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Großes Sarangi-Konzert zu indischer Folklore und mit indischem Tanz am 27. September im Apex. Der indische Künstler Allarakha Khan spielt die Sarangi und Jyotika Dayal tanzt zur klassischen indischen Musik der klassischen Kathak-Tanz.

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Pressemitteilung Kontaktlink zu Music Ensemble of Benares [ Homepage ] (Günter Paust)

[Göttingen - 30.08.06] [Quelle: Email]

Günter Paust ©2005 (www/∗")

Günter Paust , 2005 © Die Sängerin Jyotika Dayal beim klassischen indischen Kathak-Tanz.

Die Sängerin Jyotika Dayal beim klassischen indischen Kathak-Tanz.


Großes Sarangi-Konzert zu indischer Folklore und mit indischem Tanz am 27. September im Apex
Am 27. September findet in der Galerie Apex ein großer Sarangi-Konzertabend mit Tanzeinlagen statt. Die Veranstaltung beginnt um 20:15. Die Künstler, der das Instrument Sarangi und die Geschichte des Kathak-Tanze werden hier vorgestellt.

ALLARAKHA KHAN
Allarakha Khan wurde im Jahr 1980 in Jaipur/Indien geboren. Die Sarangi, ein indisches Streichinstrument, wurde ihm schon in die Wiege gelegt, denn seine Vorfahren, wie z.B. Ustad Noorkhan und Ustad Madari Khan of Sikar waren sehr bedeutende Sarangispieler in Rajastan.
Schon in jungen Jahren bekam Allarakha Khan Unterricht. Zunächst von seinem Vater Ustad Yamin Khan und seinem Großvater Ustad Imamuddin Khan. Bereits im Alter von sechzehn Jahren war Allarakha Khan in der Lage, öffentliche Konzerte zu geben und hat schon viele bekannte Meister auf der Sarangi begleitet, so z.B. Shobha Mudhgal, Atul Desai etc.
Allarakha Khan ist mittlerweile auch ein gefragter Studiomusiker bei All India Radio. Sein Schwerpunkt ist zwar die indische Klassik, doch er ist auch in Fusion-Projekte involviert. Er spielt er auch Theater-Musik und arbeitet sogar mit einem DJ zusammen. So sagt er selbst: "Alles was auf der Sarangi möglich ist zu spielen, möchte ich auch ausprobieren ".

Die Sarangi
Die Sarangi ist ein Streichinstrument, von der Größe etwa mit der Viola vergleichbar. Sie hat eine eher rechtwinklige Form, an den Hüften etwas eingezogen, und sowohl der Hals als auch der Korpus sind mit Tierhaut überzogen.
Die drei dicken Darmsaiten, die Hauptspielsaiten, werden nicht wie sonst bei einem Saiten-oder Zupfinstrument durch Niederdrücken mit der Fingerkuppe auf das Griffbrett verkürzt. Die Darmsaiten werden mit dem Zeige-Mittel-und Ringfinger von unten angedrückt, und zwar mit der Hautfläche, die an das Nagelbett grenzt. Erst wenn sich an dieser Stelle eine Hornhaut gebildet hat, ist der Spieler in der Lage, einen einigermaßen sauberen Ton zu erzeugen. Diese Spielweise ist besonders für Anfänger eine schmerzhafte Angelegenheit.
Das äußere Erscheinungsbild der Sarangi ist geprägt durch die vielen Resonanzsaiten und deren kleine Wirbel. Während es bei der Sitar dreizehn, oder bei der Sarod siebzehn Resonanzsaiten sind, so ist die Sarangi mit vierunddreißig mitschwingenden Resonanzsaiten versehen, die vom Spieler vor dem Konzert in mühevoller Arbeit gestimmt werden müssen. Erst nach sauberer Feinabstimmung auf den jeweiligen Raga ergeben diese Resonanzsaiten zusammen mit dem gestrichenen Ton einen geschmeidig-weichen, aber doch abgerundet-vollen Klang.
Ursprünglich war die Sarangi lediglich ein Begleitinstrument für den nordindischen, klassischen Gesang, wurde aber auch als Begleitinstrument beim Kathak-Tanz eingesetzt. Erst in den letzten Jahrzehnten etablierten einige große indische Meister die Sarangi zu einem Soloinstrument.

