geändert am 30.11.2005 - Version Nr.: 1. 18
22.11.05 (set: 30.11.2005) / - >>>
Dr. Dieter Porth Das Präsidium der Universität will die Sozialwissenschaften umstrukturieren. Insgesamt soll der Aspekt der Lehrerausbildung gestärkt werden. Gleichzeitig soll der gesellschaftliche Aspekt der Sozialwissenschaften zurückgefahren werden. Ein wesentliches Argument ist dabei der Hinweis auf die mangelnden Berufsaussichten der Absolventen. Die vorgestellten Pläne wurden in Abstimmung mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen besprochen. Erst nach der Vorstellung soll die Fakultät in die Diskussion eingebunden werden.
------------------------------
[Göttingen - 17.11.05 - Pressemitteilung] [Quelle: Website]
Präsident der Universität Göttingen stellt Planungen im Senat vor und fordert konstruktiven Dialog
(pug) Der Präsident der Universität Göttingen, Prof. Dr. Kurt von Figura, hat in der Sitzung des Senats am Mittwoch, 16. November 2005, Pläne zu einer Umstrukturierung der Sozialwissenschaftlichen Fakultät vorgestellt. Ziel ist dabei eine stärkere Profilierung der Göttinger Sozialwissenschaften auf der Grundlage bereits entwickelter wissenschaftlicher Schwerpunkte. Das Konzept des Präsidiums sieht vor, die Soziologie deutlich auszubauen, die Schul- und Unterrichtsforschung zu stärken und darüber hinaus die Ethnologie zu fördern . Im Gegenzug sollen Kapazitäten in der Politikwissenschaft reduziert sowie die Pädagogik und die Sportwissenschaften auf den Bereich der gymnasialen Lehramtsausbildung konzentriert werden. Prof. von Figura: "Die neuen Strukturen in der Sozialwissenschaftlichen Fakultät müssen die Voraussetzungen dafür bieten, wissenschaftlich nationale und auch internationale Sichtbarkeit zu erlangen."
Die Umstellung des Studienangebotes in den Sozialwissenschaften auf Bachelor- und Masterstudiengänge zum Wintersemester 2006/2007 erfordere eine rasche und konstruktive Strukturdiskussion, so Prof. von Figura. "Wir werden nur solche Studiengänge anbieten, die verlässlich, dauerhaft und forschungsbasiert ein Studium auf hohem Niveau ermöglichen. Studiengänge zu eröffnen, die über kurz oder lang wieder geschlossen werden müssen, weil uns die erforderlichen Ressourcen fehlen, ist den Studierenden gegenüber unredlich und mit mir nicht zu machen." Die Diskussion müsse nun zunächst mit der Fakultät und anschließend in den Universitätsgremien geführt und bis zum Ende des Wintersemesters Mitte Februar 2006 abgeschlossen werden.
Die jetzt vorgestellten vor, die Zahl der Professsuren in der Soziologie von bisher acht auf zehn aufzustocken und im Zuge Pläne des Präsidiums sehen dieser Schwerpunktbildung auch das Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) auszubauen. In der Politikwissenschaft sollen die bisher vier Lehrstühle auf zwei Professuren mit einem fachwissenschaftlichen und einem didaktischen Schwerpunkt zurückgefahren werden, wobei dann Soziologie und Politikwissenschaft eine "Funktionseinheit" bilden werden. In der Ethnologie sollen die drei bestehenden Professuren beibehalten werden; eine personelle Verstärkung ist für Sonderaufgaben in der Völkerkundlichen Sammlung geplant. In der Pädagogik ist mit der Konzentration auf die Unterrichtsforschung und die Lehramtsausbildung eine Reduzierung der Professuren von bisher fünf auf dann vier verbunden, in den Sportwissenschaften soll ebenfalls ein Lehrstuhl (bislang drei) wegfallen.
Für das Studienangebot hätten diese Umstrukturierungen zur Folge, dass fachwissenschaftliche Bachelor- und Masterstudiengänge in den Göttinger Sozialwissenschaften künftig in der Soziologie und der Ethnologie angeboten würden. Die Studienfächer Politik, Sport und Pädagogik wären dagegen ausschließlich im Rahmen des Lehramts für Gymnasien wählbar. Wie Prof. von Figura in der Senatssitzung erklärte, ist dieser Schritt mit einem Abbau von voraussichtlich rund dreihundert bis vierhundert Studienplätzen verbunden. "Das ist der Preis, den wir für mehr Forschungskapazitäten und damit auch für eine qualitativ bessere Lehre zahlen müssen."
Wie der Präsident erläuterte, bilden die fachwissenschaftlichen Bewertungen der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen, der von der Sozialwissenschaftlichen Fakultät vorgelegte Entwicklungsplan und die Clustergespräche mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur die Grundlagen für die vorgelegten Planungen und definieren den Handlungsrahmen für die weitere Strukturdiskussion. Im Zuge der Phase drei des so genannten Hochschuloptimierungskonzeptes ist vom Ministerium in den Clustergesprächen die Erwartung formuliert worden, dass die Soziologie in Hannover abgebaut und in Göttingen gestärkt und im Gegenzug die Politikwissenschaft in Hannover ausgebaut und in Göttingen reduziert werden sollen.
------------------------------
Wie wichtig ist in der Forschungspolitik der Geisteswissenschaften die Forschungsqualität?
Frühere Meldung 12.09.2005 - Göttingen: Uni-Bibliothek geht ohne politische Unterstützung erste sanfte Schritte in Richtung des digitalen Buches
Spätere Meldung 22.11.05 (set: 30.11.2005) / - Göttingen: Die Universität Göttingen wird für ihren seit 111 Jahren bestehenden Hochschulsport ausgezeichnet.