geändert am 06.09.2006 - Version Nr.: 1. 16

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Konzert-Kultur

<!-- TSchlagW -->Musik,Kultur ~ <!-- THandeln -->berichten,kritisieren ~ Dr. Dieter Porth - Göttinger Land

Das Großereignis "Northeim goes Country" begann am 1. September mit ausgewählten Country-Künstlern aus Nashville. Die Show von Dennis Locorriere war Weltklasse. Der Bühnenbericht vom ersten Tag des Country-Festivals geht auf die Inszenierungen ein.

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)

[Göttinger Land - 04.09.06] [Bericht]

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Der Star des Abends mit seiner ausdrucksstarken Show als selbstversunkener und gefühlstarker Musiker war Dennis Locorriere.

Der Star des Abends mit seiner ausdrucksstarken Show als selbstversunkener und gefühlstarker Musiker war Dennis Locorriere.


Northeims goes Country - Bühnenbericht vom Freitag, den 1. September 2006

Vorwort
Am Wochenende (1.9.2006-3.9.2006) veranstaltete die Stadt Northeim in der Stadthalle ein großes Country-Festival. Dort traten viele bekannte Namen und Nachwuchsstars aus der Country-Szene auf. Der erste Tag (1.9) stand unter dem Motto "Nashville-Allstars". Der zweite Tag (2.9) hat die deutsch-polnische Völkerverständigung zum Schwerpunkt gehabt. Der dritte Tag stand voll im Zeichen der Country-Gruppe "Truck Stop".
Das Festival wird von der Stadt Northeim veranstaltet. Damit geht die Stadt innovative Wege im Bereich des Stadtmarketings. Insbesondere hat Northeim mit der Ausrichtung des Standortes Northeim als Treffpunkt der Country-Szene einen Stadtmarketing-Bereich besetzt, der sich im Gegensatz zu vielen Kulturbereichen langfristig selbst finanzieren kann. Das Zuschauerinteresse an schön-gemachter, Unterhaltungskultur ist leichter als das Interesse an intellektueller   Kommentarpiktogramm  Kultur zu wecken. Für das Stadtmarketing wird auch die Präsentation in wichtigen Internet-Portalen der Country-Szene (http://www.country.de) genutzt. Der Kontakt zu verschiedenen Radiosendern in diesem Genre wurde gesucht und gefunden (http://www.funkhaus-hof.de/). Die Vorbereitung und Ankündigung der auf einer eigene Marketing-Website ist selbstverständlich (http://www.northeim-goes-country.de/).

Bühnenbericht
Am Freitag, den 1. September 2006, traten in Northeim unter dem Motto "Nashville Allstars" verschiedene Musiker auf. Aus der Region kommend interpretierte Kathleen Leinemann verschiedene Hits aus dem Country-Bereich. Als zweite ermöglichte der Produzent Burkhard Brozat seinem neuen Country-Projekt "Cross Country" erste Bühnenerfahrungen. Anschließend standen die Country-Solisten Joel Alan Lehmann, Gail Lloyd und Steve Haggard zusammen mit der Schlagzeugerin Kathy Burkly auf der Bühne. Den ersten Abend des Festivals krönte mit seiner Show Dennis Locorierre, die Stimme von "Dr Hook & the medicine".
Musikalisch sind Kathleen Leinemann wie auch das Brozats Projekt "Cross Country" haben viele Klänge aus dem Schlagerbereich in ihre Musik integriert. Die Darbietungen von dem Trio Gail Lloyd, Joel Alan Lehmann und Steve Haggard ließen jeweils unterschiedliche Einflüsse erkennen. Bei ihrer Präsentation waren jeweils die Musiker-spezifischen Einflüsse merkbar. Dies war der Bühnenshow eher abträglich, weil sich die Hörer auf die neuen Klänge durch den häufigen Stilwechsel kaum einhören konnten. Interessant war in jedem Fall die Schlagzeugerin Burkly, die mit viel Gefühl Akzente in den verschiedenen Stücken setzen konnte. Der Musiker Dennis Locorriere ist musikalisch mit seinem Solo-Projekt zwischen Country und Songwriter anzusiedeln.
Zu den Texten kann ich nichts sagen, weil ich einfach nicht drauf geachtet habe. Mich interessiert im wesentlichen ersteinmal die Bühnenshow und der musikalische Gesamteindruck.

