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Denkmanipulation
FS-X – 17- Reizentzug, Psychodiving & Psychochiurgie

24.08.2009 In den aktuellen Abschnitten beschäftigt sich der Autor des Fortsetzungssachbuch zur mentalen Versklavung mit der Methode des Reizentzugs, mit der sich Geist und Denken manipulieren lässt. Er verweist unter anderem auch auf Forschungen in Deutschland, zu denen trotz öffentlicher Finanzierung keine Berichte erhältlich sind. Unter dem Schlagwort "Psychic Driving" wurde der Reizentzug mit akustischen Dauerbotschaften oder mit dissoziativen Drogen kombiniert, um eine Gehirnwäsche zu initiieren. In einem weiteren Unterkapitel wird auf die sogenannte Psychochirurgie eingegangen, mit der die Gefühlslage beeinflusst werden kann.
[Die Psycho-Chirurgie war früher eine systematisch kaum erforschbares Teilgebiet. Da in heutiger Zeit schon die neuronalen Denkaktivitäten mit Kernspintomographie verfolgbar sind, könnte zukünftig vielleicht mit Squids-bestückten Helmen das Denken und Fühlen manipuliert werden. Dr. Dieter Porth
30.08.2009Lektorieren der Zusammenfassung]

Kommentar,Gedanken, Anmerkungen, ...

Redaktion buergerstimmen.de - Dr. Dieter Porth, Göttingen: In dem letzten Kapitel wird auf das Try&Error-Wissen bei der Psychochirurgie der damaligen Zeit hingewiesen. In der heutigen Zeit kann man mit Hilfe von der Kernspin- Tomographie die Vorgänge beim Denken nachvollziehen. Mit diesem Messinstrument kann man also viel genauer die Vorgänge im Gehirn verfolgen. Weiterhin gehört zum heutigen Forschungsbereich die Untersuchung von wechselnden Magnetfeldern auf das Gehirn. Das Magnetfelder durchaus eine Wirkung haben, konnte der Redakteur schon am eigenen Leib im Rahmen eines Radiotalks mit einem Göttinger Mediziner erleben.
Wenn diese beiden Technikströmungen zusammenfließen, dann ist zu erwarten, dass hier neue Techniken zur Manipulation des Denkens oder auch zum Lesen von Gedanken gefunden werden könnten. Wie jede technische Entwicklung kann das Anwendungspotential dieser Forschungen sehr groß sein. Die Forschungen können zu neuen Krücken für Schwerstbehinderte werden, wenn diese ihre Krücken mit ihren Gedanken steuern könnten. Die Forschungen könnten in Zukunft vielleicht sogar das Spielerlebnis von Videospielen und Filmen steigern, wenn mit einem mit Squids bestückten Helm auch die Gefühle und Geruchsempfindungen des Zuschauers stimuliert werden könnten. Die Forschungen könnten aber auch zu neuen Verhörmethoden führen - vielleicht für eine Polizei im Überwachungsstaat oder für andere Organisationen. Man darf gespannt sein, wann die Squids leistungsfähig genug sind, um die klassischen Spulen abzulösen.
Dr. Dieter Porth

 
Reporterbericht: Kontaktlink zu Dr. Hans Ulrich Gresch [ Homepage ] (- Diplom-Psychologe und promovierter Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler.)
 

Fortsetzungs-Sachbuch von Dr. Hans Ulrich Gresch zum Thema mentale Versklavung – Teil 3: Methoden der absichtlichen Persönlichkeitsspaltung - Sensorische Deprivation. Der systematische Reizentzug

Unter "Sensorischer Deprivation" versteht man die Verminderung des Zustroms von Reizen. Die effektivste Methode ist die sog. Eintauchtechnik: Die Versuchspersonen schweben in einem licht- und schallisolierten Wasserbecken. Temperatur und Hydrodynamik des Wasser werden dabei konstant gehalten. Dieser Isolationstank wurde von dem Gehirn- und Delphinforscher John Lilly erfunden. Die ersten Selbstversuche startete er Ende 1954. Schnell wurde ihm klar, dass die von ihm entwickelte Form der sensorischen Deprivation mit schwerwiegenden Folgen missbraucht werden konnte, wenn man sie unter Zwang einsetzte. "Bei sorgfältiger Kontrolle der Reize isolierter Menschen war es durchaus möglich, deren Grundanschauungen in die von der kontrollierenden Person gewünschten Richtung zu verändern."1)
Weniger effektiv, aber auch nicht so aufwendig ist die sog. Camera Silens. Dies ist ein dunkler, schallisolierter Raum, in dem sich die Versuchspersonen in halbliegender Position befinden.

Kempe, Schönberger und Gross stellten in einem Übersichtsartikel die "sensorische Deprivation als Methode in der Psychiatrie" dar. Sie berichteten, dass mit der Erforschung von Deprivationseffekten Anfang der fünfziger Jahre an der McGill-Universität in Montreal (Kanada) begonnen wurde. Die kanadischen Forscher hätten aufsehenerregende und unerwartete Entdeckungen gemacht:
"... Versuchspersonen, deren Kontakt zur Außenwelt durch eine drastische Reduktion der Sinnesreize herabgesetzt war, zeigten Störungen der wahrnehmungsmäßigen Orientierung, der intellektuellen Fähigkeiten und schienen empfänglicher für Propaganda zu sein." 2)

In der Regel verläuft ein Deprivationsexperiment wie folgt: Zunächst dämmern die meisten Versuchspersonen vor sich hin. Ihre Gedanken sind zusammenhängend und kontrolliert. Nach fünf oder sechs Stunden jedoch werden sie begriffsstutzig und sind unfähig, einen Gedankengang zu folgen. Schließlich beginnen sie, visuell und u. U. auch akustisch zu halluzinieren.3)

Kempe, Schönberger und Gross empfehlen aus psychiatrischer Sicht eine Kombination des Reizentzugs mit psychotherapeutischen Methoden vor allem wegen der folgenden Auswirkungen des Reizentzugs:


  • erhöhte Abhängigkeit vom Therapeuten
  • gesteigertes Bedürfnis nach sozialer Interaktion
  • verstärkte Aufnahmebereitschaft durch Ablenkungsfreiheit
  • erhöhte Auslösung von primärprozesshaftem Material
  • reduzierte Abwehrmechanismen.4)

