geändert am 28.03.2007 - Version Nr.: 1. 18

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Kreis

~ Dr. Dieter Porth - Göttinger Land,irgendwo

Die SPD-Kreistagsfraktion wirft der CDU systematisches Missmanagement beim Betreiben des Schuldlandheims in Pelzerhaken vor. Das systematische Missmanagement soll im Sinne des potentiellen Käufers NCC sein. [Anmerkung: Schullandheime, wie Pelzerhaken, sind eine preiswerte Möglichkeit für Schulausflüge. Mit dem angestrebten Verkauf wird die Ausgrenzung der Unterschicht von der Bildung billigend in Kauf genommen.]

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Pressemitteilung Kontaktlink zu SPD-Kreistagsfraktion [ Homepage ]

[Göttinger Land,irgendwo - 08.02.07] [Quelle: Email]

Landschulheim Pelzerhaken - Fehlende Übernachtungen und Schließung hausgemacht!
"Die Darstellungen von Landrat Schermann sind inhaltlich falsch, weil die Kreisverwaltung und die CDU / GRÜNE Mehrheitsgruppe im Kreistag in einer konsequenten Abfolge der Geschehnisse die Schließung vorbereitet und betrieben haben," kommentierte der SPD Kreistagsabgeordnete Ronald Schminke die Schließung Pelzerhakens.
Zunächst dürfe sich auch niemand über rückläufige Belegungszahlen in Pelzerhaken wundern, weil seitens der Kreisverwaltung Vereine, Gruppen und sonstige potentiellen Urlauber bis Mitte Dezember mit dem Hinweis abgewiesen wurden, dass der Kreistag erst über den Fortbetrieb oder über eine Schließung befinden müsse. In mindestens einem Fall wurde ein Mann aus Hann. Münden sogar übel beschimpft, weil er sich zuvor mit einem Leserbrief in der Öffentlichkeit über die schlechte Vermarktung des Landschulheimes beklagt hatte. Durch die Sachbearbeiterin wurde ihm zu verstehen gegeben, er sei in Pelzerhaken unerwünscht. Dieser Vorgang habe zu einer Dienstaufsichtsbeschwerde geführt.
Ferner sei von der Mehrheitsgruppe vor der Kommunalwahl eine dreimonatige Pause zum Thema Pelzerhaken ausgehandelt worden, weil man das Thema im Wahlkampf fürchtete. Nun gebe es durch CDU und GRÜNE umgekehrt den Zeitdruck, schnellstens die Schließung durchzupauken, um das Thema bis zur Landtagswahl aus der Diskussion zu bekommen.
Schminke: "CDU und Verwaltungsleitung haben seit langer Zeit strategisch voll auf eine Schließung Pelzerhakens hingearbeitet, dafür sprich auch die Versetzung der Leiterin des Landschulheimes auf einen Dienstposten des Ordnungsamtes. Diese Absicht hatte man der Leiterin bereits am 16. November 2006 mündlich angetragen und schriftlich am 25.01.2007 mitgeteilt."
Dies alles sei bereits vor dem Kreisausschuss am 30.01.2007 geschehen, erklärte Schminke empört. Die Mitteilung der Schließung haben die Abgeordneten erst in der Sitzung erfahren.
Auch die vom Landrat als Begründung geäußerten Einsparungen fänden nicht statt. In Wirklichkeit würde die Schließung durch den Wegfall von mindestens 25 % der Einnahmen, anstehende Abfindungszahlungen an Bedienstete, sonstige Kosten und Abschreibungskosten erheblich teurer.
Diesen Preis zahle man nicht ohne Hintergrund, vermutet Schminke. Denn angesichts einer drohenden Bauruine in Pelzerhaken ohne Menschen und ohne Umsätze würde auch die Stadt Neustadt sehr schnell das Interesse verfolgen, Baurecht für den möglichen Kaufinteressenten NCC zu schaffen. Insofern sei die Schließung Pelzerhakens auch ganz im Sinne von NCC, weil der Druck auf die Stadt Neustadt damit verstärkt würde.
Schminke: "Das ist ein Schmierentheater, wie ich es noch nie erlebt habe. CDU Fraktionschef Dr. Noack hat noch im Dezember 2006 beteuert, das Heim würde auch 2007 für Vereine und Schulen für Freizeiten zur Verfügung stehen. Heute wird durch die Verwaltung den Vereinen fernmündlich einfach eine Absage erteilt."
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Erläuterung und/oder Kommentar

Direkt am Ostseestrand liegt ein Schullandheim. Augenscheinlich sehen die politisch Verantwortlichen beim Landkreis keine soziale Verpflichtung, diese Schullandheim zu bewahren. Dabei werden durch die aktuelle Politik besonders die Armen von der Bildung verdrängt. Abschaffung der Lehrmittelfreiheit in Niedersachsen. Erhöhte Kosten durch Pflicht zum Kauf von didaktisch zweifelhaften Taschencomputern bei Gymnasiumsbesuch. Erhöhung der Mehrwertsteuer und der allgemeinen Lebenskosten. Über die Qualität der Bildung entscheidet immer stärker das Familieneinkommen und immer weniger die Begabung.
Schon im Jahre 2000 stellte die PISA-Studie fest, dass besonders in Deutschland die soziale Herkunft wesentlich über die Qualität der Bildung entscheidet. (Unter den beteiligten Staaten war in Deutschland in diesem Betreich Weltmeister.) Der Verkauf des Schullandheims ist ein weiterer Baustein, um die Bildung noch stärker vom Einkommen der Eltern abhängig zu machen. Die Gesellschaft wird mit Billigung der "Christlich demokratischen Union" ungerechter und undemokratischer.
Wem nützt der Verkauf des Schullandheims?

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