geändert am 12.12.2007 - Version Nr.: 1. 18

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kritisch --- innovativ --- neoliberal

Konzert-Kultur

~ Dr. Dieter Porth - Göttingen

Am 2.2 und 3.2. begeisterte das Liedermaching-Festival die Zuschauer. Nach dem offiziellen Programm jamten die Musiker zusammen mit dem begeisterten Publikum bis zum nächsten Morgen - an beiden Tagen. Das Wir-Gefühl der Musiker wurde gestärkt. [Anmerkung für Nutzer von Modems: wegen vieler Fotos ist die Datei 500kByte groß]

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Bürgerstimmen im Göttinger-Land [ Homepage ] (Dr. Dieter Porth)

[Göttingen - 06.02.07] [Bericht]

Das Liedermaching-Festival am 2.2 + 3.2. im Cafe Kreuzberg

Für eine sachliche Konzertkritik ist bei dem Festival viel zu viel passiert. Alle halbe Stunde kam ein anderer Musiker auf jede der beiden Bühne  Kommentarpiktogramm  , der einen kleinen Ausschnitt aus seinem Programm präsentiert. Insbesondere die Sahnestückchen werden hier präsentiert. Für eine sachliche Kritik zu den Musikern ist die halbe Stunde Auftritt zu kurz. Die halbe Stunde reicht aber, um den Zuschauer auf Mehr neugierig zu machen. An jedem Abend waren gut hundert fünfzig Leute da.
Wegen der Dichte der Musiker kann ich nur ganz persönlich schildern, was mir zufällig an der einen oder anderen Stelle aufgefallen ist Aber auch etwas grundsätzliches ist mir aufgefallen: Das Festival fördert durch seine Struktur den Zusammenhalt innerhalb der Musiker. Bei den Jamsession kopierten und interpretierten sich die Musiker zum Teil gegenseitig. Das Festival bot reichlich Gelegenheit zu Gesprächen und Jam-Sessions, bei denen sich die Musiker besser kennen lernen konnten. Das Festival fördert nach meinem Eindruck den Zusammenhalt und der gegenseitige Respekt unter den Musiker und schafft so eine geeignete Atmosphäre für den Nachwuchs.
Angesichts des dichten Programms auf zwei Bühnen kann hier nur ein kurzer persönlicher Eindrucksbericht gegeben werden. Auf eine vollständige Bewertung von jedem Künstler bzw. Künstlerduo bzw. Band kann nicht eingegangen werden. An beiden bzw. an einem Tag habe ich besonders mir angeschaut Die Werbung, Carsten Schollmann, Kalter Kaffee, Jana Ballenthien, Spieltrieb, Andreas Wagner, Jess, Rüdiger Bierhorst, Soda Light und Micha Guenter. Im Speziellen kamen aus Göttingen Das Festival endete nicht mit dem offiziellen Programm, sondern nach dem offiziellen Programm stand die Bühne für Jam-Sessions und Gastmusiker zu Verfügung. Unter anderem waren dort Onkel Hanke, Phrüz sowie Rulf zu hören.

