geändert am 04.01.2006 - Version Nr.: 1. 32
23.11.2005 - <<< 23.11.2005 - >>>
Dr. Dieter Porth Die Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Dr. Gabriella Andretta kritisiert die geplante Schließung des Bereichs Politikwissenschaft. Sie stützt sich dabei auf die Informationen des Göttinger Tageblatts. Sie kritisiert, dass zu einer ordentlichen Sozialwissenschaft die Politikwissenschaft essentieller Bestandteil ist. Weiter sieht sie in der Schließung für den Startschuss für den Niedergang der Göttinger Universität. Weiterhin möchte sie eine Diskussion über die Position der Geisteswissenschaft im Fächerkanon der Universität anstoßen. Gleichzeitig kritisiert die Vorsitzende des Stadtverbandes und Abgeordnete des Landtags Gabriella Andretta das im Jahre 2003 verabschiedete Hochschuloptimierungsgesetz. Auf die Studentenzahlen hat sich dies nicht ausgewirkt.
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[Göttingen - 18.11.05 - Pressemitteilung] [Quelle: Email]
Anliegend eine Pressemitteilung des SPD-Stadtverbands Göttingen zu den geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen des sozialwissenschaftlichen Bereichs der Universität Göttingen.
SPD Göttingen: Studienplatzabbau das falsche Signal
Die SPD Göttingen kritisiert die Pläne der Hochschulleitung die sozialwissenschaftliche Fakultät zu zerschlagen und mehrere hundert Studienplätze abzubauen (GT v. 18. Nov.) Die SPD Stadtverbandvorsitzende und Göttinger Landtagsabgeordnete Gabriele Andretta erklärt dazu: "Die Pläne des Präsidiums sind ein falsches Signal für den Hochschulstandort Göttingen. Der gute Ruf der Universität Göttingen beruht nicht nur auf ihrer exzellenten international anerkannten Forschung sondern auch auf der Breite und Attraktivität ihres Studienangebotes ".
Die Einschränkung des Studienangebotes und der Abbau von Studienplätzen sei angesichts der von allen Bildungs- und Arbeitsmarktpolitikern einmütig geforderten Ausweitung des Hochschulstudiums die falsche Weichenstellung. Andretta: "Wir sind im OECD-Vergleich Schlusslicht. Deshalb brauchen wir in Zukunft nicht weniger, sondern mehr Studierende ."
Andretta ruft dem Präsidium in Erinnerung, "die Hochschulen sind nicht nur Stätten der Forschung sondern sie haben auch einen Bildungs- und Ausbildungsauftrag." Diesem sei der Studiengang Sozialwissenschaften in besonderer Weise gerecht geworden. Die Breite des Angebotes und der Fächerkombinationen sei für Studierende sehr attraktiv gewesen und auf dem Arbeitsmarkt außerordentlich erfolgreich. Eine sozialwissenschaftliche Fakultät sei ohne die Kernfächer Soziologie, Politik und Pädagogik nicht vorstellbar. Ziel des vom Präsidium angebotenen Dialogs müsse es sein, die Attraktivität der Fächerkombinationen nicht einzuengen und den sozialwissenschaftlichen Studiengang zu erhalten.
Andretta: "Es geht nicht nur um die Zukunft der Politikwissenschaft in Göttingen, sondern um den zukünftigen Umgang mit den Kultur- und Geisteswissenschaften an einer Universität." Andretta fragt besorgt: "Sind die Pläne des Präsidiums der Startschuss für das Ausbluten der kultur-, geistes- und wirtschaftswissenschaftlichen Fächer?" In diesen Studiengängen werden nach wie vor die Masse der Studierenden ausgebildet. Hier stehe vor allem das Land in der Verantwortung. Die CDU-Landesregierung müsse endlich den Raubbau an den Hochschulen beenden und die Hochschulen ausreichend finanzieren damit Studienplätze erhalten und ausgebaut werden könnten. Andretta weist darauf hin, dass das HOK schon bis heute über 4.200 Studienplätze an niedersächsischen Hochschulen vernichtet habe.
Andretta abschließend: "Für die SPD steht fest, Hochschulen müssen ihren Ausbildungsauftrag ernst nehmen. Das Ziel kann keine Universität ohne Studierende sein."
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Wie entwickelt sich die Universität im Spannungsfeld von Politik und Wissenschaft weiter?