geändert am 31.01.2006 - Version Nr.: 1. 16
19.12.05 (set: 11.01.2006) / - <<< 31.01.06 (set: 31.01.2006) / - >>>
Dr. Dieter Porth Warum soll nicht auch einmal ein Musiker selbst den Konzertbericht schreiben? Die Erlebnisse der Musiker sind immer anders als die Beobachtungen des Berichterstatters.
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[Göttingen - 12.01.06 - Pressemitteilung] [Quelle: Email]
Die Band
Oceana, Neologismus für ein weibliches Poseidonäquivalent, das selbiger Band Ihren Namen schenkte - Diese besteht (mittlerweile) aus fünf melodiebegeisterten Jungs, die sich irgendwann einfach nicht mehr damit zufrieden geben wollten, dass Ihre Musik nur von Ihnen selbst gehört wurde. Der Beginn lag noch weit in der Abiturszeit...als Sven und Denis sich zusammenfanden, um ihre Gitarrensaiten schwingen und sich von Oceana´s Meeresmelodien verzaubern zu lassen. Hinzu kamen Matze, noch aus der Schulzeit als Rhythmustalent bekannt, Bassist Simon, der gleichzeitig (entgegen seiner Beteuerungen) ein begnadeter Gitarrist ist und schließlich Alexander aus Hildesheim, der dem zusammen kreierten "Palmenrock" durch schwebende Tastenklänge seinen letzten Schliff verlieh.
Es entwickelte sich intensivste Freundschaft und der Gedanke , die eigene Musik als Ausdruck einer gemeinsamen Botschaft und eines verbindenden Lebensgefühls an die Leute zu bringen. Was diese Botschaft beinhaltet? Andere fühlen lassen, was einen aufwühlt, berauscht, beglückt mittels detaillierter Melodiekreation, "meerstimmiger" Instrumentation und ebenso stimmigen Gesanges. Wer es nicht kennt - dieses Gefühl einer lauen Sommernacht mit dem sanft-erfüllenden Klang von Akustik-Gitarren, Gesang oder einfach nur dem Rauschen des Ozeans, sollte Oceana-Erfahrungen sammeln.
Das Publikum aus unserer Sicht
Nicht sehr herzlich, aber herbstlich war sie, unsere Auftrittsnacht in Göttingen: Das erste Mal seit Februar, dass es wieder richtig kalt war. Ideale Bedingungen also für eine ordentliche Erkältungswelle, die auch gleich angerollt kam und sich vor unserer kleinen Band so richtig schön aufgetürmt hatte. Sie drohte sogar, unseren gesamten Auftritt am Nörgelriff zu zerschmettern, hätte unser Sänger nicht im letzten Moment zumindest noch seine Stimme zurück an die Oberfläche holen können...
Doch damit war die Gefahr für uns kurz vor Betreten der Bühne keinesfalls gebannt: Eben diese Welle hatte nämlich auch vor anderen Häusern in Göttingen nicht Halt gemacht und so kam es an diesem Abend zu einer überdurchschnittlich hohen Zahl von rotnasigen, dick umschalten Leuten im Publikum. Zusätzlich war im Nörgelbuff zu dieser Zeit auch gerade die Heizung ausgefallen, was dann auch die gesamte Stimmung etwas erkältete. Und so kam es dann, dass trotz eines prall gefüllten Buffs und einer musikalischen Leistung unsererseits, mit der wir selbst durchaus nicht unzufrieden waren, der wärmende Funke an diesem Abend nicht so recht überspringen wollte. Der Applaus war eher vorsichtig und war insgesamt ohne große Höhen und Tiefen. Das allerdings mag auch daran gelegen haben, dass wir uns diesmal in Ermangelung eines Basses und Schlagzeugs eher für ein ruhigeres Set entschieden hatten, was auf rockige Gitarren und südamerikanische Samba-Rhythmen weitestgehend verzichtete und stattdessen eher eine gemütliche Atmosphäre mit einem Hauch von Melancholie erzeugen wollte... Das war für uns eine Art Experiment, das zwar nicht gänzlich fehlgeschlagen ist (überraschend viele Leute kamen hinterher zu uns und sprachen Lob), aber trotzdem werden wir nächstes Mal versuchen, sensibler auf die Stimmung im Publikum zu reagieren und nötigenfalls ein paar mehr "Kracher" aus dem Sortiment zu holen.
Und natürlich werden wir in Zukunft rechtzeitig rund um Göttingen Sandsäcke auslegen, damit die Erkältungswelle nicht noch einmal derart gnadenlos über unseren kleinen Auftritt schwappt...
Ein besonderes Ereignis während des Auftritts
Es war einer dieser außergewöhnlichen Momente, die wahrscheinlich einen Meilenstein einer Musikerkarriere markieren und selbst in einigen Jahren noch das Herz bei andächtiger Lagerfeuerstimmung zu erwärmen vermögen. Als wir in der letzten Strophenzeile unserer Interpretation von "What a Day for a Daydream" das weibliche Publikum auf verschämte Weise aufforderten, uns mit ihrer Unterwäsche zu beschmeißen, hagelte es unverhoffter Weise aus allen Ecken des Nörgelbuffs BH's und Herzchen-Slips, so als ob die Mädels geradezu den ganzen Abend dieser Aufforderung entgegengefiebert hätten . Erst nachdem die Bühne von einem Security-Team von diesen musikfremdem Utensilien befreit worden war, konnten wir mit unseren Songs fortfahren.
Jedenfalls ist das die Version, die wir den Leuten erzählt haben, die nicht beim Konzert dabei waren. Wenn Ihr dabei wart, wisst Ihr, dass hier lediglich Details kosmetisch aufgewertet wurden. Wenn ihr nicht dabei wart, überzeugt Euch beim nächsten Oceana-Konzert selbst...
Blicke vom weiblichen Publikum
lockere Stimmung gehört zum Rockkonzert dazu - auch bei Oceana.
hmm...
Die Band.
Blicke vom weiblichen Publikum
lockere Stimmung gehört zum Rockkonzert dazu - auch bei Oceana.
hmm...
Die Band.
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Das Nörgelbuff ist zwar schon seit fast einem Monat geschlossen, aber kann hier noch der Konzertrückblick der Band Oceana präsentiert werden. Er zeigt einmal mehr, dass Göttingen mit dem Nörgelbuff eine etablierte Bühne verloren hat.
Frühere Meldung 19.12.05 (set: 11.01.2006) / - Göttingen: Der Gitarist Leonard Riegel von der Band Stonecrop berichtet über die Erlebnisse beim C'est la-Rock-Festival im Blue Note am 8.12.
Spätere Meldung 31.01.06 (set: 31.01.2006) / - Göttingen: Björn Casapietra lässt seinen Tenor am 1. März ab 20 Uhr in der Sankt Jacobi Kirche erklingen.