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"Kaiser Jones" - trommelnd in den Untergang
03.11.2012 Am 31.10.12 hatte das Stück "Kaiser Jones" seine Premiere im Theater im OP. Mit vielen kreativen Inszenatorischen Einfällen machten die Schauspieler das Stück zu einem sehenswerten Augenschmaus. In dem Stück wird eindrücklich dargestellt, wie der der vorher selbstherrliche Kaiser Jones im Laufe seiner Flucht vor der Rebellion langsam dem Wahnsinn anheim fällt und sich am Ende selbst richtet. Theaterhandwerklich können die Macher mit jedem professionellen Theater mithalten. Trotzdem ich bin von der Interpretation des Stoffes enttäuscht. Statt des Abgleitens in den Wahnsin, wie es bei der Inszenierung dargestellt wird, beschreibt das Stück nach meiner Auffassung eher, wie der Kaiser Jones sich erfolglos gegen die mentalen Fesseln des Zaubers (Gehirnwäsche) wehrt, dem ihn die Wilden bei einem Ritual in den Kopf eingepflanzt haben. Der Aspekt des persönlichkeitsgespaltenen Jones wird mir in der Inszenierung zu schwach deutlich. Dr. Dieter Porth.
Reporterbericht: Kontaktlink zu Redaktion buergerstimmen.de [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)
Impressionen zur Premiere von "Kaiser Jones" am 31.10.12 beim Theater im OP
(Bericht geschrieben am 1.11. und 3.11.12 – Leider hinderte mich am 2.11.12 mein Verbeißen in ein Javascript-Programmierproblem eine Fortführung der Arbeit an dieser Kritik.- Javascript ist die unangenehmste Programmiersprache, die mir bislang unter die Tastatur gekommen ist. ;-( )
Persönliche Impressionen und Fazit zu der Premiere von "Kaiser Jones" im Theater im OP am 31.10.12
Das Stück besticht durch viele inszenatorische Einfälle. Der Zombiehafte Einzug, der Sträflinge in der Waldszene, das geisterhafte Umschleichen des Kaiser Jones oder auch die Verwendung von einer schwarzen Gardine als Symbol der sich auflösenden Trennung zwischen Phantasie und Realität haben ihren ganz eigenen Reiz. Diese Details hinterlassen im Kopf des Zuschauers beeindruckende Bilder. Auch die zunehmende Panik der Hauptfigur Kaiser Jones und sein Abgleiten in den Wahn wird von Thomas Rühling gut und eindrücklich dargestellt. Die Inszenierung ist also kreativ und theaterhandwerklich toll umgesetzt worden.
Trotz dieses Lobes komme ich hier leider wie ein blöder Deutschlehrer bei der Rückgabe zu einem mit viel Herzblut geschrieben geschriebenen Aufsatz zu dem Gesamturteil:
handwerklich gut, Umsetzung schlecht, weil Thema verfehlt
Meine Begründung möchte ich mit einem Zitat aus dem Klappentext zu dem irritierenden Sachbuch "Unsichtbare Ketten" von Dr. Hans Ulrich Gresch (http://home.arcor.de/bbl-dga/Unsichtbare%20Ketten.htm) beginnen.
: "...
Die Gehirnwäsche durch Persönlichkeitsspaltung ist nur bei sehr gut hypnotisierbaren Menschen effektiv. Die Täter spalten die Persönlichkeit ihres sorgfältig ausgewählten Opfers in mindestens zwei Teile, nämlich in einen bedingungslos gehorsamen "Sklaven", der durch Schlüsselreize gesteuert wird, und in eine "Alltags-Persönlichkeit", die den Anschein der Normalität aufrecht erhält. Diese Form der Gehirnwäsche beginnt oft bereits in früher Kindheit. War sie erfolgreich, so sind die Einsatzmöglichkeiten dieser künstlich gespaltenen Persönlichkeiten überaus vielfältig: Sie prostituieren sich, spionieren, verüben Attentate, rauben Banken aus, schmuggeln Drogen und Waffen – und können sich, sofern sie überleben, hinterher weder an ihre Handlungen, noch an die Auftraggeber erinnern. Da ihre Kritikfähigkeit und ihr Selbstbewusstsein weitgehend ausgeschaltet wurden, setzen sie nicht selten bedenkenlos ihr Leben aufs Spiel oder bringen sich u. U. sogar auf Kommando um.
