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16.05.07 (set: 16.05.2007) ~ >>>
~ Dr. Dieter Porth - Göttingen
Am 10 Mai begeisterte das Cécile Verny Quartett vor über sechzig Zuschauern im Apex und gab für das Publikum zwei Zugaben.
Konzertgesamtnote: 2-
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[Göttingen - 16.05.07]
[Bericht]
Am 10. Mai spielte das Cécile Verny Quartett im Apex und begeisterte das gut gefülllte Haus.
Die Jazzband Cécile Verny Quartett begeisterte am Donnerstag über 60 Zuschauer im Apex. Das Konzert begann um Viertel nach acht und endete kurz vor elf. Es wurde einmal von einer ungefähr zwanzig minütigen Raucherpause unterbrochen. Am Ende des Konzerts gab die Band zwei Zugaben, was einiges über Stimmung während des Konzerts aussagt. Das neben dem Applaus auch das für Jazz unübliche Zustimmungsgejohle zu hören war, sagt ein übriges.
Das Cécile Verny Quartet gehört zu den musikalisch anspruchsvollen Jazzbands, wobei die Band an vielen Stellen der Arrangements eher den Melodien und weniger den Friggeleien der Musiker Raum gaben. Da ich kein Freund der Jazzmusik bin, dürfen sie von mir kein Loblied auf die Musik erwarten, aber die Band war besser sowohl musikalisch eher besser und inszenatorisch um längen besser, als das, was ich beim Göttinger letztjährigen Göttinger Jazzfestival im Studio und im Keller (siehe Querverweis am Ende der Seite) zu sehen bekam. Für die Freunde von Jazz und Soul ist ein Konzert bei dem Eintrittspreis von 14€ in jedem Falle zu empfehlen.
Kurzbericht zur Band Cécile Verny Quartett
Das Cécile Verny Quartett besteht seit 1987 und hat dieses Jahr am 21. Juni das zwanzig jährige Jubiläum. Zur Band gehören heute am Schlagzeug und Udu Torsten Krill, am Piano und Keyboard Andreas Erchinger und am Bass Bernd Heitzler. Mit dem Gesang glänzt die Namensgeberin der Band, Cécile Verny:
Zur Musik: Die Stimme von Cécile Verny ist herausragend. Während des Konzerts benutzte sie das gesamte Klangspektrum von ganz leise bis ganz laut. Typisch war für sie das Ableiten in die lautmalerischen Improvisationen des Jazzgesangs. Dabei waren ihre Improvisationen aber eingebunden in den Spannungsbogen der Musikstücke. Diese zielgerichteten Improvisationen waren dabei typisch für die allermeisten Stücke. Zielgebundene Improvisationen meint folgendes. Die Musiker beginnen mit einem gemächlichen ruhigen Part der Grundmelodie. Gemäß des Arrangements soll die Stimmung des Stückes gesteigert werden, wobei einer der Musiker, in den meisten Fällen Cecile Verny, die musikalische Führung übernimmt. In dem Arrangement ist aber nicht festgelegt, wie die Musiker diese Steigerung erreichen. Jedem Musiker bleibt an dieser Stelle die Möglichkeit selbst zu improvisieren oder sich musikalisch an einen Mitmusiker heranzuhängen und mit ihm gemeinsam einen Part zusammen zu spielen. Durch dieses freie musikalische Wechselspiel wirkt das Arrangement für einen Jazzfreund lebendig und frei. (Für mich als Musikfreund mit einfacher und rhythmisch geprägter Musikintelligenz wirkt die Musik kantig, unmelodiös und atonal, aber ich bin auch kein Jazzer.) Typische Jazzimprovisationen (Jeder darf einmal) kamen bei den Stücken des Cécile Verny Quartetts kaum vor, was für die musikalische Qualität der Arrangements und Stücke spricht.
An ihren Instrumenten waren die Musiker jeweils sehr gut und sie beherrschten verschiedene Spieltechniken, soweit ich das beurteilen kann. Der Schlagzeuger spielte sein Schlagzeug mal laut mal leise. Die Seiten des Klaviers wurden gedämpft, um eine afrikanische Atmosphäre beim Spiel zu erzeugen. Der Bassist, Strich haute, zupfte und zupfte die Seiten seines Instruments. Die Sängerin wisperte, improvisiert und sang frei. Diese hohe Spielqualität zeigte sich auch im Variantenreichtum der Musikstücke.
