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Kurzbericht zum Auftritt von Neuser im Nörgelbuff am 29.3.12

Ankündigungstext des Konzertes von Neuser bieim Nörgelbuff

^{(Auszug aus der Wochenemail des Nörgelbuffs vom 22.3.12)}

"Henning Neuser ist Sänger, Songschreiber, Produzent, Frontmann der Band »Neuser«, sowie Gründer des Kölner Indie - Labels Songpark. Mit ihrer Single "von vorn anfangen" vom Debüt "alles wird leichter"(Universal Domestic 2006) liefen sie auf Rotation in allen Radios.
Es folgte die 1-Live, Campusinvasion & Jumptour, ein Auftritt beim Rockpalast und SWR3 Ringfrei. Das Neuser eine sehr geile Liveband sind, zeigten sie bereits auf zahlreichen Festivals und Clubkonzerten. Nach etlichen Solokonzerten durch Deutschland, Konzerten mit Band u.a. als Support für "Juli", "Klee", "Nada Surf" u. Ian Brown (Stone Rosés), Radiopromo zu seinen aktuellen Werken ( MDR Sputnik ( Neuser im Popkult und Soundcheck - Act der Woche ), Feature bei 1-Live, NDR 2 ( Neuser im Soundcheck Musikszene Deutschland ) , und Radio Fritz Berlin ( Interview und Liveset im Blue Moon / Rotation für das "Leben der anderen" / Labyrinth Teil 1 etc. )) ist Henning Neuser nun wieder zurück im Proberaum, um mit Thomas Heidböhmer ( Gitarre, Gitalele, Geige ), Florian Bechte ( Bass ) und Stefan Wolharn an den Drums, seinen Songs ein neues Bandgewand zu verleihen.
"Wie weit musst Du gehen, für den einen Moment, in dem alles gut ist."
Diese Frage stellt sich Herr Neuser wie viele andere Menschen auch jeden Tag von neuem. Und eigentlich kann ja auch nie wirklich alles gut sein. Aber es gibt die Momente, in denen man persönlich zur Ruhe findet. Frieden mit sich und den anderen. Dafür läuft man sich auch manchmal die Füße wund durch die endlosen Korridore seines Hirns.
Auf der neuen EP "Labyrinth - Teil 1" geht es etwas elektronischer zu als auf dem Vorgänger - Album "Chamaeleon". Nachdem das letzte Album vorwiegend in klassischen Bandsound daher kam, geht Neuser den Schritt und lässt jetzt programmierten Beats den Ton angeben, umschlungen von twangenden Gitarren und Synthesizerklängen, die im 80er Jahre Sound aber auch modern anmuten, geschraubt im Rechner und auch mit modernster Handy-Synthesizertechnik, gestützt von knarzigen Plek-Bässen ! Erfrischender Sound gepaart mit vielen elektronischen Spielereien lassen dieses Werk unnachahmlich klingen.
Und trotzdem bleibt es Neuser. Wunderbare Popmelodien, mal fröhlich und lustig, mal melancholisch. Ein wunderbares Stück Musik. Zusammen mit Florian Bechte, der schon beim letzten Album "Chamaeleon" am Start war, hat Henning Neuser die erste Hälfte seines neuen "Langspielers" produziert, der die ein oder andere soundliche und textliche Überraschung bereithält; zu haben seit dem 17.6.2011, noch bevor es in die zweite Runde geht, um "Labyrinth - Teil 2" auf den Weg zu bringen."