Menschen saugen nach längerem Reizentzug Informationen begierig auf – auch solche, die sie unter normalen Umständen überhaupt nicht interessieren würden. Dieser Reizhunger kann zumindest teilweise die Empfänglichkeit für Propaganda erklären. Die Arbeitsgruppe an der McGill-Universität testete diese erhöhte Aufnahmebereitschaft durch Propaganda-Botschaften für eher abseitige Ideen. Die Arbeitsgruppe glaubte, dass ihre Versuchspersonen (naturwissenschaftliche gebildete Studenten) diese Ideen eigentlich ablehnen sollten. Dabei handelte es sich z. B. um den Glauben an Geister, außersinnliche Wahrnehmung oder anti-evolutionäre Doktrinen. Hebb fasste die Ergebnisse seiner Studie wie folgt zusammen:
"Die Propaganda-Effekte waren die einzigen Auswirkungen, die Anzeichen einer dauerhaften Wirkung über die experimentelle Phase hinaus zeigten... Anders als die Teilnehmer einer Kontrollgruppe liehen sich einige Mitglieder der Experimentalgruppe später in Bibliotheken Bücher über parapsychologische Forschung, Gedankenlesen etc. aus. Wir hörten spontane Berichte über die Angst vor Geistern spät in der Nacht. Die Versuchspersonen gaben an, diese Angst zum erstenmal in ihrem Leben gespürt zu haben. Manche Versuchspersonen erzählten, sie hätten versucht, die außersinnliche Wahrnehmung beim Kartenspielen zu nutzen."5)

Angesichts dieser in der Tat bemerkenswerten Auswirkungen der sensorischen Deprivation ist es sicher nicht erstaunlich, dass sich auch die Gehirnwäsche-Experten der CIA für den systematischen Reizentzug interessierten. In einem Papier zum MKULTRA-Subprojekts 43 heißt es:
"Experimente, die veränderte Persönlichkeitsfunktionen als ein Resultat von Manipulationen der Umwelt (hauptsächlich sensorische Isolation) einschlossen, haben vielversprechende Hinweise hinsichtlich der Suggestibilität und der Produktion trance-artiger Zustände ergeben. Es gibt Gründe anzunehmen, dass Umweltmanipulationen die Tendenzen des Auftretens dissoziativer Zustände beeinflussen können. Besonders die Isolation kann die individuellen Reaktionen auf Suggestionen in Form verbaler Kommunikation merklich verändern."
Der Autor dieses Texts schlägt Experimente vor, um die psychophysiologischen Auswirkungen sensorischer Isolation zu studieren – natürlich mit Blick auf die Möglichkeiten zur Steigerung der Beeinflussbarkeit.6)

Die von Kempe u. a. erwähnte Forschergruppe an der kanadischen McGill-University stand unter der Leitung des weltbekannten Psychologie-Professors Donald O. Hebb. 1951 startete Hebb ein Forschungsprojekt unter dem Titel: "Experimentelle Studien zum Einstellungswandel von Individuen". Das Geld für diese Untersuchungen floss aus drei Quellen, nämlich den Verteidigungsministerien Großbritannien und Kanadas sowie der CIA. Im Brennpunkt der Studien Hebbs stand die sensorische Deprivation als Mittel zur Informationsgewinnung während eingehender Verhöre.7)

Hebb entließ seine Versuchspersonen aus der Isolationskammer, wenn sie es wünschten – und niemand verbrachte dort länger als sechs Tage. Die CIA wollte jedoch wissen, wie sich wesentlich längere Aufenthalte in einer Camera silens auf die Opfer auswirken würden. Der kanadische Psychiater Donald Ewen Cameron hatte keine Skrupel, derartige Experimente zu realisieren. Sie waren Bestandteil seiner von der CIA finanzierten Gehirnwäsche-Forschungen. Eine seiner Versuchspersonen, die 52-jährige Mary C musste 35 Tage in der Isolationskammer verbringen. Cameron tarnte seine Experimente als psychiatrische Behandlungen. Über Mary C schrieb er beispielsweise ins Krankenblatt: Konversionsreaktion bei einer Frau im Involutionsalter mit mentaler Angst; hypochondrisch." Die Frau war offensichtlich in den Wechseljahren.8)

Diese und ähnliche Experimente verliefen offenbar zur Zufriedenheit der CIA. So behauptete z. B. 1977 der Chef-Psychologe der CIA, Dr. John Gittinger, in einer Anhörung des amerikanischen Senats, dass sich die CIA 1962, 1963 von der Idee verabschiedet habe, man könne einen Mandschurischen Kandidaten mit Drogen oder anderen esoterischen Mitteln der Bewusstseinsveränderung erzeugen. Man sei vielmehr in dieser Zeit zu der Überzeugung gelangt, dass eine Gehirnwäsche mit viel einfacheren Methoden zu realisieren sei. Gehirnwäsche sei im wesentlichen ein Prozess, in dem ein menschliches Wesen isoliert und seiner sozialen Kontakte beraubt werde. Dieser Mensch müsse dann nur noch, in Verbindung mit Verhören, unter Stress gesetzt werden. Dann sei es möglich, jede gewünschte Veränderung hervorzurufen. Auf irgend welche esoterischen Methoden sei man dabei nicht angewiesen.9)

Gittinger verriet hier nur die halbe Wahrheit. Ob er bewusst log oder nur unzulänglich informiert war, lässt sich vermutlich nicht mehr klären. Es trifft zwar zu, dass die sensorische Deprivation in der Praxis der Geheimdienste, Geheimpolizeien und Gefängnisse weltweit eine bedeutende Rolle spielt. Es ist aber falsch, dass die CIA Anfang der sechziger Jahre zu der Überzeugung gelangt sei, man könne keine Mandschurischen Kandidaten erzeugen. Colin Ross konnte anhand von MKULTRA-Dokumenten nachweisen, dass die CIA mit Erfolg Mandschurische Kandidaten produziert hat.10) Und das Studium der relevanten CIA-Akten sowie die Berichte mutmaßlicher Opfer dieser Projekte zeigen, dass dazu auch keine "esoterischen Mittel" erforderlich sind. Vielmehr werden nur bekannte und bewährte Mittel in spezifischer Weise kombiniert. Zu diesen Mitteln zählt auch die sensorische Deprivation.

In einem Verhör-Handbuch der CIA aus dem Jahr 1963 heißt es zusammenfassend über die Vorzüge der sensorischen Deprivation:

"1. Je weitgehender der Entzug sensorischer Stimuli ist, desto schneller und tiefer wird der zu Verhörende beeinflusst. Resultate, die in einer normalen Zelle erst nach Wochen oder Monaten der Gefangenschaft erreicht werden, können in wenigen Stunden in einer Zelle verdoppelt werden, die völlig dunkel, schalldicht und frei von Gerüchen ist. Umgebungen, die sich noch stärker kontrollieren lassen, wie ein Wassertank oder eine Eiserne Lunge, sind sogar noch effektiver.
2. Ein früher Effekt einer derartigen Umgebung ist Angst. Wie schnell sie eintritt und wie stark sie ist, hängt von den psychologischen Eigenarten des Individuums ab.
3. Der Verhörende kann von der Angst des Verhörten profitieren. Er kommt mit dem Geist des Individuums durch Belohnungen (verringerte Angst, menschlicher Kontakt und bedeutungsvoller Aktivität) in Verbindung. So verschafft er ihm Erleichterung des wachsenden Unbehagens und übernimmt dementsprechend eine wohltätige Rolle.
4. Die sensorische Deprivation ruft eine Regression hervor, da sie das Individuum von Kontakten mit der Außenwelt abschneidet und es auf sich selbst zurückwirft. Zur gleichen Zeit tendiert das regredierte Subjekt dazu, den Verhörenden, der während des Verhörs kalkuliert Reize einsetzt, als Vaterfigur wahrzunehmen. Dies verstärkt in der Regel die Tendenz des Individuums zur Nachgiebigkeit."11)

