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Neue Deutsche Kälte nährt Rechtsfaschismus, denken die Linken
30.06.2012 Vom 29.6. bis 20.7.12 ist im Foyer die Ausstellung "Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen" zu sehen. Die Göttinger Ratsfraktion der Linken lobte die Eröffnungsrede, in der Professor Walter die Ursachen für wachsenden Rechtsextremismus herausstellte. Der Göttinger Ratsherr der Linken, Gerd Nier, meinte sinngemäß, dass er der Aufforderung zustimmen kann, zum Wohl der Demokratie gegen gesellschaftliche Ungleichgewichten, gegen die Ausgrenzung großer Teile der Menschen und für eine wirkliche Bildungsgerechtigkeit zu arbeiten.
[Mich haben die plausiblen Hinweise auf die Abgründe in der Sprache erstaunt. Ich denke, dass unsere deutsche Sprache von der "Neuen Deutschen Kälte" beherrscht wird. Dr. Dieter Porth]
Kommentar,Gedanken, Anmerkungen, ...
- Was ist das Gegenteil von der Elite? –> der Mob!
- Was ist das Gegenteil von Exzellenz? –> Abschaum!
- Was ist das Gegenteil von Migranten? –> Ein Deutscher, dessen Großeltern schon Deutsche waren!
Wenn man dann weiterdenkt kommt man zu Fragen wie zum Beispiel:
- Was ist das Gegenteil vom Europäischen Stabilitäts-Pakt? –> Die gesellschaftliche Solidarität?
- Warum zahlt ein Kranker eine Praxisgebühr? – Weil Kranksein eine Strafe ist?
- Warum gibt es beim Hartz-IV keine eigene Bedarfsermittlung für Kinder? Weil arme Kinder scheiße/unerwünscht sind?
- Warum werden in Niedersachsen Studiengebühren verlangt? Weil der Mob draußen bleiben soll?
- Was nennt man eine Benefiz-Veranstaltung für Armenhilfe in Göttingen Bürgerfrühstück? - Weil Arme keine Bürger sind?
Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich bislang nie auf diesen Aspekt der Sprache geachtet und darüber nachgedacht habe. Deshalb war ich erstaunt.
Dr. Dieter Porth
Emailnachricht: Kontaktlink zu Göttinger Ratsfraktion der Linken [ Homepage ]
Die Göttinger Ratsfraktion der Linken meldet - Eine klare und beeindruckende politische Analyse durch Prof. Franz Walter zur Eröffnung der Ausstellung "Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen" im Foyer des Neuen Rathauses.
(Email vom 29.6.12 – 15:20)
Es war eine schnörkellose Rede und eine ungeschminkte politische Analyse, die Prof. Franz Walter anlässlich der Ausstellungseröffnung "Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen" hielt, so Gerd Nier für die Ratsfraktion der Göttinger Linken. Nicht nur, dass er die gesellschaftlichen Hintergründe und den Nährboden für Fremdenhass und rechtextreme Thesen ohne parteipolitische Rücksichtnahme offen benannte, sondern auch die zunehmende Hierarchisierung der Gesellschaft in Oben und Unten thematisierte. In seinem Beitrag kritisierte er auch deutlich die Verwendung von Begrifflichkeiten wie Elite und Exzellenzinitiativen, den latenten Rassismus aus der Mitte der Gesellschaft heraus und die im Trend eher elitäre Haltung einer sich als Zivilgesellschaft verstehenden politisch organsierten Mittelschichtsgruppe. Zu wenig würde beachtet, dass sich Armutsphänomene und das "abhängen" größere Bevölkerungsteile immer deutlicher als Nährboden für faschistische Sündenbocktheorien diene und Aktionen und strukturierende, den eher öden Alltag durchbrechende Angebote der Rechten Zulauf und Zustimmung erfahren. In diesem Zusammenhang nannte er beispielhaft auch die sich ständig reduzierenden Handlungsspielräume der Kommunen, deren Rückzug aus sozialen Projekten und die damit einhergehende Verkümmerung der Infrastruktur gerade in den Stadtteilen, aus denen rechte "Rattenfänger" versuchten, Anhänger und Sympathisanten zu rekrutieren.
