04.04.07 (set: 05.04.2007) ~ <<<
10.04.07 (set: 10.04.2007) ~ >>>
~ Dr. Dieter Porth - Göttingen
Göttingen - Am 29.März schmolzen die Herzen der Frauen im Cinema dahin. Ursache war das erstklassig inszenierte Konzert mit schöner balladenweicher Musik von "Sam White and the black keys".
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[Göttingen - 05.04.07]
[Bericht]
Konzert im Cinema am 29.3.2007
Am 29. März besuchte ich zum ersten Mal das Cinema. Ich finde, es ist ein wirklich schöner Konzertort. Dabei kommen mehrere Aspekte zusammen. Die Sessel sind groß und bequem. Man kann schnell mal ein Wasser, eine Cola oder auch ein Bier holen und die Akustik ist sehr gut. Das Cinema muss den Vergleich als Konzertbühne den Vergleich mit dem Deutschen Theater nicht scheuen.
Zum Konzert kamen gut 60 Zuschauer. Interessant war dabei folgende Beobachtung. Während des Konzerts sahen die Männer vorwiegend in den ersten Reihen, während die Frauen sich eher in den hinteren Reihen zum Konzert niederließen. Die enthusiastischeren Beifallbekundungen kamen dabei von den Frauen. Das Konzert endete entsprechend erst nach einer Zugabe.
Ich bin kein enthusiastischer Fan von Balladen. Aber dieses Konzert gehörte zu den wirklich guten Konzertinszenierungen, die ich seit einiger Zeit sehen durfte. Die Inszenierung hat das gleiche hohe Niveau wie die Show von "Abba-Manie" oder "Ganz schön feist". Diese Band hat gezeigt, dass ein Konzert mehr ist, als nur der Herunterspielen von Liedern.
Kurzbericht zur Band Sam White and the Black
Die Gruppe:"Sam White and the black keys" besteht aus Sam White (Gesang, Klavier), dem multiinstrumentellen Beo Brockhausen (Gesang und verschiedene Instrumente) Jörn Skrzypietz (Gesang, Bass) und Christian Archontidis (Schlagzeug, Percussion). Damit haben sich vier gute Musiker zusammengefunden.
Musikalisch erinnern die Melodien an den langsamen PopSwing aus den sechziger Jahren mit Klangversionen. Klanglich waren die Melodien aber eher in die achtziger neunziger Jahre einzuordnen, wo die Syntheziser langsam in die Musik einzig hielten.. Die meisten Lieder und Melodien waren mit dem Gefühl der getragenen Gelassenheit der achtziger Jahre durchwebt. Sie ließen dem Hörer Platz für schöne Gedanken und luden zum "Chillen" (entspannen) ein.
Aus musikalischer Sicht war die instrumentelle Vielseitigkeit von Beo Brockhausen. Neben dem E-Piano, dem Tenorsaxophon und der Triangel spielte er auch eine selbstgebaute "Bauchnabel"-Gitarre, ein Akkordeon, Congos, ein Sopransaxophon und eine Querflöte. Weiterhin sang er zusammen mit Jörn Skrzypietz den Background. Jörn gab den Liedern mit seinem Bass dem Groove, während Christian Archontidis mit einem soliden und variationsreichen Schlagzeugriff den Boden für die Songs begleitet. Sam selbst sang und spielte auf dem E-Piano.
Musikalisch bestimmend war bei den Stücken entweder die Stimme oder das Saxophon. Der Bass kam der Lautstärke nach an zweiter Stelle, während die anderen Instrumente meist (bis auf ausgezeichnete Solis) im Hintergrund spielten
Auch die Inszenierung ist als herausragend gelungen zu bewerten. Schon das Bühnenlicht fokussiert Sam White am Klavier, während der Rest der Band lichtmäßig im roten Hintergrund gehalten wurde. Entsprechend dieser Lichteinstellung übernahm Sam White die Meisten der Anmoderationen der Lieder. So machte er jedes Lied zu einem besonderen Lied. Mal ging er auf den Liedinhalt ein. Mal lenkte er die Aufmerksamkeit auf eine musikalische Besonderheit des Stückes und mal erzählte er auch eine kleine Anekdote.
Aber auch die beiden Mitmusiker Beo Brockhausen und Jörn Skryzpietz sorgten mit ihren Moderationen für eine Auflockerung des Programms. Insbesondere die "Todesliste des Bären " von Jörn Skryspietz. In der Pause sagte er mir, dass er mit dem Witz nur die Zeit überbrücken wollte, damit Sam ein technisches Problem auf der Bühne lösen konnte. Solche Art von Entertainment, die Fortführung der Show während einer "Panne", weißt eine Band als professionell aus.