Ein Beispiel für die praktische Anwendung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur sensorischen Deprivation war die Behandlung von IRA-Kämpfern in britischen Gefangenenlagern Anfang der siebziger Jahre. Den Männern wurden undurchsichtige Kapuzen über den Kopf gezogen ("hooding"). Die Räume, in die sie eingesperrt waren, wurden mit Geräuschen beschallt, die wie entweichende Pressluft oder das Wirbeln von Helikopter-Rotoren klangen. Die Gefangenen mussten breitbeinig mit Händen über dem Kopf an der Wand stehen. Falls sie sich bewegten oder zusammenbrachen, wurden sie mit Gewalt wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht. Sie mussten bis zu 16 Stunden ununterbrochen an in dieser Haltung verharren. Während der ersten zwei bis drei Tage ihrer Gefangenschaft durften sie nicht schlafen.12)

Eine Kombination aus sensorischer Deprivation, Elektrokrampftherapie und LSD wurde in den sechziger Jahren im kanadischen Frauengefängnis Kingston praktiziert. Mit dieser Methode sollte die Rückfallquote gesenkt und das Gewaltmanagement im Gefängnis verbessert werden.13) Zur sensorischen Deprivation diente das "Loch". Das war eine fensterlose Absonderungszelle von 1,5 mal 2,5 Meter, in der sich nur eine Matratze und eine Öffnung für die Notdurft befand. Von der Decke hing eine nackte Glühbirne herab.

Eines der Opfer, Dorothy Proctor berichtete in einem Interview mit CBC Radio (national): "Also Elektroschocks... ich erhielt häufig Elektroschocks – ich würde sagen, als sie damit anfingen – zwei bis dreimal pro Woche. Das war während meines ersten Jahres in diesem Gefängnis, und die Elektroschocks wurden mit dem ins Loch Gehen verbunden. ... Nun bin ich in der Zelle mit dem Loch im Boden, und das ist verstopft, und da hocke ich dann in meinem Mist und dem Gestank, Sie verstehen. ... Und dann kommen sie mit ihrem ‚Oh, wir wollen Dir doch helfen, wir wollen, dass Du Dich selbst korrigierst und wir wollen, dass Du fähig wirst, Dich selbst zu rehabilitieren. Und wir haben hier eine Pille, die Dir helfen könnte. Wir sind dabei, Dich zu retten’. Das war das LSD."14)

1998 verklagte Dorothy Proctor die kanadische Regierung und Mitarbeiter des verantwortlichen "Correctional Service of Canada" wegen dieser Misshandlungen. 2001 räumten die kanadische Regierung und der damals verantwortliche Psychologe des Gefängnisses, Mark Eveson vor dem "Superior Court of Justice" der Provinz Ontario ein, dass die Vorwürfe Dorothy Proctors den Tatsachen entsprachen.15)

Hier wurden also Drogen, Elektroschocks und sensorische Isolation zum Zwecke der Gehirnwäsche kombiniert. Ein weiterer Faktor könnte leicht übersehen werden, darum möchte ich ihn besonders hervorheben: Es ist die Demütigung: "Nun bin ich in der Zelle mit dem Loch im Boden, und das ist verstopft, und da hocke ich dann in meinem Mist und dem Gestank, Sie verstehen." Demütigungen in allen erdenklichen Formen sind ein wesentliches Element jeder Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung. Das Ziel ist die Erzeugung von ins Unermessliche gesteigerten Minderwertigkeits- und irrationalen Schamgefühlen. Diese sollen die Bereitschaft zur totalen Selbstaufgabe fördern.


In Deutschland sorgte 1973/74 ein wissenschaftliches Projekt für erhebliche Unruhe, das mit den Mitteln der sensorischen Deprivation die menschliche Aggression erforschen wollte. Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wurde im Rahmen des "Sonderforschungsbereichs 115" die Reaktionen freiwilliger Versuchspersonen in einem schallisolierten Raum, der sog. Camera silens untersucht. Zunächst wurden Studenten, später Bundeswehrsoldaten eingesetzt. Nach Meinung der Experimentatoren waren letztere den Belastungen der Versuche besser gewachsen. Besonders die Beteiligung der Bundeswehr erhitzte in diesen politisch bewegten Zeiten heftig die Gemüter linker Studenten. Es bildeten sich Initiativgruppen, die der Wissenschaftlern der Hamburger Universität "Aggressionsforschung gegen das Volk" sowie "Ausbeutungs- und Kriegsforschung" vorwarfen.16)

Bemerkenswerterweise wurden die Ergebnisse der Eppendorfer Studien niemals veröffentlicht. Angeblich forderte die Bundeswehr die Geheimhaltung der Resultate. Diese Unterstellung allerdings bestreitet der letzte Sprecher des Sonderforschungsbereichs 115, der Hamburger Psychologieprofessor Bernhard Dahme vehement: "Dies war zu keinem Zeitpunkt der Fall. Hier handelt es sich eindeutig um falsche Informationen. Von daher ist es auch falsch, dass Bundeswehrinteressen einer Veröffentlichung im Wege standen. Auch wurden in keinem der Projekte militärische Fragestellungen bearbeitet."17)

Offizielle Informationen über diese Studien sind dennoch bis heute nicht zu erhalten. Offenbar wurden aber Forschungsprotokolle entwendet, die auszugsweise 1981 in von Hartwig Hansen und Horst Peinecke in ihrem Buch über "Reizentzug und Gehirnwäsche in der BRD" veröffentlicht wurden. Dieses Buch war ursprünglich eine psychologische Diplomarbeit, die vom zuständigen Gutachter der Universität Hamburg, Prof. Horst Schmale allerdings als "unwissenschaftlich" abgelehnt wurde.18)

Die Pressesprecherin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Eva-M. Streier beantwortete meine Anfrage zum Sonderforschungsbereich 115 wie folgt: "Abgesehen davon, dass die alten Akten längst im Archiv in Koblenz sind, sind die Abschlussberichte auch nach so langer Zeit noch vertraulich."19)

Da ich meine Analyse nicht auf auszugsweise kolportierte, gestohlene Protokolle stützen möchte, enthalte ich mich hier eines inhaltlichen Kommentars. Es ist allerdings durchaus befremdlich, dass die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts, das von der DFG mit 2,8 Millionen DM gefördert wurde, der Öffentlichkeit vorenthalten wurden. Dies wäre natürlich verständlich, wenn die Geheimhaltung aus militärischen oder geheimdienstlichen Gründen erforderlich gewesen wäre. Doch dies war ja angeblich nicht der Fall...