Inszenierung der Bühnenshow
Am ersten Tag waren in der großen Halle mit ungefähr 150 Zuschauern nicht unbedingt die idealsten Bedingungen für eine tolle Stimmung gegeben. Weiter ist die Wirkung von Inszenierungen immer eine persönliche Angelegenheit. Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Beim Eindruck eines Konzerts muss ich die Rolle des Künstlers verstehen, um in Konzertlaune zu kommen. Bei manchen Interpreten habe ich nicht verstanden, welche Rolle sie auf der Bühne einnehmen wollten. Möchten sie mich zum Mittanzen animieren, möchten sie mich zum Nachdenken bringen, möchten sie sich selbst auf der Bühne darstellen. Bei vielen Künstlern bleibt das Gefühl zurück, dass sie diese Rolle nicht selbst genau wahrnehmen. Entsprechend unterbleibt eine Wirkung auf mich. Musikalisch haben mir alle Beiträge gleichermaßen gut gefallen. Technisch war an den Beiträgen nichts auszusetzen.
Aus dem Blickpunkt, wie viel Aussagekraft eine Bühnenshow hat, hat mich am ersten Tag die Show von Steve Haggard und die Show von Dennis Locorriere beeindruckt. Dabei war letztere stringenter inszeniert und vorgetragen.
Steve Haggard trat zusammen mit den beiden Einzelkünstlern Joel Alan Lehmann und Gail Llyod auf. An Gail Llyod hat mir der Hinweis auf den Verkauf der CDs gefallen und der Versuch, mit dem Publikum in Kontakt zu kommen. In ähnlicher Weise sprach auch Steve Haggard sein Publikum an. Im Gegensatz zu den bisherigen Künstlern verstand es Steve Haggard, die Musik auch durch Bewegungen während des Spiels darzustellen. Damit unterschied er sich von allen vorherigen Musikern und begeisterte das Publikum.
Das Trio Joel Alan Lehmann, Steve Haggard und Gail Lloyd und damit auch Steve Haggard hatten mit dem Problem zu kämpfen, dass jeder Musiker einige Stücke aus seinem Repertoire präsentiert. Sie sind drei Einzelmusiker mit jeweils eigenem Stil. Dies nahm der Show viel Kraft, weil die Zuschauer die Bands nicht kannten. Ich brauche bei unbekannten Bands normalerweise vier bis fünf Stücke, um mich auf ihren Stil einzustellen. Diese vier bis fünf Stücke hatte der Zuhörer nie Zeit, so dass das Publikum immer zurückhaltend blieb.
Bei dem nachfolgenden Auftritt von Dennis Locorriere hatte der Künstler diese drei bis vier Lieder Zeit, um das Publikum auf seine Seite zu holen. Wie das Foto zeigt, hat Dennis Locorriere die Bühne auch so eingerichtet, dass er eine bestimmte Rolle darstellen kann. Die leere Bühne, nur ausgerüstet mit dem Notwendigstem, unterstützt ihn bei der Darstellung der Rolle als singende Diva. Durch seine Mimik während des Gesangs, seine pathetischen Bewegungen während seines Gitarrenspiels und durch den wechsle zwischen Fingerpickung und Akkorden stellt er sich selbst als herausragenden Musiker dar. Unnachahmlich ist dabei, wie er mit der Gitarre Melodie und Rhythmus gleichermaßen erzeugt.
Der Auftritt von Dennis Locorriere zeigt aber auch einen Nachteil einer solchen Inszenierung. Während der Inszenierung muss der Musiker die Rolle der Diva annehmen, um sie authentisch zu repräsentieren. Während des Konzerts hat er sich so in die Rolle hineingelebt, dass er gegen Ende des Konzerts ohne vorherige Vorbereitung des Publikums sofort das Mitsingen des Publikums bei einem bekannteren Rocksong erwartete. Als das Publikum an seinem Anspruch scheiterte, spielte er noch ein Lied zum Abschluss und gab trotz frenetischem Beifall keine Zugabe. An der Stelle war ich nach dem Konzert über das zickige Verhalten von Dennis Locorriere enttäuscht, aber wahrscheinlich hat er sich zum Ende seines Konzerts in der Inszenierung der Diva verfangen.
Gut inszenierte Konzerte entwickeln eine Eigendynamik, in welcher sowohl der Zuschauer wie auch der Künstler gefangen ist. Dies macht den Reiz von Konzerten aus. Von allen drei Tagen war das Konzert von Dennis Locorriere das Emotionalste.

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Kathleen Leinemann eröffnete das Festival.

Kathleen Leinemann eröffnete das Festival.