Hervorragend war die Einführung der Congos (afrikanische Stehtrommeln). Beo Brockhausen erzählte eine Anekdote mit dem Göttinger Vorzeigehippie, die mit dem Schlusssatz endete: "Der Dschungel kommt immer näher."
Den größten Anteil an der Moderation hatte Sam White. Er sprach mit seinen Moderationen das Publikum an. Seine Themen waren vielfältig, indem er über den Titel philosophiert, einen Hinweis auf den Text gab oder eine kleine Anekdote zum Stück erzählt. Insbesondere hat Sam White aber auch ein Gespür für die "Verfassung" des Publikums. Als er bei einem Stück das Publikum mitsingen lassen wollte, merkte er, dass das Publikum noch nicht warm dafür war. Er gab an dieser Stelle nicht auf, sondern machte einen Schritt zurück und ließ das Publikum ersteinmal mitklatschen. Nachdem das Publikum am Mitklatschen war, brachte er es auch dazu mitzusingen.
Bei der Auswahl der Stücke wurden die Stücke zur Pause hin immer mitreißender. Nach der Pause präsentierte die Band die eher ruhigen Stücke. Diese Stücke sprachen insbesondere die Frauen an, wie man an den mitswingen und den verzückten sehnsuchtsvollen Gesichtern erkennen konnte. Interessant war an dieser Stelle die Zugabe nach dem Ende des Konzerts. Die Zugabe bestand aus zwei Stücken. Das erste Stück war ein sehr fetziges Stück, dass mich ansprach. Die Gesten der weiblichen Zuschauer zeigten aber, dass die weiblichen Zuschauer durch das schnelle Stück "erschreckt" waren. Jede zweite Frau hielt zu Beginn des schnellen Stückes die Hand vorm Mus (als wenn sie die Worte ihres Protests mit der Hand zurückhalten wollten). Nach einiger Zeit glitt die Hand vom Mund an den Hals, was eher eine Schutzgeste ist. Das zweite langsamere Stück besänftigte das weibliche Publikum nur einwenig, aber es reichte nicht mehr zum "Mitswingen" des Publikums, wie man es vorher beobachten konnte.. Wenn die Band dagegen zwei langsame Stücke gespielt hätte, dann hätte die band sicher noch eine zweite Zugabe geben müssen.
Sam White and the Black: Charakter der Musik
Musikstil |
Aspekte |
Minimum |
Maximum |
Jazz |
Improvisation: wenig - viel |
4 |
6 |
House |
Geschwindigkeit: langsam - schnell |
3 |
4 |
Klassik |
Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel |
4 |
6 |
Chill |
kurze akzentuierte Töne - lange Töne |
5 |
7 |
Blues |
Heiterkeit - Leiden |
2 |
3 |
Rock |
Romantik - Aggression |
1 |
3 |
Ska |
Selbstversenkung - Feierstimmung |
3 |
5 |
Pop&Folk |
Wertung: anspruchsvoll - einfach |
6 |
8 |
Sam White and the Black: Internet
Sam White and the Black: Textinhalte
Die Texte waren sämtlich auf Englisch. Bei englischen Texten achte ich mehr auf die vermittelten Gefühle und Stimmungen.
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Porth ©2007 (www/∗")
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Mit dem Bühnenlicht wird Sam White im Vergleich zur restlichen Band herausgestellt. Guter Bühnenaufbau. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Am Schlagzeug sitzt Andreas Archontidis und gibt der Band ein solides Rhythmusbett. |
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Den Groove bekommt die Musik durch Jörn Skzrypietz am Bass. Beeindruckend ist die hohe Kopfstimme von Jörn beim Backgroundgesang. |
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Der Mann der vielen Instrumente Beo Brockhausen. Das Kabel führt übrigens zum Bauchnabel von Beo, weil sonst die Gitarre nicht ordentlich geerdet ist und der Verstärker brummt. |
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Sam White am Keyboard ist nicht einmal aufgestanden, aber er zeigte eine ausdrucksstarke Mimik beim Spiel und bei den Moderationen. |
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Andreas am ??(klingende Blumenvase) und Beo an der Triangel. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Blick auf die Bühne: Vorne saßen eher die Männer hinten eher die Frauen. |
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