Fortsetzungs-Sachbuch von Dr. Hans Ulrich Gresch zum Thema mentale Versklavung – Teil 3: Methoden der absichtlichen Persönlichkeitsspaltung - Die Masche mit den Tonbändern: Psychic Driving

Donald Ewen Cameron hat die Möglichkeiten der Indoktrination in tiefen Trance-Zuständen und unter den Bedingungen der sozialen sowie sensorischen Deprivation systematisch wissenschaftlich erforscht. Er nannte sein Verfahren "Psychic Driving".20) Die Grundidee bestand darin, den Patienten pausenlos kurze Passagen aus psychotherapeutischen Sitzungen mit Cameron vorzuspielen. Bei diesen Passagen handelte es sich um emotional bedeutsame Äußerungen der Patienten. Cameron unterschied zwei Formen des "Drivings". Beim "autopsychic driving" hörten die Patienten ihre eigene Stimme. Beim "heteropsychic driving" stammten die Äußerungen zwar auch aus den psychotherapeutischen Sitzungen und von den Patienten selbst, wurden aber von einer anderen Stimme gesprochen.

Um die Aufnahmefähigkeit zu steigern, arbeitete Cameron unter anderem mit der Methode des systematischen Reizentzugs: Seine Opfer wurden in Dunkelräume gesperrt, ihre Augen wurden mit undurchsichtigen Brillen verdeckt, die akustische Wahrnehmung wurde eingeschränkt, und die Betroffenen wurden daran gehindert, ihre Körper zu berühren.21)

Cameron begann 1953 mit seinen Experimenten und entwickelte die Methode im Laufe der nächsten Jahre mit mehr als 100 Patienten fort. 1960 gab er ihr einen neuen Namen: "ultraconceptional communication". Die mit dem neuen Namen verbundenen Veränderungen gegenüber der ursprünglichen Form bestanden im wesentlichen in Maßnahmen, den Widerstand der Patienten22) gegen Veränderungen zu brechen. In der ursprünglichen Form mussten die Patienten die beständige Wiederholung der Botschaften vom Tonband einmal pro Woche für dreißig Minuten über sich ergehen lassen. Doch nun mussten sie den Tonbandschleifen über einen Zeitraum von zwanzig bis dreißig Tagen und 16 Stunden pro Tag zuhören.
Die Patienten erhielten u. a. die Droge PCP, um den "sensorischen Input" zu blocken und Unteraktivität zu erzeugen. Es handelt sich dabei um eine dissoziative Droge. Personen fühlen sich unter dem Einfluss dieser Substanzen von sich selbst und ihrer Umwelt abgespalten. Darüber hinaus erhielten Camerons Opfer Thorazin, um die Wirkung von PCP zu verstärken und eventuell durch PCP ausgelöste Ängste zu unterdrücken. Dies führte zu einem passiven, rezeptiven Zustand mit einer erhöhten Aufmerksamkeit für die verbalen Signale. Patienten, die stärkeren Widerstand gegen diese Prozedur entwickelten, erhielten Elektroschocks.23)

Die Patienten wurden zuerst mit negativen Statements konfrontiert, um unerwünschte Verhaltensweisen abzubauen, z. B.: "Nun hast du zwei Kinder, aber es scheint nicht so, als kämest du mit ihnen klar. Du bist auch nicht in der Lage, eine gute Beziehung mit deinem Ehemann aufzubauen. Du ziehst dich zurück. Ihr geht nicht miteinander aus. Du warst nicht in der Lage, sein sexuelles Interesse an dir aufrecht zu erhalten!"

Danach sollten positive Statements die erwünschten neuen Persönlichkeitszüge aufbauen: "Du möchtest Deine Mutter daran hindern, dich weiterhin herumzustoßen. Werde zunächst in den kleinen Dingen sicher, und bald wirst du in der Lage sein, ihr von gleich zu gleich gegenüber zu treten."24)

Cameron wollte seinen Patienten Aktionstendenzen einpflanzen, die er "Dynamic Implants" nannte. Mit diesem Begriff bezog er sich auf die Tatsache, dass die beständige Wiederholung verbaler Signale den "Patienten" für ein System von Handlungsbereitschaften sensibilisiert, die den eingehämmerten Botschaften ("driving statements") entsprechen. Die eingepflanzten Gedanken würden nach der Behandlung immer wieder ins Bewusstsein treten und zu den gewünschten Handlungen motivieren.25) Diese Verheißungen klangen in den Ohren der Führungsoffiziere Camerons vermutlich wie die Glöckchen am Schlitten des Weihnachtsmanns.

Camerons Assistent Leonard Rubinstein war ein Elektronik-Hexer. Er war ein Techniker ohne psychologischen oder medizinischen Hintergrund. Er baute ein gigantisches Tonbandgerät, das acht Schleifen für acht verschiedene Patienten zur gleichen Zeit spielen könnte. Rubinstein erhielt sein Gehalt von der CIA.26)
Cameron propagierte seine Methode in einem Massenblatt, dem "Weekend Magazine", das sich ansonsten mit Filmstars und Tipps für den Haushalt beschäftigte. Dort bezeichnete er seine Methode als wohltätige Gehirnwäsche ("beneficial brainwashing"). Er betonte, dass er denselben Problemen begegne wie professionelle Gehirnwäscher, da deren Gefangene auch zunächst Widerstand leisteten und dann gebrochen werden müssten.27)

Fachleute, die Camerons Methoden allerdings später im Rahmen eines Prozesses von Opfern gegen die CIA untersuchten, kamen zu weniger vorteilhaften Einschätzungen als ihr Urheber selbst. Robert Jay Lifton z. B., der international anerkannte Gehirnwäsche-Experte, entdeckte auffallende Ähnlichkeiten zwischen den Methoden Camerons und den Praktiken der chinesischen Kommunisten, deren Programme zur "Gedankenreform" er systematisch studiert hatte.28) Lifton ließ auch keinen Zweifel daran, dass Camerons Verfahren grundsätzlich von dem abwichen, was damals in der Psychiatrie üblich war. Diese Auffassung wurde auch von anderen Experten geteilt, die Cameron mangelndes Interesse am Wohlergehen seiner Patienten und völlige Gleichgültigkeit gegenüber möglichen Risiken seiner Experimente bescheinigten.29)

Dass Liftons Einschätzung durchaus nicht aus der Luft gegriffen war, bestätigen zum Beispiel die Erfahrungen Pastor Richard Wurmbrands. Wurmbrand wurde in einem rumänischen Gefängnis einer Gehirnwäsche unterzogen. In seiner Zelle befand sich ein Lautsprecher: Pausenlos hörte beständig so erbauliche Botschaften wie diese: "Der Kommunismus ist gut!", "Das Christentum ist dumm!", "Warum schwörst Du nicht ab?", "Heute glaubt doch niemand mehr an Jesus!", "Niemand liebt Dich mehr!", "Sie wollen nichts mehr von Dir wissen!". Wurmbrand berichtet, dass er Tag und Nacht mit diesen Botschaften beschallt wurde. Er versuchte, sie innerlich auszublenden, und sie wurden ihm nur noch teilweise bewusst. Doch wenn der Lautsprecher ausgeschaltet wurde, hörte er die Botschaften immer noch in seinem Kopf. Und so erkannte er, dass die Worte seinen Geist durchdrungen hatten.30)

Wir sehen also: Ebenso wenig, wie es einen Unterschied gab zwischen einer amerikanischen und einer kommunistischen Atombombe, ebenso wenig gab es einen Unterschied zwischen amerikanischer und kommunistischer Gehirnwäsche. Nur die Motive freilich unterschieden sich: Die einen kämpften für Freiheit und Demokratie, die anderen für das Paradies aller Werktätigen.

