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Wie sollen die Zitate für die Internet-Chronik ausgewählt werden? Nach dem Mainstream oder nach inhaltlicher Vielfalt? - Teil 1 der Ideensammlung zur Internet-Chronik "Bürgerstimmen im Göttinger Land"
Bereich: Forschung ~ meinen ~
Dr. Dieter Porth - InternetDer Bericht stammt von Dr. Dieter Porth. Kursiver Text kennzeichnet die persönliche Meinung des Autoren.
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Pressemitteilung Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)[Internet - 24.05.06] [Quelle: Email]
Ziele der Internetchronik "Bürgerstimmen im Göttinger Land"
Die Idee der Internet-Chronik "Bürgerstimmen im Göttinger Land" fußt auch verschiedenen Motivationen. Die Entwicklung des Projekts ist offen Die Ideensammlung zu den Grundlagen, Grundannahmen und philosophischen Positionen begleitet die Entwicklung der Internet-Chronik.
Die Ideensammlung wird sich über mehrere Artikel erstrecken. In den Artikeln werden verschiedene Ideen angedacht und erscheinen zusammenhanglos. Erst im Laufe der Zeit wird sich ein Gebäude daraus entwickeln. Insgesamt steht hinter den Artikeln immer die Frage, wie das Internet auf den einzelnen wirkt und welche Konsequenzen es für mein Projekt hat.
Persönlicher Zugang
Die Internet-Chronik wird im wesentlichen getragen von einer Bemerkung aus George Orwell Roman 1984. In dem Roman geht es das Thema Überwachungsstaat und der Manipulation seiner Bürger unter anderem auch durch eine Geschichtsschreibung, die sich an den Erfordernissen der Politik orientiert. In deutscher Geschichte gibt es viele Beispiele von Versuchen zu Geschichtsfälschungen. Als Beispiel seien die Bücherverbrennungen im dritten Reich oder die zentralisierte Löschaktion im Bundeskanzleramt zum Verkauf der Leuna genannt. Gerade der zweite Fall zeigt, wie wichtig Sicherheitskopien sind. Die Sicherheitskopien müssen bei einer unabhängigen Institution liegen. Aber der Fall des zweiten amerikanischen Irakkrieges zeigt, dass das Streuen von Falschinformationen wesentlich zur Begründung eines Krieges sein kann.
Das Internet bietet neue Möglichkeiten, die sowohl Stärke wie auch Schwäche sein können. Die Aufzählung einiger Eigenarten des Internets gibt Hinweise auf mögliche Schwierigkeiten, wobei nachfolgend nur zwei Eigenarten diskutiert werden:
.Eigenarten
-Der Zugang zum Internet ist preiswert und anonym.
-Das Internet ist anonym.
-Die Daten im Internet sind nie sicher.
-Das Vernetzung ermöglicht das zusammenziehen von Informationen zu Themen und die Offenlegung von Entwicklungen..
Der Zugang zum Internet ist preiswert.
Jeder kann dort seine Gedanken veröffentlichen. Dies garantiert eine Vielfalt der Meinungen. Wenn eine Institution gegen eine kritische Meinung Tausende abweichender Meinungen setzt, dann erschlägt die Masse die Wahrheit. Dies ist zum Beispiel in Meinungsforen denkbar. Dort kann man die Meinungsbildung bis zum gewissen Grad manipulieren, wenn man eine bestimmte Anzahl an Menschen mit gleicher Meinung vortäuscht.
Die Wahrheit im Internet kann also nicht demokratisch festgelegt werden. Da es kein vernünftiges Kriterium gibt, nach welchem man die Wichtigkeit einer Meinungbewerten kann. Insbesondere ist an dieser Stelle anzumerken, dass nicht die Herkunft sondern nur der Inhalt eines Textes zählt. Im Laufe der Zeit wird eine politische Vereinigung in den Veröffentlichungen sein wahres Gesicht zeigen. Die Zahl der Unterstützer dieser "Partei" ist angesichts der Vielzahl von Content-Systemen und angesichts der Möglichkeiten der Automatisierung immer nur unsicher festzustellen. Im Internet weiß man nie, wie viele Unterstützer eine bestimmte Meinung hat.
In der Internet-Chronik "Bürgerstimmen im Göttinger Land" zählt die inhaltliche Vielfalt mehr als der sogenannte politische Mainstream oder die scheinbare Zahl der Unterstützer.
Das Internet ist anonym.
Im Internet kann jeder unter einem Nicknamen firmieren. Jeder kann sich hinter verschiedenen Identitäten verstecken. Manchmal ist dies sinnvoll. Wenn ein Tabuthema angesprochen werden soll, dann ist dies mit einem anonymen Nicknamen einfacher als mit einer echten Identität. Gerade bei Tabuthemen kann es zu Ausgrenzungen und Anfeindungen kommen. Auf der anderen Seite bieten die anonymen Nicknamen die Möglichkeit, große Massen an Zustimmung oder Ablehnung vorzutäuschen. In einer Demokratie ist die Masse von Menschen eine Autorität, der sich viele Menschen anschließen.
Bei Domainnamen scheint das Problem der Anonymität nicht gegeben zu sein; denn schließlich kann man den Eigentümer eines Domainnamens zum Beispiel über www.denic.de herausbekommen. Aber welche Information gibt mir der Name - keine. Letztendlich nehme ich die Identitäten nur über ihre Äußerungen im Internet wahr, wenn ich den Eigentümer der Domain nicht in anderen Zusammenhängen noch kenne. Im Prinzip ist jeder im Internet anonym. Erst im Laufe der Zeit wird eine Person durch permanente Präsenz zu einer Identität - dies gilt für Einzelpersonen genauso wie für Organisationen.
In der Internet-Chronik werden die Inhalte über den Namen gesetzt. Offensichtlich anonyme oder pseudoanonyme Veröffentlichungen werden zwar seltener veröffentlicht, aber wichtige Inhalte werden unabhängig vom Namen des Herausgebers
Zusammenfassung
Veröffentlichungen werden ohne Ansehen und Bekanntheit des Herausgebers in erster Linie nach inhaltlichen Kriterien ausgewählt. Dabei ist die inhaltliche Vielfalt der Meinungen wichtiger als die Darstellung des politischen Mainstreams in der Chronik.
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