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Korruption
OECD-Leitsätze degenerieren in Deutschland zunehmend zu Lippenbekenntnissen

30.06.2010 Gemeinsam mit Miseroer und germanwatch beklagt Transparency Deutschland, dass die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen zunehmend eng ausgelegt werden. Die Leitsätze, die unbilliges Handeln sanktionieren sollen, verlieren damit zunehmend ihre Wirkung. Als Beispiel wird das UN-Programm "Öl für Lebensmittel" angeführt, welches von deutschen Unternehmen mit Billigung der deutschen Regierung "unterlaufen" wird. In der Meldung findet sich auch ein Hinweis auf eine Unterschriften gegen diese Praxis der Regierung.

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Transparency International Deutschland e. V. [ Homepage ] (---)
 



Transparency Deutschland meldet - Deutschland "Weltmeister" im Ablehnen von OECD-Beschwerdefällen - Germanwatch, Misereor und Transparency fordern Umdenken bei Unternehmensverantwortung

Aachen/Berlin/Paris, 30.06.10 - Zum zehnjährigen Jubiläum der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen beraten die Mitgliedstaaten ab heute in Paris über eine Überarbeitung der Leitsätze. Darum rufen Germanwatch, Misereor und Transparency Deutschland die 31 OECD Mitgliedstaaten und 11 weiteren Unterzeichner der OECD-Leitsätze dazu auf, die Leitsätze zu einem wirksamen Instrument gegen unternehmerisches Fehlverhalten auszugestalten. Parallel stellt eine heute veröffentlichte Studie des Netzwerkes OECD Watch fest, dass in vielen Mitgliedsstaaten der politische Wille zur Umsetzung der Leitsätze fehlt und kritisiert die fehlenden Sanktionsmechanismen der Leitsätze. In Deutschland wurden bislang die meisten Beschwerden abgelehnt, wie die Studie zeigt.
"Der bis Mitte 2011 angelegte Revisionsprozess bietet eine ernst zu nehmende Chance, die OECD-Leitsätze endlich mit dem notwendigen Biss zu versehen. Wir brauchen schärfere Sanktionsmechanismen", sagt Cornelia Heydenreich von Germanwatch. Eine konkrete Maßnahme sollte sein, dass Unternehmen, die gegen die Leitsätze verstoßen haben, für einen bestimmten Zeitraum keine staatliche Förderung wie Exportbürgschaften erhalten können.
Zudem arbeiten die eigens zur Umsetzung der Leitsätze von den Regierungen eingesetzten "Nationalen Kontaktstellen" bislang auf sehr unterschiedlichem Niveau. Die Festsetzung von Mindeststandards für die institutionelle Struktur, Arbeitsweise, Aufgaben und Kompetenzen der Nationalen Kontaktstellen wäre ein erster Schritt, um der bisherigen Willkür, die sich insbesondere im Umgang mit Beschwerden zeigt, entgegenzuwirken.
Diese Willkür äußert sich des Weiteren darin, dass manche Länder den Geltungsbereich der Leitsätze zunehmend enger interpretieren. Darunter leidet die Effektivität der Leitsätze. Beispielhaft für diese Praxis ist der Korruptionsskandal um das UN-Programm "Öl für Lebensmittel" im Irak. Laut der Interpretation durch die deutsche Nationale Kontaktstelle seien die Leitsätze nur bei Auslandsinvestitionen anwendbar. Bei den Leistungen im Rahmen des UN-Programms habe es sich jedoch um reine Liefergeschäfte gehandelt. Mit dieser Begründung hatte die deutsche Nationale Kontaktstelle 2007 die Beschwerde von Transparency gegen 57 deutsche Unternehmen abgelehnt. "Handel und Finanzdienstleistungen sind das Herzstück internationaler Geschäftsbeziehungen. Sie dürfen in einem wirksamen internationalen Steuerungsinstrument nicht fehlen. In den revidierten Leitsätzen muss eindeutig festgehalten werden, dass sie für alle Geschäftstätigkeiten gelten", so Shirley van Buiren von Transparency Deutschland.
"Die für ein sozial verantwortliches Wirtschaften so wichtigen Menschenrechte sind in den Leitsätzen gänzlich unterbelichtet", so Elisabeth Strohscheidt vom Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR. Bislang verlangt nur das allgemeine Grundsatzkapitel, dass Unternehmen die Menschenrechte der von ihrer Tätigkeit betroffenen Personen respektieren, soweit dies den internationalen Verpflichtungen des Gastlandes entspricht. "Diese einschränkende Formulierung widerspricht dem inzwischen weithin anerkannten Rechtsverständnis und jedem moralischen Gerechtigkeitsgebot", so Strohscheidt. Die anstehende Überarbeitung müsse daher genutzt werden, die menschenrechtlichen Anforderungen an Unternehmen in einem eigenen Kapitel zu konkretisieren.
In Deutschland wurden in den letzten zehn Jahren 16 Beschwerdefälle vorgelegt. Laut der Studie von OECD Watch, ist das weltweit die zweithöchste Zahl an Beschwerden. Zehn Beschwerden wurden jedoch von der deutschen Nationalen Kontaktstelle abgelehnt.
Weiterführende Informationen:
Die OECD-Leitsätze sind das weitest reichende Regelwerk zur Förderung von globaler Unternehmensverantwortung. Die OECD-Regierungen haben die Leitsätze 1976 erstmals verabschiedet und im Jahre 2000 umfangreich überarbeitet. Sie enthalten unter anderem Standards zur Einhaltung von Arbeitsrechten, zum Umweltschutz sowie Empfehlungen zur Korruptionsprävention und Steuergerechtigkeit. Nichtregierungsorganisationen können seit 2000 Beschwerden gegen Unternehmen bei den Nationalen Kontaktstellen vorbringen. Die Leitsätze haben allerdings Schwächen in der Umsetzung und sind teilweise lückenhaft oder veraltet. Daher werden sie nun erneut überarbeitet.
Die Studie "10 Years On. Assessing the contribution of the OECD Guidelines for Multinational Enterprises to responsible business conduct" von OECD Watch ist abrufbar unter: http://oecdwatch.org/publications-en/Publication_3550/ OECD Watch ist ein internationales Netzwerk von mehr als 80 Nichtregierungsorganisationen aus 45 Ländern. Germanwatch und Transparency International Deutschland gehören zu den deutschen Mitgliedern von OECD Watch.
Die von Germanwatch und Misereor veröffentlichte Zeitung "Für sozial gerechtes und ökologisches Wirtschaften! Die Chance zur Überarbeitung der OECD-Leitsätze nutzen" vom Juni 2010 stellt den Überarbeitungsbedarf der Leitsätze dar und enthält eine Übersicht über die in Deutschland vorgelegten Beschwerdefälle. Sie kann unter http://www.germanwatch.org/zeitung/2010-4-web.pdf heruntergeladen werden. Unter www.misereor.de/oecd rufen beide Organisation zu einer Unterschriftenaktion bezüglich der Überarbeitung der Leitsätze auf.
Link zum Bericht über die Beschwerde Öl für Lebensmittel im Irak: Iraq Oil-for-Food Complaint Rejected: German NCP Misses Opportunity for Reinforcing Anti-Bribery Message. OECD Watch Newsletter April 2008 (S. 5): http://oecdwatch.org/publications-en/Publication_2480/
Zu Transparency Deutschland
Transparency International Deutschland e. V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption. Dies ist nur möglich, wenn Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten und Koalitionen gebildet werden. In Arbeits- und Regionalgruppen werden die Ziele an entscheidende Stellen transportiert, Lösungen erarbeitet und gesellschaftliche wie politische Entwicklungen kritisch begleitet.