..."
Das Sachbuch belautete mit vielen Zitaten verschiedene wissenschaftliche Experimente zur Gehirnwäsche und kommt zu dem Schluss, dass für eine starke mentale Versklavung die Persönlichkeitsspaltung unabdingbar ist. Genau diese Persönlichkeitsspaltung spiegelt sich in den verschiedenen Episoden bei "Kaiser Jones" wieder. Mit jeder Episode verbleibt der Kaiser Jones länger in der Persönlichkeit, die ihm die Wilden wohl bei dem Ritual zur Herstellung der Silberkugel angezaubert haben. Erst gegen Ende des Stückes beginnt sich Kaiser Jones an das Martyrium, dass er bei der Herstellung der Silberkugel durchlebt haben muss, zu Erinnern Er sagt sinngemäß: ich kenne diesen Ort. Er macht mir Angst. Eingedenk der Beschreibungen/Anleitungen aus dem Buch "Unsichtbare Ketten" ist es klar, warum sich Kaiser Jones nicht erinnert. Wer das Buch gelesen hat, wird auch verstehen, was der Wilde mit dem starken Zauber meinte.
Das Stück "Kaiser Jones" erzählt für mich in literarisch ansprechender Form die Wirkung von einer Gehirnwäsche. Ich bin mir nicht sicher, ob dem Autoren Eugene O'Neill die psychologische Moment seines Stückes bewusst gewesen ist. Aber er hat viele wichtige Aspekte zu den Folgen einer Gehirnwäsche in das Stück einfließen lassen. Ein wesentliches Moment in dem Stück und bei der Gehirnwäsche ist die Persönlichkeitsspaltung, mit der traumatisierte Menschen alle unschönen Erinnerungen in eine zweite Persönlichkeit auslagern♠1.. Dieser Aspekt der gespaltenen Persönlichkeit würde leider überhaupt nicht interpretiert, was dem Stück viel von seiner Kraft nimmt. Auch wenn die Inszenierung mir vor meinem Wissenshintergrund die Interpretation des Stückes nicht gefallen hat, so möchte ich hier ausdrücklich nochmals loben, dass viele Ideen in die Inszenierung eingeflossen sind.
Dr. Dieter Porth 3.11.12
Kleine Nachregung
Im Prinzip kann man relativ einfach die gespaltene Persönlichkeit des Kaiser Jones darstellen. Wenn er seinen Schlips ablegt, könnte er sich stattdessen ein Seidentuch umbinden. Bei der Verwandlung in seine ängstliche befehlsgehorsame "Angsthase" Jones würde er das Seidentuch vor den Mund ziehen, um so den Charakterwechsel zu repräsentieren. Und bei den Schüssen, würde er sich jeweils die Maske wieder vom Gesicht reißen.
Dr. Dieter Porth
Kurzinfo zur Inszenierung "Kaiser Jones" im ThOP
Info Detail (gegebenenfalls mit Link zu Website oder Wikipedia) Theater ThOP - Theater im OP (Web, Wiki) Regie Klaus Ingo Pissowotzki
Judith Twenhövel (Regieassistenz),
Bettina Klalkowski (Regieassistenz)Schauspieler Thomas Rühling als Kaiser Brutus Jones
Tobias Wojcijk als Mr. Smithers (Palast & Epilog) und als Auktionator (Wald 4)
Julia Bastian als Bedienstete (Palast 1, Epilog), als Gefangene (Wald 3) und als Schamanin (Wald 5)
Anja Köhler als gestaltlose Angst (Wald 1), als Frau 1, (Wald 4) und als Waldgeist (Wald 5)
Linda Schwich als gestaltlose Angst♠2 (Wald 1), als Frau 2 (Wald 4) und als Waldgeist (Wald 5)
Laura Potthoff als Gestaltlose Angst (Wald 1), als Gefangene (Wald 3) und als Reptilgöttin (Wald 5)
Yannick Morawa als Jeff (Wald 2), als Gefangener (Wald 3), als Mann 1 (Wald 4), als Waldgeist (Wald 5) und als Lem (Epilog)
Corvin Bürsing bzw. Palle Rolfs♠3 als Aufseher (Wald 3), als Mann 2 (Wald 4), als Waldgeist (Wald 5) und als Krieger (Epilog)Trommeln Albi Bührmann (Konzept) + Albis Trommelgruppe an der Musa Autor Eugene O'Neill (1995- 1953) (Wikipedia) Rechte S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main.
