04.10.06 (set: 04.10.2006) ~ <<< 04.10.06 (set: 04.10.2006) ~ >>> ~ Dr. Dieter Porth - Göttingen

Hannes Wader gab am 27. September vor 450 Leuten ein begeisterndes Konzert. Vielleicht ist es als politischer Wink zu werten, vielleicht auch nur als nostalgischer Rückblick: im zweiten Set sang er viel vom Krieg und von Gewalt.

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[Göttingen - 04.10.06] [Bericht]

^{Porth ©2006 (www/∗")}

Typische Situation während des Konzerts: Hannes wader steht am Mikrofon und singt.

Eindrucksbericht: Hannes Waders Konzert am 27.9. in der Stadthalle Göttingen

Am 27. September gab Hannes Wader in der Göttinger Stadthalle vor ungefähr 500     Zuschauern sein Winterkonzert.. Der Alterdurchschnitt des Publikums lag irgendwo zwischen 50 und sechzig Jahren. Zuschauer unter dreißig Jahren konnte ich nur wenige entdecken. Nach dem zweiten Set gab Hannes Wader insgesamt drei Zugaben, was zeigt, dass sowohl dem Publikum wie auch dem Künstler auf der Bühne das Konzert gefallen hat. Der Eintrittspreis zwischen 20 und 28 Euro hat sich für das Publikum auf jeden Fall gelohnt.
Normalerweise schreibe ich an dieser Stelle     viel über die Inszenierung der Show. Hannes Wader inszenierte auf der Bühne ein Stillleben. Während des gesamten Konzerts brauchte er ungefähr zwei Quadratmeter der Bühne. Er stand quasi immer am Mikrofon und erzählte entweder etwas zu dem nächsten Lied oder spielt und sag. Theatralische Gesten oder große Mimik zeigte er nicht. Diese Form der Konzertinszenierung hat seinen ganz eigenen Reiz, weil sie den Zuschauer zwingt, zuzuhören und nachzudenken.
Zu dem Stilleben gehörte auch die Gitarre, die er nur ganz zum Schluss des Konzertes ein einziges Mal benutzte. Wenn er sonst während des Konzerts die Gitarre wechselte, so wurde ihm die Gitarre jeweils gebracht. In solchen Situationen verzichtete Hannes Wader auf die Moderation. Der Wechsel der Gitarre gehörte - neben dem musikalischen Grund - mit zur Inszenierung, mit welcher das Konzert aufgelockert wurde. Schließlich kann keiner permanent aufmerksam zuhören. Hier zeigt sich der Profi Hannes Wader, der weiß, wie viel Aufmerksamkeit er von seinem Publikum erwarten kann.
Musikalisch mixte er sein Programm mit alten und neuen Song. Den ersten Teil des Programms stellte er dabei unter das Motto Reflexion über das Alter und seine Familiengeschichte. Nach der Pause handelten die Lieder sehr stark von Krieg und Gewalt. Dabei waren die Melodien wohlklingend und auch die Stimme war während des ganzen Konzerts sehr gut. Manchmal hatte ich das Gefühl, als wenn die Aussagen durch den Wohlklang nicht nur in Watte gepackt wurden, sondern dass der Wohlklang die Texte erstickte. Ich habe mich jedenfalls nach dem Konzert gefragt, was der Künstler mir mit seinem Konzert vermitteln wollte. Interessant war in jedem Fall die plattdeutsche Gesangseinlage währen der Zugabe. Ich fand es lustig. Bei seinem Plattdeutsch ist das Hochdeutsche als echte Dialektfärbung herauszuhören.
Die Moderation ist eine große Stärke von Hannes Wader. Er schafft es immer wieder, mit seinen Erzählungen Bilder im Kopf der Zuschauer zu malen. Diese bildhafte Sprache findet man selten bei Künstlern.

Musikalisches Raster zum Konzert
Die Noten liegen zwischen 1 und 9 vergeben. Da beim Konzert verschiedene Lieder gespielt werden, kann das Konzert jeweils nur durch einen Notenbereich charakterisiert werden.

Musikstil	Aspekte	Anteil min	Anteil max
Jazz	Improvisation: wenig - viel	1	3
House	Geschwindigkeit: langsam - schnell	1	4
Klassik	Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel	2	5
Blues	Heiterkeit - Leiden	1	4
Rock	Romantik - Aggression	1	4
Ska	Selbstversenkung - Feierstimmung	1	4
Pop&Folk	Wertung: anspruchsvoll - einfach	6	8

Internet

Internet	Link
Website:	http://www.hanneswader.de/
Hörproben auf MySpace.com:	http://www.myspace.com/hanneswader

^{Porth ©2006 (www/∗")}

Das Bild wurde beim zweiten Lied aufgenommen. Während des ganzen Konzerts änderte sich dies Stilleben nicht.

^{Porth ©2006 (www/∗")}

Ohne Blitz überlastet Hannes Wader als Lichtgestalt der alten deutschen Liedermacher glatt die Elektronik meiner Kamera.

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