Zum Merchandising ist an dieser Stelle etwas zu sagen. Die Sängerin bekam es erst zum Ende des Konzerts hin, dass auf den anschließenden CD-Verkauf hinzuweisen. Weitere Merchandisingartikel hatte Band nicht anzubieten, obwohl sich sicher verschieden Artikel denken lassen. T-Shirt sind bei dem Publikum sicher nicht angebracht, aber ein Button für den Setzkasten in der Vitrine lässt sich sicher auch an das Publikum des Cecile Verny Quartetts verkaufen. Auch der Hinweis auf die eigene Website ging etwas unter.
Zur Lichtshow. Im Apex ist eine Lichtshow mit den festeingestellten Strahlern kaum möglich. Aber auch auf der aufgeräumt wirkenden Bühne waren keine Lichteffekte installiert.. Die Bühne war auch sonst nicht besonders ausgestaltet und wirkte etwas kühl. Das Outfit wirkte bei Cécile festlich, während der Rest der Musiker eher alltäglich wirkte.
Zur Inszenierung. Im ersten Set bestimmte hauptsächlich Cécile Verny die Inszenierung. Sie gab durch Gesten zu verstehen, wenn ein Zwischenapplaus erwünscht war. Sie übernahm die Moderation und erzählte einiges zu den Titeln und zur Band. Die Moderation war dabei fast immer verständlich. Sie sprach langsam und wartete vor allem immer den Applaus ab. Auch der Dank für den Applaus. In der Moderation nahm sie sich schon am Anfang die Zeit um, die Musiker bei einzelnen Stücken vorzustellen. Insgesamt war die Gestik von Cécile ausgeprägt und wirkte an keiner Stelle übertrieben. Die Gestik passte zu den zum Teil chilligen zum Teil dramatischen Stücken.
Im zweiten Set wurde auch langsam der Bassist lockerer und inszenierte zum Teil seine Soli und sein Bassspiel. Inszenierung meint hier, dass die Gesten ausdrucksstärker waren, als wie es für das Spiel des Basses nötig waren. Gerade diese Symbiose zwischen optischen Eindrücken und dem gehörten Musikspiel machten für den Zuschauer den Reiz seines Spiels aus. Mehrfach gab es auch Zwischenapplaus, zu dem Cècile mit einer "hinweisenden" Armgeste auch aufforderte. Diese Geste machte Cecile auch häufiger, um dem Publikum zu signalisieren.
Cécile Verny Quartett: Charakter der Musik
Musikstil |
Aspekte |
Minimum |
Maximum |
Jazz |
Improvisation: wenig - viel |
7 |
9 |
House |
Geschwindigkeit: langsam - schnell |
4 |
6 |
Klassik |
Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel |
3 |
5 |
Chill |
kurze akzentuierte Töne - lange Töne |
3 |
7 |
Blues |
Heiterkeit - Leiden |
1 |
3 |
Rock |
Romantik - Aggression |
2 |
4 |
Ska |
Selbstversenkung - Feierstimmung |
2 |
3 |
Pop&Folk |
Wertung: anspruchsvoll - einfach |
3 |
5 |
Cécile Verny Quartett: Internet
Cécile Verny Quartett: Textinhalte
Auf die Texte wurde während des Konzerts nicht geachtet.
Benotung
Das Publikum gehört vom Outfit eher zur gehobenen Mittelschicht in Göttingen. Ein Großteil der Zuschauer war zwischen 35 und 55 Jahre alt.
Aspekt |
Note |
Inszenierung |
2- |
Musiker |
2 |
Arrangements |
2+ |
Lichtshow und Bühnengestaltung |
4 |
Merchandising |
3- |
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Gesamtnote |
2- |
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Porth ©2007 (www/∗")
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Oh, irgendwo habe ich die Farbe verloren. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Bei Schlagzeugduo machten die Musiker den Blick auf die Bühne frei und stellten sich professionell an den Rand. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Abschied des Cécile Verny Quartetts im Apex am 12. Mai 2007. Von links nach rechts stehen der Bassist Bernd Heitzler der Schlagzeuger Torsten Krill, die Sängerin Cécile Verny und der Pianist Andreas Erchinger. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Entspannt spielt Thorsten Krill das Udu (Das sieht aus wie eine Blumenvase mit eine zweiten Resonanz-Loch an der Seite) |
Porth ©2007 (www/∗")
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Panorame-Bild zum Cècile Verny Quartet . Auch zwischen den Gesangsparts zeigte die Mimik von Cécile Verny (oben links), dass ihr die Musik Spaß machte. Die gepressten Lippen vom Drumer Torsten Krill (oben links) waren während des Konzerts typisch. Der Bassist Bernd Heitzler (unten links) drehte showmäßig erst beim zweiten Set richtig auf. Der Pianist Andreas Erchinger (unten rechts) gab sich auf der Bühne eher schüchtern. |
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