Deutscher Theater-Verlag, WeinheimDauer 20:15 bis 22:10 ohne Pause Genre Drama – Pantomimenspiel - Maskentheater
Details zur Premiere beim ThOP am 31.10.12
Geschichte des Stückes "Kaiser Jones"
Die Geschichte erzählt von dem letzten Tag eines Kolonialkaisers bei seinem "Hottentotten"-Stamm, der auf seiner Flucht vor der Furcht vor dem umstürzenden Volk von den verschiedenen Geistern/Erinnerungen seiner Vergangenheit eingeholt wird und der dank des Zaubers der Silberkugel sich am Ende selbst tötet. im Praktischen Sinne ist das Stück eine lyrische Verklärung mentale Fesseln. Das es sich dabei um eine Verklärung handelt, wird von den "Wilden" am Ende des Stückes deutlich zum Ausdruck gebracht. Die 'Wilden' behaupten zum Ende des Stückes, dass ihr starker Zauber den Kaiser getötet habe, was der vom "humanistischen" Denken geprägte Geheimdienstschef Mr. Smithers natürlich nicht glauben will.
Das Stück untergliedert sich in verschiedene kleine Episoden und baut dabei einen Spannungsbogen bis zum finalen Ende und den Abspann auf.
Palast (Dialog) - Den Beginn des Stückes prägt der Dialog zwischen dem überheblichen Kaiser Brutus Jones im Palast und seinem schmeichlerischen skorpionsartige Geheimdienstchef Mr. Smithers. In dieser Szene wird die Silberkugel aus dem Sechsschüssigen Revolver als tragendes Element vorgestellt, die die "Wilden" für den Kaiser Jones gegossen haben und mit der nur der Kaiser selbst sich umbringen kann. . In dieser Szene wird der von Gier geprägte Charakter des Kaiser Jones vorgestellt.
Wald 1 (Monolog) – Bei seiner ersten Rast am Rande des Waldes sucht der Kaiser den Weißen Stein, unter welchem er seinen Proviant versteckt hat. Während seiner Suche umschwirren ihn die Gesichtslosen Geister des Waldes und wispern, dass "sie ihn kriegen werden". Erst zum Ende der erfolglosen Suche bemerkt der Kaiser die Geister und vertreibt sie mit einem Schuss aus seiner Pistole.
Wald 2 (Monolog mit dem Würfelspieler) – Hier macht der Kaiser Jones Rast mitten im Wald. Ihn beschäftigen dabei seine persönlichen Probleme wie sein Hunger und seine Angst vor den gleich bleibend lauten Trommeln, die die Verfolgung der Wilden zu repräsentieren scheint. Zur Mitte der Szene bemerkt er den Würfelspieler, den er aus Wut über dessen gezinktes Würfelspiel die Kehle aufgeschlitzt hat. Weil der Würfelspieler ihn nicht loslässt, muss er ihn erschießen, bevor er seine Flucht durch den Dschungel in Richtung des rettenden Meeres fortführen kann.
