25.04.07 (set: 25.04.2007) ~ <<<
02.05.07 (set: 02.05.2007) ~ >>>
~ Dr. Dieter Porth - Göttingen
Am 28.4 spielten vierzig Bands in zwölf Clubs und machten die Night of the Clubs zu einem einmaligen Kulturereignis in Göttingen. Der Auftritt von Tetrafuck, Polished und nariman wird hier genauer beschrieben.
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Pressemitteilung Kontaktlink zu Redaktion buergerstimmen.de [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)
[Göttingen - 02.05.07]
[Bericht]
Am 28.4. fanden unter dem Namen Night of the Clubs in zwölf Clubs parallel Konzerte statt
Am 28. April fand in Göttingen die Night of the Clubs statt. In zwölf Clubs der Stadt fanden parallel Konzerte drei statt. In vier Clubs wurden sogar vier Konzerte präsentiert. Mit einer Eintrittskarte konnte man sich ein Konzert aussuchen und sich das Konzert anschauen. In den Pausen zwischen den Konzerten hatte man zwanzig Minuten Zeit, um von einem Club zum nächsten Club zu wechseln. Da die Clubs alle weniger als 2 Kilometer voneinander entfernt waren, hatte man für das Wechseln immer genügend Zeit.
Bei einem solchen Angebot an Musik ist es immer schwer, eine geeignete Auswahl zu treffen. Ich entschied mich für die drei Konzerte mit Göttinger Musikern: Tetrafuck, Polished und nariman. Auch werde ich nicht sehr detailliert auf die Bands eingehen, sondern nur einige Auffälligkeiten notieren.
Kurzbericht zur Band Tetrafuck
Die Band Tetrafuck begann um 20:00 im Blue Note. Das Konzert wurde von ungefähr 80 Leute genossen. Zur Band Tetrafuck gehört der Sänger Konz, der Gitarist und Sänger Benni, der Gitarrist Dave, der Bassist Eddie sowie der Holger am Schlagzeug. Zum Ende des Konzerts mussten die Musiker noch eine Zugabe geben, die angesichts des Zeitpunktes von 20:50 mit eingeplant wer.
Zur Inszenierung kann man nicht so viel sagen. Durch das tiefe Kellergewölbe und den Stützpfeilern mitten im Raum, ist der Blick auf die Band eher eingeschränkt möglich.
Auch die Akustik im Blue Note ist eher problematisch. Die Decke ist zum Beispiel so tief, dass einige Tänzer vor der Bühne an die Bühnenstrahler "tanzten", die an der Decke aufgehängt waren. Angesichts dieser Tiefen Decke ist die Akustik eher problematisch. Der Skapunkrock lebt von den Bässen, aber im Blue Note dröhnten die Basstöne derart, dass viel von dem Reiz der frech-fröhlichen Musik verloren geht.
Während des Konzerts hatte der Drummer ein kleines technisches Problem. An dieser Stelle reagierte Konz richtig und intonierte einen Song ohne Bandbegleitung. Die Show ging weiter und der Drummer konnte das Problem lösen. In solchen Details zeigt sich die Professionalität.
Die Band hat ihre Setlist für das Konzert gut geplant und auf den Zeitrahmen abgestimmt. Dies zeigte insbesondere die Zugabe. Die Zwischenmoderationen waren kurz und bündig. Sie waren auch gut verständlich. Zum Schluss des Konzerts machte die Band auch noch einwenig Werbung für ihre Website und auch für ihre CD, die es nach dem Konzert zu kaufen gab.
Das nächste Konzert der aufstrebenden Band Tetrafuck ist am 18. Mai in der Musa zu hören. Es lohnt sich.
Tetrafuck: Charakter der Musik
Musikstil |
Aspekte |
Minimum |
Maximum |
Jazz |
Improvisation: wenig - viel |
1 |
3 |
House |
Geschwindigkeit: langsam - schnell |
7 |
8 |
Klassik |
Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel |
1 |
2 |
Chill |
kurze akzentuierte Töne - lange Töne |
1 |
2 |
Blues |
Heiterkeit - Leiden |
4 |
5 |
Rock |
Romantik - Aggression |
5 |
6 |
Ska |
Selbstversenkung - Feierstimmung |
7 |
9 |
Pop&Folk |
Wertung: anspruchsvoll - einfach |
5 |
7 |
Tetrafuck: Internet
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Kurzbericht zur Band Polished
Die Band polished wird von den fünf Musikern Christian Pröwing (Gesang), Daniel Barbosa (Gitarre), Christian Giersig (Keyboards), Matthias Kranz (Bass) und Tobias Langer (Drums) gebildet. Der herausragende Frontmann von Polished ist Christian Pröwing. Das Konzert sahen / hörten ungefähr 230 Zuschauer.
