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Musik,Impression ~ <!-- THandeln -->berichten,meinen ~ Dr. Dieter Porth - Göttingen
Rolf Stahlhofen trat am 29. Juli beim Open-Air-Konzert im Stadtwald auf. Er zog die Zuschauer mit einer guten Bühnenshow und mit guter Musik in seinen Bann. Das Open-Air auf dem Kaiser-Wilhelm-Park war am Samstag bei gutem Wetter für schätzungsweise 800 Zuschauer ein echtes Erlebnis.
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Pressemitteilung Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)
[Göttingen - 02.08.06]
[Bericht]
Porth ©2006 (www/∗")
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Beim Singen im Radiostudio kurz vor dem Konzert nahm Rolf Stahlhofen (Mitte) die Mannheimer Soulstimme Janine Dean als Backgroundsängerin kurzerhand auf den Schoß auf den Schoß, weil am Mikro im Studio ein Stuhl fehlte. Im Hintergrund der Gitarrist Stephan Ullmann. |
Rolf Stahlhofen mit Band am 29. Juli 2006 beim Open Air auf dem Kaiser-Wilhelm-Park
Die kursiv gesetzten Texte stellen persönliche Einschätzungen und Gedanken dar. Im normalen Text wird sich um eine neutrale Beschreibung bemüht.
Bevor ich Rolf Stahlhofen beim Konzert auf dem Kaiser-Wilhelm-Park sah, habe ich ihn persönlich im Talk bei der Radiosendung "Bürgerstimmen im Göttinger Land" beim Stadtradio Göttingen kennen gelernt. In dem Talk kam auch das Thema zur Sprache, worauf es bei einer guten Show beim Konzert ankommt . Hierauf ging Herr Stahlhofen nicht systematisch ein. Vielmehr verwies er auf seine Einstellung bei Konzerten hin. Danach ist es ihm wichtig, dass unabhängig von der Zahl der Zuschauer der Künstler immer die beste Show abliefern muss. Wichtig ist auch, dass in einer Band jeder sich mal zurücknimmt, wobei er bei seiner jetzigen Band es mag, dass ihm die Musiker viel Freiraum lassen. Zur Show machte er kaum systematische Angaben. Vielmehr hängt die Bühnenshow stark von der Einstellung des Publikums ab und von der Einstellung der Musiker ab. Er hat für sich die Philosophie, dass er immer das Beste gibt. Dabei ist es egal, ob er vor viel wie in Göttingen oder vor wenig Publikum in einem kleinen Club spielt. Auf die Kniffe einer guten Bühnenshow ging er nicht ein. Vielmehr verwies er dazu auf die vielen Auftritte, bei welchem die Bühnenshow langsam ausgefeilt wurde. Hierbei lobte er insbesondere die Musikszene in Mannheim mit seinen vielen Auftrittsmöglichkeiten. Ich hatte während des Interviews nicht den Eindruck, dass er für seine Bühnenshow ein starres Konzept hat. Mit seinem Hinweis auf die Erfahrungen ist seine Bühnenshow eher impulsgesteuert. Deshalb war ich auch das Konzert am Abend auf dem Kaiser Wilhelmpark gespannt.
Das Konzert auf dem KWP war sehr interessant. Die Band um Jocelyn B. Smith hatte eine gute Stimmung verbreitet und das Publikum voll für sich eingenommen. Nach der Nennung der verschiedenen Sponsoren, die vom Publikum teils mit Pfiffen und teils mit Beifall bedacht wurden, und einer kleinen Umbauphase begann das Konzert. Den Einstieg machte Herr Stahlhofen mit einem einfachen rhythmischen Lied. Die Auswahl des Liedes ist geschickt, denn bei diesem einfachen Stück konnten die Feineinstellungen für die Monitorboxen auf der Bühne vorgenommen werden.
