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11.1. - "Die Möwe" – Highlight waren die Tanzeinlagen
12.01.2012 Am 11.1.12 hatte das von Anton Tschechow geschriebene Stück "Die Möwe" am Theater im OP seine Premiere. Mit vielen gestalterischen Einfällen ist dem Ensemble ein multimediales Gesamtkunstwerk gelungen. Besonders erwähnenswert sind die Tanzdarbietungen, die mich durch ihre Klarheit im Ausdruck und durch ihre Schönheit faszinierten. Auch wenn am Ende des Dramas die Möwe erschossen war und alle ihre große Liebe NICHT bekamen, so spendete das Publikum am Ende ein langen Applaus für die schöne Inszenierung.
Reporterbericht: Kontaktlink zu Redaktion buergerstimmen.de [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)
Impressionen zur Inszenierung von "Die Möwe" von Anton Tschechow im Theater im OP
Kurzinfo
Info Detail (gegebenenfalls mit Link zu Website oder Wikipedia) Theater Theater im OP (Web, Wiki) Regie plus Choreographie Irene Rigler Schauspieler Myrtha Dorothee Werner als Irina Arkadina,
Mathias Cingüz als Irinas Sohn Konstantin Trepljow
Sandra Hoffmann als Konstantin angebetete Nina Saretschnaja
Elmar Puzic als Irinas Bruder Pjotr Sorin,
Thomas Haftka als Irinas Liebhaber und Schriftsteller Boris Trigorin
Klaus Michael Semmler als der Gutsverwalter Ilja Schamraijew
Anastasija Po0snjakowa als des Gutsverwalters Frau
Sibille Rigler als des Gutsverwalters Tochter Mascha
Thomas Duwe als der Arzt Iewgenij Dorn
Kevin Eichardt als der Langweiler-Lehrer
Lena Gräflich als das StubenmädchenAutor Anton Tschechow (Original )
Sibille Rigler (deutsche Bearbeitung)Genre Drama – Dialog Dauer 120 Minuten inklusive einer Umbaupause von 15 Minuten
Geschichte des Stückes
Innerhalb des Stückes "die Möwe" wird ziemlich am Anfang ein Theaterstück aufgeführt. Dort heißt es, dass alles tot ist und dass es schon lange keine Leben mehr auf der Erde gäbe. Genau das passiert auch am Ende des Stückes. Keiner bekommt die ersehnte große Liebe und steht vor den Scherben seines Lebens.
"Die Möwe" ist ziemlich komplex strukturiert und ich brauchte einen großen Teil der Vorstellung, um zu verstehen, wie die ungefähren Zusammenhänge zwischen den Haupt- und Nebenrollen sind. Letztendlich sucht jeder in dem Stück nach Liebe, die er nicht bekommt. Die Mutter Irina will als Schauspielerin von den Menschen und als Frau von Boris geliebt werden, der jedoch lieber sich für die jüngere Nina interessiert. Der Sohn Konstantin will von seiner Mutter und von Nina geliebt werden. Beide erwidern seine Liebe nicht. Mascha will von Konstantin geliebt werden, aber der hat nur Augen für Nina, während der langweilige Lehrer nur Augen für Mascha hat. Am Ende bekommt er Mascha, die ihre Liebe aufgibt und pragmatisch denkt. Der Gutsverwalter will Irina mit seinem Wissen über Filme beeindrucken und selbst von seiner Frau als Trottel behandelt.
Zur Story selbst werde ich nicht viel Schreiben, weil ich während der Vorstellung viel Zeit brauchte, um überhaupt erst einmal die verschiedenen Beziehungen der Personen untereinander zu verstehen. Die Komplexität des Stückes habe ich einmal versucht in einem "Organigramm" zusammenzufassen, wobei die Mutter Irina, der Sohn Konstantin und die Nina die Hauptrollen spielen. Aber auch die Nebenzweige haben in diesem Stück ein großes Gewicht.
