geändert am 06.09.2006 - Version Nr.: 1. 16
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Dr. Dieter Porth - GöttingenDer Bericht stammt von Dr. Dieter Porth. Kursiver Text kennzeichnet die persönliche Meinung des Autors.
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Pressemitteilung Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)[Göttingen - 04.07.06] [Bericht]
Sehr geehrter Herr Kultusminister Busemann,
bei der Podiumsdiskussion bezeichnete ein Schüler das dreigliedrige Schulsystem als Relikt "altpreußischer Tradition". Der gleiche Schüler gebrauchte in seinem Ärger auch das Argument, dass das dreigliedrige Schulsystem systematisch Jungen diskriminiert. Ich wollte dies nicht glauben, und der Junge unterschätzt leider das Problem. Die Diskriminierung gilt nicht nur für das dreigliedrige Schulsystem, sondern auch für die Gesamtschulen in Niedersachsen.
Seit mehr als zehn Jahren benachteiligt die Lehrerschaft die Jungen bei den Schulabschlüssen. Es scheitern mehr Jungen als Mädchen am Hauptschulabschluss. Es scheiten mehr Jungen als Mädchen am Realschulabschluss. Es scheitern mehr Jungen als Mädchen beim erweiterten Realschulabschluss. Entsprechend des Ausleseprozesses in den früheren Klassen kommen beim Abitur auf vier Mädchen nur drei Jungen. Diese Tendenz findet sich seit Jahren in den Statistiken des Kultusministeriums.
Diese Benachteiligung ist das Resultat von schweren pädagogischen, systemischen oder didaktischen Mängeln auf Seiten der Lehrerschaft wie auch aus Seiten des Kultusministeriums.
Vor dem Hintergrund der systemischen Jungen-Benachteiligung ist ihr Projekt der "eigenverantwortliche Schule" stark zu kritisieren. Wie soll ein Lehrer in seinen Unterricht die didaktischen Konzepte für die Unterrichtung von Jungen entwickeln, wenn das Projekt "eigenverantwortliche Schule" seine Arbeitskraft
Ich möchte meine offen Anfrage mit drei Fragen abschließen:
- Wie und in welchem Zeitraum wollen sie die grundgesetzwidrige, staatliche Diskriminierung von Jungen in der Schule bekämpfen?
- Die pädagogische und didaktische Kompetenz der niedersächsischen Lehrer reicht augenscheinlich für einen geschlechter-gerechten Unterricht nicht aus. Wie wollen Sie den "Kompetenzmangel" bei ihren Lehrern beheben?
- Laut ihren Statistiken besteht das Problem schon länger. Was hat das Kultusministerium in diesen Jahren gemacht?
Mit besten Grüßen
Ihr
Dieter Porth
P.S. Hinweis zur offenen Interviewanfrage.
Ein offenes Interview ist ein neues Kommunikationsinstrument im neuen Medium Internet. Im Prinzip ist ein Zwitter zwischen Kommentar und schriftlichen Interview. Sie müssen nicht antworten, denn sicher auch andere Fragen die leichter zu beantworten sind. Wenn sie in angemessenen Rahmen antworten, wird ihre Antwort auch unkommentiert veröffentlicht. haben Wenn die Antwort vom Textumfang (<100kByte) und Beilagen (<2MByte) angemessen ist, dann wird die Antwort direkt mit dem Kommentar verlinkt und als Nachricht in die Website eingebunden
Verbot der Diskriminierung wegen des Geschlechts
Erinnerung an den Artikel 3 Absatz 3 Satz im deutschen Grundgesetz
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Dokumenten beim Ministerium zur systemischen Jungen-Diskriminierung
Gesucht am 3. Juli auf www.niedersachsen.de mit diesem Suchausdruck
Gefunden wurde das folgende Statistikdokument:
http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C11932765_L20.pdf
offizielle Zahlen zur Jungen-Diskriminierung
Seite PDF /Dokument 39/34 aus Tabelle 4.6
Schülerinnen und Schüler nach Geschlecht, Schulform und Schuljahrgängen
...
Anzahl der Schüler in der Oberstufe 73.237 davon Frauen 41.252 Frauenanteil 56,3%
...
Seite PDF /Dokument 47/42 aus Tabelle 9.1
Schüler nach Abschlüssen am Ende des Schuljahres 2003/04 nach Art, Schulform, Geschlecht, darunter Ausländer
Auszug
Art des AbschlussesAbsolvent weibl. % weibl.
ohne (Hauptschul-)Abschluss4.562 1.666 36,5
Hauptschulabschluss15.645 6.547 41,8
Hauptschulabschluss nach d.10.Kl.5.948 2.453 41,2
Hauptschulabschluss insgesamt21.593 9.000 41,7
Realschulabschluss26.610 10.395 39,1
Erweiterter Sekundarabschluss I insg36.656 20.621 56,3
dar. ohne Übergänge in die gy. Oberstufe12.160 6.742 55,4
RS-Abschl. u. erw. Sek I-Abschl. insg.1)41.207 18.573 45,1
Zwischensumme: Sek I / FÖS67.362 29.239 43,4
ohne Fachhochschulreife1.045 579 55,4
Fachhochschulreife nach dem 11. Schjg.1.121 651 58,1
Fachhochschulreife nach dem 13. Schjg.498 281 56,4
Hochschulreife18.942 10.964 57,9
Zwischensumme: Sek. II21.606 12.475 57,
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Kleine Berichte aus der Region.
Vorläufer - Meldung, auf die Bezug genommen wird
(set: 04.07.06 () / ~ Hannov~: Am 29. Juni stellte Herr Kultusminister Busemann das Konzept der "eigenverantwortlichen Schule" und stellte sich den Fragen der Zuhörer.
(set: 04.07.06 () / ~ Hannov~: Am 29. Juni stellte Herr Kultusminister Busemann das Konzept der "eigenverantwortlichen Schule" und stellte sich den Fragen der Zuhörer.
(set: 04.07.06 () / ~ Hannov~: Am 29. Juni stellte Herr Kultusminister Busemann das Konzept der "eigenverantwortlichen Schule" und stellte sich den Fragen der Zuhörer.
(set: 04.07.06 () / ~ ttingen;Hannov~: Am 29. Juni stellte Herr Kultusminister Busemann das Konzept der "eigenverantwortlichen Schule" und stellte sich den Fragen der Zuhörer.
Nachfolger - Meldung, die sich auf vorliegende Meldung beziehen
01.09.06 (set: 06.09.2006) ~ Göttinger Land ~ Bildung ~ fordern~: Ohne Fakten und Zahlen unterstellen die Grünen eine Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Wegen der vermeintlichen Benachteiligung fordern sie besondere berufliche Förderungsmaßnahmen für Frauen. Weiterhin wird die Einrichtung von Jobcentern in Hann.-Münden und Duderstadt gefordert. ---
16.07.06 (set: 19.07.2006) / ~ irgendwo~: Benachteiligung von Jungen. Die Benachteiligung sollte ich auch in der Verteilung der Noten zeigen. Eine Statistik über die eventuelle systematische Benachteiligung von Jungen bei der Schulbildung könnte vielleicht die Anbieter von Studienplätzen bieten. ---