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Sterntheater
"Marcello, Marcello" und viele Filme mehr

29.06.2010 Das Sterntheater präsentiert in der kommenden Kinowoche vom 1.7. bis 7.7.10 die Erzählung "My Name is Khan", die Liebeskomödie "Marcello, Marcello" und die Rollenfindungskomödie "Greenberg". Für die Kinder kommen Samstag und Sonntag die "Vorstadtkrokodile 2" auf die Leinwand. Im Rahmen des GT-Somer-Festival werden im Stern der Roadmovie "Vincent will Meer", die Doku "Das Lied von den zwei Pferden", die Existenzgründerkomödie "Die Friseuse", das Drama "Mahler auf der Couch", den Leo-Tolstoi-Film "Ein russischer Sommer", der Adelsfilm "The Young Victoria" und die Komödie "Lila, Lila" gezeigt.

Schiller-Lichtspiele
ab 1.7. "Für immer Shrek" in 3D

29.06.2010 Das Kino Schiller Lichtspiele in Hann. Münden zeigt in der Woche vom 1.7. bis 7.7.10 das dreidimensionale Trickfilmabenteuermärchen "Für immer Shrek". Als Filmkunst wird am Mittwoch der mysteriöse Thriller "Ghostwriter" präsentiert.

Neue Schauburg
Anspruchsvolles und Amüsantes beim HNA-Filmfestival

29.06.2010 Das Kino Neue Schauburg in Northeim zeigt in der Woche vom 1.7. bis 7.710 den Film über eine Fussballmannschaft "Teufelskicker" sowie das Trickfilmabenteuermärchen "Für immer Shrek". Im Rahmen des HNA-Filmfestival werden die Streifen "Das weisse Band", "Lila, Lila", "Soul Kitchen" sowie "Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika" gezeigt. Im Rahmen des Kinderschutzbund-Kino wird der Trickfilmabenteuerkomödie "Drachenzähmen leicht gemacht" präsentiert.