Ob die Möwe innerhalb des Stückes als Symbol für die Freiheit der Liebe dienen sollte, ist mir nicht ganz klar geworden. Aber vielleicht wurde sie, die Möwe, deshalb getötet.
2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Organigramm zum Stück Die Möwe - aufgeführt 2012 im Göttinger ThoP - geschrieben von Anton Tschechow
Bühnenbild und Stilmittel
Zu Beginn des Stückes wurden die Schauspieler per Beamer namentlich erwähnt. Während der Umbaupause wurde das Video von einer Möwe gezeigt. Während des Stückes wurden zwei kleine Filmsequenzen, wobei mich insbesondere die Charlie Chaplin –Sequenz beeindruckt hat. Dort wurde sehr schön die typische Bildsprache der frühen Stummfilme herausgearbeitet
Aber zu den Kostümen möchte ich doch einmal eine Kritik loswerden, die wahrscheinlich eher auf meiner persönlichen Schwäche beruht. Ich kann schlecht Gesichter und Kleider unterscheiden. Ich hatte während des Stückes mehrfach Schwierigkeiten, Mascha und Irina auseinander zuhalten weil beide dunkle Kleider anhatten. Für einen Träumer wie mich ist es wichtig, dass die Figuren in ihren Kostümen gut also auch farblich unterscheidbar sind. Ich entsinne mich noch, dass ich mich während des Stückes mehrfach fragte, wer von den Damen wohl gerade gesprochen hat. (Es ist ja peinlich zuzugeben, das man als Mann Frauen nicht gut auseinander halten kann, aber es ist bei mir leider so. Dr. Dieter Porth)
Das Stück machte es dem Zuschauer dabei nicht leicht, weil die eigentlichen Hauptpersonen Konstantin und Irina und Nina erst relativ spät eingeführt werden. Umso wichtiger ist es, mit Blicke auf Zuschauer wie mich für klare optische Rollenabgrenzungen zu sorgen.
Schauspieler
Die drei Hauptpersonen rollen hatten die Mutter Irina, der Sohn Konstantin und die Gutsherrentochter Nina inne. Nina, dargestellt von Sandra Hoffmann, ist am Anfang des Stückes ein naiver Backfisch und wird auch entsprechend naiv dargestellt. Zum Ende des Stückes schafft sie es auch, die abgeklärte Frau darzustellen, wobei aber nicht deutlich wird, warum sie Konstantin nach zwei Jahren überhaupt noch einmal sehen wollte.
Konstantin bleibt während des gesamten Stückes unsicher und fahrig. Die wird auch gut Mathias Cingüz herausgestellt, der an vielen Stellen ausdrucksvoll eine gebeugte Haltung zeigt. Die erfolgreiche und eitle Schauspielerin Irina wird gut repräsentiert. Das rote auffällige Kleid, welches sie zum Ende trug, passte dabei besser zu ihrer Rolle als das Kleid, welches sie im ersten Akt trug.
Der alte vom Rheuma geplagte Bruder repräsentierte den alten Mann sehr gut. Insbesondere die Einnickattacken, kennt der eine oder andere sicherlich von älteren Menschen aus dem eigenen Personenkreis.
Schlüsselszenen
Die Tanzszenen bzw. die Vollplaybackszenen sind eindeutig eine Stärke in der Inszenierung des Stückes. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der letztes Tanz, wohl alle ihrer nicht erreichten Liebe nachtrauern. der Tanz wirkt ausgesetzt fröhlich und gleichzeitig zeigte die Mimik der Tänzer (bis auf eine) ihre Trauer und Depressivität. Die Szene ist in seiner Aussage klar und hat gleichzeitig einen enormen ästhetischen Reiz. Nach den Tanzszenen gab es immer einen Zwischenapplaus.