Neuser: Kurzvorstellung

Beschreibung der Bandzusammensetzung

Name	Instrument(e)	Foto
Stefan Wolharn	Schlagzeug	2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Neusers Schlagzeuger
Henning Neuser	Gesang, Gitarre	2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Henning Neusser singt bei Neuser
Florian Bechte	Bass	2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Der Bassist bei Neuser
Thomas Heidböhmer	Gitarre & Geige	2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Neusers Geiger
Dennis Jüngel	Gitarre, Steel-Gitarre, Synthesiser	2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt) Neuser Man an Steel-Gitarre, Gitarre und Synthesizer

Neuser: Internet

Internet	Link
Website:	www.neuser-online.de www.facebook.com/neusermusik
Band-Videos bei YoutTube oder anderen	http://www.youtube.com/user/NEUSERs http://www.neuseronline.de/video
Hörproben auf MySpace.com:	www.myspace.com/neuser

Neuser: Konzertimpressionen zu Musik und Show

Am 29.3.12 machte die fünfköpfige Band bei ihrer norddeutschen Kurztournee auch im Göttinger Nörgelbuff Halt. Das zirka rund 100 minütige Konzert endete mit einen langen Applaus und zwei Liedern als Zugabe.
Während des Konzertes bekam der Zuschauer eine Übersicht über die musikalische Entwicklung der Band geboten. Das erste Lied präsentierte Neuser allein mit Gitarre und Gesang auf der Bühne. Nach dem Startlied kamen die restlichen Musiker auf die Bühne, was wegen fehlender Moderation als Bruch für die Show ♠1wirkte. Danach wurde es musikalisch eher rockpopig. Die Lieder wirkten angesichts der reichhaltigen Instrumentierung eher voll auf mich♠2.. Die Texte waren in Deutsch. Sängerisch verwandte er in einigen Liedern den melancholischen Singstil, wie man ihn zum Beispiel von Julimond und anderen Trauer-Sängern kennt. Gerade bei diesen Liedern hätte ich mir wegen der Gewöhnung an diese Deutsche Melancholie an einigen Stellen ein zurückhaltenderes Musikbett gewünscht. In den restlichen Liedern sang 'normal'. Da passte die Stimme sich reibungslos in die rockpopigen Arrangements ein. Im Laufe des Konzerts wurden die Arrangements der Lieder akzentuierter, indem strikter zwischen voller Instrumentierung bei Refrains und zurückhaltender Instruemntierung bei den Strophen unterschieden wurde. Bei diesen Liedern machte es mir Spaß, mich musikalisch entführen zu lassen. Das beste Lied war nach meiner Meinung das erste Lied der Zugabe, weil hier Arrangements und Stimmung einfach passten und weil es durch das gekonnte Pfeifen des Sängers zu etwas Besonderem wurde.
Die Band gehört für mich zu den Newcomer-Band und macht die typischen "Fehler". Musikalisch ist die Band ausgereift, aber ihre Shows haben sie kaum entwickelt. Während der Show wechselten die Musiker häufiger ihre Instrumente. Bei diesen Wechseln entstehen häufiger kleine Pausen, die die Show zerschießen. Es entspann sich zwar im Laufe des Konzerts ein zur Show geführter Dialog zwischen dem Bassisten und dem Sänger, der dem "Löcherproblem" einwenig abhalf. Aber der Dialog wirkte spontan und passte nicht unbedingt zu den Musikstücken. Er bereitete den Hörer nur wenig auf die kommende Stücke bzw. auf den weiteren Verlauf des Konzerts vor♠3. Kurzum, der Show fehlte das Show-Buch♠4.
Ich möchte hier im Detail kurz auf zwei Moderationen eingehen. Das eine betrifft den zeitlichen Ablauf der bei der Vorstellung der Musiker. Diese war zu schnell und nahm dem Publikum die Chance, dem jeweiligen Musiker einen eigenen Applaus zu widmen. Das zweite betrifft das neue Lied "Chaos". Ich glaube, dass passend zu dem Lied auch auf die vielen weiteren Videos der Band hingewiesen wurde. Das Video wurde als herausragend dargestellt, aber es wurde nicht gesagt, warum es herausragend sein soll. Ich hatte mich gefragt, warum ich mir das Video anschauen sollte. Das Video stellt mit seinen Szenen zum Alltagschaos künstlerisch heraus, wie farbenfroh unser Leben und unsere Mitwelt ist. Dieser Hinweis hätte die Moderation inhaltsreicher und damit interessanter gemacht.
Musikalisch war für mich der Schlagzeuger beeindruckend, der mit seinem elektronischen und akustischen Schlagzeug vielfältig rhythmische Klänge in das Musikbett der Songs zauberte und der auch die Kunst der Pausen gut beherrscht. Klanglich interessant waren auch der Einsatz von der Geige sowie die im Stil einer Steel-Gitarre langgezogenen Gitarrenklänge, die mich an Synthesizer- oder elektrische Orgelklänge erinnerten. Die Geige gibt so manchen Strophengesängen eine besondere Note und mach die Lieder an diesen Stellen schön.
Für mich gehört zu einem Konzert immer auch die Show. Zur Show gehört neben der Choreographie während des Konzerts selbst auch die optische Präsentation der Band. Die optische Präsentation hat die Funktion, den Wiedererkennungswert der Band zu steigern, um die Zuschauer – möglichst zusammen mit ihren Freunden - auch in das nächste Konzert zu locken. Dazu sind bedarf es nicht unbedingt "großer" oder "teuerer" Anstrengungen. Die Band könnte beim Konzert das eigenen Band-Shirts tragen oder auch auf der Bühne anziehen. Man könnte ein Banner mit Bandnamen und Websiteadresse aufhängen. Da es bei vielen Neusers-Liedern um Liebe und Ähnliches geht, könnte man auch Herzen, Teddys, Barbies und ähnliches an die Mikrofonständer befestigen. Bei Neuser war weder bei der Kleidung noch bei der Bühnengestaltung noch beim Bühnenhintergrund markantes zu entdecken, so dass zu vermuten ist, dass sie sich wenig Gedanken dazu gemacht haben.
Zusammenfassend finde ich, dass die Band musikalisch Potential hat. In Bezug auf die Konzertshow muss die Band ihr Showbuch wohl noch schreiben, wenn sie sich in die Erinnerung der Zuschauer spielen will.
Dr. Dieter Porth

