geändert am 25.04.2007 - Version Nr.: 1. 16

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~ Dr. Dieter Porth - Göttingen

Am 19.4.2007 spielte die Jazzformation Coustics im Apex. Die Zuschauer waren begeistert von der musikalischen Präsentation.

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Redaktion buergerstimmen.de [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)

[Göttingen - 25.04.07] [Bericht]

Anmerkung von Albrecht Husen (Schlagzeuge bei Coustics) vom 26.4.2007
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Danksagung (zum Bericht vom 25.04.07 über das Coustics Konzert vom 19.04.07) Lieber Herr Dr. Dieter Porth, an dieser Stelle möchte ich kurz meinen recht herzlichen Dank zu Ihrem Bericht bzgl. unseres Konzertes im Apex zum Ausdruck bringen.
Ihr Bericht spricht für sich.
Bitte erlauben Sie mir trotzdem:
Nicht zuletzt auch in Bild und Wortwitz derart meisterhaft in Szene gesetzt, wird er auch für jene Leute lesenswert sein, die nicht das Konzert besuchen konnten.
Insofern erhält für mich die Bedeutung des Wortes "Inszenierung" eine neue Qualität.
Da bleibt kein Auge trocken!

Gespannt warte ich auf Ihren nächsten Konzertbericht, den ich verschlingen werde, auch ohne das Konzert gehört zu haben.

Schöne Grüße aus Ilten
A.Husen
PS.: Rein persönliches Interesse: Auf welchem Gebiet haben Sie eigentlich Ihren Doktor gemacht?
>
[zum P.S: Den Doktor habe ich in Chemie über die Frage gemacht, ob und wie man die Reaktionsgleichung zur formalen Sprache der Symnthesebeschreibung machen könnte.] ---------------------------
Am 19.4.2007 spielte die Jazzformation Coustics im Apex
Das Konzert begann, wie man es im Apex gewohnt ist  Kommentarpiktogramm  , kurz nach 20:15. Das musikalisch avantgardistische Konzert genossen wenige Zuschauer. Am Ende des Konzerts gab die Band eine Zugabe. Das wenige Publikum klatschte einfach so lange weiter, bis die Band nochmals aus dem Bühnenraum zurückkam. Das Konzert endete kurz vor elf und war nur von einer kurzen fünfzehnminütigen Pause unterbrochen. Für die Freunde von Jazz war das Konzert sicher lohnenswert, auch wenn die Konzertinszenierung eher mittelmäßig war.

Vorbemerkung von Dr. Dieter Porth
Die Band hat bei Myspace einige Hörproben präsentiert, so dass sich jeder einen eigenen Eindruck von der Musikalischen Qualität verschaffen kann. Die Musik während des Konzerts entspricht qualitativ der Musik, die man bei Myspace zu hören bekommt. Bitte beachten sie bei meinen kursivgesetzten Bemerkungen zur Musik, dass ich Jazz nicht mag.
Durch die Nutzung von Myspace unterscheidet sich die Band Coustics übrigens wohltuend von vielen anderen altbackenen Jazzbands und Jazzmusikern. Die meisten Jazzbands glauben immer noch, dass allein ihr Name ausreicht, um bekannt zu werden. Die Zuschauerzahlen zeigen jedoch, dass Jazz eher zu der Musik gehört, die wenig populär und für viele Menschen zu avantgardistisch ist. Entsprechend sollten die Jazzmusiker ihr Marketing erbessern. Und zu einem Band-Marketing gehört eine Site bei Myspace; denn Myspace entwickelt sich zu der Datenbank/Spiegel zeitgenössischer Musik.