Wald 3 (Monolog – Tod des Aufsehers) – Ziemlich erschöpft kommt Jones bei der dritten Episode an. Er entdeckt eine Straße im Dschungel und schon bald kommen schweigende Strafgefangene zusammen mit einem Aufseher auf die Bühne geschlurft♠4. Sehr bald wird der Kaiser Jones zum Teil dieser Szene und arbeitet mit einer Luftschaufel am Bau der Straße mit. Er braucht viel Zeit, um sich aus dieser Szene zu befreien und flüchtet weiter. Am Ende erschießt er die Geister. Im Hintergrund trommeln die "Wilden" stetig ihren langsamen aber gleichzeitig auch drängenden Rhythmus..
Wald 4 (Monolog – Verkauf als Sklave) – Angesichts zunehmender Erschöpfung kommt Kaiser Jones irgendwann wieder irgendwo an. Nachdem er als ungläubiger Mensch ob seiner Situation inbrünstig bei Gott für Vergebung betete, legte er sich zur Ruhe. Während dieser Ruhezeit kommen zwei tanzende westeuropäische Frauen unter Lachen mit Sekt auf die Bühne. Sie sind nur das damals typische, schmückende Beiwerk für die Kolonialherren, die kurz darauf die Bühnen für die Auktion betreten. Unter dem Hammer kommt der Kaiser Jones, der vom Auktionator wie ein Ackergaul angepriesen wird. Aus dieser Situation kann sich Kaiser Jones nicht mehr wirklich befreien. Erst nach zwei Schüssen sind die Geister erstarrt, so dass er sich davonmachen kann. Aus dem Off schallt der geisterhafte Ruf – wir kriegen dich.
Wald 5 (Monolog – Gefangennahme und Selbstmord von Kaiser Jones) - In der letzten Szene versichert sich Kaiser Jones, dass er immer noch die silberne Kugel hat. Als er sie verliert, sucht er diese panisch solange, bis er sie wiedergefunden hat. Anschließend kommen Geister auf die Bühne und führen einen Tanz auf. Bei diesem Tanz locken sie ihn auf ein Tuch, in welchem sie ihn dann fesseln. Anschließend wird der zu dem Ort gebracht, wo seine silberne Kugel gegossen wurde. Dort steigt dann eine Göttin (Reptiliengöttin) mit Messern von ihrem Statuenpodest und verfolgt den durch die Zuschauerreihen flüchtenden Kaiser Jones. Von außerhalb des Theaters hört man ein Schuss.
Palast - Epilog – (Dialog – Bestätigung des Zaubers) – Bei der letzten Szene sieht man Mr. Smithers zusammen mit zwei Wilden, die nach dem toten Kaiser suchen. Mr. Smither glaubt nicht, dass die Wilden den Kaiser fangen konnten. Selbst als ihm der tote Kaiser Jonesmartialisch am Arm mit nacktem Oberkörper auf die Bühne geschleift wird, will Mr. Smithers als Repräsentant der jumanistischen Idee vom freien Willen nicht glauben, dass der Zauber der Wilden den Kaiser umgebracht haben soll.
Bühnenbild und Stilmittel bei der Premiere am 31.10.12
Besonders schön fand ich die kleinen schwarzen Spinnen, die im gesamten Publikumsraum verteilt waren. Sie gaben, passend zum Halloween (31.10.12) dem Stück eine schaurige Note.
Das Bühnenbild ist im Schwarz, wobei die schwarze durchsichtige Gardinen einen Teil der Bühne den Blicken des Zuschauers entzog. Die wenigen kleine Accessoires, die am Anfang des Stückes den Reichtum im Palast symbolisieren, werden für den Verlauf des weiteren Stückes von Mr. Smithers mitgenommen. Die weiteren Szenen, bis auf die letzte Szene, spielen dann im Urwald, für welchen abgesehen von Lichtmalereien auf den dunklen Gardinen in einigen Szenen keine großen Accessoires benutzt werden.
Der Einzug der Gefangenen zum den sanften Trommelnklängen im Hintergrund hat schon ihren ganz eigenen Reiz. Insbesondere ist mir der Einzug der Gefangenen in der Szene Wald 3 als optisch-akustischer Genuss in Erinnerung geblieben.
