geändert am 15.11.2006 - Version Nr.: 1. 15

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kritisch --- innovativ --- neoliberal

politische Gedanken

~ Dr. Dieter Porth - Göttingen

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Gibt es einen Weg der Hoffnung auf mehr soziale Gerechtigkeit ohne extremistische Parteien? --- Idee: Wenn der Hartz-IV-Empfänger ein Arbeiter der Nicht-Arbeit wäre, dann wäre die Gründung einer Hartz-IV-Gewerkschaft sinnvoll. --- Öffentliches Nachdenken darüber am 28.10. im Göttinger Stadtradio.

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)

[Göttingen - 18.10.06] [Bericht]

Die Unterschicht - eine Impression
Seit einigen Tagen grassiert das Thema Unterschicht wieder durch die Medien. Dabei wird auf die zunehmende Verarmung in der Bevölkerung eingegangen. Es wird sicher spannend sein, wie die Diskussionen weitergehen. Wahrscheinlich enden sie nach dem typischen Muster: "Es ist gut, dass wir mal darüber geredet haben!" Im Zuge dieser Diskussion werden gerade im sozialdemokratischen Bereich stimmen laut, die von Beschäftigungsprogrammen reden.
Die Diskussion zeigt, dass die etablierten Parteien das eigentliche Problem der Armut nicht verstanden. Die Abwendung der Menschen von den demokratischen Parteien geschieht, weil die Menschen bei den etablierten demokratischen Parteien für die erfolgreiche Gestaltung ihres eigenen Lebens keine Hoffnung mehr finden. die demokratischen Parteien nehmen beispielsweise die echte Bildungsdiskriminierung von jungen Männer im Schulwesen hin. Die Statistiken sind spätestens seit der ersten Pisa-Studie von allen gelesen worden, aber geändert hat sich nicht. Selbst auf großen pädagogischen Kongressen ist die Diskriminierung von Jungen bei der Schulbildung kein Thema. Die Gesellschaft erzieht hier eine Gruppe zu Gewalttätern; denn wenn die Hoffnung stirbt, wächst die Gewalt.
Der Präsident des Kinderschutzbunds hat in einem Interview für das Stadtradio Göttingen viele arme Eltern als depraviert charakterisiert. Er meinte damit, dass die Eltern resigniert hätten, sich aufgegeben hätten und verwahrlost seien. (Men Wörterbuch übersetzt depravieren auch mit entartet sein). Einige Politiker fordern zur Überwindung der Armut Beschäftigungsprogramme. Solche Programme geben keine Würde und vor allem auch keine Hoffnung, dass sich langfristig etwas ändert. Solche Programme sehen viele nur als kurzes Intermezzo im langjährigen Almosenbezug.
Am 28.10. plane ich eine satirische Radiosendung zu der Idee zu machen, wo ich Hartz-IV-Empfänger als Staatsangestellten mit Hungerlohn betrachte. Die Arbeitslosigkeit wird zur Arbeitsfeldbeschreibung umgewertet. Das Fordern und Fördern entspricht den arbeitsrechtlichen Disziplinarmaßnahmen, wie man es aus dem Arbeitsalltag kennt. Letztendlich wird gefragt, in welchen Qualifikationen der Hartz-IV-Empfänger ausgebildet werden muss.
Angesichts der Mehrwertssteuererhöhungen im nächsten Jahr, die schon jetzt zum Teil auf die Preise durchschlagen, wird die Gründung einer Hartz-IV-Gewerkschaft öffentlich angedacht. Schließlich ist eine Anpassung der aktuellen Hartz-IV-Hungerlöhne an das neue Kostenniveau notwendig. Im Moment überlege ich noch, welche Streikmaßnahmen eine zur Nicht-Arbeit verpflichtete Arbeiterschaft durchführen könnte.
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