geändert am 03.12.2007 - Version Nr.: 1. 857

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AKW-Ausstieg
50 Jahre Atomkraftnutzung - Kein Grund zu Feiern

02.12.2007 Anlässlich des fünfzigsten Jubiläums beim Beginn der kommerziellen Atomenergie zieht Hans-Josef Fell, Sprecher für Energie, Technologie und Energieexperte der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN ein vernichtendes Resümee zur Wirtschaftlichkeit von Aromenergie. Die Unrentabilität zeigt er an Beispielen: Bisher abgeschaltete Atomkraftwerke wurden im Mittel nur 22 Jahre alt. Die Sanierung für das Atommülllager Asse II trägt nicht die Atomindustrie sondern der Steuerzahler, der damit indirekt die Gewinne der Atomkonzerne finanziert.
[Insbesondere die Entsorgung der radioaktiven Abfälle ist immer noch nicht entschieden.]

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Bundestagsabgeordneter der Grünen und Sprecher für Energie, Technologie und Energieexperte der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN [ Homepage ] (---)
 

Sprecher für Energie, Technologie und Energieexperte der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN:

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

50 Jahre kommerzielle Atomkraftnutzung - Kein Grund zu Feiern

Anlässlich des 50-jährigen "Jubiläums" der kommerziellen Atomkraftnutzung am 2. Dezember erklären Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin, und Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher:
Die kommerzielle Produktion von Atomstrom hat am Sonntag 50-jährigen Geburtstag. Vor genau einem halben Jahrhundert ging in Shippingport im US-Bundesstaat Pennsylvania weltweit zum ersten Mal ein Atomkraftwerk ans Netz, das nicht vor allem einer Bombe oder einem U-Boot-Antrieb, sondern der Produktion elektrischen Stroms dienen sollte.
Was vor 50 Jahren euphorisch als Befreiung der Menschheit von allen Energiesorgen gefeiert wurde, hat sich heute als eine der größten technologischen Sackgassen der Neuzeit erwiesen.
Energiepolitisch deckt Atomenergie lediglich 2,4 Prozent des Weltenergiebedarfs. Sie ist damit bedeutungslos geblieben - und dies, obwohl 50 Jahre lang etwa 90 Prozent aller öffentlichen Energie-Forschungsmittel in die Atomenergie geflossen sind. Von den einst angekündigten 2000 Atomreaktoren sind gerade mal etwa 556 verwirklicht worden, 439 sind noch in Betrieb. Aus dem Blickwinkel der Atomgemeinde ist das ein energiepolitisches Desaster.
In der Euphorie der 50-er und 60-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde die den Atomkraftwerken innewohnende Gefahr völlig unterschätzt oder herunter gespielt: Zehntausende Menschen fielen dieser Technik zum Opfer. Nicht nur in Tschernobyl hat die Atomenergie ihre zerstörerische Potenz schmerzlich bewiesen, auch bei der partiellen Kernschmelze in Three Mile Island in Harrisburg/USA 1979 oder erst kürzlich beim Beinahe-GAU im schwedischen Forsmark blieb der Bevölkerung eine Mega-Katastrophe nur knapp erspart. Zudem: Für potenzielle Terrorattacken stellen AKWs höchstbedrohliche Anschlagsziele dar.
Mit großer Energie arbeiten die Atomlobbys derzeit am Märchen von der Renaissance der Atomkraft. In Wirklichkeit sind sie auf dem absteigenden Ast. Der Beitrag dieser Technologie an der weltweiten Stromerzeugung sinkt seit Jahren. Am 1. November 2007 waren weltweit 439 Atomreaktoren am Netz - fünf weniger als noch 2002. In den jetzigen EU-Mitgliedsstaaten liefern derzeit 146 AKWs Strom, 33 weniger als 1989. Das Durchschnittsalter der weltweit abgeschalteten Reaktoren beträgt 22 Jahre.
Ein weiteres Märchen ist die angebliche Wirtschaftlichkeit der AKWs. Nur dank horrender Subventionen in der Entwicklung und dank weitgehender Übernahme der Entsorgungskosten durch die Allgemeinheit sind die AKWs für die Energiekonzerne zu Geldmaschinen geworden. Niemand weiß, wo der Atommüll über tausende von Jahren sicher verwahrt werden kann. Für die Abdichtung oder die eventuelle Evakuierung des gerade absaufenden Atommülllagers Asse 2 zahlt die Atomwirtschaft bisher keinen Cent. Müssten die Atommeiler ihre potenziellen Schäden wie jeder andere Wirtschaftsbetrieb versichern, wäre kein einziger am Netz.
Das Geburtstagskind aus Shippingport hat längst das Zeitliche gesegnet. Schon vor 25 Jahren wurde der Meiler abgeschaltet und inzwischen auch abgerissen. Jedes Ende solcher lebensfeindlichen Bauwerke ist ein Grund zur Freude. Die Ära, die mit Shippingport begründet wurde, ist leider noch nicht vorbei.
Wir haben noch 439 Abschaltfeste zu organisieren. Wir arbeiten dran.
Ihr Hans-Josef Fell MdB

Leserbriefe / Kommentare zur Meldung


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