JYOTIKA DAYAL
Jyotika Dayal wurde im Jahr 1967 in Benares/Indien geboren. Als junge und begabte Künstlerin studierte sie zunächst den klassisch indischen "Khyal" - Gesang bei Pandit Amarnath und danach bei Guru Shanti Sharma. Das sogenannte "Post Diploma", die höchste Auszeichnung nach einer 3-jährigen Ausbildung, absolvierte sie an der "Shri Ram Bharatiya Kala Kendra" in New Delhi, wo sie danach auch als Gesangslehrerin tätig war.
Jyotika Dayal gab zahlreiche Konzerte, so z.B. während der "Yuva Mahotsav" in New Delhi, bei verschiedenen kulturellen Anlässen an der "Shri Ram Bharatiya Kala Kendra", ebenso bei "All India Radio".
Erst im Alter von achtzehn Jahren begann Jyotika Dayal ihre Kathak-Tanzausbildung bei Reba Vidhyarthi, eine Vertreterin der "Lucknow Gharana". Unter der Leitung der Tänzerin und Choreographin Vaswati Mishra absolvierte Jyotika Dayal ein zweites mal
das "Post Diploma" an der Kathak Kendra New Delhi.
Die ersten Auslandserfahrungen in Europa und in Mauritius machte Jyotika Dayal in den Jahren 1995 und 1996 als Mitglied eines 12-köpfigen Tanz-Ensembles.
Seit dem Jahr 1998 ist sie festes Mitglied des MUSIC ENSEMBLE OF BENARES, wobei sie nicht nur als Sängerin und Tänzerin, sondern auch als Komponistin und Choreographin einen wichtigen Beitrag leistet.
Bei den Kasseler Musiktagen im Herbst 2004 schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter anderem:
> DIE GRANDIOSE JYOTIKA DAYAL FORMTE EINE RHYTHMISCH RASANTE, PLASTISCHE GANZKÖRPER-"SCHRIFT" MIT TYPISCHER GLOCKENKLINGENDER FUSSERREGUNG UND NICHT OHNE HUMOR <
Zur Geschichte des Kathak-Tanzes
Der Name "Kathak" entstand aus dem alten Wort "katha", was mit "Erzählung" übersetzt werden kann. Wörtlich bedeuted "Kathak" also "Erzähler".
Diese Erzähler, Angehörige einer bestimmten Kaste, saßen schon vor Jahrtausenden in den Tempeln und erzählten den Besuchern Geschichten aus der Vergangenheit. Damit verdienten sich die "Kathaks" ihren Lebensunterhalt. Die Geschichten trugen sie in Form von Liedern vor. Dazu kamen entsprechende Gesichtsausdrücke ( abhinaya ) und auch bestimmte Handbewegungen ( mudras ) , um den Zuhörern auch als Zuschauer Inhalt und Ablauf der Begebenheit verständlich zu machen. Die Geschichten wurden so in einer lebendigen und unterhaltsamen Form weitergegeben. Die "Kathaks" waren aber nicht nur Erzähler, sondern auch Komponisten und Tänzer zur gleichen Zeit.
Kathak ist in Indien eine alte Kunstform, weit verbreitet, bevor es überhaupt eine Geschichtsschreibung gab. Möglicherweise ist es der erste Tanz überhaupt (adi nritya),
der ausgeübt wurde. Im "Mahabharata" und "Bhram Maha Purana" wird der Kathak als Tanzform bereits erwähnt. Auch Tulsidas beschreibt in seinem "Vinay Patrika" den Kathak im Zusammenhang mit einer Kaste von Tänzern.
Im Laufe der Zeit erhielt der Kathak als klassischer indischer Tanzstil verschiedene Namen: z.B. hieß er "Kahuga" während der Jain-Periode. Die Kahugas waren lange Zeit eine Gemeinschaft von Sängern, Tänzern und Musikern. Unter der Herrschaft der Mohammedaner kamen die Kathak-Tänzer Lucknows in engen Kontakt mit den Königen, den Moghuln, so daß sich ihr Kathak-Stil dem Geschmack und dem Temperament dieser sinnesfreudigen Herrscher mehr und mehr anpaßte. Was zuvor ein einfacher religiöser Tanz war, wurde mit einer sehr verfeinerten Tanztechnik zu einer vielfältigen Darstellungsform. Tänzer aus dem mittleren Osten wurden von Altmeistern aus indischen Tempeln ausgebildet. Sinnesfreude bestimmte zunehmend den Tanzstil und der Kathak wurde ein Ausdruck reiner Unterhaltung.
Kathak-Tänzer aus Rajasthan, wo sich fortwährend Hindu-Herscher behaupten konnten, bewahrten den ursprünglichen Stil des Kathak. Vor etwa 400 Jahren zog dann der Sanskrit-Gelehrte Sri Janaki Prasad von Bikaner nach Benares und brachte somit das Wissen um die ursprüngliche Kunst des Kathak dorthin. Bis in die heutige Zeit haben seine Schüler durch 13 Generationen ununterbrochen diese Tanzkunst bewahrt, gepflegt und gelehrt. Anmut und Körperbeherrschung, komplizierte Bewegungen und ein mitreißender Rhythmus sind seine Merkmale.
Der indische Tanz im westlichen Kulturverständnis wird häufig auf ein religiöses Ritual reduziert. Doch die Kultur Indiens ist viel zu vielschichtig, um sich auf eine so einfache Definition festlegen zu lassen.
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