Schon beim zweiten Stück bemühte sich Rolf Stahlhofen um die Gunst des Publikums. Er wartete dabei nicht auf Anregungen vom Publikum. Die Animation des Publikums ist Rolf Stahlhofen sehr wichtig, denn schließlich gehört das gemeinsame Erleben mit zu einer guten Show. Schon beim zweiten Stück versuchte er das Publikum zum Mitklatschen anzuregen. Dabei wählte er weit ausholende Bewegungen, die auch vom hinteren Publikum gut auszumachen waren. Trotzdem ging er sehr behutsam vor. Das ist wichtig, denn für viele Menschen ist die Hemmschwelle hoch, etwas zu tun, was die Konzertnachbarn nicht tun. Ein bisschen Mitklatschen ist nicht schlimm. Nachdem das Mitklatschen einigermaßen klappte, bemühte er sich um einen stärkeren Applaus. Die Verstärkung des Applauses hat er sehr gut vorbereitet. Schon beim zweiten Lied, dem Wetterpropheten, stellte er eine Beziehung zum schlechten Göttinger Wetter vom Vortag her. Er sprach damit das Publikum als Göttinger an und gab ihm damit das Gefühl der Individualität. Immer wieder lobte er das Göttinger Publikum während seiner kurzen Moderationen. Nach vier Liedern ging er dazu über, sich einwenig zickig auf der Bühne zu gebärden. Er forderte mehr Applaus ein. Dies Einfordern startete er, als ungefähr zehn Prozent des Publikums lautstark applaudierten. Hier wäre einmal interessant, wie hoch die Schwellwerte sind, damit ein solches Einfordern nicht floppt. Zum Ende des Konzerts schaffte er es, dass vor der Bühne die Zuschauer richtig eine Choreographie aufführten, in dem sie parallel zur Bühne gemeinsam vier-fünf Schritte nach links tanzten, sich drehten und anschleißend vier-fünf Schritte nach rechts tanzten. Vom erhöhten hinteren Standpunkt aus war dies schon ein beeindruckendes Spektakel.
Musikalisch wechselten sich rhythmische und eher ruhigere Stücke immer wieder ab, wobei der Beginn des Konzerts eher durch die ruhigeren Stücke geprägt war. Dies ist ein typisches Konzept einer guten Bühnenshow, denn der Spannungsbogen zum Ende des Konzerts nimmt immer mehr zu.
Den Abschluss der Show machte er mit einem ruhigeren Stück mit geringerer Instrumentierung. Hierbei setzte sich Rolf Stahlhofen auf den Rand der Bühne. Da er sich während des ganzen Konzerts auf der Bühne bewegte, ist dies ein interessantes Element, um das Ende seiner Show auch optisch darzustellen.
Zum Abschluss der guten Show gab es natürlich auch noch zwei Zugaben, wobei das ganze Publikum es mit rhythmischen Klatschen einforderte.
Beim Umgang mit dem Publikum ist mir dreierlei aufgefallen. Zum einen lobte Rolf Stahlhofen das Publikum häufig und bedankte sich auch mehrfach für den Applaus. Zum zweiten stellte er immer wieder Lokalbezüge her, um dem Publikum das Gefühl der Individualität zu geben. Zum dritten ist für eine gute Bühnenshow das Outfit nicht unbedingt wichtig - Mit seinem Labber-T-Shirt sah er grässlich aus.
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Die idyllische Ausleuchtung im Wald am Eingang zum Kaiser-Wilhelm-Park macht Lust auf das Open-Air-Festival. |
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Trockenheit macht Warnhinweise nötig. Für die Suchtraucher gab es Wasser-gefüllte Mülltonnen als Aschenbecher. Das Publikum nutzte diese. |
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Ralph Goeddecke(Keyboard, Schweiz) und Clemens Heger (Bass, Österreich) |
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Band ohne den Keyboarder. von links nach rechts: Clemens Heger(Bass), Michael Germer (Schlagzeug), Roklf Stahlhofen (Gesang), Stephan Ullmann (Gitrarre). |
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Treibende Kraft, Showmaster Rolf Stahlhofen. Faszinierend war es, wie er mit kleinen Bewegungen die Band dirigierte und so musikalisch seine Showeinlagen unterstützte. |
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Am Anfang des Konzerts wirkte das Publikum etwas unterkühlt. Es waren am Samstag schätzungsweise 800 Gäste auf dem Kaiser Wilhelm Park. |
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Das Geburtstagskind am Abend wollte unbedingt spielen, sagte Rolf Stahlhofen, obwohl er sonst seinen Angestellten an Weihnachten und an Geburtstagen frei gibt. ;-) |
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