persönliche Eindrücke
Jana Ballenthien überzeugte wieder durch ihre hervorragende Stimme. Dabei merkt man nicht nur an den sauber gesungenen und auch lang gehaltenen Tönen sondern auch an ihrem Gitarrenspiel, wie konzentriert sie singt Während der Gesangseinlagen beschränkt sich das Gitarrenspiel auf einfache Griffe und Akkorde.
Das Duo "Werbung" bestehend aus Johannes Georg Kaffner und Sebsatin Reich (Cajon) zeigten eine interessante Show. Während der halben Stunde wechselten sich Lyrik und musikalische Einlagen ab. Die Lyrik sprach insbesondere das weibliche Publikum an. Insgesamt empfand ich die Texte als sehr dicht und hätte mir den Hinweis auf ein kleines Gedichtbändchen oder Gedichtheftchen gewünscht. Angesichts der Dichtheit der Texte fehlten mir an der einen oder anderen Stelle hilfreiche Moderationen. Das wäre passend zur Show der angemessene Merchandisingartikel gewesen.
Apropos Merchandising-Artikel. Am Freitag hat nicht ein Künstler auf Zeedees hingewiesen, die es zu kaufen gab. Diesen Hinweis bekam man am Samstag häufiger zu hören, wobei jeder Musiker darauf hinwies, den Hinweis am Freitag vergessen zu haben.
Aus textlicher Sicht hat mir insbesondere Andreas Wagner gefallen. In den Texten spiegelt sich eine Lebensrealität wieder, von der man sonst nur selten hört. Ich sehe in den Liedermachern auch immer die Berichterstatter, die sich mit ihrer Welt auseinandersetzen. Seine Bühnenshow fehlten, trotz der Einlage mit der auf dem Nacken gespielten Gitarre, einige Akzente. Aber die Texte sind schon beeindruckend.
Eher zurückhaltend empfand ich Jess aus Trier. Irgendwie fehlten mir zwischen den Liedern ein paar Moderationen. Interessant war aber, dass er bei seinem regulären Auftritt zusammen mit Philipp von Spieltrieb jamte. In dieser Session zeigt sich die zweite Funktion eines solchen Festivals - die Förderung der Kontakte zwischen den Musikern. Das die gutklingende Jam-Session sehr kurzfristig zu Stande gekommen sein muss, merkte man daran, dass Philipp noch nicht einmal eine Setliste hatte.
Seine Rolle als Star innerhalb der Liedermaching-Szene wurde Rüdiger Bierhorst wieder gerecht. Sein Gitarrenspiel ist hervorragend, seine Texte sind bis ins Letzte ausgefeilt und an vielen Stellen inszeniert er durch Mimik und angedeutete Gesten die Texte. Gerade diese Kombination zwischen Spiel, Inhalt und Inszenierung macht die Qualität dieses Ausnahmekünstlers aus.
In ähnlicher hoher Qualität präsentierte sich das Duo "Kalter Kaffee". An beiden Tagen brachten sie das Publikum in Stimmung - während ihres Auftritts und auch später während der Afterstage-Sessions. Neben ihren rhythmischen Texten zeichnet sich das Duo durch eine ausgeprägte Theatralik während der Songs aus.
Interessant war auf Micha Guenter. Bei ihm gehört das Geschichtenerzählen zum Auftritt. Damit unterschied er sich stark von vielen Musikern, die beim Festival möglichst schnell möglichst viele ihrer Lieder präsentieren wollten. Die4 Geschichten sind langsam und anschaulich erzählt worden. An manchen Stellen wurden die Pointen für meinen Geschmack etwas zu lang hinausgezögert, aber dies schmälerte seinen bildhaften Erzzählstil kaum. Die Liedtexte selbst sind eher einfach. Musikalisch versucht er sowohl die Damen mit eher chilligen Einlagen wie auch die Herren mit eher archaischen Gesängen zu begeistern. Beeindruckt hat mich sein Abgang von den Bühnen, wo er sich vor dem Publikum verbeugte.
Eine kleine Abwechslung gab es bei dem Festival auch, da parallel zu dem Festival beim Stadtradio Göttingen mit einigen Künstlern eine mini-Radio-Liedermachingfestival veranstaltet wurde. Zu diesem Festival gesellten sich unter anderem das Duo Kalter Kaffe, Spieltrieb. Auch dem Weg vom Cafe-Kreuzberg zum Studio gesellten sich die Band Onkel Hanke dazu, die dem mini-Radio-Liedermachingfestival mit ihren Blasinstrumenten einen krönenden Abschluss gaben. Innerhalb des Studios herrschte eine Stimmung, wie man sie im Backstagebereich während des ganzen Festivals immer wieder antraf. Die Musiker feierten, sangen und improvisierten gemeinsam.
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern war mir noch nie so deutlich wie bei diesem Festival geworden. Die Frauen stehen insgesamt mehr als die langgezogenen Töne in den höheren Tonlagen. Hierbei ist besonders die Kontinuität wichtig. Ich bin mir nicht sicher, ob Frauen eher von den Mol-Tonlagen angesprochen werden, aber mögen die Frauen eher die verlässlichen Tonfolgen. Im Gegensatz dazu sprachen die Männer insbesondere die Schnellen Stakato-haften Tonfolgen und Showelemente an. Das archaische Mitsingen/Mitgrölen spricht augenscheinlich die Männer mehr als die Frauen an. Das Mitsingen aus Inbrunst konnte man insbesondere bei Männern häufig beobachten; und die Musiker mit solchen Liedern hatten eher ein männliches Publikum. Aber vielleicht bilde ich mir hier nur etwas ein. Ich werde die Beziehungen zwischen vorherrschenden Publikumsgeschlecht und Musik/Show bei den nächsten Konzerten mal etwas näher beobachten.


Der Freitag
Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Der uneingeschränkte Star für die Musiker: Rüdiger Bierhorst glänzt mit herausragendem Gitarrenspiel, interessanten, dichten Texten und einer guten Inszenierung.

Der uneingeschränkte Star für die Musiker: Rüdiger Bierhorst glänzt mit herausragendem Gitarrenspiel, interessanten, dichten Texten und einer guten Inszenierung.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Das neue Göttinger Liedermachingduo "rotten flesh better than fresh" mit den drei großen G: Gesang, Gitarre und Geige.