Publikum und Stimmung
Auf der mir gegenüberliegenden Seite des Stückes zählte ich 63 Personen. darunter waren 16 Männer. Der Frauenüberschuss beim Publikum war also deutlich. In dem Stück ging es sehr viel um die Gefühle rund um die Liebe. Die verschiedenen Szenen der Annäherung (Die Liebesszene von Boris und Nina am See mit der "toten Möwe" oder der versuchten Annäherung (Der Lehrer buhlt um Mascha) hatten alle ihrer ganz eigenen Reiz, die man/frau wohl auch aus dem einengen Alltag kennt. Das Stück hat die Zuschauer während der gesamten Zeit stark in ihren Bann gezogen.
Persönliche Impressionen und Fazit
Mir hat das Stück gut gefallen. Insbesondere hat mich die Einbindung des Beamers in die Vorstellung gut gefallen. Eine wirkliche besondere Stärke des Stückes waren die bildstarken Tanzeinlagen. Sie brachten an den jeweiligen Stellen gut die Aussage der Situation auf den Punkt und wirkten einfach schön.
Dr. Dieter Porth
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Rückblick 1/12 12.01.2012 Der Rückblick dokumentiert die Konzerte und damit die stilistische Entwicklung der Musik in der Region. Neben den Links zu den Websites und Myspace-Sites der Bands finden sich hier auch Silberlingskritiken (CDs) und Kurzinfos zu den Bänds. In dem Zeitraum waren unter anderem "Mark Bennett (Solo)", "Steve Fairway", "Katarzyna Mycka", "Konny", "Göttinger Symphonie Orchester" und "Hattie St. John" in Göttingen oder in der Region Südniedersachsen musikalisch aktiv. Hitartikel 12.01.2012 In der Woche vom 2.1. bis 8.1.12 kamen die folgenden eine Woche alten Artikel unter die Top 7: 1) 'Drei neue Gene gefunden, die die Entstehung von Neurodermitis fördern sollen', 2) '„Mein Göttingen“ – bei facebook seit Juli 2011', 3) 'Jeden Montag von 21-23 Uhr – "Bonsay`s Musikessenz"', 4) 'Qual der Filmwahl – Alvin oder Sherlock', 5) 'Silvester "Dinner for One" im Kino erleben', 6) 'Bauzaun, damit keinem eine Nuss mit Stamm auf den Kopf fällt' und 7)'erfolgreichster Film 2012 - Harry Potter 7.2'. Auf Platz 13 der Suchbegriffe kam in der Woche übrigens der Begriff "mord". Lumiere 12.01.2012 Das Lumiere zeigt in der Woche vom 12.1. bis 18.1.12 die Komödie "Submarine", den Thriller "Die Haut in der ich wohne", die Doku "The Play Goes On" sowie die biographische Erzählung "Mama Africa - Miriam Makeba". Für die Kinder wird am Samstagnachmittag der Film "Neues von Pettersson und Findus " gezeigt, während am Sonntagnachmittag das Figurentheaterstück "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" als Figurentheaterstück aufgeführt wird. Am Samstagabend heißt es wieder Bühne frei für die Impro-Show mit der Comedy Company. Bundespräsident 12.01.2012 In einer Pressemeldung erklärt die Antikorruptionsinitiative Transparency Deutschland, dass sie in diesem Jahr nicht an dem Neujahrsempfang des Bundespräsidenten teilnehmen wird. Der Verband fordert eine Prüfung des Vorfalls vorm niedersächsischen St6aatsgerichtshof. Einen Tag zuvor fordert die niedersächsische CDU, dass man über Wulff und seine Freunde nicht mehr spricht. Schließlich hat man Dringenderes zu tun (als nach die Suche nach Korruption), meint die CDU. Schon am 6.1. veröffentlichten die Grünen einen Fragenkatalog, die damit herausbringen wollen, ob Wulffs Freunde doch eher als Amigos gelten sollten. Ausschreibung 11.01.2012 Angesichts des baldigen Ruhestands des Geschäftsführers der