geändert am 19.09.2006 - Version Nr.: 1. 39
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Dr. Dieter Porth Mitte Oktober beantragte ein Investor den Abriss des Nikolaiviertels, um dort einen Shopping-Center zu etablieren. Der Name des Investors ist in der Presse bisher noch nicht erwähnt worden. Nach ersten Reaktionen im Rat der Stadt zeigen sich jetzt eine weitere Konsequenz: das traditionelle, weit über die Grenzen Deutschlands bekannte Nörgelbuff muss zum 1.1.2006 seine Türen schließen. Viele interessante Projekte verlieren damit ihren Raum und Göttingen verliert eine touristische Attraktion.
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[Göttingen - 02.12.05 - Pressemitteilung] [Quelle: Email]
GRÜNE zur Schließung des Nörgelbuffs: - Nikolaiviertel muss ein Ort der Kultur bleiben Verhandlungen mit dem Investor gefordert
Anlässlich der angekündigten Schließung des Nörgelbuffs fordern die GRÜNEN im Rat der Stadt Göttingen, dass die Stadtverwaltung die Schaffung eines räumlich adäquaten und bezahlbaren Kulturraumes zum Gegenstand der Verhandlungen mit dem Investor macht .
"Die Göttinger Innenstadt darf nicht nur dem Einzelhandel zur Verfügung stehen. Sie ist auch ein Ort der Kultur und des urbanen Lebens", meinen Dagmar Sakowsky, kulturpolitische Sprecherin und Ulrich Holefleisch, baupolitischer Sprecher der GRÜNEN. Deshalb dürfe es nicht ohne weiteres hingenommen werden, wenn aufgrund der geplanten Umbaumaßnahmen der Pachtvertrag für den traditionsreichsten Live-Club in Göttingen nicht mehr verlängert wird. "Das Nörgelbuff ist Kulturgeschichte. Man darf dem Investor nicht nur Denkmalschutz zur Auflage machen, sondern auch den Erhalt der bestehenden lebendigen Kulturszene in diesem Viertel", fordern die beiden grünen Ratsleute Baudezernent Dienberg auf.
Die GRÜNEN appellieren zugleich an den Investor, bei den Planungen bezahlbare Räumlichkeiten für einen neuen Live-Club vorzusehen. Dieser müsse nicht unbedingt am alten Ort im Keller untergebracht, sondern sollte idealer Weise eine größere gastronomische Räumlichkeit mit Tageslicht und der Möglichkeit zur Außenbestuhlung sein.
"Lokale Live-Musik in der Innenstadt ist ein wichtiger kultureller Standortfaktor in unserer Universitätsstadt. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass lokale Live-Musik im Popsektor künftig aus dem Kulturetat gefördert wird ", versichert Sakowsky. Dazu sei bereits eine Summe im Haushalt 2006 eingestellt worden.
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Wo etwas endet, entsteht Platz für etwas Neues? Wie entwickelt sich die unabhängige Kulturszene weiter?