Kurzbericht zur Band Coustics

Die Band Coustics besteht aus sechs Mitgliedern. An den Keyboards inszeniert Ritchie Staringer den Jazz. Der Kontrabass wird gezupft und gestrichen von Andreas Edelmann. Die Trompete spielte Lars Kuklinski. Am Schlagzeug und am Drumcomputer sitzt, spielt und schlägt Albrecht Husen. Die Stimme des Ensembles ist Kasia Bortnik, während Lothar Müller die Gitarre spielt und eingespielte Tonfolgen mit elektronischem Werkzeug variiert. .
Musikalisch stieg die Band mit einem atonal klingenden Arrangement ein. Die Sängerin kam erst später auf die Bühne und das atonale Klangbild wandelte sich zu einer tonaler und rhythmischer werdenden Musik. Dieser Wechsel zwischen Atonalität und melodischen Rhythmen war während des ganzen Konzerts bezeichnend. Dabei gaben die Musiker sich Mühe, selbst in den melodischen Phasen immer eine gewisse Widerspenstigkeit durchklingen zu lassen. Anmerkung Dr. Dieter Porth: Mich ärgern solche Atonalitäten, weil ich nicht weiß, welche Gefühle und Bilder die Musik bzw. besser der Jazz hervorrufen soll. Irgendwie hat mich diese Form von Jazz an das reale Leben erinnert - es ist nicht wirklich hässlich und auch nicht wirklich schön. Es ist einfach Musik, die mir meinen Alltag beschreibt. Ich möchte im Konzert diesem Alltag entfliehen.
Neben der melodiösen Bandbreite nutze die Band in jedem ihrer Arrangements auch die Bandbreite zwischen Laut und Leise. Es gab laute Passagen genauso wie leise sanfte Passagen. Damit unterschiedet sich die Musik von vielen Popbands, die entweder im wesentlichen leise Töne spielen oder im wesentlichen laute krachige Töne spielen. Hier hat Band Coustics starke Anleihen bei der klassischen Musik gemacht, die auch selche Variationen kennt.
Musikalisch auffällig waren für mich während des Konzerts insbesondere der Keyboarder Ritchie Staringer, der Trompeter Lars Kuklinski und der Gitarrist Lothar Müller. Der Kontrabass von Andreas Edelmann bliebt eher immer im Hintergrund und gab den musikalischen Variationen von Keyboard, Trompete, Gesang und Gitarre einen breiten Raum. Auch Albrecht Husen blieb mit dem Schlagzeug und dem Drumcomputer eher farblos. Dabei stelle ich es mir schwer vor, ständig zwischen rhythmischen Bewegungen und der arhythmischen Bedienung des Drumcomputers zu wechseln. Die spieltechnische Schwere spiegelt sich aber nicht in der Musik wieder.
Die Stimme des Ensembles war und hat ihren eigenen Charme. Auffällig waren insbesondere ihre geflüsterten Texte und Töne. Charmant wurde mir die Stimme insbesondere bei den melodischen und viel zu seltenen Songstücken. Ich mag aber auch nicht die atonalen Liedteile. Variationen, die mir stimmlich gefehlt haben, war einmal der Rapgesang sowie der Schreigesang, wie man ihn aus dem Gothic oder Deathmetal kennt.
Der Trompeter zeigte die gesamte Bandbreite an Töne, die aus dem Instrument herauszuholen sind. Gleichzeitig nutzte er die elektronischen Geräte, um die Töne seine Trompete zu verzerren und nachzubearbeiten. In der gleichen Art und Weise agierte der Gitarrist, der viel von seiner eingespielten Musik mit den Elektronikwerkzeugen verzerrte und veränderte.
Zur Inszenierung des Konzerts. In einer Gruppe trägt der Sänger einen großen Teil der Inszenierung. Weiterhin haben der Gitarrist sowie der Trompeter großen Anteil an der Inszenierung der Show. Alle drei genannten Musiker inszenierten nur geringfügig das Konzert. Der Gitarrist war immer an seine elektronische Ausrüstung gebunden und zeigte kaum theatralische Gesten, um die Soundfile durch entsprechende Bewegungen zu unterstützen. Gleiches gilt für den Trompeter, der während des gesamten Konzerts durch seine eher gebückte Körperhaltung einen schüchternen Eindruck hinterließ. Die Sängerin zog sich bei den Stücken ohne Gesangspart an den Bühnenrand zurück. Zum Ende des Konzerts ging sie ganz von der Bühne. Dies ist eine gute Geste, denn so wird das In Szene gesetzt, was musikalisch prägend ist. Aber während des Gesangs hielt sich die Sängerin fast die gesamte Zeit am Mikrofonständer fest. Aus Sicht der Inszenierung wirkte die Darbietung eher langweilig und unspektakulär. In der Inszenierung findet sich die Variationsbreit der Musik und der Stimme nicht wieder.
Die Moderationen der Sängerin waren eher spärlich und wirkten zum größten Teil improvisiert. Bei vielen Stücken habe ich nicht verstanden, warum den Musikern das Stück wichtig ist und warum sie es präsentierten? Auch gab es einige Fehler. Beispielsweise wurden die Namen der Musiker von der Sängerin in den Applaus des Publikums hineingesprochen - entsprechend waren die Namen nicht zu verstehen.
Aus Sicht des Marketings fehlten weitergehende Informationen. Es fehlte der Hinweis, dass es während der Pause die CD der Band zu kaufen gab. Auch der Hinweis auf die Websites und die Myspace-Site fehlte. Diese Art von Marketing gehört einfach zu einem guten Konzert dazu.
Durch die Aufstellung bedingt konnte der Bassist im Hintergrund nur wenig Anteil an der Inszenierung nehmen. Gleiches gilt für den Schlagzeuger. Beim Keyboarder verhält es sich etwas anders. Obwohl er nur bis zum Oberkörper zu sehen war, nutzte er die Arme, um seine musikalischen Aktivitäten mit theatralischen Gesten zu unterstützen. Angesichts des schwarzen Hintergrunds der Bühne hätte dem Keyboarder und seiner Bühnenshow ein auffälliges helles T-Shirt oder Hemd gut getan.
Der Trompeter inszenierte sein Trompetenspiel nur wenig. Insbesondere war aber an vielen Stellen nicht erkennbar, wann er sein elektronisches Spielzeug verwendete und so den hörbaren Sound bereicherte. Aus Sicht der Inszenierung eines Konzerts ist dies eher schlecht. Im Vergleich dazu war der Gitarrist besser. Er spielte auf der Bühne die Rolle des eher im Hintergrund stehenden verkannten Musikers. Die Gestik war angemessen und seine Gestik bei der Nutzung der elektronischen Geräte war im Ansatz theatralisch. Es war immer deutlich, wann er Gitarre spielte und wann er seine Elektronik benutzte. Damit konnte der Zuschauer ungewohnte Höreindrücke dem Gitaristen zuordnen.
Resümee:
Musikalisch ist die Band gut bis spitze, aber aus Sicht der Inszenierung ihrer Musik unterscheidet sich die Band kaum von frisch gegründeten Amateurbands. Durch die mittelmäßige Inszenierung des Konzerts verliert die Musik viel von ihrem Reiz.