Auch der Verkauf von Kaiser Jones als Sklave wurde leicht gruselig-markant, weil die gesamte Szene als deutlich hörbare Vollplayback-Szene gespielt wurde. Die Dialoge der Schauspieler wurden über die Tonanlage präsentiert, während die Geister wie Pantomimen dazu agierten. Besonders schön hat mir dabei gefallen, wie die beiden Frauen im frauentypischen Konkurrenzkamp jeweils versuchten ihre Gatten anzustacheln, den Kaiser Jones doch zu kaufen. Die Präsentation der Reden über die Tonanlage wirkte auf mich ähnlich einschüchternd wie eine Predigt in einer alten Barock-Kirche mit starkem Echo. Dort klingt die Stimme des Pfarrers auch immer einwenig so, als ob sie von allen Seiten käme und als ob man sich nicht dagegen wehren könne. Die live gespielte Übereinstimmung zwischen dem gesprochenen Worten und den pantomimischen Handlungen war verblüffend gut.
Einige Szenen, wie zum Beispiel die Kaiser Jones Begegnung mit dem Würfelspieler, wurden hinter eine schwarzen Gardine aufgeführt. Durch diesen einfachen aber auch genialen Kunstgriff schafften es die Macher es, die Geisterhaftigkeit der Szenen klar auszudrücken
Schauspieler und Schlüsselszenen bei der Kaiser Jones im Theater am OP
Abgesehen vom Anfang, wo sich der Kaiser mit seinem Geheimdienstchef unterhält, und dem Epilog mit dem Dialog zwischen Lem und Smithers ist das Stuck vollständig "monologisch". Dabei zähle ich die Einspielungen während der Szene, als die Geister den Kaiser Jones unter sich versteigern, natürlich als 'Stille', da die Szene als Vollplayback aufgeführt wurde.
Die Hauptfigur in dem Stück ist der Kaiser Jones, der mit jeder Episode eine Kugel weniger im Revolver hat. Im Laufe seiner Flucht verliert er nicht nur seine Kugeln, sondern sieht auch zunehmend verloddeter aus. Besonders beeindruckend empfand ich bei seiner Sarstellung seinen lauten Atmer, mit welchen er seine panische Angst während der Flucht eindrücklich und miterlebbar zum Ausdruck♠5 brachte. Trotz seiner gespielten Panik war er immer klar und verständlich zu hören. So gelang ihm eine gute authentische Darstellung eines Kaiser Jones, der im Laufe der Episoden seiner Flucht zunehmen seine Selbstsicherheit verliert und immer stärker der panischen Hilflosigkeit verfällt.
Während der fast gesamten Aufführung wurde das Stück von vernehmlichen Trommelklängen live begleitet. Dabei gingen variierten die Trommler je nach Situation und Bedrohlichkeit die Lautstärke ihrer Trommelklänge ohne aufdringlich zu werden. Der Rhythmus selbst blieb bis zum Schluss ähnlich. ohne dabei hypnotisierend, einschläfernd oder mitreisend zu wirken. Es war eine passende akustische Untermalung für die Inszenierung.
Eine wichtige Nebenperson ist natürlich der Geheimdienstler♠6 Mr. Smithers. Tobias Wojcik spielt ihn hervorragend. Ihm gelingt im Palastgespräch mit dem Kaiser Jones glaubhaft, mit Hilfe seiner Sprachmelodie und Gestik ein an das Thema angepasstes Sprechweise, in der der Geheimdienstler als schlimmer Schleimer, als verschlagener Berater oder auch fieser Aufseher daherredet. Er zeigte in seinem Rollstuhl in der Szene, wo er die diebische Bedienstete stellt, eindrücklich, dass Macht keine Frage der Kraft ist.
Publikum und Stimmung
Der überwiegende Anteil der Zuschauer war im Alter um die Mitte zwanzig Jahre alt. Während des Stückes verfolgten die Zuschauer recht gebannt. Zum Ende des Stücke gab es insgesamt vier Aufläufe♠7, mit denen die Schauspieler und die Macher den Applaus des Publikums entgegenenahmen.. die beiden letzten Aufläufe waren dabei recht ausgeprägt, so dass ich sie persönlich wie drei bewerte. Dem Publikum hat das Stück also gut gefallen.
