geändert am 28.06.2006 - Version Nr.: 1. 44
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Dr. Dieter Porth Im üb3erschuldeten Niedersachsen muss wieder gespart werden. Diesmal sind die Verträge des Deutschen Theaters und des Göttinger Symphonieorchesters in der Diskussion. Die Landtagsabgeordnete Gariele Andretta setzt sich für die Beibehaltung der bisherigen Förderungen für das Deutsche Theater und für das Göttinger Symphonieorchester ein. Gleichzeitig begrüßt sie den, wahrscheinlich nicht kostenfreien Besuchszwang für Theater oder Symphonieorchester als Jugendarbeit.
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[Hannover/Göttingen - 09.01.06 - Pressemitteilung] [Quelle: Website]
Andretta: Land gefährdet Deutsches Theater und GSO (09.01.2006)
Die Göttinger Landtagsabgeordnete Dr. Gabriele Andretta kritisiert, dass die CDU-Landesregierung Niedersachsen die Zuschüsse für das Deutsche Theater (DT) und das Göttinger Symphonie Orchester (GSO) um jährlich bis zu 12 Prozent kürzen will. Hierdurch werde die hohe künstlerische Qualität dieser beiden überregional bedeutenden Kulturinstitutionen nachhaltig gefährdet.
"Nachdem sich das Land schon aus der Finanzierung des Jungen Theaters verabschiedet und im vorigen Jahr die Zuschüsse für die Sozio-Kultur zusammengestrichen hat, sollen jetzt die etablierten Kultureinrichtungen DT und GSO empfindliche Sparmaßnahmen hinnehmen." Die Göttinger Kultureinrichtungen gelten landesweit als vorbildlich sowohl in ihrer künstlerischer Qualität, ihrem sozialen Engagement z.B. in der Jugendarbeit und in Bezug auf ihre Wirtschaftlichkeit.
Das Land Niedersachsen hatte seine Zuschussverträge mit dem Deutschen Theater und dem Göttinger Symphonie Orchester zum 31.12.2006 gekündigt. Derzeitig wird über den Anschlussvertrag verhandelt.
Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur nennt für den neuen Zuschussvertrag, der vom 1.1.2007 bis zum 31.12.2011 gelten soll, folgende Bedingungen:
* Der neue Vertrag soll den bisherigen Landeszuschuss für fünf Jahre auf dem bisherigen Niveau einfrieren. Die bisherige Regelung, dass tarifliche und Preissteigerungen berücksichtigt wurden, gilt künftig nicht mehr. Wie diese Zuschusskürzungen aufzufangen sind, erklärt das Ministerium nicht. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Regelung um eine ca. 2-prozentige Zuschusskürzung jährlich. Die Tarif- und Preissteigerungen sind im normalen Betrieb einzusparen, was zu Verlusten bei künstlerischer Qualität führen muss. Zudem galt der bisherige Vertrag unbefristet, jetzt folgt ein auf fünf Jahre befristeter Zuschussvertrag.
* Mit dem DT und GSO werden Zielvereinbarungen abgeschlossen, wonach DT und GSO sich verpflichten müssen, dass alle Schüler der 5. bis 8. Klassen zweimal im Jahr in das DT gehen oder ein Konzert des GSO besuchen. Daneben soll die Kooperation mit anderen Bühnen erfolgen, um selbst Produktionen einzusparen. Letztlich sollen nach amerikanischem Vorbild ehrenamtliche Senioren Aufgaben für das DT und das GSO übernehmen.
Erfüllen DT und GSO diese drei Auflagen nicht, sollen 10 Prozent der Fördersumme jährlich einbehalten werden.
Andretta: "Grundsätzlich sind solche inhaltlichen Ziele wie Förderung der Jugendarbeit und Ausbau von Kooperation sehr löblich. Ihre Durchsetzung allerdings zwangsweise zu verordnen und mit einer 10-prozentigen Zuschusskürzung zu verbinden, ist nicht hinnehmbar", so Andretta. "Die Förderung der Jugendarbeit, die beide Kulturinstitutionen in Göttingen in herausragender Weise bereits betreiben, spart kein Geld ein, sondern bedarf zusätzlicher Mittel. Die Schulen müssten finanziell unterstützt werden, um verstärkt Besuche in Kultureinrichtungen zu ermöglichen. Dazu schweigt das Ministerium".
Andretta fordert die CDU-Landtagskollegen der Region dazu auf, jetzt gemeinsam an einem Strang zu ziehen, "die drohenden Kürzungen müssen vom Tisch."
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Was ist hier eigentlich der Skandal - der Zwang zum Abbau staatlicher Subventionen oder der Zwang auf die Eltern wegen der Schulpflicht ihrer Kinder Kultur subventionieren zu müssen?
Wer trägt in Zukunft die Lasten der Verschuldung, wenn keiner Kürzungen hinnehmen will? Kommt bald eine Währungsreform?
Frühere Meldung 20.12.05 (set: 21.12.2005) / - Hannover/Göttingen: Die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Fritz Güntzler und Dr. Harald Noack sprechen sich für eine Aufteilung der Juristenausbildung in drei Ausbildungsgänge aus - um neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Spätere Meldung 11.01.06 (set: 11.01.2006) / - Hannover/Göttingen: Der CDU Landtagsabgeordnete Fritz Güntzler interpretiert diplomatisch die Verhandlungen des Wissenschaftsministeriums mit dem Deutschen Theater und dem Göttinger Symphonie-Orchester unter Abwägung von Haushaltskonsolidierung und Kultursubventionierung