Ich möchte mich an dieser Stelle auf das Showtalent von Christian Pröwing konzentrieren. Das Konzert begann pünktlich. Die Band spielte sofort ein Stück. Nachdem der Applaus verklungen war, sprach Christian Pröwing das Publikum an mit "Hallo Max L, wie geht's?". Dabei stellte er fest, dass das Publikum noch reserviert war. Er hielt sich mit seiner Moderation zurück und die Band spielte das nächste Stück. Danach fragte er das Publikum, wer schon bei einem anderen Konzert gewesen ist und wer ihn in der alten Mensa gesehen hat. Dann kam wieder ein Musikstück. Anschließend steigerte er langsam die Aktivität des Publikums, indem er das Publikum zum Mitklatschen aufforderte. In der Moderation nahm er sich immer wieder Zeit, um das Publikum anzusprechen.. Im Laufe der Zeit reichte dann schon die Klatschgeste von Christian Pröwing, um das Publikum zum Mitklatschen zu bewegen. Dabei wurde nicht nur in den vorderen Reihen, sondern auch in den hinteren Reihen mitgeklatscht. Im Laufe der Show ging Christian Pröwing dann zum "Mitsingen" über. Dabei übte er mit den Zuschauern das Singen. Interessant war an der Stelle, dass er einmal die Männer und einmal die Frauen allein singen ließ. Er vergaß natürlich an der Stelle nicht, auf das nächste Konzert am 4. Mai im Nörgelbuff hinzuweisen. In seinen verständlichen Moderationen vergaß er natürlich nicht den Hinweis auf die CD und er bedankte sich auch bei der Technik, dem Max L und den Organisatoren von Night of the Clubs für ihre Arbeit. Gegen Ende des Konzerts kündigte er dann das letzte Lied an. In Seiner Moderation vergaß er natürlich nicht den Danach musste die Band noch eine Zugabe geben.
Zu diesem Konzert will ich gar nicht viel sagen. Wer eine gute Show erleben will, der sollte am Freitag möglichst früh ins Nörgelbuff gehen, denn das Eröffnungskonzert für das Nörgelbuff sicher schnell ausverkauft sein. Musikalisch liegt polished irgendwo im mainstreamigen Poprock Bereich:. Unter dem Showaspekt ist Christian Pröwing das Göttinger Showtalent der letzten Jahre.
Polished: Charakter der Musik
Musikstil |
Aspekte |
Minimum |
Maximum |
Jazz |
Improvisation: wenig - viel |
2 |
4 |
House |
Geschwindigkeit: langsam - schnell |
4 |
5 |
Klassik |
Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel |
3 |
5 |
Chill |
kurze akzentuierte Töne - lange Töne |
2 |
3 |
Blues |
Heiterkeit - Leiden |
1 |
3 |
Rock |
Romantik - Aggression |
2 |
4 |
Ska |
Selbstversenkung - Feierstimmung |
4 |
5 |
Pop&Folk |
Wertung: anspruchsvoll - einfach |
6 |
7 |
Polished: Internet
Polished: Textinhalte
Auf die englischen Texte wurde während des Konzerts nicht geachtet.
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Kurzbericht zur Band narimann
Das Konzert mit nariman begann im jt-Keller um 22:58 - also fast zwanzig Minuten nach der angesetzten Zeit. nariman wurde dabei von zwei Mitrappern unterstützt. Wenn ich es richtig verstanden habe, hießen die Beiden "Depro" und "Paddy Joy" (oder so ähnlich). Es dauerte bis kurz vor null Uhr. Zu dem Konzert kamen insgesamt ungefähr 60 Leute, wobei während des Konzerts eine Reihe von Zuschauern kamen und nach einiger Zeit wieder gingen. Zum harten Kern gehörten ungefähr 20 Zuschauer, die während des ganzen Konzerts blieben.
Zur Inszenierung: Nach dem verspäteten Anfang des Konzerts trat nariman auf die Bühne und begann sofort mit seinen Stücken. Es gab keine Entschuldigung für den verspäteten Konzertbeginn, sondern es wurde gleich losgerappt. Nach dem Konzert forderte nariman das Publikum zum Applaus auf, wobei er sowohl vor wie auch nach den Stücken einen Applaus erwartete. Sein Standardspruch in der Situation war: "Leute, macht mal Lärm".
Am Anfang klang es noch witzig und interessant, aber im Laufe des Konzerts gewöhnte man sich an diese Art der Animation und sie wurde langweilig. Insgesamt verunsicherte nariman mit dieser Anweisung sein Publikum so, dass es nach einem Stück im Laufe des Konzerts kaum Applaus gab. Entsprechend musste nariman sein Publikum immer zum Applaus auffordern. Aus dieser Art der Moderation hätte durchaus ein Bestandteil des Rap-Konzerts, wenn die Aufforderungen für das Publikum vorhersehbar gewesen wären. Da dies aber nicht der Fall war, gingen viele Zuschauer wieder und nur der harte Kern blieb zurück. Ich fühlte mich als Zuschauer in der Situation gegängelt.