Es ist wohl mehr als nur eine Hypothese, dass sich die CIA besonders für "Psychic Driving" interessierte, weil es offensichtlich eine Anwendung der Theorie des "zweiten Signalsystems" war, die von Pavlow entwickelt wurde. Diese Theorie besaß im Werk Pavlows zwar nur eine eher randständige Bedeutung, wurde aber in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Kernidee des psychologischen Denkens in der Sowjetunion und zu einem zentralen Bestandteil der stalinistischen Ideologie.31) Vermutlich fürchtete die "Agency", dass die "Russen" auf diesem Gebiet einen Vorsprung erreichen könnten – und dies sollte durch eigene Forschungen verhindert werden.

Für Pavlow und seine stalinistischen Epigonen waren Wörter Signale höherer Ordnung. Er bezeichnete die Sprache als zweites Signalsystem. Nonverbale Reize bildeten demgegenüber das erste Signalsystem. Beide Signalsysteme wurden aus dieser Sicht jedoch von denselben physiologischen Gesetzen bestimmt. Genauso, wie der mit Futter (z. B. Fleischpulver) assoziierte Reiz (z. B. ein Glockenton) Speichelfluss beim Hund auslöst, rufen nach dieser Theorie durch klassische Konditionierung miteinander verbundene Wörter (Signale zweiter Ordnung) beim Menschen reflexartige Reaktionen hervor.

Das Ziel der stalinistischen Psychologen bestand darin, Wörter in Instrumente sozialer Kontrolle zu verwandeln. Wörter sollten als Signale benutzt werden, um das Verhalten der Menschen zu kontrollieren und zu automatisieren. Diese Idee wurde auch im Westen aufgegriffen, und zwar nicht nur von der CIA bzw. anderen Geheimdiensten, sondern auch von der Werbung. In dieser spielt bis auf den heutigen Tag die klassische verbale Konditionierung eine herausragende Rolle.

Die meisten Menschen verbinden z. B. den Begriff "Schaumbad" mit Gefühlen wohliger Entspannung. Wenn nun in der Werbung ein an sich sinnloser Markenname wie "Lugabalinda" mit "Schaumbad" assoziiert wird – dann stellen sich mit der Zeit bei dem Wort "Lugabalinda" allein die Vorstellung eines Schaumbads und wohlige Gefühle ein.

Und so bestand auch das Ziel des "Psychic Driving" darin, durch beständige Wiederholung Beschreibungen erwünschter Verhaltensmuster mit positiven und Wörter für unerwünschte Reaktionsweisen mit negativen Begriffen zu verbinden. Die Opfer wurden durch sensorische Deprivation und bestimmte Drogen in einen dissoziativen, quasi-hypnotischen Zustand versetzt – dies bedeutet, dass konkurrierende "verbale Signale" (aus der Außenwelt oder dem Gedächtnis) abgespalten, also gehemmt wurden. Der verbale Lernprozess wurde also durch Deprivation und Drogen intensiviert. So sollten die konditionierten Verbindungen zwischen den Begriffen stabiler verankert und besser gegen Auflösung (Löschung) geschützt werden.

Fortsetzungs-Sachbuch von Dr. Hans Ulrich Gresch zum Thema mentale Versklavung – Teil 3: Methoden der absichtlichen Persönlichkeitsspaltung - Psychochirurgie

Eine noch radikalere biologische Methode als der Elektroschock, die zur grundlegenden Persönlichkeitsspaltung erforderliche Fügsamkeit zu erzeugen, ist der direkte Griff ins Gehirn, die Psychochirurgie. Die Neurowissenschaftler Meinhard Adler & Rolf Saupe definieren Psychochirurgie in ihrem Buch "zur Frage einer biologischen Therapie psychischer Störungen" wie folgt: "Der Begriff Psychochirurgie meint, dass ein körperlicher (Hirn-)Eingriff mit der Absicht durchgeführt wird, psychisches Erleben und Verhalten zu beeinflussen, ohne dass für die Indikationsstellung eine morphologisch oder funktionell nachweisbare Veränderung vorliegen muss."32)

"Morphologisch" bedeutet hier: den Bau und die Gestalt des Nervensystems betreffend und funktionell heißt: auf den Geschehensablauf bezogen, der einem Organ oder körperlichen System zugeordnet ist. Auf deutsch: Der Psychochirurg manipuliert und zerstört ggf. gesundes Gewebe (im Nervensystem). Am Rande sei bemerkt, dass nach dieser Definition z. B. auch die Amputation der Hände eines Pianisten ein psychochirurgischer Eingriff sein könnte. Diese sarkastische Auslegung der Definition ist zweifellos nicht im Sinne ihrer Urheber. Sie macht aber die Schwierigkeit deutlich, den Begriff der "Psychochirurgie" überhaupt unmissverständlich zu definieren.

Der Grund dafür liegt wohl auch darin, dass die Psychochirurgie eine aus der neurologischen Praxis hervorgegangene Methodik ist, die nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum entwickelt wurde. Sie verfügt daher über keine entwickelte theoretische Basis, die eine definitorische Ein- und Abgrenzung erleichtern würde. Wie auch immer: der typische Psychochirurg ist ein Macher, kein Denker. Und so ist die Affinität nicht weiter verwunderlich, die manche Psychochirurgen mit den Machern im politischen, geheimdienstlichen und militärischen Feld verband.33)

Ein Einsatzgebiet der Psychochirurgie besitzt natürlich besondere politische Brisanz: die Zähmung der Aggressiven durch einen Eingriff im Gehirn. Ein bevorzugtes Zielgebiet der Psychochirurgen zu diesem Zwecke war der Mandelkern34), eine Hirnstruktur, die ihren Namen ihrer Mandelform verdankt. Diese Struktur ist an Prozessen beteiligt, durch die "den Erlebnissen und Erfahrungen, die wir in unserem Langzeitgedächtnis gespeichert halten, eine emotionale Bedeutung zugeordnet wird."35) Die Bedeutung des Mandelkerns kann gar nicht überschätzt werden. Er spielt bereits bei den primären Gefühlen, den angeborenen emotionalen Reaktionen (z. B. auf Größe, extreme Spannweite, bestimmte Bewegungsarten und Geräusche und bestimmte Körperzustände wie Schmerz) eine entscheidende Rolle.36)
Psychochirurgen führen Operationen am Mandelkern durch, indem sie eine Sonde einführen, die das Hirngewebe durch Hitze, Kälte oder chemische Substanzen zerstört. In der medizinischen Literatur finden sich zahlreiche Beispiele für derartige Operationen. Die Ergebnisse waren gemischt: Es werden positive Resultate, aber auch viele Fälle ohne Verbesserung und mitunter sogar eine Zunahme der Aggressivität berichtet.