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Porth , 2006 © Die Formation "Cross Country" wird von Burghardt Brozat produziert. Musikalisch bewegt sich die Formation breitenwirksam zwischen Schlager und Countrymusik.

Die Formation "Cross Country" wird von Burghardt Brozat produziert. Musikalisch bewegt sich die Formation breitenwirksam zwischen Schlager und Countrymusik.

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Die Vorstellung der Künstler übernahm Harald März, Fachbereichsleiter für Kultur, Sport und Erziehung bei der Stadt Northeim. Zu jedem Künstler fand er individuelle und passende Worte.

Die Vorstellung der Künstler übernahm Harald März, Fachbereichsleiter für Kultur, Sport und Erziehung bei der Stadt Northeim. Zu jedem Künstler fand er individuelle und passende Worte.


Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Steve Haggard war auf dem Festival der Erste, der neben seiner Musik durch theatralische Gesten das Publikum für sich einnahm und Stimmung verbreitete.

Steve Haggard war auf dem Festival der Erste, der neben seiner Musik durch theatralische Gesten das Publikum für sich einnahm und Stimmung verbreitete.

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Joel Alen Lehmann sang Lieder, die dem typischen Vorurteil von rhythmischer Countrymusik entgegenkamen. Seine Bühnenshow war zurückhaltend.

Joel Alen Lehmann sang Lieder, die dem typischen Vorurteil von rhythmischer Countrymusik entgegenkamen. Seine Bühnenshow war zurückhaltend.

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Gail Llyod teilte sich den Auftritt zusammen mit Steve Haggard und Joel Alan Lehmann.

Gail Llyod teilte sich den Auftritt zusammen mit Steve Haggard und Joel Alan Lehmann.

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Long Bob aus Krakau. Das Original sorgt mit seiner Minigeige und der Plastikgitarre auf dem Festival für Stimmung. Long Bob ist mit seinen achtzig Jahren das Original auf allen polnischen Country-Festivals.

Long Bob aus Krakau. Das Original sorgt mit seiner Minigeige und der Plastikgitarre auf dem Festival für Stimmung. Long Bob ist mit seinen achtzig Jahren das Original auf allen polnischen Country-Festivals.


Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Die Gäste ließen sich durch die schlanken Beine der polnischen Country-Tanzgruppe Sexy Texas begeistern. Die Gruppe sorgte nicht nur auf der Bühne zusammen mit Kathleen Leinemann sondern später auch im Publikum mit ihren Tanzeinlagen für richtig gute Stimmung.

Die Gäste ließen sich durch die schlanken Beine der polnischen Country-Tanzgruppe Sexy Texas begeistern. Die Gruppe sorgte nicht nur auf der Bühne zusammen mit Kathleen Leinemann sondern später auch im Publikum mit ihren Tanzeinlagen für richtig gute Stimmung.

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Das Publikum ließ sich zu Tänzen inspirieren und feierte den ersten Tag des Festivals.

Das Publikum ließ sich zu Tänzen inspirieren und feierte den ersten Tag des Festivals.

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Dennis Locorriere füllte mit seiner Person die gesamte Bühne aus. Es war ein Konzert der Extraklasse. Selten habe ich eine solch gute Inszenierung einer Diva gesehen.

Dennis Locorriere füllte mit seiner Person die gesamte Bühne aus. Es war ein Konzert der Extraklasse. Selten habe ich eine solch gute Inszenierung einer Diva gesehen.

Porth ©2006 (www/∗")

Porth , 2006 © Zur Inszenierung einer Diva gehört eine leere Bühne. Im Hintergrund ist schwach das mit schwarzem Stoff überdeckte Schlagzeug in seinen Umrissen zu erkennen. Rechts sieht man neben dem Fotographen im Hintergrund die Gitarre stehen, während links vom Mikrophon eine Flasche Wasser mit einem Glas steht. Jede Ablenkung von der Person Dennis Locorriere wird verhindert, um ihn die Darstellung der Rolle als Diva zu erleichtern.

Zur Inszenierung einer Diva gehört eine leere Bühne. Im Hintergrund ist schwach das mit schwarzem Stoff überdeckte Schlagzeug in seinen Umrissen zu erkennen. Rechts sieht man neben dem Fotographen im Hintergrund die Gitarre stehen, während links vom Mikrophon eine Flasche Wasser mit einem Glas steht. Jede Ablenkung von der Person Dennis Locorriere wird verhindert, um ihn die Darstellung der Rolle als Diva zu erleichtern.


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