Meldung gesetzt von ~ Dr. Dieter Porth
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⇐ Theateraufführung
Symbolische Theater – eindrucksvoll und gut strukturiert
02.05.2011 Bei der Premiere vom Stück „Das Leben der Fische“ wurde eindrucksvoll sich mit der Frage beschäftigt, wie oder was Liebe ist, beschäftigt. Das Bühnenbild war minimalistisch und wurde durch die Inszenierung gut strukturiert. Die Dialoge selbst waren kurzweilig und die Geschichte selbst bestach durch einen klaren Spannungsbogen.
[„Tritt klar und fest auf.“ Dies macht das Stück bei seiner eher symbolischen Inszenierung. Der Besuch lohnt sich. Dr. Dieter Porth.]
Reporterbericht: Kontaktlink zu Redaktion buergerstimmen.de [ Homepage ]
Impressionen zur Inszenierung von Xxx
Kurzinfo
Info Detail (gegebenenfalls mit Link zu Website oder Wikipedia) Theater Deutsches Theater (Web, Wiki) Inszenierung Nino Haratischwil (Wiki) Schauspieler Marie-Isabell Walke als Ida
Angelika Fornell als Fisch Halli und als Dana
Andreas Jeßing als Fisch Hanno und als Emmanuel
Karl Miller als AryAutor Nino Haratischwil (Wiki) Genre Drama – Dialog
http://www.isabelwinarsc… ©2011 (www/∗) ![]()
Das Leben der Fische - Ida (Marie-Isabel Walke) und die reiche Dana (Angelika Fornell) kommen sich näher
Geschichte des Stückes
Die Uraufführung "Das Leben der Fische" hat einen klar verständlichen und in sich geschlossenen Spannungsbogen. Die Geschichte beginnt mit einem Prolog der beiden Fische, in welchen der inhaltliche Schwerpunkt des Stückes angerissen wird. In der Geschichte geht für Ida um die Entwicklung der Freundschaft zu Dana, um die Entwicklung der Freundschaft zu Emmanuel und um die Entwicklung der Beziehung zu dem drogenabhängigen Ary. Alle drei Entwicklungen sind miteinander verknüpft und beginnen im Laufe des Stückes miteinander wechselzuwirken. Die Beziehung von Ida zu Dana bzw. zu Emmanuel wird anfangs freundschaftlicher, was zu mehr Eifersucht bei Ary führt. Im weiteren Verlauf wird dann die Beziehung zu Emmanuel erotischer, was zu Auseinandersetzungen mit Dana führt, weil Dana früher mit Emmanuel gewesen war und weil Emmanuel in seinem Roman Dana zur Hauptpfigur gemacht hat. Die Wandlung der Beziehung zwischen Dana und Emmanuel fasst der Autor knapp zusammen, indem er Ida sagen lässt: "Erst wollte sie das Buch und dann wollte sie dich. Du wolltest erst sie und dann wolltest du das Buch." Ary, der im laufe des Stückes die neuen Beziehungen von Ida immer schwerer ertragen kann flüchtet sich am Ende in den Drogenrausch. Daran, dass Ary die Drogensucht nicht länger überwinden will, zerbricht dann Ida. Das Stück endet im Epilog wieder bei den beiden Fischen Halli und Hanno, der mit den Worten beginnt:
"Hanno:
Sie wird es immer wieder tun... Ich weiß nicht mehr weiter.
Halli:
Verdammte Scheiße. In der letzten Version hat sie - die Frau umgebracht. Aber sie selbst bringt sich ja eh immer um. Egal in welcher Version, wir sind schon bei der vierten,.
…"
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Das Leben der Fische - Ida (Marie-Isabel Walke) ist alleine und denkt nach
Bühnenbild und Stilmittel
Für den Prolog und den Epilog sitzen die beiden Fische Hanno und Halli auf einem überdimensionalen Sofa. Das Stück selbst kommt mit drei Treppen aus, Die Treppe links führt zum Bühnenhintergrund. Eine weiter Treppe beginnt in der Bühnenmitte und führt wie eine Rampe an den rechten Bühnenrand. Das Ende der Rampe wird mit einen Gittergerüst angestützt. Die dritte Treppe beginnt oben links im Bühnenhimmel und endet freischwebend in der Luft. Zwischen der Treppenrampe und der fliegenden Treppe können die Schauspieler über den Bühnenhintergrund hin und herwechseln. Neben den Bühnenstrahlen dienen einige karge Neonlampen, wie man sie aus Industriehallen kennt, als Ausleuchtungshilfe für die Bühne.