Vor allem werden gravierende Nebenwirkungen beklagt.37) Doch gerade diese medizinisch unerwünschten Nebenwirkungen dürften für Gehirnwäscher und Persönlichkeitsspalter besonders interessant sein.38) Die Operierten werden passiver, weniger beweglich; ihre Gefühle verlieren Schwung und Intensität; die Spontaneität und Kreativität werden vermindert; sie büßen die Kontrolle über ihre Reaktionen ein; sie werden im Bereich des absichtlichen Verhaltens instabil; sie werden in stärkerem Maße von äußeren Reizen abhängig.39) Mit anderen Worten: Nach einer Operation am Mandelkern sind die Operierten in der Regel Wachs in den Händen geschickter Manipulateure. Es ist daher u. a. auch darum nicht weiter erstaunlich, dass die "Verhaltensforscher" der CIA die Möglichkeiten der Psychochirurgie für ihre Zwecke erkundeten.40)

Die entsprechenden Projekte sind dabei für den Laien nicht immer als Forschungsvorhaben zur Bewusstseinskontrolle zu erkennen. So finanzierte die CIA zum Beispiel ein Forschungsprojekt zur Lokalisierung von Gedächtnisprozessen mit den Mitteln der Psychochirurgie. In einem Memorandum aus dem Jahr 1973 wird dieses Projekt als eines jener Vorhaben aufgeführt, die als CIA-Programme zur Bewusstseinskontrolle missverstanden werden könnten.41) Vielleicht war der Autor ja so naiv um wusste nicht, dass die Manipulation von Gedächtnisprozessen ein zentrales Element jeder effektiven Bewusstseinskontrolle ist, in Geheimdiensten weiß ja mitunter "die linke Hand nicht, was die rechte tut".

Wir unterscheiden zwei grundlegende Formen der Psychochirurgie. Bei der klassischen Variante wird Hirngewebe zerstört. Ein Beispiel dafür ist die Lobotomie. Dabei wird das operative Instrument, das Leukotom in die weiße Substanz des Stirnhirns hinein gestoßen.42) Dies war ein brutaler Akt, der heute nicht mehr praktiziert wird. Die Medizin beherrscht inzwischen schonendere Methoden.
Unser Gehirn wird durch Impulse stimuliert, die aus den Sinnesorganen oder Rezeptoren in den Eingeweiden stammen. Dies ist der normale, von der Evolution vorgesehene Weg der Kommunikation zwischen Individuum und Umwelt. Es gibt allerdings auch noch andere Möglichkeiten, das Gehirn zu reizen. Eine Methode besteht darin, Elektroden in das Gehirn einzupflanzen und so das Nervensystem direkt durch elektrische Ströme zu beeinflussen.

Ein Pionier dieser Methode war der Spanier José M. R. Delgado, ein Physiologe, der in Spanien und den Vereinigten Staaten lehrte und forschte. Um seine Versuchstiere nicht durch Kabel zu behindern, benutzte er ein Gerät, dass er "Stimoceiver" nannte. Dabei handelte es sich um eine Kombination aus Sender, Empfänger und Stimulator. Das Gerät wurde zu Beginn der Forschungen am Körper des Versuchstieres befestigt. Heute im Zeitalter der Miniaturisierung ist es möglich, den Stimoceiver in den Körper einzupflanzen. Die Vorzüge der Stimoceiver-Technik sind laut Delgado: "(a) Das Gehirn kann stimuliert werden, ohne Bewegungsfreiheit der Tiere einzuschränken; (b) jede Elektrode im Gehirn kann selektiv angesprochen werden; (c) die Parameter der Stimulation können verändert werden, ohne das Tier zu berühren; (d) die Überwachung der Stromflüsse ist möglich; (e) mit besonderen Verfahren kann die elektrische Aktivität des Gehirns während der Stimulation aufgezeichnet werden; (f) das Gerät kann leicht entfernt, überprüft, repariert und wieder angebracht werden."43)

Durch elektrische Stimulationen bestimmter Bereiche des Gehirns kann man kurzfristige Effekte auslösen, wie zum Beispiel die Bewegung einer Extremität, aber auch langfristige Wirkungen erzielen. So stimulierte Delgado z. B. einen Bereich des Mandelkerns im Gehirn von fressenden Katzen. Die Katzen hörten sofort auf zu fressen und weigerten sich, selbst besonders schmackhafte Nahrung aufzunehmen – sogar wenn sie ihnen direkt ins Maul gesteckt wurde. Der Effekt hielt Minuten bis Stunden und in einem Fall sogar drei Tage an.44)

Delgado entwickelte raffinierte Experimente, um das Verhalten seiner Versuchstiere zu kontrollieren. Er untersuchte zum Beispiel die Kontrolle spontaner Bewegungen in einer Affenkolonie. Die Tiere trugen Stimoceiver. Wenn Septum, Pallidum und Hippocampus gereizt wurden, wurde die Zahl spontaner Bewegungen vermindert. Das Gegenteil wurde durch Stimulation des Kleinhirn-Vorderlappens, des Nucleus Ruber, des Pedunculus und des Corpus Callosum erreicht. Die Effektivität der Kontrolle konnte um das Zwanzigfache gesteigert werden, wenn Rückkopplungsmechanismen eingesetzt wurden. In diesen Fällen wurden die Bewegungen der Tiere durch telemetrische Sensoren registriert, und diese Informationen wurden genutzt, um die Stimulation auszulösen.45)

Delgado experimentierte allerdings nicht nur mit Tieren, sondern auch mit Menschen.
Das menschliche Verhalten wird wesentlich durch Lohn und Strafe gesteuert, und die psychischen Entsprechungen von Lohn und Strafe sind Lust und Schmerz. "Körperliche Verletzungen, der Verlust eines geliebten Kindes oder eine apokalyptische Katastrophe", schreibt Delgado, "können keine Leiden verursachen, wenn einige unserer Gehirnstrukturen durch Betäubung blockiert wurden. Und Lust steckt nicht in der gestreichelten Haut oder in einem vollen Magen, sondern irgendwo unter unserer Schädeldecke."46)

Wir finden die Vorstellung instinktiv abstoßend, dass unsere vornehmsten Gefühle wie die Liebe zu einem Partner oder einem Kind, mit der Depolarisation von Membranen in bestimmten Verbänden von Nervenzellen zusammenhängen. Vor noch nicht allzu langer Zeit, schreibt Delgado, hätten es sogar viele Wissenschaftler die Vorstellung als naiv bezeichnet, dass Lohn und Strafe willentlich durch die Bedienung der Regler eines elektrischen Instruments, das mit dem Gehirn verbunden ist, ausgelöst werden könnten. Doch genau dies wurde vielfach experimentell bewiesen.47)

Delgado berichtet von Experimenten, in denen eine bestimmte Hirnregion, das Pallidum stimuliert wurde. Die Patienten zeigten Angst und Ruhelosigkeit und Gefühle der Einengung oder Wärme in der Brust. Die Stimulation des Mandelkerns erzeugte unterschiedliche Reaktionen: Einige Patienten wurden wütend, andere hatten Angst. Ein Patient rief aus: "Ich wussten nicht, was über mich kam. Ich fühlte mich wie ein Tier."48)