Fotoimpressionen von Dirk Opitz
Website zum (ThOP-)Fotografen - www.dirk-opitz.de
2012 © Foto vom ThOP aufgenomme… (www / Kontakt) Palast - Kaiser Jones (Thomas Rühling) glaubt hier noch selbstsicher noch, dass er alle Fäden in der Hand hält
2012 © Foto vom ThOP aufgenomme… (www / Kontakt) Wald 1 - die gestallose Angst umschleicht Kaiser Jones (Thomas Rühling ) bei seiner Suche nach dem Weißen Stein (Ausschnitt)
2012 © Foto vom ThOP aufgenomme… (www / Kontakt) Wald 3 - Kaiser Jones zieht den Revolver zum dritten Mal, um sich der Geister zu entledigen
2012 © Foto vom ThOP aufgenomme… (www / Kontakt) Wald 4 - Während die Kollonialherren die Ware 'Jones' begutachten, äugen die Frauen aus, wem die Ware zusteht
---Liste der redaktionellen Inline-Kommentare
♠1) Angesichts der Gewalt und Folter, die die Amerikaner in Guantanamo an den Gefangenen verüben, sollte es mich nicht wundern, wenn viele der Verschleppten dort unter einer Persönlichkeitsspaltung leiden, um dem amerikanischen Terrror zu ertragen.. Es ist erschreckend, dass Obahme trotz gegenteiliger Versprechen, das Lager immer noch nicht aufgelöst hat. [Rest gelöscht am 4.11.12 - Wird Teil einer ausführlicheren späteren Arbeit] Dr. Dieter Porth♠2) Die asthetischen Körperproportionen liessen für die gestaltlose Angst für den Zuschauer zum Genuss werden. Diese Anmerkung gilt natürlich für alle drei drei gestaltlosen Ängste.
Dr. Dieter Porth♠4) Dieser Auftritt lebt von seiner Einheit von Optik, Trommeln und Geräuschen. Die Szene ist ein Beispiel für die Kreativität, die der Inszenierung innewohnt
Dr. Dieter Porth♠5) Dies ist insofern eine beeindruckende Leistung, weil solches lautes atmen auch schnell zum Hyperventilieren führen kann, was dann die Fähigkeit zum Denken ziemlich einschränkt. Auf der Bühne wäre solche nicht unbedingt hilfreich.
Dr. Dieter Porth♠6) Er wird an keiner Stelle als Geheimdienstler bezeichnet, aber er hat genau das hinterhältige, feige Gebaren, das jeder einem Geheimdienstler zuschreibt. Angesichts der Ungereimtheiten zum NSU (Nationalsozialisitischer Untergrund) .....
Dr. Dieter Porth♠7) Beim Besuch wurde mir ;-) deutlich gemacht, dass der Witz verstanden wurde. Ich werde mir wohl zukünftig was neues Ausdenken müssen.
Dr. Dieter Porth♠8) Eigentlich steht mir dieser Vergleich nicht zu, da ich bisher kein Theater außerhalb von GÖttingen besucht habe. Mein Traum ist es, einem eine Premieren-Rundreise zu Deutschland zu machen. Natürlich mit den dazugehörigen Blog, der dazugehörigen Radio-Live-Kritk und der dazugehörigen Artikelreihe in der Presse. Aber bislang ist dies leider nur ein Traum. Aber irgendwann ... Dr. Dieter Porth.
Dr. Dieter Porth
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Göttingen 02.11.2012 Hitartikel |
Göttingen 05.11.2012 Gewerkschaftliches |
Musik 01.11.2012 Rückblick 43/12 |
Musik 08.11.2012 Rückblick 44/12 |
berichten 31.10.2012 Ortstermin |
berichten 05.11.2012 Gewerkschaftliches |
loben, kritisieren, Bühnenbericht, Theaterkritik 29.10.2012 Premierenkritik |
loben, kritisieren, Bühnenbericht, Theaterkritik 24.11.2012 Premierenkritik |
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