Trotz dieser abstrakten Darstellung wird die Aufteilung des Bühnenraumes relativ schnell klar. Der obere Teil der Treppenrampe sowie die freischwebende Treppe repräsentieren die Wohnung von reichen Dana. Die in den Bühnenhintergrund führende Treppe repräsentiert die Wohnung des wohlhabenden Schriftstellers Emmanuel. Und letztlich der Raum im Bereich Rampen-Gittergerüstes am Bühnenboden repräsentiert den Zufluchtsort von verschuldeten Ida und dem Drogenabhängigen Ary. Das Bühnenbild symbolisiert also recht einfach die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen sich die Protagonisten bewegen
Zur Mimik der Schauspieler kann ich an dieser Stelle wenig sage. Aus der vorletzten Reihe ist halt einfach wenig zu sehen♠1. Die Gesten selbst wirkten normale und für die verschieden Figuren in den jeweiligen Situationen angemessen. Insgesamt sind für das Stück mit seiner eher symbolischen Ausrichtung die textlichen Elemente wesentlicher als die Mimik der Schauspieler denke ich.
Zur Akustik sei gesagt, dass die Reden der Schauspieler immer gut zu hören waren. Dabei kam manchmal die Lautsprecher Anlage und manchmal der Schauspieler selbst zum Einsatz. So konnte man immer dem Stück akustisch gut folgen, selbst wenn der Schauspieler eher zur Bühnenseite oder in Richtung Bühnenhintergrund geredet hat.
An einigen Stellen wurde auch gesungen, aber leider in Englisch. Da ich mir angewöhnt habe, englisch gesungene Texte wie ein inhaltsleeres Instrument (also wie eine Geige oder eine Gitarre) wahrzunehmen, weiß ich nicht, ob die Liedertexte zum Stück passten. Die Melodien passten aber gut zur Stimmungslage im jeweiligen Handlungsabschnitt.
Schauspieler und Schlüsselszenen
Besonders gefallen hat mir die Szene, als in seiner rasenden Eifersucht Ary Ida schlägt. Diese rasende Eifersucht wurde durch Licht und Ton unterstützt und die Szene war auf dramaturgisch schön dargestellt, weil Ary, nach jedem Aufstehen die Ida wieder in einer kraftvoller beinahe nach Zeitlupe aussehender Art zu Boden schmetterte. Die gesamte Szenerie war dann noch in dunkles blaues Licht gehüllt, was also sehr eindrucksvoll wirkte.
Irritiert war ich Finale des Stückes, nachdem Ida den Ary umgebracht hat. Danach sprechen Dana und Emmanuel sich im Bühnenfordergrund, als dem Bühnenraum, dem ich während des Stückes Idas und Ary Haus bzw. als öffentlichen Raum wahrgenommen hatte. Dann erscheint Dana auf der rampenartigen Treppen mit blutverschmierten Händen, wobei ich die rampenartige Treppe als die Wohnung von Dana wahrgenommen hatte. Im Schlussdialog zwischen Dana, Emmanuel und Idawird aber deutlich, dass sich alle drei eigentlich in Idas Wohnung befinden, wo der Ary seit drei Tagen als Toter herumliegt.
Besonderen Applaus hat die Marie-Isabell Walke als Ida vom Publikum erhalten. Ich möchte mich dem Publikumsurteil anschließen. Sie war an fast jeder Szene beteiligt und schaffte es bravourös, in den unterschiedlichen Beziehungen jeweils eine eigenständige neue Facette der Person Ida darzulegen, die zum Ende des Stückes dann an der Vielfalt der Anforderung zerbrach. Besonders schön war auch, wie sie Ary das zehnfache von seinem Drogenglück gönnte – was Ary natürlich nicht überleben konnte.