Göttinger Wirtschaftsförderungsgesellschaft (GWG) fordert die CDU-FDP- Ratsgruppe eine Ausschreibung für den Geschäftsführerposten. StadtRadiotipps 11.01.2012 Für die werktägliche Woche hat das StadtRadio Göttingen unter anderem folgende Themen vorbereitet: "Der Neujahrsempfang der Gemeinde Friedland"[Mo. 17:05], "KunstZeit: „Grundrauschen“ im Göttinger Kunstverein"[Di. 9:50] und "Stadt und Region: Bürgerarbeit im Landkreis Göttingen"[Fr. 8:35]. Für die Liebhaber von Jazz hält die Bürgerfunkfsendung "Jazzhaus" jeden Dienstag von 18-20 Uhr ausgewählte Jazz-Hörgenüsse vor. | |
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ThOP 16.01.2012 Das Theater im OP an der Uni Göttingen präsentiert in der Woche vom 19.1. bis 25.1.12 ihr neues komödiantisches Drama "Die Möwe" an insgesamt vier Abenden. Am Sonntagabend ist es wieder Zeit für den allmonatlichen Poetry-Slam. Theater der Nacht 16.01.2012 Das Northeimer „Theater der Nacht“ präsentiert in der Woche vom 19.1. bis 25.1.12 zwei Aufführungen des Figurentheaterstückes "das Ei oder die phantastischen Abenteuer der Putzfrau Olga Kraischewski" sowie das Figurentheatermärchen "die Sterntaler und andere Geschichten". Alle Aufführungen in der Woche sind ausverkauft. Am Dienstag startet der erste Teil des zweitägigen Trommelkurses der Northeimer Kreisvolkshochschule. Protestpolitik 16.01.2012 Die Proteste gegen den Schünemann-Besuch im ZHG am Dienstag führten zu weiteren Meldungen. Die Junge Union Niedersachsen behauptet, dass der Zugang zum Versammlungsort von Linken blockiert wurde. Ohne Beleg wird unterstellt, dass es hetzerische Aufrufe gegeben haben soll. Die Göttinger Julis kritisieren das Vorgehen der Polizei, die laut Zeugen in der Meldung nach der Abfahrt Schünemanns gewalttätig geworden sein soll. Auch der AStA kritisiert den Polizei-Einsatz, wobei in der Meldung von unangemessenen Übergriffen der Polizei berichtet wird. Auch will der AStA anzeigen gegen Polizisten unterstützen. Die Grüne Hochschulgruppe kritisiert die Eskalation während der Veranstaltung und vermutet, dass mit der Provokation die Linken in einem schlechten Licht dargestellt werden sollten. Gleichzeitig wird die Beschränkung der Meinungsfreiheit kritisiert. Auch die Göttinger Grünen sehen, angesichts der Aufnahmen vom NDR, die Aktionen der Polizei als unangemessen gewalttätig an. Die Polizei resümiert dagegen in ihrer Pressemeldung, dass die Gewalttätigkeiten von den Demonstranten ausgingen und rechtfertigt ihren Einsatz damit, dass schon im Vorfeld massive Störungen angekündigt wurden. Der RCDS als Veranstalter bedauert die Proteste und die Eskalation nach Ende der Veranstaltung. Politgewalt 16.01.2012 In der unmoderierten Mailingliste [Schoener Leben] wurde auf einen Artikel bei einem linken Forum hingewiesen, in welchem von Angriffen der Göttinger AntiFa auf ein Haus einer Göttinger Burschenschaft berichtet wurde. Anlass für das Bewerfen mit Böllern und Steinen war eine Buchvorstellung, die in dem Haus laut Artikel stattgefunden hat. Treffen 16.01.2012 Die Stadt Göttingen weist in ihrer Meldung auf die Intervisionsgruppe hin, die sich am 23.1.12 um 17:00 trifft. Eine Intervision ist ein strukturiertes Gespräch, in welchen Betroffene Erfahrungen mit Grenzsituationen austauschen können. Zur Intervision können sich Betroffene anmelden, die in einer Familie mit einem psychisch kranken Elternteil leben. |