Das neue Göttinger Liedermachingduo "rotten flesh better than fresh" mit den drei großen G: Gesang, Gitarre und Geige.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Der Garant für ein stimmungsvolles Konzert - Kalter Kaffee

Der Garant für ein stimmungsvolles Konzert - Kalter Kaffee

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Das Jam-Duo am Freitag. Jess spielte zusammen mit Philipp von Spieltrieb.

Das Jam-Duo am Freitag. Jess spielte zusammen mit Philipp von Spieltrieb.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Jana Ballenthien beeindruckt durch ihre Stimme.

Jana Ballenthien beeindruckt durch ihre Stimme.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Das Duo "Die Werbung" präsentierte sich mit Gitarre, Gesang und Cajon. Insbesondere die Lyrikrezitation machte das Duo zu etwas Besonderem.

Das Duo "Die Werbung" präsentierte sich mit Gitarre, Gesang und Cajon. Insbesondere die Lyrikrezitation machte das Duo zu etwas Besonderem.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Andreas Wagner beeindruckte den Reporter mit seinen Texten, die ein Schlaglicht auf bestimmte Gruppen in der Gesellschaft warfen.

Andreas Wagner beeindruckte den Reporter mit seinen Texten, die ein Schlaglicht auf bestimmte Gruppen in der Gesellschaft warfen.


Das Publikum
Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Stimmung pur herrschte auch beim Publikum.Hier drängelt sich alle am Eingang zur Bühne im oberen Stockwerk.

Stimmung pur herrschte auch beim Publikum.Hier drängelt sich alle am Eingang zur Bühne im oberen Stockwerk.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Bei der Bühne unten gab es viele Stehplätze und wenig Sitzplätze. Die Bewegungsfreiheit fördert die Lust auf Party und Mittanzen-Wollen.

Bei der Bühne unten gab es viele Stehplätze und wenig Sitzplätze. Die Bewegungsfreiheit fördert die Lust auf Party und Mittanzen-Wollen.


Aus dem Studio beim Stadtradio Göttingen

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Björn vom "Kalten Kaffee" hat extra für die Radiosendung ein Klavier zum Ausrollen mitgebracht.

Björn vom "Kalten Kaffee" hat extra für die Radiosendung ein Klavier zum Ausrollen mitgebracht.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Der Göttinger Liedermacherstar Carsten Schollmann sang (für den Moderator) das Lied von den rosaroten Elefanten.

Der Göttinger Liedermacherstar Carsten Schollmann sang (für den Moderator) das Lied von den rosaroten Elefanten.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Andreas Wagner intonierte seine Stücke live.

Andreas Wagner intonierte seine Stücke live.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Die Bedingungen im Studio waren eher schwierig. Aber wann wird ein Liedermacher schon einmal von einem Chor begleitet, wie hier.

Die Bedingungen im Studio waren eher schwierig. Aber wann wird ein Liedermacher schon einmal von einem Chor begleitet, wie hier.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Stapeln im Studio. Im Hintergrund wird schon die nächste Sendung vorbereitet.

Stapeln im Studio. Im Hintergrund wird schon die nächste Sendung vorbereitet.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Karneval für Arme mit der Sixpack-Maske. Dies ist nur ein Indiz für die ausgelassene Stimmung im Studio.

Karneval für Arme mit der Sixpack-Maske. Dies ist nur ein Indiz für die ausgelassene Stimmung im Studio.


Der Samstag
(Ich war noch etwas von der Sendung geschafft. Deshalb gibt es hier nur wenige Photos.)

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Spieltrieb aus Oldenburg. Auch diese Band hat eine gute Bühnenperformance. Insbesondere Lennard (Links) sticht hervor.

Spieltrieb aus Oldenburg. Auch diese Band hat eine gute Bühnenperformance. Insbesondere Lennard (Links) sticht hervor.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Am zweiten Tag war das Jam-Duo Philipp (Links) und Jess (rechts) schon besser eingespielt.

Am zweiten Tag war das Jam-Duo Philipp (Links) und Jess (rechts) schon besser eingespielt.

Porth ©2007 (www/∗")

Porth , 2007 © Am Samstag gab es mehr Jam-Sessions als am Freitag. Hier singen Jana Ballenthien und Johannes Georg Kaffner ("Die Werbung") zusammen.

Am Samstag gab es mehr Jam-Sessions als am Freitag. Hier singen Jana Ballenthien und Johannes Georg Kaffner ("Die Werbung") zusammen.


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Konzertkultur
Karten für das Liedermaschingfestivall

12.12.2007 In Göttingen gibt es derzeit vier Konzertgroßereignisse in Göttingen. Die Night of the Clubs, das Jazz-Festival, das Openair im KWP und das Liedermaching-Festival. Traditionell findet das Liedermaching-Festival Anfang Februar (1+2.2) statt und aus ganz Deutschland zeigt es die Liedermacher nach Göttingen.


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