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⇐ Aktion bei Absolventenfeier 31.01.2009 Der Aktionskreis AbsolventInnen gegen Elitenbildung protestiert mit einer Aktion für mehr Chancengleichheit bei der Bildung. Insbesondere die zunehmende Elitenbildung und die zunehmende Privatisierung öffentlicher Güter wird beklagt. Die Umstrukturierung des Studiums zum Bachelor und Mastersystem wird als ein Baustein der globalen Elitenbildung wahrgenommen. Weiterhin wird auf die Studiengebühren hingewiesen, die intelligente Menschen aus sozial benachteiligten Schichten von dem Zugang zu Studium fernhält.
Emailnachricht: Kontaktlink zu Schöner Leben Göttingen [ Homepage ] (---)
Meldungen/Ankündigungen von "Schöner Leben Göttingen" - UniGöttingen:Aktion bei AbsolventInnenfeier09 - AK AbsolventInnen gegen Elitenbildung - 31.01.2009 15:22 Themen: Bildung - Aktion für Chancengleicheit und Bildung für alle.
Heute fand anlässlich der AbsolventInnen Feier des Magister und Diplom Abschlussjahrgangs 2009 der Georg-August Universität Göttingen eine Aktion für mehr Chancengleichheit und kostenlose Bildung für alle vom Aktionskreis "AbsolventInnen gegen Elitenbildung" statt. Nachdem die Dekanin der Sozialwissenschaftlichen Fakultät Prof. Dr. Kraul, der Vizepräsident der Universität und Frau Dr. Prof. Rita Süßmuth ihre üblichen Laudatio gehalten hatten, und die AbsolventInnen ihre Abschlusszeugnisse erhalten hatten, nutze ein Teil der AbsolventInnen die klassizistischern Räumlichkeiten. Eine plötzliche Stimme leitete die Aktion mit den Worten "Liebe KommilitonInnen und Gäste, zum Schluss noch eine Message für mehr Chancengleichheit und Bildung für alle, und zwar umsonst!!" ein. Flyer flatterten großzügig von oben herab und ein Transpi verschönerte den Balkon der Galerie. Die Gäste der Veranstaltung griffen eifrig die Flyer aus der Luft und quittierten die Aktion mit dankbarem Applaus
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Pressefoto ©2009 |
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Aktion für Chancengleicheit und Bildung für alle. - Protestplakat in der Aula der Georg August Universität zu Göttingen
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Im Folgenden der Text des Flyers
Liebe KommilitonInnen, liebe Gäste,
die Umstellung des Hochschulabschlusses auf das Bachelor-Master System ist eingebettet in die rasant fortschreitende Privatisierung ehemals öffentlicher Güter und Institutionen wie Energieversorgung, Wasser, Verkehr, Gesundheitswesen, Bildung u.s.w. Es handelt sich um eine gigantische Enteignung der Bevölkerung zugunsten der Wirtschaft im Namen der internationalen Konkurrenz. Die Kosten für den Staat werden reduziert und die Bevölkerung zahlt die Rechnung. Auch in der gegenwärtigen Finanzkrise mutet die Zurechtstutzung der Bildung zu einer Ware wie ein Heilsversprechen für stetiges Wirtschaftswachstum an.
Seit der Unterzeichnung der Abkommen von Bologna geht es auch in Deutschland um die "arbeitsmarktbezogene Qualifizierung seiner Bürger" und um die "Verbesserung der internationalen Wettbewerbfähigkeit des europäischen Hochschulsystems" (Bologna 99). Es ist klar, dass hier nicht die möglichst freie Entfaltung des Menschen auf dem Programm steht. Nicht mehr die gesellschaftlichen Verhältnisse sollen den Menschen, sondern anders herum, die Menschen sollen den gesellschaftlichen Verhältnissen angepasst werden. Das Leitbild dieser Bildungsreform ist die Ich-AG, der/die selbstverantwortliche ArbeitskraftunternehmerIn, der/die die Bildung "hoch rentable Investition in die eigene berufliche und private Zukunft" betrachtet, wie der niedersächsische Bildungsminister Lutz Stratmann erklärt. Zurück bleiben isolierte Studierende in permanenter Versagens- und Prüfungsangst, die auch das letzte bisschen Freizeit der Karriere opfern.
In diesem Zusammenhang sind die Ankündigungen der BildungsministerInnen durchaus ernst zu nehmen, die eine Erhöhung der Studierendenzahlen versprechen. Schon die PISA Studie hat gezeigt, dass das deutsche Bildungssystem sehr stark nach sozialem Status selektiert. Mit dem verstümmelten Studiengang des Bachelor können immer größere Zahlen von Studierenden in immer kürzerer Zeit durch die Universität geschleust werden. Gleichzeitig sinkt der Anteil der Studierenden aus sozial schwachen Familien, was durch die Erhebung von Studiengebühren enorm verschärft wird. Der neue Master-Studiengang ist nur einer kleinen, Noten- und Finanzelite zugänglich. Von Chancengleichheit kann hier keine Rede mehr sein. Es wird unterschlagen, dass es weitaus wichtiger ist, dass Bildung den Menschen in die Lage versetzt, Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen zu üben und ihre Veränderung zu bewirken.
In diesem Sinne: Organisiert euch, nutzt eure Bildung, übt Kritik, werdet aktiv!
Aktionskreis AbsolventInnen gegen Elitenbildung
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