Dass rechtsextreme und –populäre Parteien längst kein vorübergehendes Phänomen mehr seien, belegen nach Walter die Beispiele Schweiz, Österreich, Frankreich, Schweden, Dänemark und weitere europäische Länder. Längst hätten diese Parteien sich in den Parlamenten etabliert und spielten in Bündnissen mit Liberalen und Konservativen teilweise eine bestimmende Rolle.
Besonders kritisch äußerte sich Walter gegenüber dem Stellenwert der politischen Bildung, die er mit eigenen Erfahrungen illustrierte. Hier lägen die Versäumnisse insbesondere auch der bildungsbürokratie besonders eklatant auf dem Tisch.
Eine Ausstellung, wie die im Göttinger Rathaus mit Plakattafeln und Flyern, sei zwar begrüßenswert, dürfe unter diesen Umständen aber nur als ein kleiner Mosaikstein im gesellschaftlichen Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und faschistisches Gedankengut gelten. Der Aufforderung, an den gesellschaftlichen Ungleichgewichten, der Ausgrenzung großer Teile der Menschen und einer wirklichen Bildungsgerechtigkeit zu arbeiten - als wichtigstem Beitrag zur Stärkung der Demokratie - kann die Ratsfraktion der Göttinger Linke nur im vollen Umfang zustimmen, ♠1so Nier abschließend.
Ankündigung der Eröffnungsveranstaltung durch die Stadt Göttingen - Für unsere Demokratie, gegen Rechtsextremismus
(Info zur Meldung vom 19.6.12 – Link zur Meldung angesurft am 30.6.12)
Die Stadt Göttingen präsentiert in der Zeit vom 29.Juni bis 20. Juli 2012 im Foyer ihres Neuen Rathauses die Ausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" der Friedrich-Ebert-Stiftung. Zur Eröffnung am 29. Juni sprachen Oberbürgermeister Wolfgang Meyer, Petra Wilke von der Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, Renate Kornhardt, Leiterin des städtischen Büros für Integration, und Prof. Dr. Franz Walter, Göttinger Institut für Demokratieforschung♠2.
Die Präsentation behandelt auf verschiedenen Ausstellungstafeln wichtige Prinzipien der Demokratie und zeigt die Gefahren auf, die vom Rechtsextremismus als Bedrohung für Demokratie und Menschenwürde ausgehen. Sie setzt sich mit der Entstehung von Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung auseinander setzen und zeigt , wie diesen Phänomenen wirkungsvoll begegnet werden kann. In einem Rahmenprogramm, das durch Angebote zahlreicher Kooperationspartner ermöglicht wird, werden diese Themen weiter vertieft. Ausstellung und Rahmenprogramm greifen damit wichtige Leitziele des städtischen Integrationskonzeptes auf.
Die Ausstellung ist insbesondere für Jugendliche ab 14 Jahre geeignet. Für Gruppen werden Führungen durch Schüler/innen des Felix-Klein-Gymnasiums, des Hainberg-Gymnasiums sowie der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule angeboten. Anmeldungen für Führungen nimmt das Büro für Integration der Stadt Göttingen (Telefon: 0551-400-2782 oder 400-2750, E-Mail: xxx ) entgegen.
Dateianhang: 'PDF'-Datei herunterladen (Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen (Flyer zur Ausstellung))
Die Stadtbibliothek Göttingen hat zur Ausstellung ergänzend eine Medienauswahl und ein Literaturverzeichnis zusammengestellt. Die ausgewählten Medien sind ab Donnerstag, 28. Juni 2012, im 2. Obergeschoss der Bibliothek in einer Präsentation zu finden. Das Literaturverzeichnis liegt im Neuen Rathaus und in der Stadtbibliothek, Thomas-Buergenthal-Haus, Gotmarstraße 8 aus.
Referat für Öffentlichkeitsarbeit
erstellt am 29.06.2012Liste der redaktionellen Inline-Kommentare
♠1) Dieser Satz ist uneindeutig und kann schön für missverstehende Zitate verwendet werden. Diese Aussage selbst gibt keine Richtung an. An gesellschaftlichen Ungleichgewichten arbeiten kann bedeuten, dass man die Ungleichgewichte weiter erhöhen möchte. Es kann aber auch meinen, dass man mehr Gleichheit anstrebt.
