geändert am 22.02.2006 - Version Nr.: 1. 18

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Kreis

Der Landkreis Göttingen erhält 3,5 M€, um die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen über 50 Jahre zu verbessern. Zwischen den Zeilen gelesen schätzt der Landrat Scherman die Maßnahme angesichts fehlender Arbeitsplätze als wenig wirksam ein.

Bereich: Arbeit

Dr. Dieter Porth - GöttingenMit Hilfe von Bundesmitteln wird ein Sofortprogramm im Rahmen des Projekts "Perspektive 50+" gestartet. Durch das Programm werden neue Verwaltungsposten zur Vermittlung von Arbeitsplätzen geschaffen. Die Maßnahme wird lediglich die Art der Arbeitsplatzverteilung etwas verändern. Die Zahl der Arbeitslosen wird sich durch das Programm nicht ändern. Die Einrichtung dieser Stellen ist somit nutzlos; aber vielleicht hilft das Programm den einen oder anderen Arbeitslosen, nicht in eine Depression abzugleiten. Dann hat das Programm trotz seiner voraussichtlichen arbeitsmarktpolitischen Nutzlosigkeit vielleicht einen nutzbringenden Effekt gehabt.

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Pressemitteilung Landkreis Göttingen [ Homepage ] (PresseSprecher D. Hübsch)

[Göttingen - 15.02.06] [Quelle: Website]

Landrat startet Beschäftigungspakt des Bundes für Ältere - Perspektive 50 plus - Schermann eröffnet Kompetenzzentrum - 3,75 Mio € Projektmittel für zwei Jahre - Landrat: Kurskorrektur notwendig- akuter Fachkräftemangel absehbar
Mit der Eröffnung des Kompetenzzentrums in Duderstadt hat Landrat Reinhard Schermann heute den offiziellen Startschuss für das zweijährige Modellvorhaben des Bundes "Perspektive 50 plus - Beschäftigungspakte in den Regionen" gegeben. Ziel des Programms ist es, die Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser zu verbessern. Der Landkreis Göttingen hatte im letzten Jahr erfolgreich an einem bundesweiten Ideenwettbewerb teilgenommen.
3,75 Mio € stellt der Bund nach Angaben des Landrats für das zweijährige Modellprojekt (Oktober 2005 bis September 2007) zur Verfügung. Die Realisierung erfolgt im sog. Kompetenzzentrum in Duderstadt, Hann. Münden und Göttingen in der Verantwortung der Kreisvolkshochschule Göttingen (KVHS) bzw. der städtischen Volkshochschule Göttingen.
Für die "Soforthilfe", der Vermittlung älterer Langzeitarbeitsloser in den 1. Arbeitsmarkt und altersgerechter arbeitsmarktorientierter Weiterbildungsangebote werden insgesamt 10,5 Stellen in Stadt und Landkreis Göttingen geschaffen. 8,5 Personen sind für die Arbeitsvermittlung und zwei Mitarbeiter als Kontaktpersonen für die Unternehmen vorgesehen.
Schermann bezeichnete das Projekt als wichtige Ergänzung zur sog. kommunalen Option für die Betreuung der langzeitarbeitslosen Arbeitslosengeld II-Empfänger. Nach den bisherigen positiven Erfahrungen mit diesem Personenkreis zeigte sich der Landrat optimistisch, dass die Beschäftigungschancen von über 50 jährigen Arbeitslosen gesteigert werden können. Der Verwaltungschef erinnerte daran, dass im Rahmen der kommunalen Option im ersten Jahr über 5.000 Menschen   Kommentarpiktogramm  u. a. in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt (ca. 1.700),   Kommentarpiktogramm  einen 1 €-Job erhalten oder an einer Qualifizierungsmaßnahme teilgenommen haben.
Mit der Erweiterung um diesen Aufgabenbereich betreten nach Auffassung von Schermann die Erwachsenenbildungseinrichtungen ein interessantes Neuland.
Zu den Aufgaben der Kompetenzzentren gehören u. a.:
- Arbeitsvermittlung von älteren Arbeitslosengeld II-Empfängern und - Empfängerinnen,
- Spezielle Angebote für Existenzgründungsberatung,
- Entwicklung, Koordination und teilweise Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen,
- Unterstützung arbeitsloser Menschen, bedarfsgerechte Schulungsmaßnahmen zu finden,
- Aufbaueiner Vermittlungsstelle für interessierte ältere Menschen, die sich in sozialen Projekten gemeinnützig engagieren möchten,
< - Gründung und Unterstützung einer Selbsthilfegruppe,
- Anlaufstelle für Betriebe in der Region, die sich zum Thema AGE-Management informieren möchten.
Der zweite Arbeitsschwerpunkt besteht nach den weiteren Ausführungen des Landrats in einer Sensibilisierungsphase der breiten Öffentlichkeit und besonders der Arbeitgeber. In Anbetracht der demographischen Entwicklung sei es überfällig, dass die Kompetenzen älterer Erwerbspersonen wieder stärkere Beachtung finden. Das bisherige System des späten Berufseintritts und der Frühverrentung nähere sich in Anbetracht der demographischen Entwicklung dem Ende. Künftig werde es nicht mehr möglich sein, dass, wie derzeit, lediglich 39 % der über 55-Jährigen erwerbstätig sind.
"Die Kurskorrektur für die Beschäftigung lebensälterer  Kommentarpiktogramm   Personen muss jetzt eingeleitet werden, um rechtzeitige Vorsorge für die Tragfähigkeit des Renten- und Sozialsystems zu treffen", betonte Schermann. Auch die deutsche Wirtschaft werde sich den Luxus einer Belegschaft ohne ältere Arbeitnehmer in absehbarer Zeit nicht länger leisten können. Bereits heute sei ein akuter Fachkräftemangel absehbar, der die Konkurrenzfähigkeit im globalen Wettbewerb erheblich einschränken werde. Er appellierte an die Unternehmen, jetzt die notwendigen Weichenstellungen vorzunehmen. Allerdings sei derzeit vorrangige Aufgabe, die Zahl der Arbeitsplätze insgesamt zu erhöhen, um erfolgreich umsteuern zu können.  Kommentarpiktogramm  
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Der letzte Satz deklassiert die meisten Fortbildungsmaßnahmen als reine Beschäftigungsmaßnahmen für Arbeitslose und Verwaltung.

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