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Das Leben der Fische - Im Finale treffen Dana (Links, Angelika Fornell) und Emmanuell (rechts, Andreas Jeßing) zusammen. Im Hintergrund Ida (Marie-Isabel Walke)
Schöne Zitate
Im Prolog sagt Hanno zu Halli sehr lyrisch:
"Das Warten ist wie ein Tunnel ohne Ausgang..."
Innerhalb des Stückes hat dieser Satz eigentlich keine tragenden Bedeutung, aber ich finde in dem Satz das Bild einfach schön.
Gegen Ende des Stückes umreist Ida gegenüber von Emmanuel, worum das Stück facettenreich kreiste:
"Die Liebe, diese verdammte Liebe, von der so oft und so viel gesprochen hast, weißt du, wie sie ist? Wie ein unbeschriebenes Blatt. Den kann man verschieden beschreiben. Jeder, wie er es kann. Verstehst du? Du hast einfach seine Handschrift nicht entziffern können, Dana, tja, Pech!
Die Frage ist doch, ob er deine entziffern hat können oder wollen. Und wer denn meine jemals entziffern könnte... Oder ob diese klebrige, ekelhafte Tinte einfach eh alles verwischt und alles zu einem verdammten Brei macht, aus dem niemand schlau wird. Vielleicht. Hätte ich mehr Zeit, würde ich gern darüber nachdenken wollen."
Es ging um die verschiedenen Formen der Liebe von Ida zu Dana, von Ida zu Emmanuel, von Ida zu Ary und von Dann zu Emmanuel. An den Wechselwirkungen dieser verschiedenen Lieben zerbricht Ida letztendlich.
Publikum und Stimmung
Das Publikum war von der Alterstruktur recht unterschiedlich und von Alt bis jung war alles dabei. Die Kleidung war eher im Bereich elegante Abendgarderobe einzuordnen. Die Premiere war nicht ausverkauft.
Zum Ende der Aufführung gab es lange anhaltenden Applaus und insgesamt kamen die Schauspieler mehrere Male zurück auf die Bühne. Insbesondere die Schauspielerin Marie-Isabell Walke als Ida erhielt einen merklich lauteren Applaus. Weiter ist aber festzustellen, das schon mehrere Zuschauer während des Applaus den Zuschauerraum verließen♠2.
Ich danke der Pressestelle des Deutschen Theater, dass sie mir eine Kopie des Textbuches zur Verfügung gestellt haben.Persönliche Impressionen und Fazit
Die abstrakte Darstellung war ein gelungener Kunstgriff, der mich als Zuschauer dazu brachte, den Dialogen genauer zuzuhören. Hilfreich war dabei, dass die Aufteilung der Bühne in bestimmte Wirkungsbereiche fast Konsequent durchgehalten wurde. Ich empfand die Dialoge als kurzweilig und die Handlung entwickelte sich langsam zu einem dramatischen Finale hin. Ich wurde weder überfordert noch unterfordert. Ich habe die Aufführung gut genießen können und nahm die schöne Definition von der Liebe mit. Aber auch der Vergleich zwischen Menschen und Goldfischen hat mir gut gefallen – aber den sollte jeder selber hören, denke ich.
Liste der redaktionellen Inline-Kommentare
♠1) Als ich dann einige freie Plätze vor mir sah, konnte ich mir den kleinen Gedanken: „Naja, da musst du wohl noch ein paar Kritiken schreiben, bis durch irgend wann in den vorderen Plätzen angekommen bist.. ;-)“
Andererseits frage ich mich, ob die vorderen Plätze wirklich so gut sind. Von Hinten kann man die Reaktion des Publikum besser sehen als von der ersten Reihe aus. Neben meinem Eindruck ist auch die Wirkung auf das Publikum wichtig, denke ich.
Dr. Dieter Porth
♠2) Wenn das Stück schlecht ist, dann geht man vor dem Ende. Aber während des Applaus zu gehen, ist einfach unhöflich, den Schauspielern gegenüber.
Aber vielleicht litten die gehende Zuschauer am Mallorca-Swimming-Pool-Syndrom (Wer früh aufsteht, kann seinem Platz am Swimming-Pool/im Bistro sichern.).
Dr. Dieter Porth
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