Dankbar war ich für das helle T-Shirt von nariman, so dass man alle seine Bewegungen vor dem dunkeln Hintergrund gut erkennen konnte. Insgesamt war das Bewegungsrepertoire von nariman aber eher eng begrenzt und die Bewegungen unterstützen die Texte kaum (Aber ich hatte ohnehin Schwierigkeiten, den Texten zu folgen. Siehe unten.).
Musikalisch präsentierte nariman den typischen Sprechgesang. Die Sprachmelodie war ganz aus den Texten gewichen, und das rhythmische Sprechen und Betonen ist den Texten zum Teil "aufgepfropft" worden.. Ich hörte keine Ausnahmen und keine Abweichungen vom rhythmischen Sprechen, so dass der Sprechrhythmus mich einlullte und meine Konzentration von den Texten ablenkte. Insgesamt hatte ich aber immer den Eindruck, dass mit dem rhythmischen Sprechgesang das Gefühl von Aggressivität und Rebellion transportiert gebracht werden solle.
Eins war bei dem Konzert aber interessant. Leider konnte ich es aber erst aus der Erinnerung heraus würdigen, da ich es vorher nicht einordnen konnte: die Beatbox vom Partner des nariman. Vom Niveau unterscheidet er sich nicht so wesentlich von den den ersten Darstellern auf dem Video bei Myspace. (Beatbox ist die A-Capellaerzeugung von Beattönen aus dem Housebereich. Die Beatbox gehört sicher zu den schwierigeren Gesangübungen.)
nariman: Charakter der Musik
Musikstil |
Aspekte |
Minimum |
Maximum |
Jazz |
Improvisation: wenig - viel |
1 |
2 |
House |
Geschwindigkeit: langsam - schnell |
5 |
6 |
Klassik |
Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel |
1 |
2 |
Chill |
kurze akzentuierte Töne - lange Töne |
4 |
6 |
Blues |
Heiterkeit - Leiden |
4 |
6 |
Rock |
Romantik - Aggression |
7 |
9 |
Ska |
Selbstversenkung - Feierstimmung |
2 |
5 |
Pop&Folk |
Wertung: anspruchsvoll - einfach |
8 |
9 |
nariman: Internet
nariman: Textinhalte
Bei Rap-Texten habe ich meine Schwierigkeiten, auf die Textinhalte zu achten. Durch die monotone - rhythmische Sprechweise werde ich so abgelenkt, dass ich den Text einfach nicht folgen kann. Spätestens beim vierten Vers schalte ich ab und betrachte die Stimme des Rappers als weiteres Rhythmusinstrument. Mir fehlen im Rap einfach die Stimmmelodie oder Gesten, um mich auf die gerappten Textinhalte zu konzentrieren. Weiterhin wiederholen sich die Textphrasen oft. Diese Redundanz verstärkt meine Schwierigkeit, dem Text aufmerksam zu folgen. Zur Qualität der Texte und zu den Inhalten kann ich an dieser Stelle deshalb einfach nichts sagen.
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Porth ©2007 (www/∗")
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Tetrafuck machte richtig Stimmung. Das Publikum tanzte begeistert mit. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Panoramabild zu Tetrafuck: Links spielt Dave ein fetziges Solo. Daneben ist Holger mit Zunge zu sehen. Konz moderiert gut und singt die Leute in Stimmung. Benni spielt Gitarre singt. Der schnelle Bassist in der Truppe ist Eddie.
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Porth ©2007 (www/∗")
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Christian Pröwing macht das Klatschen vor und das Publikum nimmt diese Aufforderung dankbar auf und klatscht im Takt der Musik mit. So kann es bei einem guten Konzert laufen. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Panoramafoto von Polished: Am Bass stand Matthias Kranz. Die Einspielungen vom Keyboard kamen von Christian Giersig. Der Frontmann und großes Göttinger Showtalent ist der Sänger Christian Pröwing. Die richtige Trommel zur richtigen Zeit traf Tobias Langer und den rockigen Gitarrensound bekamen die Popstücken von Daniel Barbosa.
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Porth ©2007 (www/∗")
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Die Dichte an Videogeräten war bei dem Set ziemlich hoch. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Publikum hatte der Rapper Nariman eher wenig. Dies kann aber auch an der fehlenden Klientel in Göttingen liegen - denn üblicherweise kommen viele Hiphop-Freunde aus dem Dunstkreis benachteiligter Randgruppen der Gesellschaft. Die Texte Narimans haben viel mit Rebellion und Aufbegehren zu tun. |
Porth ©2007 (www/∗")
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Nariman, mal rappte er zu zweit, mal rappte er alleine oder mal rappte er auch im Trio. Die beiden Kollegen stellte er zwar vor, aber die genannten Namen waren ob ihren ungewohnten Slangs für den Fotografen unverständlich. |
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