Lumiere
ab 1.7. "Gordos - Die Gewichtigen" und mehr

29.06.2010 Das Lumiere zeigt in der Woche vom 1.7. bis 7.7.10 die Therapiegruppenkomödie "Gordos - Die Gewichtigen" sowie die afrikanische Liebeskomödie "no time to die (L'ultime hommage)". Am Freitag wird im Lumiere anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums vom Kabale ein Erzählcafe mit ehemaligen Kollektivisten abgehalten. Im Rahmen des Freibad-Kino werden am Brauweg die Filme "Unsere Ozeane", "Friendship!" und "Willkommen bei den Sch’tis" gezeigt.

Deli & Welttheater
ab 1.7. ausschließlich "Für immer Shrek"

29.06.2010 Im Einbecker Kino Deli wird wegen größerer Umbauten nichts gezeigt. Im Welttheater wird der Film "Für immer Shrek" präsentiert.

CinemaxX
3D – "Für immer Shrek"

29.06.2010 Das CinemaxX zeigt in der Kinowoche vom 1.7. bis 7.7.10 im 3D-Kino das Zeichentrickabenteuermärchen "Für immer Shrek" und den Tanzfilm "Street Dance". Bei den 2D-Filmen sind unter den sechzehn Filmen unter anderem der Frauenfilm "Sex and the City 2", der Liebesfilm "Das Leuchten der Stille", das Historienmärchen "Robin Hood" der Actionheldenstreifen "Iron Man 2" oder auch der Gentechnik-Horrorfilm "Splice" zu finden.

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Event - Cornpicker
3.7. - Nach dem Deutschland-Spiel bei "tillerman's cat" entspannen

30.06.2010 Am 3. Juli ab 20:30 spielt die Bänd "tillerman's cat" im Cornpicker Hühnerstall. Den Hörer erwarten hochkarätige Interpretationen der Lieder von Cat Stevens im Songwriter-Stil.

Blindgängersuche
Probebohrungen zur Suche nach Bomben

30.06.2010 Am 29. Juni 10 wurden die ersten Bohrungen zur Untersuchung des Schützenplatzes auf Blindgänger vorgenommen. Insgesamt werden 30 Verdachtspunkte im näheren Umfeld des Schützenplatzes untersucht, wobei pro Verdachtspunkt aus technischen Gründen neunzehn Löcher mit sechs Meter Tiefe zu bohren sind.

Open-Air
10.7. - Christiane Hagedorn und Band

30.06.2010 Die Stadt Göttingen zitiert einen Konzerthinweis der katholischen Hochschulgemeinde, wonach die Sängerin Christiane Hagedorn im Michaelsviertel auftreten wird. Den Hörer erwarten ab 20:15 im Innenhof bei der Düsteren Straße Interpretationen bekannter Hits und Chansons.

Integrationsförderung
Frühkindliche Bildung fördert Angepasstheit

30.06.2010 In zwei Pressemeldungen beschäftigt sich die Bertelsmann-Stiftung mit der Bildung. In der ersten Meldung wird auf das Projekt "Alle Kids sind VIPs" hingewiesen, bei welchem Schüler mit Projekten zur Integration im Schulalltag bei der Bertelsmannstiftung bewerben können. In der Meldung wird hervorgehoben, dass insbesondere auf eine frühkindliche Bildung den Schulerfolg von Migrationskindern verbessern soll. In einer zweiten Meldung werden die Aufwendungen für die frühkindliche Bildung zwischen den einzelnen Bundesländern verglichen. Danach zählt Niedersachsen eher zu den Schlusslichtern, wobei der Bundesländer im Osten tendenziell mehr Geld als im Westen pro Kind für die Gruppenfrüherziehung bzw. die frühkindliche Bildung aufwenden.
[Integration = Angepasstheit?! Fördert Frühkindliche Bildung die Integration oder doch nur die unreflektierte Anpassung an den Massendruck? Dr. Dieter Porth.]

Film-Fabrik
ab 1.7. – "Für immer Shrek" in Duderstadt

30.06.2010 Das Duderstädter Kino Film-Fabrik zeigt in der kommenden Kinowoche das Trickfilmabenteuer "Für immer Shrek" und den Frauenfilm "Sex and the City 2" (bis Montag). Am Dienstag und Mittwochabend ist als Filmkunst die Erzählungen um die Kneipe "Soul Kitchen" auf der Leinwand zu erleben.

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