geändert am 21.09.2005 - Version Nr.: 1. 13
Dr. Dieter Porth Die Ausgrenzung der Jugendlichen wird jährlich stärker. In den letzten Jahren ist die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz bundesweit - und wahrscheinlich auch in Göttingen - gestiegen. Die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz nimmt seit einigen Jahren kontinuierlich zu, wie die Statistik für den August zur Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz zeigt:
August 2001 83.943
August 2002 87.101
August 2003 106.668
August 2004 119.795
August 2005 132.186
Rolf Becker (Stadtrat, Grün) fordert zum Einen von der Verwaltung eine Ausbildung über eigentlichen Bedarf hinaus und zum Anderen Maßnahmen zur Förderung der Ausbildungsfähigkeit der, also aller, Jugendlichen.
Interessant ist an der Pressemitteilung, die Betonung des Ausdrucks "ausbildungsfähig". Mehrfach wird relativ pauschal betont, dass die Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen durch Förderungen gefördert werden muss. Genaue Angaben, zum Beispiel Kennzeichen der mangelnden Ausbildungsfähigkeit, fehlen.
Sehr geehrter Herr Becker, meinen Sie den Begriff "ausbildungsfähig" im Sinne des Slogans "Ausbildung macht frei"? Diesen unterschwelligen, die Jugend-verachtenden Eindruck hinterlässt jedenfalls die Pressemitteilung bei mir. . gez. Dieter Porth.
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[Göttingen - 01.09.05 - Pressemitteilung] [Quelle: Email]
Zum neuesten Arbeitsmarktbericht: GRÜNE fordern Ausbildungsplatzinitiative
Der aktuelle Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Göttingen vom 31.08.2005 ♥ erfordert nach Auffassung der GRÜNEN im Rat der Stadt Göttingen dringenden Handlungsbedarf für zusätzliche Aktivitäten zur Schaffung von Ausbildungsplätzen. Ausweislich der Statistik der Arbeitsagentur seien in der Arbeitsmarktregion Göttingen noch rund 900 Jugendliche ohne einen Ausbildungsplatz. Dieser hohen Nachfrage würden nur 270 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüberstehen. Die vielfältigen lobenswerten Aktivitäten des "Pakt für Ausbildung" in Göttingen würden nicht ausreichen, um die Lage am Ausbildungsmarkt auch in diesem Jahr zu entschärfen. Die GRÜNEN fordern deshalb in einer Initiative zum Rat am 09.09.2005 verstärkte zusätzliche Aktivitäten zur Schaffung von Lehrstellen und überbetrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche. "Ziel muss sein, dass jeder und jedem ausbildungsfähigen Jugendlichem im Herbst ein Ausbildungsplatz angeboten werden kann", fordert Rolf Becker, Fraktionsvorsitzender der Ratsgrünen. Ohne diese Basis sei der spätere Lebensweg der Jugendlichen verbaut, die gesellschaftlichen Folgekosten ♥ seien immens.
"In wenigen Jahren werden uns wegen der Geburtenrückgänge ausbildungsfähige Jugendliche am regionalen Arbeitsmarkt fehlen. Deshalb dürfen wir die Potentiale der jetzt Ausbildungsplatzsuchenden nicht verschwenden", so Becker. Die GRÜNEN haben deshalb ein Bündel von Maßnahmen zur Schaffung weiterer Ausbildungsplätze geschnürt, um die Ausbildungsfähigkeit der Auszubildenden ♥ zu steigern und um zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Zunächst müssten die Verwaltungen in Stadt und Landkreis eine Vorbildfunktion als Ausbildungsbetrieb übernehmen und deutlich über Bedarf ausbilden ♥ . Außerdem müssten die Verwaltungen sich als starke Partner im neu geschaffenen Ausbildungsverbund ISA engagieren (ISA e.V.: Initiative Südniedersachsen für mehr Ausbildung). Arbeitsagentur und die Job Center in Stadt und Landkreis müssten künftig verstärkt an einem Strang ziehen und sich mit höchster Priorität für die Schaffung überbetrieblicher Ausbildungsplätze engagieren sowie verstärkt Maßnahmen fördern, die Jugendliche ausbildungsfähig machen.
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