Erst der Vortext verdeutlicht, dass die Linken mehr Gleichheit, weniger Ausgrenzung und eine größere Unabhängigkeit der Bildung vom sozialen Status (Bildungsgerechtigkeit) anstreben.
Dr. Dieter Porth
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Themenlinks
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Göttingen 28.06.2012 Rückblick 25/12 |
Göttingen 30.06.2012 Bürgerfrühstück |
Politik, meinen 29.06.2012 Schulangebot |
Politik 30.06.2012 Neue Deutsche Kälte meinen 02.07.2012 Protest |
Alltag 28.06.2012 StadtRadiotipps |
Alltag 30.06.2012 Bürgerfrühstück |
Rechtsextrem 23.11.2011 Verwundert |
Nachrichtenticker und Querverweise
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Schulangebot 29.06.2012 In einer gemeinsamen Pressemeldung zeigen sich die Göttinger Kreistagsfraktionen von SPD und Grünen erfreut über das schnelle Handeln der Landkreisverwaltung. Wenn mindestens einhundertzwanzig Eltern zusammenkommen, so könnte schon zum Schuljahr 2013/2014 eine Integrierte Gesamtschule (IGS) in Hann. Münden ihren Betrieb aufnehmen. Erste Informationsveranstaltungen zur IGS wird es nach den Sommerferien geben. Prophezeihung 29.06.2012 Klimaforscher vom Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) haben ein hypothetisches Modell für die Savannen Afrikas entwickelt. Sie gehen von der Idee aus, wonach mit steigendem Kohlenstoffdioxid-Gehalt die Bäume gegenüber den Gräsern einen Wachstumsvorteil bekommen könnten. Bei Studien an Nutzgehölzen haben Änderungen des Kohlenstoffdioxidgehalts zwar keine großen Effekt bewirkt, aber die Autoren glauben: "Mit dem aktuellen Anstieg [des Kohlenstoffdioxid] geht das Wachstum der Savannenbäume daher erst richtig los." Die Autoren billigen ihrer Studie eine Relevanz für den praktischen Umweltschutz zu. Studie 28.06.2012 Eine Professorin an der Universität Kassel hat sich mit dem Problem der Ausbildungsabbrecher beschäftigt. Sie kommt in ihrem Buch zu dem Schluss, dass gut jeder Fünfte seine Ausbildung abgebrochen hat. Ein Grund für die hohe Abbrecherquote liegt nach Auffassung der Autorin in einer gewandelten Ehrauffassung bei den Jugendlichen. Rückblick 25/12 28.06.2012 Der Rückblick dokumentiert die Konzerte und damit die stilistische Entwicklung der Musik in der Region. Neben den Links zu den Websites und Myspace-Sites der Bands finden sich hier auch Silberlingskritiken (CDs) und Kurzinfos zu den Bänds. In dem Zeitraum waren unter anderem "Lars Schwarze", "Gypsy Dave", "New Orleans Syncopators", "Göttinger Symphonie Orchester", "Daniel T. Coates Duo" und "Boogie & Blues Küche" in Göttingen oder in der Region Südniedersachsen musikalisch aktiv. Hitartikel 28.06.2012 In der Woche vom 18.6. bis 24.6.12 hatten die Top7 der 7-Tage-Artikel folgenden Schlagzeilen: "1) '"Geben Sie Gedankenfreiheit, Monika Piel"', 2) 'Physik-Zirkus im Rahmen der Kinder-Uni', 3) 'Schuldenreduzierung durch Hanfanbau will Göttingen nicht!', 4) 'Sind Treibhausgase das 'Phlogiston' der Moderne?', 5) 'Premiere am Mittwoch: "Das Ereignis"', 6) '"Wird das "Feste Haus" das Naherholungsgebiet Leineberg-Ost zersiedeln?" und weitere Beschlüsse' sowie 7) '20.6. – Unternehmertreffen mit Gesprächen zum Nutzen von Facebook etc.'. Unter allen Artikeln kamen die Theaterkritik '"Was vom Himmel fällt" – eine tolle Komödie über Liebe, Angst und einen schwarzen Männerschuh' und die Pressemeldung 'Junge Liberale kritisieren linke Borniertheit der Jungen Grünen' auf die Plätze 2 und 3. StadtRadiotipps 28.06.2012 Für die werktägliche Woche ab dem 2. Juli hat das StadtRadio Göttingen unter anderem folgende Themen vorbereitet: "RSV 05 gegen Hannover 65"[Mo. 7:35], "Aktivitäten der Hells Angels in Göttingen"[Mi. 17:05] und "Die Situation der Ärzte im Landkreis Göttingen"[Fr. 7:35]. Für die Freunde von Lesungen sei auf die aufgezeichnete Lesung am 30.6.12 ab 20:00 hingewiesen, die die Göttinger Autorin Renate Schoof am 20.6. in der Deuerlichschen Buchhandlung gehalten hat. | |