2012 © Dr. Dieter Porth (www / Kontakt)

Das gemeinsame Spiel bei Neuser prägte die Musik im Nörgelbuff im März 2012

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Liste der redaktionellen Inline-Kommentare

♠1) Der Sänger Henning Neuser hätte sich hier die Zeit nehmen sollen, die Musiker nacheinander zu begrüßen und dem Publikum vorzustellen. dabei hätten die Musiker durchaus nacheinander die Bühnen betreten sollen.
Dr. Dieter Porth

♠2) Auf mich wirkte die musikalische Fülle eher ablenkend. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass in den Texten durchaus eine wichtige Aussage oder eine interessante Geschichte transportiert werden sollte. Aber die vielen musikalischen Impressionen lenkten mich immer wieder ab und ließen meine Gedanken in den rhythmischen Fluss abtauchen, so dass ich mich nicht wirklich auf die Deutschen Texte konzentrieren konnte. Zum Ende des Konzert also bei den neueren Songs wurde es besser, weil diese besser zwischen zurückhaltenden Musikbett bei Liedtexten und vollen Musikbett bei Refrains unterschieden. Dr. Dieter Porth

♠3) Da ich Schwierigkeiten hatte, den Texten inhaltlich zur folgen, hätte ich mir eine kleine Geschichte oder eine Anmoderation gewünscht, die auf die Texte hinführt. mit diesen Moderationen hätte man die Instrumentenwechsel gut überbrücken können. Die Anmoderationen hätten dann auch die lästigen Pausen überbrückt.
Dr. Dieter Porth

♠4) Dies Fehlen ist aber typisch für Newcopmer-Band. Sie konzentrieren sich im Probenraum auf ihre Musik und das Schreiben und proben des Showbuchs wird vernachlässigt. Dr. Dieter Porth