geändert am 14.11.2007 - Version Nr.: 1. 851

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Geschichtsbewältigung
JU fordert Aufklärung der RAF-Morde

14.11.2007 Der Göttinger Kreisverband Göttingen der Junge Union hat eine Vortragsveranstaltung mit Professor Michael Buback durchgeführt. Thema der Veranstaltung waren die RAF-Morde vor dreißig Jahren. Die JU fordert eine lückenlose Aufklärung der damaligen Morde - insbesondere soll die Rolle der BRD-Geheimdienstes aufgeklärt werden.

 
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Meldung vom Göttinger Kreisverband der Jungen Union - "JU Göttingen fordert lückenlose Aufklärung der RAF-Morde"

Am 03. November 2007 sprach Prof. Michael Buback, der Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback, bei der Jungen Union Göttingen über die neuesten Erkenntnisse zum Mord an seinem Vater. Der Kreisverband Göttingen hatte zu einer Vortragsveranstaltung zum Thema "30 Jahre nach dem RAF-Terror 1977" eingeladen. Mit den Ereignissen und Folgen dieser linksextremistischen Terrorwelle hat sich die Junge Union Göttingen gemeinsam mit Prof. Buback und dem Tübinger Terrorexperten Wolfgang Stützer beschäftigt.
Prof. Buback ist Professor für Technische und Makromolekulare Chemie an der Universität Göttingen. Er war im Wahlkampf 2003 im "Kompetenzteam" von Christian Wulff als parteiloser Wissenschaftsminister vorgesehen. "Wir haben uns damals - auch nachdem die Kabinettsbildungsentscheidung gegen ihn gefallen war - für ihn stark gemacht. Daran soll sich auch in dieser Sache nichts ändern!" sagte der Kreisvorsitzende Thomas Deppe.
Eindrucksvoll schilderte Prof. Buback seine Sicht der Ereignisse jener Tage. Durch Äußerungen des Ex-Terroristen Boock wurde er darauf aufmerksam, dass es bei den Ermittlungen und dem Prozess zum Mord seines Vaters Ungereimtheiten gegeben hat. Direkt nach der Tat sei in den Medien noch von einer Frau als mögliche Täterin die Rede gewesen, schon kurz darauf nicht mehr. Buback äußerte Befürchtungen, dass die mögliche Täterin Verena Becker von einer Strafe verschont wurde, weil sie eine Geheimdienstinformantin gewesen sei. Die bedenkliche Frage in diesem Zusammenhang sei: Seit wann war der Geheimdienst über die Tat informiert? Wenn es bereits vor dem Anschlag Hinweise gegeben habe, so müsse nun die Frage gestellt werden, warum der BND nicht im Vorfeld handelte. Gab es gar außerhalb der RAF ein Interesse an Bubacks Tod? Schließlich ermittelte Buback in der Affäre um den Kanzlerspion Guillaume, was das Verhältnis zur DDR belastete. Prof. Buback stellte klar, dass seine Recherchen keine späte Rächung des Vaters sein sollen, sondern vielmehr dem Drang, die Wahrheit zu erfahren, geschuldet sind.
Wolfgang Stützer war Ende der 70er Jahre Referent des damaligen Innenstaatssekretärs und späteren Innenministers Gerhart Baum. Er schilderte die Ereignisse als damaliger Zeitzeuge im politischen Bonn. Als tief beeindruckend bezeichnete er Bubacks Arbeit und erklärte, dass ihn dessen Ergebnisse nachdenklich stimmen. Stützer ordnete die RAFEntwicklung in den historischen Kontext ein und machte deutlich, wie diese Gruppierung aus der APO-Bewegung von 1968 hervorging und mit den sozialistischen Machthabern in der DDR verstrickt war. Die vermeintlichen Erfolge dieser Bewegung haben nach seiner Ansicht zur Verrohung von Sitten auch in der politischen Auseinandersetzung geführt.
Die Göttinger JU fordert daher, die Aufklärung der bis zu drei Jahrzehnten zurückliegenden Morde mit Nachdruck zu betreiben. "Mord verjährt nicht - und angesichts von sechs ungeklärten Fällen terroristischen Mordes durch die RAF gibt es nach wie vor ein großes öffentliches Interesse an deren Aufklärung!" sagte der Initiator der Veranstaltung, JU-Bezirksgeschäftsführer Robert Glawe. "In Zeiten, in denen verurteilte Mörder wie Boock und Co. eine Nostalgisierung ihrer Verbrechen betreiben, ist es umso wichtiger, die Mörder von Buback und Herrhausen sowie der Unternehmer Zimmermann und Beckurts zu kennen, zu finden und zu verurteilen", sind sich Thomas Deppe und Robert Glawe einig: "Gegebenenfalls müssen wieder Anklagen erhoben werden. Nach drei Jahrzehnten sind Verfahren gegen "Unbekannt" etwas Unbefriedigendes im Rechtsstaat!"

Leserbriefe / Kommentare zur Meldung


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offene Bühne: 13.12.
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