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Erfolg 30.06.2012 Der Streit zwischen dem Betriebsrat und dem Vorstand einer regionalen Bank endet mit einem Sieg des Betriebsrates. Gleichzeitig wurde ein wichtiger Streitpunkt in ein separates Verfahren ausgelagert. Bei diesem Streitpunkt geht es um die Frage, ob ein Unternehmen einen Tarifvertrag einer Gewerkschaft anwenden darf, wenn alle seine Angestellten entweder ohne Gewerkschaftsmitgliedschaft oder in einer Konkurrenzgewerkschaft sind. Diese Frage wird dann relevant, wenn der Tarifvertrag der Konkurrenzgewerkschaft schlechter ist und wenn der angeschlossene Verband sich weigert, mit der anderen Gewerkschaft zu verhandeln. VFU 30.06.2012 Das Bundesforschungsministerium hat das sogenannte Projekt der virtuellen Forschungsumgebung (FVU) genehmigt. Auch das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) an der Georg August Universität nimmt daran teil. Mit dem interuniversitären Verbundprojekt soll eine Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung Deutschlands aufgebaut werden. Gleichzeitig soll erprobt werden, ob und wie das Forschen in virtuellen Forschungsumgebungen insgesamt funktioniert. Schließung 30.06.2012 Vor kurzem gab es in der Göttinger Innenstadt eine Kundgebung gegen die Art der Personalführung bei Netto Marken-Discount. Anlass war, dass zwei Filialen von heute auf morgen geschlossen wurden. Nun ist die dritte Filiale dran. Es traf die Filiale in der Reinhäuser Landstraße, die regelmäßig von viel Laufkundschaft besucht wird. In der Filiale arbeitete nach meiner Kenntnis auch eine ver.di-Vertrauensfrau, die sich für die gewerkschaftliche Organisierung der Mitarbeiter stark machte. Neue Deutsche Kälte 30.06.2012 Vor kurzem gab es in der Göttinger Innenstadt eine Kundgebung gegen die Art der Personalführung bei Netto Marken-Discount. Anlass war, dass Filialen von heute auf morgen geschlossen wurden. Nun ist die dritte Filiale dran. Es traf die Filiale in der Reinhäuser Landstraße, die regelmäßig von viel Laufkundschaft besucht wird. In der Filiale arbeitete nach meiner Kenntnis auch eine ver.di-Vertrauensfrau, die sich für die gewerkschaftliche Organisierung der Mitarbeiter stark machte. Bürgerfrühstück 30.06.2012 Die Stadt Göttingen wirbt für das Bürgerfrühstück der Göttinger Bürgerstiftung. Zahlreiche staatliche, halbstaatliche und private Göttinger Unternehmen unterstützen die Initiative. Die Erlöse aus dieser Wohltätigkeitsveranstaltung gehen in die Projekte der Bürgerstiftung. |
Fehlgriff 03.07.2012 Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) kritisiert die aktuelle Gesetzgebung zur Sicherungsverwahrung. Das Gesetz bietet in der aktuellen Fassung auf Grund eines Formulierungsfehlers einem Gericht die Möglichkeit, rund 80% aller Straffälligen in die Sicherheitsverwahrung einzuweisen, weil 80% – 90% aller Straffälligen oft auf Grund ihrer Haft eine psychische Störung aufweisen. Durch diese willkürlichen Anwendungsmöglichkeiten des Gesetzentwurfs zur Sicherungsverwahrung sehen die Psychiater erfolgreiche Behandlungskonzepte gefährdet. |