Coustics: Charakter der Musik
Musikstil Aspekte Minimum Maximum
Jazz Improvisation: wenig - viel 7 9
House Geschwindigkeit: langsam - schnell 3 5
Klassik Tempo- und Melodiewechsel: wenig - viel 6 8
Chill kurze akzentuierte Töne - lange Töne 2 8
Blues Heiterkeit - Leiden 3 5
Rock Romantik - Aggression 2 3
Ska Selbstversenkung - Feierstimmung 1 2
Pop&Folk Wertung: anspruchsvoll - einfach 2 3


Coustics: Internet
Internet Link
Website: http://www.lotharmueller.de/
Hörproben auf MySpace.com: http://www.myspace.com/coustics   


Coustics: Textinhalte
Auf die Text wurde während des Konzerts nicht gesondert geachtet. Zum Teile waren die Texte in Englisch, zum Teil waren die Stücke instrumental und zum Teil wurden die Stücke lautmalerisch besungen Es gab auch deutsche Texte, die dann um Liebe und Alltag kreisten.

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Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Die Band Coustics besteht aus sechs Musikern: von links nach rechts:  Ritchie Staringer: (Keyboards), Andreas Edelmann: (Kontrabass), Lars Kuklinski: (Trompete), Albrecht Husen: (Drums/Electronics), Kasia Bortnik (Gesang): und Lothar Müller (Guitar/Electronics)

Die Band Coustics besteht aus sechs Musikern: von links nach rechts: Ritchie Staringer: (Keyboards), Andreas Edelmann: (Kontrabass), Lars Kuklinski: (Trompete), Albrecht Husen: (Drums/Electronics), Kasia Bortnik (Gesang): und Lothar Müller (Guitar/Electronics)

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Das Trompetenspiel von Lars Kuklinski ist musikalisch anspruchsvoll. Der Einsatz seine elektronischen Equipments wurde nur wenig inszeniert.

Das Trompetenspiel von Lars Kuklinski ist musikalisch anspruchsvoll. Der Einsatz seine elektronischen Equipments wurde nur wenig inszeniert.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Ritchie Staringer steht bei Coustics für Theatralik am Keyboard.

Ritchie Staringer steht bei Coustics für Theatralik am Keyboard.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Der Gitarist Lothar Müller bekam es einigermaßen hin, zu zeigen, wann  er seine Riffs gerade elektronisch bearbeitet im Song zum Besten gab und wann er mit der Gitarre direkt seine Riffs beisteuerte.

Der Gitarist Lothar Müller bekam es einigermaßen hin, zu zeigen, wann er seine Riffs gerade elektronisch bearbeitet im Song zum Besten gab und wann er mit der Gitarre direkt seine Riffs beisteuerte.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Die Stimme bei den Coustics ist Kasia Bortnik. Die Klammerhaltung am Mikrofonständer war typisch für das gesamte Konzert.

Die Stimme bei den Coustics ist Kasia Bortnik. Die Klammerhaltung am Mikrofonständer war typisch für das gesamte Konzert.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Den Spagat zwischen Drumcomputer und Schlagzeug suchte Albrecht Husen.

Den Spagat zwischen Drumcomputer und Schlagzeug suchte Albrecht Husen.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Für den Groove am Kontrabass sorgte Andreas Edelmann.

Für den Groove am Kontrabass sorgte Andreas Edelmann.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Wer einen solchen Kabelsalat auf die Bühne stellt nimmt sich selbst Bewegungsfreiheit und legt wenig Wert auf eine eindrucksvolle optische Erscheinung. Beim Konzert hört das Auge mit.

Wer einen solchen Kabelsalat auf die Bühne stellt nimmt sich selbst Bewegungsfreiheit und legt wenig Wert auf eine eindrucksvolle optische Erscheinung. Beim Konzert hört das Auge mit.


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