Kontakt - A-A-A Schriftgröße - über - Disclaimer ---