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Reporterbericht: Kontaktlink zu Redaktion buergerstimmen.de [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)
 

Kurzbericht.

Bei Hammerdeal.de wird eine Auktion-Rückwärts angeboten. Das Unternehme beschreibt das Auktionsprinzip folgendermaßen.
(Zitiert am 24.8. gegen 18:00 von http://www.hammerdeal.de/how_it_works )

"...
Einführung
Hammerdeals Auktionen, bei denen es auf die niedrigsten, alleinstehenden Gebote ankommt, unterscheiden sich von anderen Auktionen dadurch, dass das niedrigste Einzelgebot den Zuschlag erhält. Gebote können nur in Cents erfolgen und das Ziel ist es, das niedrigste Gebot abzugeben, das bei Abschluss der Auktion auch das einzige Gebot über diesen Betrag ist. Bei jedem Gebot, das Sie abgeben, erhalten Sie von hammerdeal eine der folgenden drei Antworten:

1. Ihr Gebot ist das niedrigste Einzelgebot. Wenn es dabei bleibt, d. h., wenn kein Gebot über dieselbe ganze Betragszahl erfolgt, erhalten Sie bei Versteigerungsschluss den Zuschlag.
2. Ihr Gebot ist das einzige über diesen Betrag, es ist jedoch nicht das niedrigste Gebot. Um den Zuschlag bei der Auktion zu erhalten, müssen alle anderen Gebote, die Einzelgebote und niedriger sind als Ihres von Ihnen oder einem anderen Bieter mit einem Gebot über dieselbe ganze Betragszahl aus dem Rennen geworfen werden.
3. Leider ist Ihr Gebot nicht das einzige über diesen Betrag. Ganze Zahlen, die mehrfach geboten werden, können den Zuschlag bei einer Auktion nicht erhalten.

Wenn Ihr Gebot bei Abschluss der Auktion das niedrigste Einzelgebot ist, erhalten Sie das Recht, den Auktionsgegenstand zu diesem gebotenen Betrag zu erwerben, der fast immer nur ein Bruchteil dessen ist, was Sie ansonsten für diesen Gegenstand hätten ausgeben müssen. Bieten Sie mit und gewinnen Sie!
..."
Das Prinzip wird mit einer Grafik erläutert, die ähnlich wie die nachfolgende tabelle aufgebaut ist.

Preis	Bieter	Biet-Gewinner
1 Ct	((((	nein
2 Ct	((	nein
3 Ct	(((	nein
4 Ct		nein, kein Bieter
4 Ct	(	ja, niedrigstes Einzelgebot
5 Ct	(	nein, ein anders Gebot ist niedriger

Jedes Gebot kostet im Normalfall fünfzig Cent. Mir scheint es, dass es sich bei diesem diese Verkaufsart um eine Lotterie handelt Aber die Betreiber schreiben auf ihrer Seite (http://www.hammerdeal.de/contact#faq19)
Ist eine Rückwärtsauktion/Niedrigstgebot-Auktion eine Art Lotterie?
Nein, der Ausgang einer Lotterie hängt ausschließlich vom Zufall ab. Bei einer Niedrigstgebot-Versteigerung können die Teilnehmer den Verlauf und damit auch das Ergebnis beeinflussen.

Ich halte diese Einschätzung für falsch. Ich habe das gleiche Prinzip vor über zehn Jahren benutzt, um unter Studenten eine Flasche Sekt zu verlosen.
Ich halte die Rückwärtsaktion für eine Lotterie, weil

• die Bieter keinerlei Informationen haben, um den Verkauf zu ihren Gunsten zu lenken.
• 
  die jede Rückwärts alle Kriterien des zufälligen Ereignisses erfüllt. (Bronstein, Taschenbuch der Mathematik, 22. Aufl. 1985, S. 655: "Ein zufälliges Ereignis oder ein versuch ist ein Vorgang, bei dem die verschiedene Ausgänge möglich sind, so dass man vorher nicht sagen kann, welcher Ausgang eintreten wird. Ein Versuch ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass er im Prinzip beliebig oft wiederholbar ist."
• die Bieter für die Zahlung von fünfzig Cent pro Gebot keinen Gegenwert erhalten, den man bei einer Auktion erwarten würde. Bei einer Auktion sind die Gebote üblicherweise kostenfrei. Der Bieter hat dabei auch keine Möglichkeit und keine Informationen, um sein Gebot so zu gestalten, dass er mit einem Erfolg rechnen kann. Das Gebot ist deshalb als Loskauf zu werten.

.
Im Prinzip ist die Idee gut geeignet, um Werbeaktionen durchzuführen. Auch als Lotterie ist die Idee geeignet. Wenn es aber eine Lotterie ist, dann sind bestimmte Kriterien zu erfüllen.
Bei normalen Lotterien sind bestimmte Summen als Gewinn wieder auszuschütten. Bei der vorliegenden Auktion kann nicht einmal eine Ausschüttungsquote nicht garantiert werden. Wenn eine Porsche verkauft wird, so kann es sein, dass Hunderttausende mitmachen und über die Gebotsgebühren ein Vielfaches des eigentlichen Wertes eingenommen wird.

Wieso ist die Frage Lotterie oder Nichtlotterie wichtig?
Bei einer Lotterie sind bestimmte Ausschüttungsquoten zu erfüllen. Für Geschäfte gilt dies nicht. Solche Ausschüttungsquoten sollen den Lotterieteilnehmer schützen.
Bei einer Lotterie sind hohe Glücksspielsteuern zu zahlen. Diese Steuern sollen das Anbieten von Lotterien unattraktiv machen, da die Suchtgefahr von Glücksspielen bekannt ist. Genau wie bei Lotterien spricht das Verkaufsmodell die Gier der Bieter an - mit wenig Geld viel Rausholen.
Auch sind im Gegensatz zu den üblichen Verlosungsaktionen in den allgemeinen Geschäftsbedingungen die Angestellten des Portals nicht vom Mitbieten ausgeschlossen. (http://www.hammerdeal.de/rules) Hier wird der entsprechende Auszug zur Registrierung zitiert:
"...
Registrierung
Die Nutzung von hammerdeal.de ist nur nach vorheriger Registrierung des Nutzers und nur für Nutzer mit einer deutschen Wohn- und Versandanschrift möglich. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Volljährige. Die Registrierung ist kostenlos und steht ausschließlich natürlichen Personen offen. ...
..."
Dr. Dieter Porth

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