Delgado implantierte Elektroden in den rechten Schläfenlappen einer 36 Jahre alten Frau, die unter Epilepsie litt. Nachdem die Stimulation einsetzte, spürte die Patientin zunächst eine kitzelnde Erregung in der rechten Körperhälfte. Sie begann zu kichern und gab lustige Kommentare ab. Sie betonte, dass sie die Erregungen sehr genoss. Durch wiederholte Stimulationen wurde die Patientin immer gesprächiger und flirtete immer heftiger, bis sie schließlich offen ihren Wunsch aussprach, den Therapeuten zu heiraten. Eine andere Epileptikerin, bei der zusätzlich noch der Mandelkern stimuliert wurde, äußerte ungeschminkt ihre Vorliebe für den ihr unbekannten Therapeuten, küsste seine Hände und zeigte sich überaus dankbar für die Wohltaten, die er ihr gewährte. Ein elfjähriger Junge, dessen linker Schläfenlappen gereizt wurde, zeigte sichtliches Vergnügen und betonte seine Liebe für den Therapeuten, während er sich wollüstig räkelte.49)

Durch elektrische Stimulation können Hirngebiete nicht nur aktiviert, sondern auch gehemmt werden. Im Zusammenhang mit dem Thema Bewusstseinskontrolle ist vor allem die Hemmung der höheren Geistestätigkeit interessant. Ein Mensch, dessen höhere Geistestätigkeit gehemmt wurde, ist besonders anfällig für Suggestionen, die er nicht mehr kritisch zu bewerten vermag. In einigen Experimenten zeigte sich, dass die Stimulation bestimmter Punkte im Limbischen System mit verminderter Bewusstheit, Verlust der normalen Einsicht und einer Störung der Denkfähigkeit einhergeht.50)
Es ist denkbar, dass durch Hirnstimulation eine künstliche "transmarginale protektive Inhibition" hervorgerufen werden kann – also ein Zustand, der sich sonst nur nach extremem Stress (z. B. durch Folter) einstellt.

Delgado war davon überzeugt, dass die von ihm erforschten Methoden neue Wege zur Behandlung einer Vielzahl neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen eröffneten. So könnte man z. B. einen depressiven Patienten mit einem Stimoceiver ausrüsten und diesen mit einem Computer verbinden. Der Computer erkennt die mit einer Depression verbundenen neuralen Prozesse und sendet dann einen Befehl an den Stimoceiver, bestimmte die Depression hemmende Hirngebiete zu stimulieren.51) Über mögliche therapeutische Anwendungen hinaus, so hoffte Delgado, würden die Techniken der Hirnstimulation und die damit gewonnenen Erkenntnisse bedeutende gesellschaftliche Fortschritte ermöglichen.

In seiner Schrift "Physical Control of The Mind"52) plädierte er für eine "psychozivilisierte Gesellschaft" u. a. durch systematische Anwendung der Erkenntnisse, die durch Stimulationsexperimente gewonnen werden. "Wir sollten", schreibt Delgado, "vom frühestmöglichen Zeitpunkt im Leben eines Babys an versuchen, ein Programm der "Psychogenese" zu verwirklichen. Dies bedeutet, dass wir unser gesamtes physiologisches, psychologisches und psychiatrisches Wissen einsetzen, um die Persönlichkeit des Kindes zu formen." Die Aufgabe der Erziehung sei nicht die Enthüllung der kindlichen Fähigkeiten, sondern deren Erschaffung. 53)

Die gezielte elektrische Stimulation des Gehirns – sei es durch eingepflanzte Elektroden oder durch elektromagnetische Felder – bietet zweifellos zahlreiche und weitreichende Möglichkeiten der Kontrolle des Verhaltens und Erlebens. Im Rahmen der Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung, die Thema dieses Buches ist, spielt sie jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Sie ist hier nur ein Mittel, dessen Ziele (Konditionierung, Amnesieerzeugung, Zähmung etc.) auch mit anderen Methoden erreicht werden könnten. Im Grunde kommt die Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung mit Mitteln und Verfahren aus, die seit Menschengedenken bekannt sind, nämlich Hypnose, Drogen und Folter.

Diese Einschätzung wurde im übrigen auch von Delgado in seinem Buch über die physische Kontrolle des Geistes aus dem Jahr 1969 formuliert: "Mit den klassischen Methoden der Bestrafung und Belohnung durch normale Inputs kann menschliches Verhalten effektiver absichtlich verändert werden als durch Modifikationen der emotionalen Stimmung auf dem Wege der elektrischen Stimulation des Gehirns."54) Diese Einschätzung dürfte auch heute, mehr als dreißig Jahre später, immer noch zutreffend sein. Sie wurde natürlich nicht von allen Interessierten so ohne weiteres geglaubt. So wurden zum Beispiel im kalifornischen Staatsgefängnis für psychisch kranke Straftäter in Vacaville, wo die CIA im Gehirnwäsche-Versuche im Rahmen des Projekts MKSearch (Subproject 3) realisierte55), ausgesuchten Gefangenen Elektroden eingepflanzt, um ihr Verhalten zu kontrollieren. Diese Versuche mussten wegen öffentlicher Proteste eingestellt werden.56)

Die von Egmont R. Koch und Michael Wech in ihrem Buch über die geheimen Menschenversuche der CIA geäußerte Vermutung, man könne allein durch die elektrische Stimulation des Gehirns einen Menschen in einen ferngesteuerten Sklaven verwandeln57), entbehrt aus meiner Sicht jeder Grundlage. Richtig ist jedoch, dass man diese Technik zur Konditionierung einsetzen kann. So könnte man zum Beispiel einem Opfer Dias von politisch missliebigen Personen zeigen und gleichzeitig durch elektrische Reizung seines Gehirns unangenehme Gefühle hervorrufen. Die Porträts von Personen, denen sich das Opfer anschließen soll, könnten man "elektrisch" mit positiven Empfindungen verbinden. Doch derartige Konditionierungen wären für sich genommen vermutlich auch nicht viel effektiver als das altbewährte Mittel "Zuckerbrot und Peitsche".

Einschränkend füge ich allerdings mit Nachdruck hinzu, dass sich meine Einschätzung auf die heute bekannten Erkenntnisse und allgemein zugänglichen Studien zur elektronischen Manipulation des menschlichen Bewusstseins bezieht. Es ist durchaus denkbar, dass die explosiv voranschreitende neurowissenschaftliche Forschung schon in naher Zukunft alptraumartige Entwicklungen ermöglicht. Hier denke ich zum Beispiel an ins Gehirn eingepflanzte Mikrochips, die Sprache bzw. deren neurophysiologisches Substrat verstehen und dadurch innere Monologe durch Bestrafung und Belohnung konditionieren können.
Man stelle sich vor, ein gläubiger Muslim, dem ohne sein Wissen ein solches Gerät implantiert wurde, würde stets, sobald er das Wort "Allah" denkt, ein elektronisches erzeugtes leicht unangenehmes Gefühl empfinden. Mit höchster Wahrscheinlichkeit würde dieses Muslim über kurz oder lang vom Glauben abfallen – das gleiche würde entsprechend für Katholiken, Kommunisten, Demokraten oder die Anhänger aller anderen Glaubensbekenntnisse und Ideologien gelten. Doch dies ist momentan noch Science Fiction und soll daher in diesem Buch nicht weiter verfolgt werden.

