geändert am 01.03.2006 - Version Nr.: 1. 89

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Gemeinde

Die Ratsfraktion der Grünen fordert ein Audit (= aufwendige Maßnahme zur Beschäftigung der Verwaltung mit sich selbst mit der geringen Hoffnung auf konsensfähige Rationalisierung) in einer eine für die Verwaltung. Mit den so gewonnenen Informationen sol

Bereich: Arbeit

Dr. Dieter Porth - GöttingenDer Text wird unkommentiert integriert. Er wird später maschinell nachbearbeitet.

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Pressemitteilung Die Grünen - Stadtratsfraktion [ Homepage ] (Dagmar Sakowsky, Heike Nückel)

[Göttingen - 24.02.06] [Quelle: Email]

GRÜNE fordern familienfreundliche Personalpolitik in der Stadtverwaltung
Die GRÜNEN im Rat der Stadt Göttingen wollen die Stadtverwaltung zu einem Modellunternehmen für eine familienfreundliche Personalpolitik machen. Dies geht aus einer Initiative für den Rat am 10. März 2006 hervor.
"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss für Frauen und Männer eine ganz selbstverständliche Angelegenheit werden", fordert die frauenpolitische Sprecherin der grünen Ratsfraktion Dagmar Sakowsky. Viele Unternehmen und öffentliche Verwaltungen hätten bereits die Vorteile einer familienfreundlichen Personalpolitik erkannt. Hiervon würden alle profitieren: Die Mitarbeiter, aber auch die Unternehmen, da die Produktivität der Mitarbeiter mit Kindern steige, wenn man deren familiäre Situation berücksichtigen würde.
Die Göttinger Stadtverwaltung soll nach dem Willen der GRÜNEN mit gutem Beispiel für die Unternehmen in der Region voran gehen und sich dem eigens für diese Zwecke entwickelten Audit Beruf & Familie der Hertie-Stiftung unterziehen. Bei diesem Audit werden in einem kontinuierlichen Prozess gemeinsam mit allen Mitarbeitern Maßnahmen für ein familienfreundliches Umfeld in den Unternehmen, wie z.B. zur Arbeitszeit und zur Arbeitsorganisation erarbeitet.


ANLAGE
Ratsantrag für die Sitzung am 10.03.2006 - Audit Beruf & Familie für die Göttinger Stadtverwaltung

Die Verwaltung wird beauftragt, für die Stadtverwaltung Göttingen das Audit Beruf & Familie durchführen zu lassen.

Begründung:
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss für Frauen und Männer eine Selbstverständlichkeit werden. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur ist ein Standortvorteil für die Region. Familienfreundlichkeit rechnet sich für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen auch betriebswirtschaftlich, da Motivation und Produktivität der Beschäftigten mit Kindern steigen, wenn sie in einem familienfreundlichen Unternehmensklima arbeiten. Wir halten es für angebracht und erforderlich, dass die Stadtverwaltung Göttingen sich zu einem Modellunternehmen für eine familienfreundliche Personalpolitik entwickelt.
Öffentliche und private Unternehmen sowie öffentliche Verwaltungen erkennen, dass eine erfolgreiche Personalpolitik auch die familiäre Situation und die privaten Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigen muss. In öffentlichen und privaten Unternehmen, die qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten und anwerben wollen, wird verstärkt nach tragfähigen Modellen für eine familienbewusste - aber zugleich auch unternehmensgerechte - Personalpolitik gesucht.
Auf Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung wurde das Audit Beruf & Familie entwickelt, das sich in den vergangenen Jahren als anerkanntes Personalentwicklungs- und Managementinstrument etabliert hat. Im Juli 2001 wurde zwischen der Bundesregierung und den Präsidenten der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft (DIHK, BDA, BDI, ZDH) die "Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft" unterzeichnet. In dieser Vereinbarung empfehlen die Spitzenverbände der Wirtschaft den Unternehmen, das Audit berufundfamilie® "bei der Weiterentwicklung von Chancengleichheit und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nutzen".
In Niedersachsen wird das Audit zunehmend auch von öffentlichen Verwaltungen genutzt, so wurden bereits die Landkreise Emden und Osnabrück, die Stadtverwaltung Langenhagen und das niedersächsische Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales zertifiziert.
Das Audit Beruf & Familie ist ein umfassendes Instrument für eine familienbewusste Personalpolitik. Beim diesem Audit werden unternehmensspezifische Lösungen erarbeitet. Es geht beim Audit nicht um die Umsetzung von allgemeinverbindlichen Modellen, sondern um das Angebot bedarfsgerechter und praktikabler Maßnahmen, die in einem Prozess gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Unternehmen erarbeitet werden.
Das Audit initiiert einen kontinuierlichen Prozess, bei dem unterschiedliche Handlungsfelder für eine familienfreundliche Personalpolitik passgenau angewandt werden können. Zu diesen Handlungsfeldern zählen:
1. Arbeitszeit: Maßnahmen flexibler Arbeitszeitgestaltung hinsichtlich Umfang, Zeitpunkt und Abrechnungszeitraum, Freistellungsregelungen
2. Arbeitsorganisation: Bausteine und Methoden (etwa Mitarbeiterbeteiligung oder Teamarbeit) der flexiblen Gestaltung und Verteilung von Arbeitsaufträgen
3. Arbeitsort: Möglichkeiten eines flexiblen Arbeitsortes (etwa zu Hause, im Büro oder auf Reisen) und seine Anbindung an den Betrieb
4. Informations- und Kommunikationspolitik: unternehmensinterne   Kommentarpiktogramm  Informations- und Öffentlichkeitsarbeit über familienunterstützende Aktivitäten des Betriebes
5. Führungskompetenz: familienbewusstes Verhalten der Führungskräfte, aktive Unterstützung familienorientierter Vereinbarungen, Förderung der Kommunikations- und Konfliktfähigkeit
6. weitere betriebsspezifische Maßnahmen
Als Ergebnis des Audit gibt es in den beteiligten Unternehmen eine Analyse des Entwicklungspotenzials, einen systematischen und gewichteten Maßnahmenkatalog, konkrete Ansätze für die verbesserte Personal- und Organisationsentwicklung, Kennziffern für die betriebsspezifische Kosten-Nutzen-Analyse, erhöhte Kompetenzen der Führungskräfte.
Die Verwaltung kann sich als Modellunternehmen, das erfolgreich das Audit durchgeführt hat, auf drei Ebenen profilieren:
· bei den Beschäftigten, weil dadurch ein Engagement für mehr Familienfreundlichkeit sichtbar gemacht wird,
· bei der Gewinnung qualifizierten Nachwuchses, weil der Einklang von beruflichen Interessen und familiären Bedürfnissen bei Männern und Frauen immer stärker die Karriereplanung beeinflusst;
· durch den Imagegewinn nach außen als familienfreundliche Verwaltung und die Ausstrahlung auf regionale Unternehmen.
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Was macht die Meldung wichtig?

Evaluation und Audit sind oft kostenintensive Instrumente, mit denen sich eine Verwaltung beschäftigt. Das Resultat steht im allgemeinen vorher fest - man braucht mehr Geld und Mittel, um ordentliche Arbeit und die Änderungen leisten zu können. Derartige Audit werden bevorzugt in großen Verwaltungen angewandt, in welchen das Leistungsprinzip im Vergleich zum Fehlervermeidungsprinzip eine untergeordnete Rolle spielt.
In welchem Zusammenhang steht diese Initiative mit den aktuellen Streiks?

14.02.06 11:23:07s
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