Die Bewusstseinskontrolle durch traumatisierende Persönlichkeitsspaltung und Hypno-Konditionierung der Persönlichkeitsfragmente ist nach wie vor die einzig zuverlässige Methode der mentalen Versklavung, die sich zum Einsatz in militärischen, geheimdienstlichen oder kriminellen Arbeitsfeldern eignet. Alle anderen Methoden, auch die diversen, oft hypothetischen Formen der "electronic mind control", also der Beeinflussung des menschlichen Nervensystems durch elektromagnetische Felder befinden sich noch in der Erprobungsphase und erbringen nicht im entferntesten mit der klassischen Methodik vergleichbare Ergebnisse. Vielleicht wird sich das auch niemals ändern.

Aus meiner Sicht gelingt die Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung nur in Form einer kommunikativen Strategie, die sich überwiegend archaischer Mittel und Methoden bedient. Das sind die Mittel, die den Menschen schon in grauer Vorzeit bekannt waren. Möglicherweise ist die Bereitschaft, auf diese Mittel mit Unterwerfung zu reagieren, sogar in unserem Erbgut verankert. Hier meine ich nicht nur die blanke Folter, sondern auch subtilere Gesten der Macht und Anzeichen einer ausweglosen Situation. Und nicht zuletzt dürfte auch das Spiel der Masken in Ritualen des Verwandelns und Bannens eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Liste der Endnoten

1) Lilly (1984), 89 ff., Zitat : 96
2) Kempe et al. (1974), 561
3) Collins (1988), 50 f.
4) Kempe et al. (1994), 566
5) Hebb (1958)
6) MKULTRA Subproject 43 (1955/56), Continuation of Studies on Hypnosis and Suggestibility, MORI ID: 17441
7) Victorian (1999), 57
8) Marks (1991), 147 f.
9) Project MKULTRA, The CIA’s Program of Research in Behavioral Modification. Joint Hearing Before the Select Committee on Intelligence and the Subcommittee on Health and Scientific Research of the Committee on Human Resources United States Senate, August 3, 1977, U. S. Government Printing Office, Washington, Stock No. 052-070-04357-1
10) Ross (2000b)
11) KUBARK COUNTERINTELLIGENCE INTERROGATION, July 1963, 86 ff. / Die CIA gab dieses Dokument widerstrebend frei, nachdem die “Baltimore Sun” unter Berufung auf das amerikanische Informationsfreiheitsgesetz (FOIA) mit einem Rechtsstreit gedroht hatte; siehe Cohn et al. (1997) und Mathews (1997)
12) Fields (1977), 59
13) Dies geht aus einem Bericht des Zentrums für Medizin, Ethik und Gesetz an der kanadischen McGill-Universität im Auftrag des „Correctional Service of Canada“ aus dem Jahr 1998 hervor. Der vollständige Bericht kann dort angefordert werden ( CSC, Ottawa, Kanada).
14) Aus dem Transkript eines Interviews CBC Radio (national), Montag, November 09, 1998, Interviewer: Rosie Rowbotham
15) Dies berichtete das Internet-Magazin S.M.A.R.T. (40/2001) unter Berufung auf einen Bericht von Bronskill & Blanchfield (2001)
16) Mauz (1974)
17) Dahme, B. (2000). Schreiben an Ulrich Gresch vom 2. 10. 2000, Sonderforschungsbereich 115
18) Hansen & Peinecke (1981)
19) Streier, E.-M. (2000). E-Mail an Ulrich Gresch vom 20. Sept. 2000
20) Cameron (1957)
21) Weinstein (1990), 111
22) Der Widerstand war zum Teil erheblich; viele Patienten verabscheuten das „Psychic Driving“ und flehten den Arzt an, ihnen dies zu ersparen (Cameron, 1957).
23) Weinstein (1990), 112 f.
24) Marks (1991), 145
25) Dieses Zitat entstammt einem Forschungsantrag, der sich in den deklassifizierten Akten zum MKULTRA-Subprojekt 68 findet: Application for Grant to Study the Effects Upon Human Behavior of the Repetition of Verbal Signals, MORI ID: 17468, January 21, 1957. Der Name des Autors ist geschwärzt, aber der Inhalt des Dokuments lässt keinen Zweifel zu, dass es sich um Cameron handelt. Der Autor bezieht sich auch auf eigene Werke, die in psychiatrischen Fachzeitschriften erschienen sind. Der Zensor der CIA hat hier offensichtlich nicht gründlich genug geschwärzt.
26) Marks (1991), 145
27) Thomas (1989), 169
28) Lifton (1956); Lifton (1957)
29) Rauh & Turner (1990)
30) Wurmbrand (1968), 248 ff.
31) Tucker (1963), 110 ff.
32) Adler & Saupe (1979), 1
33) Scheflin & Opton (1978), Kapitel „Pruning the Mind. The New Psychosurgery“, 267 ff., vor allem Unterkapitel “Political Muscle”, 303 ff.
34) Renfrew (1997), 74
35) Posner & Raichle (1996), 242
36) Damasio (2001), 183 f.
37) Zillmann (1998), 84 f.
38) Man muss grundsätzlich bedenken, dass ein Scheitern aus der sicht des ethisch denkenden Arztes oder Psychologen für deren Kollegen aus kriminellen, militärischen oder geheimdienstlichen Milieus durchaus Erfolge darstellen können.
39) Scheflin & Opton (1978), 277
40) Marks (1991), 225, 227
41) Memorandum for: XXXX, Subject: Mind/Behavior Control, 5 March 1973, MORI ID: 173876
42) Hill (1992), f f.
43) Delgado (1969), 531
44) Delgado (1969), 541
45) Delgado (1977/78), 99 f.
46) Delgado (1969), 117
47) Delgado (1969), 118
48) Delgado (1969), 135 f.
49) Delgado /1969), 144 ff.
50) Delgado (1969), 174
51) Delgado (1969), 201
52) Delgado (1969)
53) Delgado (1969), 241 f.
54) Delgado (1969), 223
55) Ross (2000b), 212
56) Chorover ((1979)
57) Koch & Wech (2002), 218

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Redaktion buergerstimmen.de - Dr. Dieter Porth, Göttingen: Die Literatur findet man im Startartikel zu diesem Fortsetzungssachbuch oder in der Original-PDF-Datei auf der Website des Autoren. Dr. Hans Ulrich Gresch. Die Startseite mit dem Literaturverzeichnis finden sie, wenn sie in der Sammelübersicht "Schläfer" (siehe oben) nach dem untersten Link suchen. In der Schlagzeile findet sich der Suchausdruck "FS-0".
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